Wo ist Merkel? Es gäbe Stellungnahmen abzugeben. Man sieht sie im Bundestag nicht, man sieht sie im Fernsehen nicht, man hört und sieht überhaupt nichts von ihr. Das ganze GroKo-Kuddelmuddel und der von SPIEGEL bis JF einstimmig behauptete Selbstmord der SPD – von der Kanzlerin kein Wort dazu. Die inexistenten Obergrenze, von der sie am Ende der Sondierungsgespräche sprach, als ob es sie gebe – und die es nun doch nicht gibt: Hat sie dem Wähler gar nichts zu sagen? Mit welchem Recht taucht die Kanzlerin ab? Täglich geht es in der Presse um die Frage, wie lange eine neuerliche GroKo wohl halten wird. In Lünen wird ein 14-Jähriger in der Schule von einem Klassenkameradem aus Kasachstan erstochen, der als aggressiv und nicht beschulbar gilt. Wie üblich: Kein Wort der Kanzlerin dazu.
Nun muß man wirklich nicht traurig sein, wenn man Merkel weder hören noch sehen kann, aber fragen darf man sich, warum in der Kakophonie dieser Tage ausgerechnet von derjenigen nichts zu hören ist, derentwegen das Ganze stattfindet.
Solte die Kanzlerin der Ansicht sein, daß sie zur Zeit am besten abgetaucht bleibt, weil sie persönlich dieser Tage nichts zu ihrem eigenen Besten beizutragen hat in ihrer verschwiemelten Art, dann hätte sie ja recht. Ohnehin kann hinterher nie jemand wiedergeben, was sie gesagt hat, weil sie alles immer so formuliert, daß sie jederzeit behaupten kann, so hätte sie es nicht gemeint – und anders auch nicht.
Klärende Worte sind Angela Merkels Sache nicht. Wenn also jemand behauptet, die medialen Aufgeregtheiten liefen doch zur Zeit wie von selbst und die Abgeordneten der AfD hätten im Bundestag auch ohne die Anwesenheit der Kanzlerin recht, dann könnte er auch gleich behaupten, daß Merkel dieser Tage den Beweis ihrer eigenen Überflüssigkeit liefert. (ME)
Quelle: JouWatch.com
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