Es ist unglaublich, was eine Recherche des Investigative Reporting Denmark unter dem Titel The MEPs Project ans Tageslicht gefördert hat. Jedes Mitglied des EU-Parlaments bekommt monatlich einen Betrag von 4.342 € ausbezahlt. Gedacht ist diese nicht ganz geringe Summe für Löhne von Büroangestellten, Telefonkosten oder eben die Miete eines Büros im Heimatland, um dort z.B. eine Anlaufstelle für interessierte oder fragende Bürger zu bieten. Eigentlich eine vernünftige Idee – sofern man am ganzen EU-Parlament irgendwas Vernünftiges findet –, doch die Recherche der Journalisten ergab, dass die Büros von 249 Abgeordneten gar nicht existieren.

Die EU überwacht die Ausgaben ihrer Abgeordneten nicht, weshalb es auch keine offizielle Statistik über deren Mittelverwendung gibt. Leider unterstreicht das alles genau das Bild, was viele Bürger vom Europäischen Parlament und seinen Mitgliedern hat. Wie bemerkte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker letzte Woche so vorzüglich treffend doch, als er sich darüber ärgerte, dass nur 4% aller Parlamentarier zu seiner Rede erschienen waren: „Das europäische Parlament ist lächerlich!“ – schöner hätte ich es nicht ausdrücken können.
























