Von Joachim Seidler, photog_at from Austria - 20150904 174, CC BY 2.0, Link

“Wert­voller als Gold“?? — Warum das Migranten-Job­wunder aus­fällt und der dumme Michel blecht

Ein son­niger Tag in Hei­delberg. Martin Schulz, von Beruf Europäer, hält eine flam­mende, pathe­tische Rede an der Hei­del­berger Hoch­schule. Er spricht sich – natürlich(!) — gegen den zuneh­menden, „fins­teren Rechts­po­pu­lismus“ aus. Europa abzu­schotten sei die Lösung, die „Popu­listen des 21. Jahr­hun­derts in den kalten Nacht­himmel schreien, nachdem sie die Fahnen ihrer Groß­väter aus dem Keller geholt haben. [ … ] Die Dämonen, die diesen Kon­tinent in den Abgrund gezogen haben, sind leben­diger denn je.“ (Oh-mein-Gott, Herr Schulz, warum sind Sie nicht Hym­nen­schreiber geworden?) Und dann: „Was die Flücht­linge zu uns bringen, ist wert­voller als Gold.

Werfen wir einen Blick auf das, was diese Gold­stücke uns denn so unglaublich Wert­volles bringen. Dabei lassen wir die Kri­mi­nal­sta­tistik einmal außen vor, und machen den „Fak­ten­check“ aus­schließlich auf dem Gebiet, auf dem die zu uns Gekom­menen einen großen Beitrag zum Nutzen Deutsch­lands und Europas bringen sollen, dem Arbeits­markt. Hier sollen die Neu­an­kömm­linge den Fach­ar­bei­ter­mangel beheben und der deut­schen Wirt­schaft unge­ahnten Aufwind bescheren. Die Erwar­tungen sind hoch. Sehr hoch.

Hoff­nungs­frohe Prognosen

Die Pro­gnose des Kieler Insti­tutes für Welt­wirt­schaft (IfW) lautete im Dezember 2016, dass Ende 2018 rund 410.000 Flücht­linge in Arbeit sein werden. Mehr Flücht­linge seien dann in einem Beschäf­ti­gungs­ver­hältnis, als arbeitslos. Zusam­men­ge­nommen würden bis Ende 2018 rund 806.000 Flücht­linge nach Inte­gra­tions- und Sprach­kursen dem Arbeits­markt zur Ver­fügung stehen. Die Experten legen diesen Zahlen die Berechnung zugrunde, dass monatlich 2% der Flücht­linge eine Arbeit finden.

Wie ein tai­wa­ne­si­scher Pro­fessor die Flücht­lings­krise und die Zukunft Deutsch­lands sieht
Die Ber­liner Zeitung schreibt dieser Tage, dass im Jahr 2010, also in drei Jahren, min­destens 40.000 Flücht­linge in deut­schen Hoch­schulen ein­ge­schrieben sein werden. Es könnten aber auch leicht doppelt so viele sein, wenn Hürden, wie feh­lende Sprach­kennt­nisse, finan­zielle oder gesund­heit­liche Pro­bleme beseitigt würden. Dabei bezieht sich die Ber­liner Zeitung auf den Hoch­schul­bil­dungs­report des Stif­ter­ver­bandes und der Unter­neh­mens­be­ratung McK­insey. Wie kommen diese Leute darauf? „Die Moti­vation vieler Flücht­linge in den ersten Monaten nach ihrer Ankunft in Deutschland ist besonders hoch”. Man kas­siert zwar diese ambi­tio­nierte Pro­gnose gleich wieder mit der For­mu­lierung, dass dieses „Potential“ der Hoch­mo­ti­vierten besser genutzt werden sollte. Nun, Potential heißt nur, dass sich etwas so ent­wi­ckeln könnte, aber nicht muss. Poten­ziell sind wir alle Lottogewinner.

