Tür­kische Gemeinde in Deutschland fordert Migran­ten­quote von 20 Prozent im öffent­lichen Dienst

Gökay Sofuoglu fordert eine Migran­ten­quote „zur Gestaltung unseres Landes als Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft“. (Screenshot: YouTube)

Der Chef der Tür­ki­schen Gemeinde in Deutschland Gökay Sofuoglu fühlt sich dis­kri­mi­niert und fordert eine Migran­ten­quote von 20 Prozent. Dies sei not­wendig „zur Gestaltung unseres Landes als Einwanderungsgesellschaft“. 

(Von Emilla David)

Gökay Sofuoglu, Vor­sit­zender der Tür­ki­schen Gemeinde in Deutschland, fordert analog zur Frau­en­quote auch eine Migrantenquote.

„Wir wün­schen uns eine Gesell­schaft in der sich die 20 Prozent der Bevöl­kerung mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund in allen gesell­schaft­lichen Bereichen wider­finden“, schreibt er im Tages­spiegel. Grund für diese For­derung seien „krasse Reprä­sen­ta­ti­ons­de­fizite und nach­ge­wiesene Dis­kri­mi­nie­rungen in etlichen Bereichen“.

Die Migran­ten­quote sei ein not­wen­diges Instrument „zur Gestaltung unseres Landes als Einwanderungsgesellschaft“.

Denn zwar habe mitt­ler­weile jeder fünfte Mensch einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Doch in staat­lichen Insti­tu­tionen und Behörden, den Par­la­menten (3–6%) und Medien (ca. 2–3%) seien Migranten nicht hin­rei­chend repräsentiert.

“Dabei erscheint es doch überaus ein­leuchtend, dass die Her­aus­for­de­rungen der Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft am besten durch ein Spie­gelbild der Gesell­schaft in den Füh­rungs­po­si­tionen gemeistert werden könne.”

Zwei Argu­mente seien für die Tür­kische Gemeinde in Deutschland aus­ch­lag­gebend, schreibt ihr Vor­sit­zender Gökay Sofuoglu.

  • Die Sicht­barkeit von Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund in Par­la­menten, Medien und staat­lichen Insti­tu­tionen erhöht die Iden­ti­fi­kation der Bevöl­kerung mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund mit den staat­lichen Behörden und seinen poli­ti­schen Insti­tu­tionen, fördert das Ver­trauen in die Demo­kratie und ermutigt Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, an poli­ti­schen Wil­lens­bil­dungs­pro­zessen und dem gesell­schaft­lichen Leben teilzunehmen.

  • Ohne die ent­spre­chende Reprä­sen­tation aller Bevöl­ke­rungs­gruppen an Willensbildungs‑, Ent­schei­dungs- und Gestal­tungs­pro­zessen können keine zukunfts­fä­higen Kon­zepte für die Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft ent­stehen. Die Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund können durch ihre Präsenz neue Per­spek­tiven und Mei­nungen in die Gestaltung der Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft miteinbringen.

     

Bild: Screenshot Youtube

Quelle: BerlinJournal.biz