Von einer Leserin wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass der Bürgermeister von Altena Andreas Hollstein, der für seine bereitwillige Aufnahme von mehr Flüchtlingen hochgelobt wurde, in der vorgestrigen Sendung von Sandra Maischberger anscheinend nicht die Wahrheit gesagt hat. Er behauptete, die vermehrte Aufnahme von Flüchtlingen hätte nicht zu einer Erhöhung der Kriminalitätsrate in der Stadt geführt.
Kennt der Mann die Polizeistatistik nicht? So sieht es wirklich aus in Altena:
Bei Einbrüchen ist eine Zunahme um 26 Prozent zu verzeichnen, während im Landkreis die Einbrüche zeitgleich um 15% zurückgegangen sind.
Körperverletzungsdelikte sind um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Bei schweren Körperverletzungen betrug die Zunahme sogar 24 Prozent.
Bei Gewaltkriminalität wird eine Zunahme von 29 Prozent verzeichnet. Kreisweit stiegen diese Delikte ebenfalls an, jedoch nur um 15 Prozent.
Das Resümee der Lektüre des Polizeiberichts:
„Interessant ist aber auch ein Blick auf die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ). Das ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. Sie drückt die durch Kriminalität verursachte Gefährdung aus. Hier zeigt sich Altena nicht von seiner besten Seite. Im Land liegt die KHZ bei 8225; auf Kreisebene bei 6088. Altena (5963) wird hier kreisweit nur von Lüdenscheid (8283), Iserlohn (7242) und Kierspe (6356) übertroffen. Zum Vergleich. Balve zum Beispiel weist eine KHZ von 3086 auf, Neuenrade liegt bei 3693.“
Über die Glaubwürdigkeit dieses Bürgermeisters kann sich jeder ein eigenes Urteil bilden. Gibt es bei Maischberger auch in diesem Fall einen Faktencheck?
Amerkung der Redaktion: Wir haben soeben ein offizielles Papier dazu erhalten und fügen es hier der Vollständigkeit halber hinzu:
Vera Lengsfeld / vera-lengsfeld.de