Maria Theresia von Österreich (* 13. Mai 1717 in Wien; † 29. November 1780 ebenda) war eine Fürstin aus dem Hause Habsburg. Die von 1740 bis zu ihrem Tod regierende Erzherzogin von Österreich und Königin u. a. von Ungarn (mit Kroatien) und Böhmen

Gender & Quote: Kommt jetzt die “mächtige alte weiße Frau”?

Der Men­schen­typus, der seit Anbeginn der Geschichte die Geschicke prägte und alle Kul­tur­leis­tungen anstieß, vor­an­trieb und/oder sie über­haupt grund­sätzlich entwarf, ist heute zum Feindbild jenes Teils der Gesell­schaft geworden, der sich selbst für modern und pro­gressiv hält. Namentlich der weib­liche Anteil dieses Seg­ments ver­sucht tag­täglich, den genannten Typus schlecht zu machen, ihn per­sönlich anzu­greifen und letztlich zu vernichten.
Sie haben es erraten: Die Rede ist vom viel­zi­tierten “mäch­tigen alten weißen Mann”. Das Attribut “alt” ist hier übrigens immer nur relativ zu ver­stehen, denn in die gegen­ständ­liche Typo­logie passen fall­weise auch junge Männer, wenn sie schon früh auf der Straße des Erfolgs unterwegs sind. Dabei ist es egal, ob sie das in der Politik, in der Kunst oder im Wirt­schafts­leben tun. Im Fol­genden wollen wir den “mäch­tigen alten weißen Mann” der Ein­fachheit halber MAWM nennen.
Die Phalanx der Stars
Es würde ganze Biblio­theken füllen, die MAWMs und ihre fun­da­men­talen Leis­tungen auf­zu­zählen, daher werden wir uns auf wenige Bei­spiele beschränken. Wer fällt einem spontan ein? Natürlich sind es zunächst und sofort die “All Time Stars” aus Kunst, Phi­lo­sophie, Politik, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft: Sokrates, Archi­medes, Alex­ander (ein junger!), Cäsar, Karl der Große, Marco Polo, Michel­angelo, Columbus, Napoleon, Goethe, Mozart (jung!), Beet­hoven, Kant, Hegel, Nietzsche, Watt, Freud, Ein­stein usw. Sie haben die west­liche Welt geprägt und ohne sie wäre die gesamte heutige Kultur, von der wir alle pro­fi­tieren und die uns wesenhaft aus­macht, wohl nicht entstanden.
Das Genie ist männlich
Allen diesen Herren gemeinsam ist ein gewisser Genius, der offen­sichtlich und his­to­risch betrachtet nur beim männ­lichen Geschlecht vor­kommt. Wir kennen aus der Geschichte kaum “alte mächtige weiße Frauen”, abge­sehen von ein­zelnen Aus­nahmen wie Cleo­patra oder Maria The­resia (die beiden würden mir das in diesem Zusam­menhang wenig char­mante Wort “alt” ver­mutlich ver­zeihen, weil es ja um etwas anderes geht als um das Alter.)
Die Per­sonen und Lobbys, die heute die MAWMs unentwegt atta­ckieren und sie zugunsten eines neuen Men­schen­typus weg­haben wollen, sind durchwegs links­ideo­lo­gisch und femi­nis­tisch ori­en­tiert. Ihr Reper­toire an Argu­menten, warum die MAWMs ver­schwinden sollen, klingt überall gleich. Es ist völlig egal, ob man dazu die reichlich vor­han­denen jour­na­lis­ti­schen Pam­phlete aus dem anglo­ame­ri­ka­ni­schen oder euro­päi­schen Raum liest oder ob man die Ela­borate der Intel­li­genzija von der Uni­ver­sität Oxford, der Wiener Publi­zistik oder einer US-ame­ri­ka­ni­schen Uni­versity stu­diert: Der rote Faden ist immer derselbe.
Stay on the message
Es geht stets und primär um die For­derung nach Gleichheit, die im selben Atemzug Diversity, also Vielfalt will und die sich damit schon hier prin­zi­piell wider­spricht. Es geht um Poli­tische Kor­rektheit, die jedem und jeder Min­der­be­mit­telten die­selben Rechte zuge­stehen will wie den Mehr­leistern und in deren Rahmen eine wer­tende oder auch nur iro­nische Aussage über jemanden oder zu jemandem bereits eine Tod­sünde dar­stellt. Es geht um Gender Politics, die alle sozialen Geschlechts­un­ter­schiede ein­ebnen will, aber zur selben Zeit die Frauen mög­lichst erkennbar machen möchte — und das bitte ohne ihre sekun­dären Geschlechts­merkmale betonen zu dürfen, denn das wäre wie­derum sexis­tisch und würde natürlich der Gleichheit wider­sprechen und so das angeb­liche Macht­ge­fälle zwi­schen Mann und Frau weiter stützen.
Aus­fluss dieser meist mit Fana­tismus publi­zierten Ideo­logie sind der Wunsch nach Frau­en­quoten, haar­sträu­bende Lügen über das Gender Pay Gap, staat­liche ver­ordnete Schreib­weisen, die überall Sexismus wittern, wenn das Binnen‑I fehlt, frei­willige Kin­der­lo­sigkeit, um im Kampf mit dem MAWM keine Zeit zu ver­lieren und nicht abhängig von einem Kinds­vater zu sein, der Tausch des tra­di­tio­nellen ehelich-müt­ter­lichen Daseins mit dem beruf­lichen Kar­riere-Zwang usw usf.
…et respice finem
Jetzt denken wir diesen von den 68ern begon­nenen Para­dig­men­wechsel zu Ende und über­legen uns, was am Ende her­aus­kommt, wenn die vielen Furien und Erinnyen, die den glo­balen und totalen Krieg gegen den MAWM aus­ge­rufen haben, obsiegen. Pro­gnos­tisch kann man sich nur auf die his­to­ri­schen Daten berufen und aus der viele tau­sende Jahre wäh­renden Empirie schöpfen. Frauen hatten zu allen Zeiten stets andere, min­destens genauso wichtige Auf­gaben wie die MAWMs, aber sie waren niemals in der gesamten Mensch­heits­ge­schichte in der Position dieser Männer — und wenn doch, dann nur in Ausnahmen.
Damit stellt sich die Frage: Wieso sollen jetzt plötzlich die Frauen durch Gen­de­rismus, Quo­ten­re­ge­lungen, Gleich­be­hand­lungs­kom­mis­sionen und andere der­artige Instru­mente zu “mäch­tigen alten weißen Männern” werden? Wollen die Frauen das mehr­heitlich über­haupt? Und warum sollte diese mit Verve betriebene Schaffung der “mäch­tigen alten weißen Frau”, die ja am Ende dieser Ent­wicklung steht, für Gesell­schaft und Kultur ein Fort­schritt sein?

Marcus Franz — thedailyfranz.at