Kinder mit der Dia­gnose „ADHS“ bekommen häufig das Medi­kament Ritalin, damit sie der Gesell­schaft und dem Schul­system „gerecht“ werden

von Erika B.

Die Dia­gnose „ADHS“ vor zwanzig Jahren und die Ent­wicklung von heute: Als allein­er­zie­hende, berufs­tätige Mutter von zwei Kindern war ich sehr gefordert. Bei meinem zweiten Sohn wurde vor zwanzig Jahren – da war er gerade drei Jahre alt – die Dia­gnose „ADHS“ gestellt, das Auf­merk­sam­keits­de­fi­zit­syndrom. Bereits im Kin­der­garten wurde mir gesagt, dass mein Sohn auf das Medi­kament Ritalin ein­ge­stellt werden müsse. Damals wusste ich noch nichts von ADHS oder Ritalin, doch spürte ich in meinem Herzen, dass ich meinem Kind damit nichts Gutes tue. Nach meh­reren Gesprächen mit Kin­der­psy­cho­logen, Kin­der­gar­ten­er­ziehern und später in der Volks­schule mit den Lehrern, der Schul­psy­cho­login und dem Direktor wurde ich vor die Wahl gestellt, ent­weder das Medi­kament Ritalin zu ver­ab­reichen oder das Kind müsse in die Son­der­schule. Das Auf­merk­sam­keits­syndrom äußerte sich bei meinem Sohn der­ge­stalt, dass er sich nur kurz­zeitig kon­zen­trieren konnte und danach eine Pause benö­tigte, bevor er wieder wei­ter­lernen konnte. Er störte den Unter­richt nicht, war still und schaute meiste die letzte Schul­stunde aus dem Fenster, weil es mit der Kon­zen­tration vorbei war. Deshalb konnte er den rest­lichen Schul­stoff nicht mehr auf­nehmen. Die Lehrer nahmen keine Rück­sicht auf meinen Sohn bezüglich der Auf­gaben, Schul­ar­beiten und Tests. In der Woche waren teil­weise zwei Tests und eine Schul­arbeit zu erbringen.

Ich bat die Lehrer um Rück­sicht, dass mein Sohn nur eine Schul­arbeit oder einen Test in der Woche schaffen würde. Als Antwort bekam ich: „Dem Druck muss ihr Sohn auch im spä­teren Leben stand­halten.“ In unserem näheren Umfeld gab es keine Alter­na­tiv­schule und so musste ich ein bis zwei Mal im Monat in die Schule zum Rapport, wo mir sechs Lehrer, eine Psy­cho­login und der Direktor erklärten, dass mein Sohn die Schule ver­lassen müsse, würde er sich wei­terhin weigern, Ritalin ein­zu­nehmen. Meiner Kenntnis nach wurden damals bereits neun Schul­kinder mit Ritalin behandelt und ich sprach mit den Eltern, die mir ver­si­cherten, dass die Ärzte und Lehrer durchaus kom­petent seien. So war ich damals die einzige Mutter, die sich dagegenstellte.

Mein Sohn wurde durch sein „angeb­liches Defizit“ in der Schule sehr gemobbt. Hierzu einige Beispiele:

