Gift­an­schlag: Russland nennt Erklärung des EU-Gipfels „inak­zep­tabel“

Der neue rus­sische Bot­schafter in Deutschland, Sergej J. Net­schajew, hat scharf auf die Erklärung des EU-Gipfels reagiert, in der sich die Staats- und Regie­rungs­chefs soli­da­risch mit Groß­bri­tannien und dessen Vor­würfen gegen Moskau erklären. „So eine Sprache ist inak­zep­tabel“, sagte er im Gespräch mit der „Neuen Osna­brücker Zeitung“ (Freitag). Net­schajew bekräf­tigte Russ­lands Angebot, bei der Auf­klärung des Attentats mit der inter­na­tio­nalen Gemein­schaft zusam­men­zu­ar­beiten. „Aber wir sind gegen Ulti­maten und unbe­wiesene Ver­leum­dungen, geprägt von unan­ge­mes­senen Aus­sagen und Par­al­lelen“, sagte Netschajew.
Bereits am Mittwoch war dem diplo­ma­ti­schen Korps in Moskau eine Note zuge­gangen, in der Moskau eine Ermittlung nach den Stan­dards der Orga­ni­sation für das Verbot che­mi­scher Waffen (OPCW) fordert. „Russland erklärt, dass es keine Che­mie­waffen gegen Groß­bri­tannien ein­setzte“, heißt es darin. Und weiter: Groß­bri­tannien habe die Bitte Moskaus um eine den inter­na­tio­nalen Ver­ein­ba­rungen ent­spre­chende Betei­ligung an den Ermitt­lungen bereits am 12. März zurück­ge­wiesen. Erst nach dem Scheitern einer Geheim­be­ratung im UN-Sicher­heitsrat sei das Gene­ral­se­kre­tariat der Orga­ni­sation für das Verbot che­mi­scher Waffen (OPCW) von London ange­sprochen worden. „Das Vor­gehen der west­lichen Länder wider­spricht nicht nur den Völ­ker­rechts­normen und den all­gemein aner­kannten Normen der zwi­schen­staat­lichen Bezie­hungen, sondern auch der gesunden Ver­nunft“, beklagte das rus­sische Außenministerium.