Der Schul­denberg erreicht 247 Bio. $

Bekannt. Gefürchtet. Von allen Freunden von bto sicherlich schon gesehen: Das Grund­thema dieses Blogs erlangt jeden Tag mehr Umfang: Die welt­weiten Ver­bind­lich­keiten sind nun mehr als dreimal so hoch wie das globale Brut­to­in­land­produkt. Die FINANZ und WIRT­SCHAFT berichtet:

  • „Wie die neuen Daten des Ban­ken­ver­bands Institute of Inter­na­tional Finance (IIF) zeigen, haben die Schulden aller Staaten, Unter­nehmen und Haus­halte zusammen im ersten Quartal um 8 Bio. $ auf 247 Bio. $ zuge­nommen.“
    Stelter: Und es wird weiter so gehen.

Abb. 1: Globale Ver­schuldung nach Sek­toren, in Bio. $

  • „Die unten­ste­hende Bla­sen­grafik fasst die globale Ver­schul­dungs­si­tuation zusammen: Sie ver­ortet die Länder je nach Grösse des Gesamt­schul­den­bergs (Grösse der Kugel) auf einem Koor­di­na­ten­system aus Staats­schul­den­quote (X‑Achse) und Pri­vat­ver­schuldung (Y‑Achse), jeweils ohne den Finanzsektor.“
    Stelter: So ist es auch richtig, weil der Finanz­sektor zu einer Dop­pel­rechnung führt. Ande­rer­seits geht vom Finanz­sektor wie­derum eine eigene Gefahr aus. Man sollte also beides zeigen.
  • „Japan (JP) bleibt als Schwer­ge­wicht in puncto Staats­ver­schuldung unan­ge­fochten an der Spitze. China dagegen fällt wegen der Ver­schuldung der Unter­nehmen aus­serhalb des Finanzs­sektors ins Gewicht. Die USA haben mit einer Staats­ver­schuldung von 101% und einer Pri­vat­ver­schuldung von 150% die Mess­latte sehr hoch gesetzt. Über den USA befinden sich auf beiden Achsen, im kri­ti­schen Qua­dranten oben rechts, der Libanon (LB), Por­tugal (PT), Belgien (BE), Frank­reich (FR), Spanien (ES) und Gross­bri­tannien (UK).“
    Stelter: noch Fragen, was Macron umtreibt? Viel­leicht sollte das Chart mal von unserer Regierung stu­diert werden?
  • „In den Schwel­len­ländern ist die Gesamt­ver­schuldung (ohne Finanz­sektor) um 2,5 Bio. $ auf ein neues Höchst von 58,5 Bio. $ geklettert. In Kolumbien, Argen­tinien und auf den Phil­ip­pinen haben vor allem die Schulden der Unter­nehmen stark zuge­nommen. In China und der Türkei ist die Schul­den­quote des Unter­neh­mens­sektors seit Anfang 2017 etwas gesunken. Die Staats­ver­schuldung ist vor allem in Argen­tinien, Bra­silien und Nigeria deutlich gestiegen. Das IIF erwartet, dass der Schul­den­dienst aus der Staats­ver­schuldung pro Jahr 2% der Wirt­schafts­leistung frisst.“
    Stelter: Es ist halt eine globale Droge.
  • „Die Autoren gehen auch der Frage nach, wie sich die Abwertung der Lokal­währung auf die Schul­den­si­tuation der Schwel­len­länder aus­wirken würde:“
  • „Gemäss ihrer Aus­wertung sind die Türkei, Ungarn, Argen­tinien, Polen und Chile besonders anfällig für Wäh­rungs­schwan­kungen. Diese Länder hätten besonders viele Kredite in einer Fremd­währung aus­stehend. Ins­gesamt haben die Schwel­len­länder Dollar- und Euro­schulden im Wert von 5,5 Bio. $ – auch das ist ein Rekord. Der Löwen­anteil (78%) ent­fällt auf Unter­nehmen (ohne Finanz). Dazu kommen 3 Bio. $ Fremd­wäh­rungs­schulden des Bankensektors.“
    Stelter: Es ist ein Tanz auf dem Vulkan. Aber ich lege mich nicht mehr fest, wann der Spaß zu Ende ist.

→ fuw.ch: „Der Schul­denberg erreicht 247 Bio. $“, 12. Juli 2018


Dr. Daniel Stelter — www.think-beyondtheobvious.com