Screenshot: https://vimeo.com/180067546

Harvard Astro­phy­siker wollen bis zum Exo­pla­neten Proxima Cen­tauri B vorstoßen

Durch­bruch bis Proxima

Astro­phy­siker der ame­ri­ka­ni­schen Harvard Uni­ver­sität wollen bis zum Exo­pla­neten Proxima Cen­tauri B vor­stoßen. Ein Arbeits­kreis um Avi Loeb hat einen Plan aus­ge­ar­beitet, wie man die fremde Welt mit vor­han­dener Technik erreichen kann. Deshalb lasse sich das Vor­haben binnen kurzem ver­wirk­lichen. Die Kosten schätzte Loeb auf hundert Mil­lionen Dollar. Arbeits­titel des ehr­gei­zigen Plans: Project Starshot, auf Deutsch: Schuß zu den Sternen.

Proxima Cen­tauri B ist der nächst­ge­legene, erd­ähn­liche Planet, der Leben tragen könnte, wie wir es kennen. Er besitzt einen ver­gleich­baren Umfang und kreist nah genug um seinen Stern, so daß dort Wasser in flüs­siger Form vor­kommen kann. Die beiden Vor­aus­set­zungen machen die fremde Welt zu einem auf­re­genden Gegen­stand der Forschung.

Aller­dings trennen den kos­mi­schen Nachbarn runde vier Licht­jahre vom Sonnen-System. Anders gesagt, eine Raum­sonde brauchte vier Jahre bis zum Ziel, wenn sie mit Licht­ge­schwin­digkeit fliegen würde. Davon war die irdische Raum­fahrt-Technik bislang weit ent­fernt. Die schnellsten unbe­mannten Boten der Erde wie „Voyager“ oder „Pioneer“ bewegen sich mit höchsten 40 Kilo­metern in der Sekunde. Das Licht legt in dem selben Augen­blick rund 300.000 Kilo­meter zurück, in Worten dreihundert-tausend.

Die Him­mel­stürmer von Harvard wollen immerhin zwanzig Prozent des Licht-Tempos schaffen. Das wären 60.000 Kilo­meter in der Sekunde. Folglich könnte eine derart schnelle Sonde in zwanzig Jahren bei Proxima Cen­tauri B sein. Um die Auf­nahmen vom Vor­beiflug am Pla­neten zur Erde zu funken, würde es nochmal vier Jahre dauern. Somit erführen wir nach ins­gesamt 24 Jahren, innerhalb einer Gene­ration, genauer, wie es dort aussieht.

Um erfolg­reich nach den Sternen zu greifen, haben die ame­ri­ka­ni­schen For­scher zwei Vor­aus­set­zungen durch gerechnet und geschickt mit ein­ander ver­bunden. Für den anspruchs­vollen Antrieb gedenken sie das rasche Licht selbst zu ver­wenden und zwar in Gestalt ener­gie­reicher Laser.

Zum zweiten haben sie eine Sonde in extremer Leicht­bau­weise ent­worfen, die kaum mehr als ein Gramm wiegt. Geeignete Mikro-Chips dazu werden bereits in der Praxis ver­wendet. Zusammen wirken beide Kom­po­nenten ähnlich wie ein Spielzeug-Luft­ballon, den man nach dem Auf­blasen unver­schlossen los läßt. Dann fegt aus­strö­mende Luft die leichte Kunst­stoff­hülle kräftig und schnell herum, daß man sie kaum mit den Augen ver­folgen kann.

Um die Sonde nicht mit einem Triebwerk zu belasten, soll eine Bat­terie starker Lasern vom Boden aus in das Segel „pusten“ und innerhalb weniger Minuten in die Tiefen des Alls schleudern. Die einzige tech­nische Her­aus­for­derung würde darin bestehen, ein Gewebe von etwa einem Qua­drat­meter Größe her zu stellen, das fast nichts wiegt aber hin­rei­chend haltbar ist. So sagte Projekt-Leiter Loeb. Aber auch dafür haben die For­scher schlüssige Vor­schläge unterbreitet.

Hundert Mil­lionen Dollar stellen zwar einen hand­festen Betrag dar, aber manche Erd­sa­tel­liten ver­schlingen ein Mehr­faches dieser Summe. Loeb und seine Mit­ar­beiter sind darum zuver­sichtlich, die Ver­wirk­li­chung ihres Plans noch zu erleben und die Früchte des Unter­nehmens selber zu ernten. Ein Geld­geber hat sich bereits gefunden. Der rus­sische Mil­li­ardär Juri Milner aus dem ame­ri­ka­ni­schen Erfinder-Mekka Silicon Valley will das Unter­nehmen finanzieren.

Einzig die wieder ver­wendbare Infra­struktur von „Project Starshot“ ginge ins Geld. Doch danach stünden die Laser-Werfer für den Start wei­terer Sonden zu anderen Sternen zur Ver­fügung. Der Planet Pluto am Rand des Sonnen-Systems wäre binnen Stunden erreichbar. Zum Ver­gleich die Sonde „New Horizons“ brauchte mit her­kömm­lichem Antrieb neun Jahre bis zum Pluto.

Auch an mehrmals nutz­baren Raketen, die einen ganzen Satz ultra­leichter Sonden zum Abflug in eine Umlaufbahn bringen sollen, wird bei der Firma „Spacex“ des Raum­fahrt-Tech­nikers Elon Musk Erfolg ver­spre­chend gear­beitet. Im Ver­gleich zur Infra­struktur würden die Kosten der Sonden kaum ins Gewicht fallen.

Der Gewinn an Wissen wäre hin­gegen unschätzbar. Er könnte alles da gewesene in den Schatten stellen, wenn tat­sächlich Leben auf Proxima Centari B ent­deckt würde. Deshalb unter­stützt auch Physik-Ikone Stephen Hawking den Unter­nehmen Sternen-Schuß wie auch Mark Zuckerberg, der Gründer der Erfolgs-Plattform Facebook.

So könnte es auf Proxima Cen­tauri B aussehen

So könnte es auf Proxima Cen­tauri B aus­sehen Screenshot: https://vimeo.com/180067546

 

Griff nach den Sternen (Screenshot von „Project Starshot“ https://youtu.be/l6cjAyneeY4?t=235)

 

Astro­phy­siker Avi Loeb bei seinem Auf­sehen erre­genden Vortrag an der Uni­ver­sität Harvard in Cam­bridge, im US-Staat Mas­sa­chu­setts (Screenshot https://youtu.be/l6cjAyneeY4?t=303)

 

Umgebung des Sonnen-Systems mit Nach­bar­stern Proxima Cen­tauri (Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=l6cjAyneeY4)

 

Bat­terie von Laser-Werfern beim Abschuß der Sonde (Künst­le­rische Dar­stellung Screenshot https://youtu.be/l6cjAyneeY4?t=3738)

 

Abflug der Sonde nach Proxima Cen­tauri (Künst­le­rische Dar­stellung Screenshot https://youtu.be/l6cjAyneeY4?t=3740)

 

Abflug der Sonde gesehen von der inter­na­tio­nalen Raum­station ISS ( Künst­le­rische Dar­stellung, Screenshot https://youtu.be/l6cjAyneeY4?t=3008)

 

So stellen sich die Wis­sen­schaftler den Vor­beiflug an Proxima Cen­tauri B vor (Screenshot https://youtu.be/l6cjAyneeY4?t=3783)

 

Sonde setzt Funk­spruch zur Erde ab (Künst­le­rische Dar­stellung, Screenshot https://youtu.be/l6cjAyneeY4?t=3796)