  • Die Lehrer konnten meinem Sohn nicht zur Mit­arbeit für den vor­ge­ge­benen Stun­denplan moti­vieren, so gaben sie ihm laufend Straf­ar­beiten. Trotz all der Strafen über­reichte er von sich aus in der Schul­pause einmal seiner Leh­rerin einen Wie­sen­blu­men­strass als Wie­der­gut­ma­chung. Dies berührte sogar die Lehrerin.
  • Mit ca. 8 Jahren haben Schul­kinder ihn an einem Baum gefesselt, ange­pinkelt und mit Kuh­fladen beschmiert. Als ich dies dem Schul­di­rektor meldete, gab es ein Gespräch mit den Eltern der Kinder. Von einem Vater der „Mobber“ kam die Aussage, dass mein Sohn auf­grund des ADHS solche Lek­tionen anziehen würde. Die Lehrer gaben dem Vater Recht und so war das Gespräch damit beendet.
  • Einige Tage vor Schul­ar­beiten oder Tests bekam er Bauch­krämpfe und musste erbrechen.
  • Mein Sohn sang sehr gerne und hat sich im freien Gesangs­un­ter­richt ange­meldet. Im Chor befanden sich 30 Kinder, doch die Leh­rerin hat meinen Sohn aus dem Frei­un­ter­richt mit der Begründung ent­lassen, er könne nicht schön genug singen. Seitdem sang er nicht wieder.
  • In der Schule wurde gegen Zecken geimpft. Mein Sohn zeigte wie alle anderen Kinder den Mutter-Kind-Pass und legte das Schreiben meiner Impf­ver­wehrung vor. Danach sprachen sie in Anwe­senheit meines Kindes über mich und meinten, ich sei eine unver­ant­wort­liche Mutter und würde ihn damit töten. Völlig auf­gelöst und weinend kam mein Kind von der Schule nach Hause und fragte mich: „Warum hast du mich nicht lieb und willst mich töten?“ Nach diesem Erlebnis benö­tigte es lange Zeit, um meinen Sohn wieder zu beru­higen. Wieder saß ich vor allen zustän­digen Lehr­körpern, der Psy­cho­login sowie dem Schul­leiter und musste mich ver­ant­worten. Mit Nach­druck warf man mir Sozi­al­schwäche und Fahr­läs­sigkeit vor.
  • Unser dama­liger Kin­derarzt war auch Homöopath und erzählte mir, dass seine Kinder nicht geimpft seien, was mir den Mut gab, eben­falls davon Abstand zu nehmen. Des Wei­teren teilte er mir mit, dass die Dia­gnose ADHS nicht existent sei. In vielen Gesprächen unter­stützte er mich und erzählte mir von den Neben­wir­kungen des Ritalins. Statt­dessen gab er mir die freie Wahl, mit Homöo­pathie mein Kind weiter zu behandeln und bestärkte mich zusätzlich darin, in den sozialen Netz­werken zu recherchieren.

Durch alter­native Fach­li­te­ratur bekam ich die nötigen Infor­ma­tionen, die mir Sicherheit gaben und mich in meinem Tun und Handeln festigte.

Im Internet findet man heute sehr viele Informationen:

  • durch die Recherche begann ich, die Nahrung umzu­stellen (auf Basis bio­lo­gi­scher und vege­ta­ri­scher Nahrung)
  • das Kind benötigt viel Aner­kennung und Lob
  • wichtig ist es, dem Kind eine Aufgabe nach der anderen zu geben
  • dabei Pausen einlegen
  • Handy/Fernseher redu­zieren
  • viel Sport im freien
  • klare Struk­turen auf­zeigen und einen gere­gelten Tagesablauf
  • Die Fragen für das Kind gut und klar beant­worten (nicht: „mal sehen“ oder „später, das ver­stehst du nicht“ usw.)
  • wichtig wäre zudem eine alter­native Schule

Mein Sohn und ich durch­liefen Jahre lang sehr schwere und steinige Schul­jahre. Er wurde gemobbt, bestraft und wir bekamen keine Unter­stützung von den Lehrern oder dem Umfeld.
Da er immer häu­figer gewissen Unter­richts­fä­chern fern blieb und eine Schul­phobie ent­wi­ckelte, genügte er den vor­ge­ge­benen Anfor­de­rungen der Schule nicht mehr. So erhielt ich die Mit­teilung, dass er in drei Fächern eine Nach­prüfung absol­vieren müsse, andern­falls wäre die 8. Klas­se­stufe zu wie­der­holen. Aus meiner Ver­zweiflung und meinem Unver­ständnis heraus teilte ich den Lehr­körpern mit, dass ich jetzt öffent­liche Schritte (Medien) ein­leiten werde, wenn sie uns nicht ent­ge­gen­kämen. Dar­aufhin ent­spannte sich die Situation für uns und der Direktor kam dann doch meinen Vor­schlag ent­gegen, uns einen grö­ßeren Zeitraum für die Nach­prü­fungen einzuräumen.
Nach all den ganzen Belas­tungen in den Schul­jahren schaffte mein Sohn tat­sächlich seine Prüfungen!
Gerne möchte ich als Mutter großen DANK aus­sprechen an all die Men­schen, die uns dabei unter­stützt haben. Mein Dank geht auch an all die Men­schen, die mich nicht bestärkt haben. Zu denen geht heute meine Bitte: Macht es „jetzt“, infor­miert euch und helft Eltern und Kindern. Wenn wir heute den Ruf der Kinder nicht hören, werden sie uns morgen auf­zeigen, was es heißt, allein gelassen zu werden.

