Collage Hanno Vollenweider - Bild Heiko Maas: By Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0, Link

NetzDG: Bun­des­re­gierung ist ver­ärgert über Kritik aus Brüssel

Heiko Maas bekommt Druck aus Brüssel, aber er lügt um den heißen Brei herum: Die Kritik von EU-Jus­tiz­kom­mis­sarin Vera Jourova am deut­schen Gesetz gegen Hass­bot­schaften im Internet (NetzDG) sorgt für Ver­är­gerung in der Bundesregierung. 
Man sei „ver­wundert über den man­gelnden Infor­ma­ti­onsgrad der Kom­mission über Inhalte des NetzDG“, hieß es nach Infor­ma­tionen des „Han­dels­blatts“ in Ber­liner Regie­rungs­kreisen. Jourova hatte sich der Kritik von Ver­bänden sowie FDP, Grünen und AfD am soge­nannten Netz­werk­durch­set­zungs­gesetz angeschlossen.
„Unser Ziel war nie, dass die Social-Media-Platt­formen 100 Prozent der bean­stan­deten Inhalte löschen, das ist ein ent­schei­dender Unter­schied zum deut­schen Gesetz“, sagte die Jus­tiz­kom­mis­sarin dem „Spiegel“. Die EU halte an einer frei­wil­ligen Selbst­ver­pflichtung der Inter­net­un­ter­nehmen fest, um Hass­kom­mentare zu bekämpfen. „In unserem System lässt das IT-Unter­nehmen womöglich im Zweifel ein Posting auf der Seite. In Deutschland löscht es im Zweifel lieber schnell, weil es sonst dra­ko­nische Strafen ris­kiert“, sagte die EU-Kom­mis­sarin Das NetzDG gilt seit dem 1. Januar. Bun­des­jus­tiz­mi­nister Heiko Maas (SPD) will damit Platt­form­be­treiber wie Facebook und Twitter noch stärker in die Pflicht nehmen. Anders als Jourova behauptet, ver­langt es jedoch nicht, dass 100 Prozent der bean­stan­deten Inhalte gelöscht werden.
Das Gesetz setzt lediglich bestimmte Lösch­fristen für „offen­sichtlich rechts­widrige“ Inhalte wie Volks­ver­hetzung. Diese sollen innerhalb von 24 Stunden gelöscht werden, bei schwie­riger zu ent­schei­denden Fällen soll innerhalb von sieben Tagen dagegen vor­ge­gangen werden. Wer dieser For­derung wie­derholt und sys­te­ma­tisch nicht nach­kommt, dem drohen Buß­gelder in Millionenhöhe.
Kein Wort darüber, was man unter „Volks­ver­hetzung“ ver­stehen soll. Heiko Maas ist und bleibt die Reinkar­nation des Bösen aus der dunklen deut­schen Vergangenheit.
Man könnte jetzt lobende Worte für Brüssel finden, wenn nicht die EU-Kom­mission selbst an einer Ver­schärfung bei der “Bekämpfung” von “Des­in­for­mation im Netz” arbeiten würde. Wir berichteten:
https://dieunbestechlichen.com/2018/01/eu-kommission-plant-die-endloesung-zur-vermeidung-von-desinformation-im-netz/
 
Quelle: JouWatch.com