Die Mythen des Deut­schen Ren­ten­systems — “Ren­ten­formel”, “Gene­ra­tio­nen­vertrag”, “Hoffen auf Flüchtlinge”

Poli­tiker behaupten, die gesetz­liche Ren­ten­ver­si­cherung (GRV) sei kom­pli­ziert. Unser Umla­ge­system – an der sich die anderen Ren­ten­arten ori­en­tieren – ist dennoch sehr simpel. Die Erklärung passt auf einer DINA4-Seite, wie hier dar­ge­stellt. Der letzte OECD-Bericht hebt die Dynamik der Ren­ten­stei­ge­rungen hervor und kri­ti­siert die nied­rigen Alters­ein­künfte der Frauen. Die Mythen auf denen das GRV-System aufbaut, werden zudem voll ver­schwiegen – die dro­hende Alters­armut auch. 

Deutsche Rentner wohl­habend dank dem vor­bild­lichen Ren­ten­system (Mythos 1)

Die Ren­tenhöhe ist in Deutschland mit 51% des letzten Aktiv­zeit­ge­halts viel nied­riger als im OECD-Durch­schnitt (63%). Wenn es den 21 Mil­lionen Senioren mit einer Net­to­rente von 860€ im Monat – der Mus­ter­rentner mit 45 Bei­trags­jahren und einer Brut­to­rente von 1.418€ exis­tieren nur in der Phan­tasie der Poli­tiker – noch relativ „gut“ geht, so hat das drei Gründe: Eigenheim, Betriebs­rente, Abbau der Erspar­nisse. Die Alters­ar­muts­grenze von 979€ für Allein­ste­hende hat die Durch­schnitts­rente noch nicht über­schritten. cecu.de/armutsgrenze 10% mehr Rente kosten lediglich 25 Mrd. €. http://www.deutsche-rentenversicherung.de.

Der Gene­ra­tio­nen­vertrag gewähr­leistet die gerechte Ver­teilung zwi­schen jung und alt (Mythos 2)

Dieser „Vertrag“ (junge Berufs­aktive zahlen Bei­träge für die Renten der Alten) ist kein Gesetz, sondern eine unge­schriebene Regel, die von der Politik beliebig „refor­miert“ wird. Selbst ein Gesetz kann geändert werden. Da es das aber nicht ist, müssen Ein­nahmen und Aus­gaben der GRV nicht skla­visch gleich sein. Die Lücken könnte der Staat mit Haus­halts­mitteln beliebig auffüllen.

Die Ren­ten­formel bestimmt die objektive Ren­tenhöhe (Mythos 3)

Die Grund­formel der gesetz­lichen Alters­rente – per­sön­liche Ren­tenhöhe = Anzahl Bei­trags­jahre (Z) x Bei­träge nach Durch­schnitts­ver­dienst (D) x Ren­tenwert ®wird maß­geblich durch den R‑Wert – aktuell 29,69€ – von der Regierung jährlich fest­gelegt, die Berech­nungs­weise aber nicht offen gelegt. Wer 30 Jahre durch­schnittlich ver­dient hat (D = 1), bekommt 891 €. Dar­unter leiden die Trans­parenz und das „Objek­ti­vi­täts­gefühl“.

Das Demo­gra­fie­problem erzwingt Ren­ten­kür­zungen oder/und Bei­trags­er­hö­hungen (Mythos 4)

2013 haben 2,9 Aktive die Bei­träge für einen Rentner gezahlt, 2025 werden es nur noch 2,4 sein. Bei sonst gleich blei­benden Bedin­gungen ent­steht dadurch eine Lücke in der Ren­ten­kasse von ins­gesamt 20% oder jährlich 1,5%. In abso­luten sind es 4 Mrd. €. jährlich. Die Lücke lässt sich nur durch Betrags­satz­er­hö­hungen und/oder Ren­ten­kür­zungen schließen – so die Regierungsversion. 

Weil der Staat kein Geld für die Rentner hat, liegt die Hoffnung bei den Flücht­lingen (Mythos 5)

Dieser Mythos war lange das Motto der Will­kom­mens­po­litik. Deutschland gibt per anno gut 30 Mrd. € für Migranten aus. Diese sind auch lang­fristig für die GRV-Kasse keine Abhilfe, im Gegenteil sie belasten die Sozi­al­kassen – das wird immer weniger geleugnet. Es genügt nicht, dass die „zu uns gekommen“ jung sind, wenn sie keine Arbeit finden oder arbeits­un­willig sind. Die Wirt­schaft hat kaum welche eingestellt. 

Vor der dem großen Reformwurf muss erst der Staat einspringen!

Um die Gesamt­lücke von rund. 29 Mrd. € zu schliessen, muss zuerst der Staat ein­springen. Deutschland hat mit 44% eine niedrige Staats­quote. (EU-Durch­schnitt 48%). 

Im Worst-Case sind neue Schulden zu machen. Erst danach sind andere Renten-Themen (Bei­trags­zah­ler­basis, Beam­ten­pen­sionen, Min­dest­renten, Müt­ter­rente) zu lösen. 

Fazit: In dem Maße, wie die Asyl­kos­ten­mil­li­arden bekannt werden, wird das Thema Rent­ner­armut ent­ta­bui­siert. Deutsche Rentner rebel­lieren noch nicht, weil sie noch Reserven haben oder an die Mythen des Ren­ten­systems glauben. Lange lassen die 5 Mil­lionen Betrof­fenen durch das Renten-Chi­ne­sisch und die Intrans­parenz – so wird selbst die niedrige Netto-Rente schamhaft auf Seite 66 des GRV-Berichtes ver­steckt. Poli­tische Par­teien (AfD) werden schnell das TOP-Thema (neu?) entdecken.