In der Ein­führung zu dem besagten Hoch­schul­bil­dungs­report ist dazu zu lesen:
Der Report liefert neueste Zahlen zu aktu­ellen Debatten. Erstmals wird quan­ti­fi­ziert, wie sich soziale Selektion an den Hoch­schulen fort­setzt. Eine Arbeits­markt­analyse zeigt: In Deutschland fehlen bis zu 95.000 Daten­spe­zia­listen und an den Schulen bis zu 24.000 Infor­ma­tik­lehrer. Alar­mierend ist auch die Halb­zeit­bilanz für das Hand­lungsfeld Lehrer-Bildung: Es gibt immer weniger MINT-Stu­di­en­an­fänger und männ­liche Grund­schul­lehr­amts­an­fänger, Berufs- und Pra­xis­be­zo­genheit der Lehr­ver­an­stal­tungen werden extrem schlecht beur­teilt. Im Jahr 2020 werden an deut­schen Hoch­schulen bis zu 40.000 Flücht­linge ein­ge­schrieben sein. Diese Zahl haben Stif­ter­verband und McK­insey erstmals für den Report berechnet.“ 

Auf dieser Seite kann man weiter unten den ganzen Report als PDF down­loaden. Hierin finden wir ab Seite 21 unter der Über­schrift „Wir müssen die hohe Bil­dungs­af­fi­nität von Flücht­lingen nutzen“ fol­gende State­ments von der Prä­si­dentin des Bun­des­amtes für Migration und Flücht­linge, Jutta Cordt, zu dem Thema:

Alpha­be­ti­sierung und Qua­li­fi­ka­tionen sind von Her­kunftsland zu Her­kunftsland sehr unter­schiedlich aus­ge­prägt. Ein Ungleich­ge­wicht in Bezug auf Bildung gibt es auch zwi­schen Mann und Frau. Es gibt nicht ‘den Geflüchteten’“. 

Viele Geflüchtete bringen nicht unbe­dingt formal nach­ge­wiesene Qua­lifikationen, aber prak­tische Erfah­rungen mit, sind gut in ihrem Beruf. Eine Her­aus­for­derung ist ver­ständ­li­cher­weise die deutsche Sprache, bei­spiels­weise deutsche Fachtermini.“

Das Potenzial dafür ist da: Immerhin zwei Drittel der Befragten einer reprä­sen­ta­tiven Studie, die unter anderem von unserem For­schungs­zentrum durch­ge­führt wurde, gaben an, einen Berufs- oder Hochschul­abschluss in Deutschland anzu­streben. Die hohe Bil­dungs­af­fi­nität, die sich in den Erhe­bungen zeigt, müssen wir nutzen. Auch wenn sicherlich nicht alle Geflüch­teten an die Hoch­schulen streben werden, besteht Anlass zum Optimis­mus, dass es ein Teil schafft. Flücht­linge können, ähnlich wie andere Stu­die­rende mit Migrations­hintergrund, die Uni­ver­si­täten berei­chern, etwa durch Sprach­kennt­nisse, aber auch durch einen Per­spek­tiv­wechsel, den sie bei Kom­mi­li­tonen auslösen.“

Wie die Studie auf die Zahl von 40.0000 Stu­dier­fä­higen kommt, wird auf den Seiten 23 und 24 erläutert. Inter­essant: Die Bil­dungs­stufe beruht zum größten Teil auf den ‘Selbst­an­gaben’ der Flücht­linge: „Aller­dings sind dies Selbst­an­gaben der Flücht­linge, die mit ent­spre­chenden Unsi­cherheiten behaftet sind.“ (Seite 23) und „Aller­dings wäre es „vor­eilig, aus den Bil­dungs­vor­haben Schluss­fol­ge­rungen darüber zu ziehen, in welchem Umfang die Flücht­linge tat­sächlich Bil­dungs­ein­rich­tungen in Deutschland besuchen und Abschlüsse erwerben werden.“ (ebenda).

Der Fak­ten­check

Hier wird bereits vor­sichtig ange­deutet, dass es schwer nach­prüfbar ist, ob die Flücht­linge tat­sächlich auch die Aus­bildung haben, die sie angeben. Und dass die Frage, ob sie auch das, was sie an ambi­tio­nierten Absichten haben, durch­halten. Genau hier, zeigt die Praxis, liegt das große Problem. Wenden wir uns also einmal den Berichten aus dem täg­lichen Leben zu. Selbst­ver­ständlich werden wir hierbei nicht die Groß­vä­ter­fahnen schwin­genden Nacht­him­mel­schreier bemühen, sondern die Qualitätsmedien.

Im März 2017 berichtet die „Welt“ von einer OECD-Studie zur „Arbeits­markt­in­te­gration von Flücht­lingen in Deutschland“. Ergebnis der Studie: Neben man­gelnder Aus­bildung ist die deutsche Sprache für Arbeit suchende Flücht­linge das größte Hindernis.

