Deutschland haftet mit über 155 Mrd. € für ver­fehlte EZB-Politik

Schon in den ver­gan­genen Monaten habe ich immer wieder äußerst kri­tisch auf die ver­fehlte EZB-Politik in Bezug auf das „Anlei­hen­kauf­pro­gramm“ hin­ge­wiesen. Die EZB kauft zur „Sta­bi­li­sierung“ der EU-Länder massiv deren Staats­an­leihen auf. Und nicht nur das, auch private Schuld­titel, z.B. von großen Unter­nehmen, kauft die EZB im großen Stil auf. Die EZB ist damit der größte Gläu­biger der Eurostaaten.

Eine Sub­vention, die uns nun alle teuer zu stehen kommen könnte. Auch wenn die EZB davon spricht, dass ein „Total­ausfall“ ein Ding der Unmög­lichkeit wäre, so ist er dennoch nicht nur möglich, sondern im Zuge des Kar­ten­haus­ef­fekts – sollte z.B. die Grie­chenland-Krise ein Comeback feiern und/oder ein wei­terer Kri­sen­kan­didat die Grätsche machen – sogar wahr­schein­licher als es viele gerne wahr­haben wollen.

Für den Fall eines solchen Crashes müsste Deutschland und somit der deutsche Steu­er­zahler mit über 155 Mrd. € haften! Das sind rund 1900 € pro Ein­wohner, egal ob Kleinkind oder Greis.

Und es geht noch weiter! Die EZB plant derzeit nämlich nicht, ihr Kauf­pro­gramm ein­zu­stellen oder das Volumen von monatlich 60 Mrd. € zu ver­ringern. Ganz im Gegenteil, im Falle einer akut dro­henden Krise, z.B. in Por­tugal oder Italien, könnte die EZB ihr Pro­gramm noch erweitern. Alleine durch den wei­teren Ankauf von Anleihen und Schuld­pa­pieren in der jet­zigen Höhe von 60 Mrd. € monatlich dürfte die Summe, mit der Deutschland im Fall der Fälle haftet, monatlich um weitere 11 Mrd. € steigen.

Darüber dass es bei diesen Auf­käufen nicht immer mit rechten Dingen zugeht habe ich bereits Anfang des Jahres berichtet. Die EZB hat klare Vor­gaben, was die Kri­terien der Anleihen angeht. So darf die EZB z.B. keine Papiere auf­kaufen, deren Rating unterhalb „BBB low“ steht. Da die bekannten Rating­agen­turen die por­tu­gie­sische Staats­an­leihe aber wesentlich schlechter bewerten, bezahlt die EZB eine kleine kana­dische Rating­agentur dafür, den Por­tu­giesen ein bes­seres Zer­ti­fikat auszustellen.

Die sog. „Schul­den­union“, die es nach Aus­sagen diverser Poli­tiker nie geben sollte, ist somit bereits bittere Realität.

Im Hin­blick auf diese Zahlen ist die Panik vieler Euro­kraten und deren kon­ti­nu­ier­liches Drängen auf „noch mehr Europa“ leicht durch­schaubar. In einem ein­zigen rie­sigen euro­päi­schen Staat, einer „EUdssR“, wäre die Umver­teilung wesentlich ein­facher und die büro­kra­ti­schen Hürden der ein­zelnen Länder ständen nicht im Weg. Eine Vor­stellung, die einen erschaudern lässt.