GdP-Vizechef Jörg Radek - Foto: GdP/Hagen Immel (Webseite der GdP)

Für die Poli­zei­ge­werk­schaft ist der Asyl-Kom­promiss nur Augenwischerei

GdP-Vize Jörg Radek beklagt die reine Sym­bol­po­litik beim Grenzschutz.
Poli­zei­ge­werk­schafter Radek sieht im Asyl-Kom­promiss der Union rein »sym­bol­po­li­ti­sches Stückwerk« ohne Stra­tegie, das sich so auch nicht umsetzen lasse. Kri­ti­siert wird auch die Fixierung auf die Grenze zu Öster­reich, obwohl Zwei­drittel andernorts illegal einreisen.
Im Asyl­streit einigten sich die Uni­ons­par­teien auf die Ein­richtung von Tran­sit­zentren an der Grenze zu Öster­reich. Innerhalb der Polizei wird das für rechtlich bedenklich und nicht prak­ti­kabel gehalten, so etwa bei der Gewerk­schaft der Polizei (GdP). “Dieser Kom­promiss ist Augen­wi­scherei und keine Lösung für einen funk­tio­nie­renden deut­schen Grenz­schutz”, beklagte GdP-Vizechef Jörg Radek am Dienstag. Die Vor­schläge seien »sym­bol­po­li­ti­sches Stückwerk« ohne Strategie.
Gemäß dem drei Punkte umfas­senden Plan sollen Asyl­be­werber, die bereits ein Ver­fahren in einem anderen EU-Staat durch­laufen, an der Grenze zurück­ge­wiesen werden. Dafür wollen die Uni­ons­par­teien Tran­sit­zentren ein­richten und von dort aus nicht ein­rei­se­be­rech­tigte Per­sonen in die betrof­fenen Länder abschieben. Sollten diese nicht zustimmen, fänden Zurück­wei­sungen nach Öster­reich statt.
Laut Radek kann es Tran­sit­zentren jedoch nur an EU-Außen­grenzen geben, wozu in Deutschland lediglich Flug- und See­häfen gehören, hier sei es aber anders geregelt. “An der Bin­nen­grenze ist die Ein­reise mit Über­schreiten der Grenz­linie voll­zogen, es kann dort keinen Tran­sit­be­reich geben”, betont der stell­ver­tre­tende GdP-Bundesvorsitzende.
Kritik übt der Poli­zei­ge­werk­schafter an der Fokus­sierung auf die deutsch-öster­rei­chische Grenze. “Wir bekommen jetzt also einen Kom­promiss für 830 Kilo­meter deutsch-öster­rei­chi­scher Grenze. Die übrigen deut­schen Grenzen werden in der poli­ti­schen Dis­kussion voll­kommen aus­ge­blendet. So sieht keine nach­haltige Politik für innere Sicherheit aus.”
Radek ver­weist darauf, dass 2017 rund 16.300 Per­sonen illegal über die deutsch-öster­rei­chische Grenze ein­reisten, ein grö­ßerer Anteil von 33.800 Per­sonen aber über andere deutsche Grenzen. “Die Grenzen zu Belgien und den Nie­der­landen sind offen wie ein Scheu­nentor”, monierte Radek. Die Lan­des­re­gierung von Nord­rhein-West­falen sträube sich gegen eine effektive Schlei­er­fahndung im 30-Kilo­meter-Streifen an der Grenze.
Ebenso merkt Radek an, dass die Bun­des­po­lizei für die Arbeit in solchen Ein­rich­tungen nicht ver­ant­wortlich sein könne: “Die Bun­des­po­lizei ist von Ver­fassung wegen nicht zuständig für die Unter­bringung von Asyl­be­werbern. Das hat der Bun­des­ge­richtshof ein­deutig festgestellt”.
https://dieunbestechlichen.com/2017/08/polizeinotstand-ausbilder-klagen-immer-mehr-bewerber-unsportlich-und-zu-dumm/


Quelle: FreieWelt.net