Nur 0,64% ins­gesamt statt 2% mehr pro Monat im Beschäftigungsverhältnis

Den Betrieben wird bescheinigt, guten Willen und Ein­stel­lungs­be­reit­schaft zu zeigen. Aller­dings sei die Zahl von bun­desweit 7000 beschäf­tigten Asyl­be­werbern im Ver­hältnis zu über 1,1 Mil­lionen Schutz­su­chenden doch relativ gering.
So könnte man das nennen. Das sind 0,64%.

Die Frank­furter Neue Presse gibt der Ernüch­terung eben­falls Aus­druck. „Keine Spur von Job­wunder“ stellt sie lapidar fest. Zitat:
„Nach dem Höhe­punkt der Flücht­lings­welle im Jahr 2015 glaubten nicht wenige aus Politik und Wirt­schaft, dass durch die Vielzahl der Flücht­linge sogar die soge­nannte Fach­ar­bei­ter­lücke in Deutschland geschlossen werden könnte.

Doch dieser Euphorie weicht mitt­ler­weile die Ernüch­terung. Ein Bei­spiel macht das deutlich: Die deut­schen Kon­zerne, die ins­gesamt rund 3,5 Mil­lionen Men­schen beschäf­tigen hatten bis zur Jah­res­mitte 2016 zusammen rund 3000 zusätz­liche Prak­tikums- und Aus­bil­dungs­plätze für Flücht­linge, aber gerade mal 54 Fest­an­stel­lungen geschaffen. Eine Studie der Euro­päi­schen Kom­mission und der OECD kommt zu dem Schluss, dass es bis zu 20 Jahre dauere, ehe Flücht­linge das Beschäf­ti­gungs­niveau von Inländern erreichten. 

Analpha­beten, feh­lende Aus­bildung, kaum Deutsch

Darüber hinaus habe nur eine Min­derheit der Flücht­linge in Deutschland ver­wertbare beruf­liche Qua­li­fi­ka­tionen. Meist sei über­haupt kein Berufs­ab­schluss vor­handen und es böten sich daher nur Hel­fer­tä­tig­keiten an. Hier sei es aber trotz guter Kon­junktur schwer, einen Arbeits­platz zu finden. Dazu müssten auch noch hin­rei­chende Sprach­kennt­nisse vor­handen sein. Überdies sollten junge Flücht­linge dafür begeistert werden, eine Lehre zu beginnen. Aller­dings, so Brenke, gebe es hier Hin­der­nisse: Gewich­tiger als noch vor­handene Defizite bei der deut­schen Sprache sei die nicht selten unzu­rei­chende schu­lische Ausbildung.“

Das Migra­ti­ons­problem: Über die Unver­ein­barkeit von Sozi­al­staat und Masseneinwanderung
So berichtet die Osna­brücker Zeitung im Mai 2017: „Kaum qua­li­fi­zierte Flücht­linge in Nie­der­sachsen“ eben­falls, dass die Selbst­ein­schätzung und Fremd­ein­schätzung über die eigenen Fähig­keiten der Flücht­linge oft aus­ein­ander klaffe. Viele ver­fügten nur über mar­ginale oder gar keine Schuldbildung.
„Nur ein Bruchteil der Flücht­linge im Nord­westen ist nach Ansicht der Agentur für Arbeit bereits reif für den Arbeits­markt. Vor allem bei der Sprache hakt es. Viele sind arbeitslos. Die Qua­li­fi­kation wird noch lange dauern.“

Nur drei Prozent der Flücht­linge in Nie­der­sachsen zählen zu den beruf­lichen Experten, wie der „sprich­wört­liche syrische Arzt“. Nur jeder Fünfte sei als Fach­kraft ein­setzbar, sagt die Vor­sit­zende der Agentur für Arbeit in Nie­der­sachsen, Bärbel Höltzen-Schoh. Die Mehrheit könne hin­gegen nur ange­lernte Arbeiten erle­digen. Selbst die Hoffnung einiger Unter­nehmen, die Flücht­linge würden sich für Hel­fer­tä­tig­keiten eignen, habe sich als „Illusion“ herausgestellt.