Fakten zu ADHS (Auf­merk­sam­keits­de­fizit-/Hy­per­ak­ti­vität)

  1. Nach einer Sta­tistik des BfArM wurden 1993 in Deutschland gerade einmal 34 Kilo­gramm Methyl­phe­nidat ver­braucht. 2012 waren es 1839 Kilo­gramm und damit der bis­herige Höchst­stand. 2014 sank die Menge auf 1716 Kilo­gramm. Warum sank die Menge? Ritalin ist durch andere Medi­ka­mente erweitert worden. Zur Behandlung von ADHS sind in Deutschland bereits vier Wirk­stoffe zugelassen:
  • Methyl­phe­nidat (Han­dels­namen bei­spiels­weise Medi­kinet, Con­certa, Ritalin und ent­spre­chende Generika)
  • Atomo­xetin (Han­delsname Strattera)
  • Dex­am­phetamin (Han­delsname Attentin)
  • Lis­d­exam­fe­tamin (Han­delsname Elvanse)

2. „ADHS ist keine Störung“ – siehe dazu das Interview mit Gerald Hüther Youtube:

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3. Die Ernährung spielt eine wesent­liche Rolle – spe­ziell Fer­tig­ge­richte, Dosen, Fleisch, Milch, glu­ten­hal­tiges Getreide und Zucker. Eine wis­sen­schaft­liche Studie konnte zeigen, dass sowohl der Kon­ser­vie­rungs­stoff Natri­um­benzoat (zu finden in vielen Soft­drinks, Frucht­säften und Salat­dres­sings) wie auch die umstrit­tenen Farb­stoffe Tar­trazin (E102), Ponceau 4R (E124), Sunset Gelb (E110), Car­moisin (E122), Qui­nolin Gelb (E104) und Allura Rot AC (E129) Hirn­schäden und auch ADHS-Sym­ptome begüns­tigen oder ver­stärken können.) Vor allem Fer­tig­ge­richte ent­halten häufig schäd­liche Lebens­mit­tel­zu­satz­stoffe, die mit ADHS in Ver­bindung gebracht werden.
4. Erwachsene haben Mög­lich­keiten, mit Sucht­mitteln zu kom­pen­sieren. Tat­sächlich wäre die Zahl an ADHS-Dia­gnosen nicht wesentlich höher! Medi­ka­mente, Depressiva, Fern­sehen, Com­pu­ter­spiele, Work­aholic in Arbeit und Sport, Alkohol, Nikotin, Drogen, u.v.m. – man sollte sich die Frage stellen: Wer oder was steuert das Gesund­heits­system, damit Men­schen zu Sucht­mitteln greifen?

Der steinige Weg von Frau M. – eine weitere Mutter berichtet zum Thema „Schul­freies Lernen“

Ich bin ver­hei­ratet und Mutter von drei Kindern. Auf­grund der inten­siven Beschulung und des Schul­stoffes, der mit viel Druck gefordert wurde, bekamen meine Kinder chro­nische Bauch­schmerzen, Kopf­schmerzen sowie Erbrechen bei Prü­fungs­angst. Vor allem das Selbst­ver­trauen der Kinder ging ver­loren. Zwei meiner an sich selbst­be­wussten und lus­tigen Kinder wurden schüch­terne zurück­ge­zogene Schüler. Mein drittes Kind war über­fordert und funk­tio­nierte gerade so, um den Ansprüchen der Leh­rerin zu ent­sprechen. Am Ende ver­wei­gerten zwei unserer Kinder den Schul­un­ter­richt und auch die Leis­tungen meines drittes Kindes fielen – spe­ziell in ihrem Lieb­lingsfach Mathe­matik, ab.

