Bricht die Brand­mauer? CDU will Mit­glieder wollen mit der AfD reden- Kret­schmer mauert (noch) — (+ Videos)

Ein offener Brief von sechs pro­mi­nenten CDU-Mit­gliedern an Sachsens CDU-Minis­ter­prä­sident Michael Kret­schmer fordert klar, dass es Zeit sei, den Krampf mit der Brand­mauer zu beenden. Den meisten CDU-Leuten ist bewusst, dass die CDU ver­lieren wird, wenn sie die AfD aus­schließt. Denn der Wäh­ler­wille ist ein­deutig und viele CDU-Wähler haben auch mit der AfD gelieb­äugelt, trauten sich aber doch nicht, ihr Kreuzchen bei der AfD zu machen, weil sie nicht dachten, dass die so stark wird. Und irgendwie ist die CDU ja auch etwas konservativ … 

Weiter wie bisher am Wähler vorbei? Was ver­stehen sie denn dann unter Demokratie?

Die Regie­rungs­bildung kommt in Sachsen nicht voran. Es gibt für die CDU bei den Koali­tionen, die ohne AfD möglich sind, keine Kom­bi­nation, bei der sie nicht absehbar bei der nächsten Wahl die Quittung bekommen würde. Der Wähler hat diese drei Ampel-Par­teien so grausam abge­straft, dass sich die CDU über­haupt keinen Gefallen täte, mit diesen Links­grünen zusam­men­zu­gehen, die gerade vom Volk abge­watscht worden sind. Die nächste Wahl würde ein Desaster für die CDU – und das wissen sie auch. Wäre die FDP nicht mit im Boot der Ampel gewesen, wäre sie eine Koali­ti­ons­part­nerin gewesen, aber die FDP, die eigentlich das Renommee einer frei­heit­lichen Libe­ralen wirt­schafts­freund­lichen Partei hat(te), ver­spielte diesen Trumpf kom­plett in dieser Koalition. Deutschland wurde abge­wrackt und die FDP ist mit­tendrin statt nur dabei – und daher nicht mehr im Landtag vertreten.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die CDU in egal welcher Koalition – außer mit der AfD – nur ver­lieren kann.

Nachdem der Schock verdaut war, sollte man genau das auch ver­standen haben. Die CDU-Basis weiß es, die Wähler wissen es und genau das war der Wunsch der Wähler, was damit auch gleich­zeitig ein Auftrag ist. Die Bürger haben gesprochen und wenn „Demo­kratie“ wirklich ernst gemeint ist, dann muss die Politik das auch so aus­führen. Schluss mit „Virtue-Signalling“. mora­lisch ent­rüs­teter Selbst­dar­stellung, Wäh­ler­be­schimpfung und sich zieren wie die Jungfrau vor der Hochzeitsnacht.

Man würde sonst auch die fatale Bot­schaft an die Bürger senden, dass Wahl­er­geb­nisse die eta­blierten Par­teien über­haupt nicht inter­es­sieren und auch nichts ändern. Dann kann man sich in Zukunft das hehre Sal­badern über Demo­kratie auch kom­plett schenken.

Ein offener Brief als erster Vorstoß zu einer ver­nünf­tigen und mutigen Politik

Bei der Land­tagswahl am 1. Sep­tember siegte die CDU knapp mit 31,9 Prozent. Es folgt mit 30,6 Prozent die AfD. Die beiden Par­teien liegen nur 1,3 Prozent aus­ein­ander. Das Par­tei­pro­gramm der AfD ist bekann­ter­maßen das der alten CDU, fast wörtlich. Niemand wird behaupten wollen, dass die CDU damals „gesi­chert rechts­extrem“ war.

Und was „Nazis“ angeht, so waren in den Reihen der CDU sogar nicht wenige „gestandene, echte NSDAP-Mtglieder“ in füh­renden Posi­tionen, übrigens auch in der SPD und der FDP. Das hat damals die CDU nicht gestört, den Wähler auch nicht. Also ist die Empö­rungs­dar­stellung eines Herrn Kret­schmer wenig glaub­würdig. Dann hätte er der CDU eben nicht bei­treten dürfen. Es ist Zeit, sich mit den Rea­li­täten zu arran­gieren, wenn man das Bun­desland Sachsen anständig regieren will.

Die CDU-Poli­tiker, die den Brief geschrieben haben sind „Frank Kupfer, ehe­ma­liger Gene­ral­se­kretär der Sachsen-CDU und von 2008 bis 2014 in Dresden Land­wirt­schafts­mi­nister sowie Manfred Kolbe, von 2000 bis 2002 Staats­mi­nister für Justiz. Außerdem mit Gerhard Gey, Manfred Graetz und Robert Schöpp drei ehe­malige Landräte. Sechste im Bunde ist Angelika Pfeiffer, die von 1990 bis 2009 für die Christ­de­mo­kraten im Bundes- und Landtag saß.“

Wir müssen auch mit der AfD reden“, fordern sechs pro­mi­nente CDU-Mit­glieder in einem offenen Brief, den die Bild ver­öf­fent­lichte. „Rund 30 Prozent der Sachsen haben die AfD gewählt und der Respekt vor den Wählern fordert, auch mit den von diesen gewählten Abge­ord­neten zu reden“, heißt es. Weiter dürfe „der poli­tische Gegner, solange er keine Gewalt anwendet, nicht als Feind gesehen werden.“ Die CDU würde nach Auf­fassung der Ver­fasser ihre „frei­heit­liche und markt­wirt­schaft­liche Iden­tität“ ris­kieren, wenn sie „als Partei der Mitte nur mit links von ihr ste­henden Par­teien zusam­men­ar­beiten“ würde.