Epoch Times titelt im Juli 2017 „Ernüch­ternde Bilanz: Flücht­linge sind für den Arbeits­markt unbrauchbar“. Zitat:
Ein Argument für die Auf­nahme vieler “Flücht­linge” in Deutschland war von seitens der Politik ein Mangel an Fach­kräften gewesen. Die Migranten würden dringend gebraucht, hieß es. Die Asyl­in­dustrie und andere haben bisher mächtig pro­fi­tiert von den Flücht­lingen. Der Arbeits­markt hat offen­sichtlich nichts davon.“

“Am zweiten Tag ist meistens schon Schluss”

Am 22. November fasst der Merkur die Situation der Flücht­linge am Arbeits­markt unter dem Titel „Flücht­linge am Arbeits­markt bringen nichts“ zusammen. Der Erdinger Bau­un­ter­nehmer und Kreis­hand­werks­meister, Rudolf Waxen­berger, ist bedient. Er hat es bereits mit sieben Flücht­lings-Prak­ti­kanten ver­sucht. Am zweiten Tag ist meistens schon Schluss. „Ent­weder kommen sie danach gar nicht mehr. Oder sie haben irgend­welche Aus­reden.“ Hat er nur Pech gehabt. Nein. „Meine Kol­legen im Land­kreis erleben genau das gleiche.“ In der Voll­ver­sammlung der Hand­werks­kammer stellte man fest, es ist überall so: „90 Prozent der Flücht­linge brechen ihre Aus­bildung im ersten Halbjahr ab. Davon wie­derum 90 Prozent sind schon im ersten Monat wieder weg“.

Dass Hand­werks­kammern reden offi­ziell von „großen Chancen“, welche die Flücht­linge für die von Fach­kräf­te­mangel geplagte Wirt­schaft angeblich böten. Die Betriebe haben ganz andere Erfah­rungen gemacht, sagt Waxen­berger: „Tat­sächlich erleben wir einen mas­siven Einzug in unser Sozi­al­systeme – mit heute nicht ansatz­weise abseh­baren Folgen.“ Und er sieht, dass die großen Kon­zerne sich um die Aufgabe, die Flücht­linge aus­zu­bilden und in den Arbeits­markt zu inte­grieren, beflissen drücken. „Die zehn größten DAX-Kon­zerne haben gerade einmal 50 Azubis.“

Dabei ist Waxen­berger kei­nes­falls gegen die Neu­an­kömm­linge ein­ge­stellt. Er macht aber die Beob­achtung, dass „sich viele Migranten kei­nerlei Vor­stel­lungen gemacht hätten, wie es in dem Land zugeht, in das sie ein­ge­reist sind.“

Fach­kräfte? Drei­viertel ohne abge­schlossene Ausbildung

Strohm bietet eine Fülle von Fakten, um die Pro­ble­matik kom­petent in allen Aspekten zu betrachten
Man findet Unmengen solcher Berichte. Neben büro­kra­ti­schen Hürden sind durchweg man­gelnde Sprach­kennt­nisse und feh­lende Bildung die größten Hin­der­nisse. Die Bun­des­agentur für Arbeit nennt Zahlen. Drei­viertel aller Geflüch­teten haben kei­nerlei abge­schlossene Aus­bildung, rund 37 Prozent nicht einmal irgend­einen Schul­ab­schluss. 58% eignen sich nur für Hilfs­tä­tig­keiten. Fazit: Der Großteil der hier­her­ge­kom­menen Men­schen eignet sich nicht für die zu beset­zenden Stellen in Deutschland – und das auf lange Zeit. Statt­dessen wandern sie alle in die diversen sozialen Netze und kosten den Steu­er­zahler Unsummen an Geld. Kosten, die den Bürgern ver­schwiegen werden.

Überdies sind die Vor­stel­lungen der Zuwan­derer nicht kom­pa­tibel mit der Lebens­weise in Europa. Sie haben zu weiten Teilen weder die Arbeits­moral der Europäer, noch die Umgangs­formen. Immer wieder lesen wir die Hil­fe­schreie von Flücht­lings­be­treuern, Polizei, Anwohnern, Kurs­leitern. Auch Uni­ver­si­täten sehen sich großen Pro­blemen mit den Ver­hal­tens­weisen der Migranten gegenüber. Pro­bleme, die jetzt schon zu einer Art Not­ver­ordnung an der Ham­burger Hoch­schule geführt haben, obwohl es nur wenige Prozent der Stu­die­renden sind.

Aber – warten wir bis 2020. Viel­leicht sind ja dann die Uni­ver­si­täten von Unmengen bie­nen­flei­ßiger und hoch­ge­bil­deter Zuwan­derer bevölkert, die all die dringend nötigen Mathe­ma­tiker, Infor­ma­tiker, Lehrer und Inge­nieure stellen, die Deutschland fehlen. Sollte es wirklich so sein, würden wir uns sehr freuen.