Aus dem Innern der "Walhalla" in Donaustauf - By Davidh820 - Own work, CC BY-SA 4.0, Link

Der Irrweg “Multi-Kulti” — Bekennt euch wieder zu eurer Kultur!

Jeder von uns weiß im Inneren, was Kultur bedeutet, aber wenn man den Begriff Kultur exakt defi­nieren soll, wird es schwierig, denn die Band­breite der Beschrei­bungen ist groß. Google schlägt als Begriffs­er­klärung vor: “Kultur ist die Gesamtheit der geis­tigen, künst­le­ri­schen und wis­sen­schaft­lichen Leis­tungen, die ein Volk oder eine Epoche cha­rak­te­ri­sieren.” Der hol­län­dische Kul­tur­wis­sen­schaftler Geert Hof­stede fand eine andere und durchaus prä­gnante For­mu­lierung für die Defi­nition des Kul­tur­be­griffs: “Kultur ist die kol­lektive Pro­gram­mierung des Geistes”. Man könnte Hof­stede wei­ter­denken und sagen, Kultur ist am Besten im Zeit­geist zu erkennen.
Kultur heißt Entfaltung
Sicher ist: Jede Kultur hat spe­zi­fische Merkmale, die ihre Stärken und Schwächen cha­rak­te­ri­sieren. Jeder von uns ist in einer bestimmten Kultur sozia­li­siert worden und jeder von uns trägt daher eine kul­tu­relle Prägung in sich. Als Erwach­sener wird man nicht umhin können, sich in irgend­einer Weise zu einer Kultur zu bekennen. Es geht gar nicht anders: Erst die Kultur ver­voll­ständigt die jeweilige per­sön­liche Iden­tität und nur durch die jewei­ligen kul­tu­rellen Eigen­schaften seines per­sön­lichen “Habitats” kann sich der Mensch ent­spre­chend entfalten.
Die Gefahr der Erosion
In der west­lichen Welt hat sich nach dem Zweiten Welt­krieg und ganz besonders nach 1968 eine tief­grei­fende Erosion der Kultur und des Kul­tur­be­griffs breit­ge­macht, die letztlich auch eine sub­stan­zielle Gefährdung der Iden­ti­täten mit sich bringt. Die Rede ist vom Kul­tur­re­la­ti­vismus, der aus dem Gleich­heits­ideal ent­sprungen ist und in Europa und den USA lange Zeit fröh­liche Urständ‘ feierte. Der Zeit­geist wollte es so: Alle Kul­turen dieser Welt waren plötzlich gleich wertvoll und jede Kultur galt für sich genommen als sakro­sankt. Kei­nes­falls durfte man als Bürger des Westens Kritik an anderen Kul­turen üben oder diese gar als weniger hoch­stehend oder unter­ent­wi­ckelt bezeichnen. Und absolut verpönt war es, die Kultur des Westens als den Gold­standard der mensch­lichen Ent­wicklung zu betrachten. Für so eine Ein­stellung wurde flugs ein neues und pejo­ra­tives Wort erfunden: Kul­tur­im­pe­ria­lismus.
Aus Toleranz wurde Feigheit
Man war zwar hinter vor­ge­hal­tener Hand oder in abs­trakten Sonn­tags­reden stets der Meinung, dass die west­liche Demo­kratie und die Errun­gen­schaften des Westens das Ideal für den freien Men­schen dar­stellen, aber selbst­ver­ständlich muss der tole­rante und ach so groß­zügige West­mensch den anderen Völkern ihre Kul­turen lassen und diese respek­tieren, auch wenn dort Into­leranz und Unter­drü­ckung herr­schen. Diese hehre und angeblich huma­nis­tische Denke, die in Wirk­lichkeit leider nur falsch und feig ist, galt dem­zu­folge auch für jene, die bei uns im Westen in impor­tierten Par­al­lel­ge­sell­schaften leben.
Multi-Kulti als Irrweg
Der Salat, der daraus ent­stand, hieß Multi-Kulti und lange Zeit war jeder Zweifel an dieser Mixtur aus zeit­geis­tigen Gründen offi­ziell verpönt. Heute wissen wir, dass die bedin­gungs- und kri­tiklose Akkla­mation und die unbe­grenzte Auf­nahme anderer Kul­turen erst genau jene Pro­bleme schuf, die man durch die aus­ge­brei­teten Arme zu ver­hindern suchte. Multi-Kulti gefällt daher nur mehr den fana­ti­schen Gleich­heits­aposteln im linken Spektrum.
Dort gibt es nämlich leider noch immer genug Leute, die ein Inein­an­der­fließen von grund­sätzlich inkom­pa­tiblen Kul­turen für möglich und sogar für erstre­benswert halten. Diese Inter­na­tio­na­listen träumen nach wie vor von einer Welt ohne Grenzen, von einem Ver­einten Europa ohne Nationen und letztlich vom Welt­staat, in dem die immer schon wider­sprüch­lichen Slogans der Fran­zö­si­schen Revo­lution endlich umge­setzt werden können: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Dabei muss jedem rational den­kenden Men­schen längst klar sein, dass Freiheit und Gleichheit sich dia­metral wider­sprechen, ja ein­ander sogar aus­schließen. Wer frei sein will, kann nicht gleich sein und wer die Gleichheit will, muss den Men­schen die Freiheit nehmen. Und übrigens — warum heisst es über­haupt noch Brü­der­lichkeit, wo doch heute die Schwestern so gern den Ton angeben möchten? Man sieht: Da drüben auf der linken Seite herr­schen Inkon­sis­tenzen und falsche Logik, wohin man auch schaut.
Es geht ums Ganze
Zurück zur Kultur. Die For­derung lautet, dass sich gerade jetzt jeder zu seiner Kultur und zu seinem Kul­tur­kreis bekennen muss. Nicht nur innerlich, sondern auch in seinem Ver­halten und Auf­treten. Die west­liche Kultur kann nur über­leben, wenn man ihre Inhalte und Grenzen unab­lässig ganz klar und ver­nehmbar auf­zeigt. Dazu muss man sich immer wieder auf die beiden Grund­pfeiler des Westens namens Auf­klärung und Chris­tentum besinnen und alle, die bei uns leben wollen, daran messen.
Endlose Toleranz und gren­zenlose Offenheit, die in Wirk­lichkeit nur Feigheit und Schwäche sind, dürfen in einer vitalen Kultur keinen Platz haben, denn das ist ihr Untergang. Zivi­li­sation braucht Kultur und jede Kultur braucht ein klares Bekenntnis. Ebenso braucht eine über­le­bens­fähige Kultur feste Regel­werke, die sich nicht den oben genannten fal­schen Idealen beugen. Daran führt kein Weg vorbei. Einige Regie­rungen in Europa haben das schon begriffen, andere glauben noch immer, mit pseu­doh­u­ma­nis­ti­schen Ver­dre­hungen ihre Nationen in eine bessere Zukunft führen zu können. Sie sollten ihren Geist schleu­nigst umpro­gram­mieren, sonst ist es zu spät.
Dr. Marcus Franz / thedailyfranz.at