Fein beob­achtet, möchte man da sagen. In der Tat, die „zen­tralen poli­ti­schen Ziele der Christ­de­mo­kraten in der Wirtschafts‑, Energie‑, Migra­tions- und Gesell­schafts­po­litik würden sich zudem nicht mit „Rot-Grün-Dun­kelrot“ ver­wirk­lichen lassen. Und eine ewige lange Wurs­telei, bis dann eine mehr schlechte als rechte (im wahrsten Sinne des Wortes) Lan­des­re­gierung für Sachsen zusam­men­ge­zimmert wird, die schon bei der ersten Feu­er­probe an den Klippen der völlig unter­schied­lichen Grund­über­zeu­gungen zer­schellt, das wäre Wind in den Segeln der AfD.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Hier der Brief der CDU-Politiker:

Es wird nichts anderes übrig­bleiben, wenn man der Demo­kratie nicht den Todesstoß ver­setzen will

„In der “Freien Presse” ergänzte der frühere Umwelt­mi­nister und CDU-Frak­ti­onschef, Kupfer, er sei der Ansicht, man dürfe die “rund 30 Prozent der Wähler, die die AfD wählten, nicht vor den Kopf stoßen”. Da die CDU mit dem BSW ver­handelt, sei bereits eine Grenze über­schritten, gibt die Zeitung Kupfer wieder. Aus diesem Grund dürfe man Gespräche mit der AfD nicht mehr ausschließen.“

Die säch­sische Koali­ti­ons­di­plo­matie ist am Ende, Son­die­rungs­ge­spräche mit dem Bündnis Sarah Wagen­knecht ent­puppten sich als zu gefährlich, denn das BSW will doch tat­sächlich einen echten Corona-Unter­su­chungs­aus­schuss. Diese Irren wollen doch allen Ernstes auf­klären, warum die Regierung ent­gegen den Rat­schlägen von Medi­zinern Ein­däm­mungs­maß­nahmen gegen die ver­fas­sungs­ga­ran­tierten Grund­rechte durch­ge­drückt hat und allen Bürgern eine unaus­ge­testete Impfung auf­zwingen wollte, die in Wirk­lichkeit eine Gen­the­rapie ist und viele Tote und irrepa­rable Schäden ver­ur­sacht hat. Unver­schämtheit. Wo kämen wir denn da hin, wenn Poli­tiker für ihr Handeln ver­ant­wortlich gemacht werden können?

Mit der SPD kommt man auch nicht weiter, und mit den neuen Schmud­del­kindern der Nation, den Grünen, sollte man tun­lichst gar keinen Kontakt suchen. Die FDP ist keine Option, da raus aus dem Spiel und eine CDU-Min­der­heits­re­gierung ist ein Höl­len­kom­mando, was man nicht lange über­steht. Schon gar nicht mit der Linken. Und das BSW ist eine sehr linke Partei, nämlich eine Abspaltung der Partei „die Linke“.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Der Poli­tik­wis­sen­schaftler Prof. Dr. Werner Patzelt vom Mathias Cor­vinus Col­legium Brüssel sieht es ähnlich, wie die Ver­fasser des offenen Briefes. Zu BILD sagte er:

„Es schadet der reprä­sen­ta­tiven Demo­kratie, wenn einer nicht linken Bevöl­ke­rungs­mehrheit stets Mitte-Links-Bünd­nisse in Par­lament und Regierung gegen­über­ge­stellt werden. Erst recht schadet es der Demo­kratie, wenn Poli­tiker aus der Mitte nur mit Par­teien links von ihnen zusam­men­ar­beiten wollen, mit solchen rechts von ihnen aber nicht einmal reden mögen.“

Es könnte sogar soweit kommen, dass die kon­ser­vative Fraktion innerhalb der CDU in Teilen zur AfD über­läuft, denn die Gespräche CDU mit dem Linken BSW und der SPD schmecken ihnen gar nicht. Sie sehen, dass das beim Wähler über­haupt nicht ver­standen wird, dass die Brand­mauer nach Links sich sang- und klanglos in Nebel auflöst, die pro­gram­ma­tisch aber sehr nahe­ste­hende AfD kate­go­risch abge­lehnt wird, obwohl beide Par­teien fast gleichauf in der Wäh­ler­gunst stehen und gemeinsam genau das umsetzen könnten, was über 60 Prozent der säch­si­schen Bürger wollen.

Allzu offen­sichtlich, so sehen viele die „Brand­mauer“ gegen die AfD, will sich die CDU schlicht einer Kon­kurrenz erwehren, die kon­se­quent und standfest ihr Pro­gramm ver­folgt, während die CDU laviert und sogar mit den Links­grünen zu pak­tieren bereit ist, nur um die Kon­kurrenz AfD her­aus­zu­halten. Und das, obwohl die Par­tei­führung genau weiß, dass der Bür­ger­auftrag an die CDU durch die Wahl, nicht mit diesen Koali­tio­nären machbar ist: Massive Ein­grenzung der Migration, wirt­schafts­freund­liche Politik, solide Haus­halts­führung, Schluss mit irrealen grünen Ener­gie­t­räumen, Schluss mit der Ent­mün­digung und Aus­plün­derung der Bürger für den schäd­lichen, kli­ma­po­li­ti­schen Unsinn, bezahlbare Energie für Bürger und Industrie, sichere Arbeits­plätze, weniger Gen­derwahn, mehr Bildung.