Weil wir mit dem Schul­system nicht zufrieden waren und unsere Kinder unter dem System sehr litten, hatten wir uns ent­schlossen, die Kinder aus Deutschland und von der Schule abzu­melden. Da nun der Schule somit alle Hände gebunden waren, holte diese sich Hilfe.

Auf­grund der Nicht­er­füllung der Schul­pflicht wurde vom Schulrat eine Anzeige beim Jugendamt getätigt, und prompt flat­terte ein Brief vom Jugendamt ins Haus. Wir ver­ein­barten auf meinen Wunsch hin einen Termin in unserem Haus, damit sich die zuständige Dame selber ein Bild machen konnte. Die Sozi­al­päd­agogin über­zeugte sich davon, dass es den Kindern gut ging und sah auch, dass wir die Mög­lich­keiten besaßen, diesen schul­freien Weg zu finan­zieren und den Kindern Zugang zu sozialen Kon­takten, Bildung, Musik­schul­be­suchen, Kul­tur­er­leb­nissen, Sport sowie Reisen ermög­lichten – und das in einem Maße, dem die Schule nie gerecht werden konnte. Und dennoch ant­wortete sie: „Ich sehe wohl, dass Sie alles Mög­liche für Ihre Kinder tun und es den Kindern sehr gut geht. Doch da Sie nicht die deutsche Schul­pflicht erfüllen, hängt dies ganz eng bei der Kinds­wohl­ge­fährdung.“ Da wurde klar, dass es dem Jugendamt in unserem Fall nicht um das Kin­deswohl ging, sondern darum, die gel­tenden Gesetzte durch­zu­setzen. Einige Wochen später meldete sich das Fami­li­en­ge­richt mit einem Anhö­rungs­termin, der auf drei Monate später ange­setzt war. Unserer Ansicht nach bestä­tigte das, dass die Behörden genau wussten, dass bei uns alles in Ordnung war, ansonsten hätte es ein beschleu­nigtes Ver­fahren gegeben. Von da an vertrat uns unser Rechtsanwalt. 

Da in Deutschland der freie Unter­richt noch nicht erlaubt ist, suchten wir uns im benach­barten Öster­reich eine Wohnung und mel­deten die Kinder dort an. Das Gericht in Deutschland schloss dann die Akte auf­grund von Nichtzuständigkeit.

Obwohl wir bereits in Öster­reich gemeldet waren, hatten wir Besuch von der Polizei und dem Jugendamt, die sich ver­ge­wissern wollten, ob wir einen Schein­wohnsitz unter­hielten oder tat­sächlich hier lebten. Das Jugendamt setzte uns die Pistole auf die Brust, die Kinder in den häus­lichen Unter­richt anzu­melden oder das hiesige Fami­li­en­ge­richt davon zu unterrichten. 

Und so lernen unsere Kinder jetzt in Begleitung einer alter­na­tiven Lern­gruppe und nach dem öster­rei­chi­schen Bildungsgesetz.

Fazit: Deutschland lässt zu, dass eine gut gesittete, intakte Familie das Land ver­lassen muss, um ihren Kindern freie Bildung zu ermög­lichen. Allein­er­zie­hende Eltern­teile haben es in solch einem Fall noch viel schwieriger.

Emp­feh­lens­werte Doku­men­ta­tionen und Filme:

< Schulfach GLÜCK

< Wem gehören die Kinder – den Eltern oder dem Staat

Jan van Helsing inter­viewt Georg Brand­stätter, den Obmann der alter­na­tiven Lern­gruppe in Hof (bei Salzburg)

Schule ? Statt­dessen alter­nativ Lern­gruppen unter dem Motto:
Ent­täuschte Eltern gründen eine etwas andere Schule 
Die Lern­gruppen „freies natür­liches lernen“

Die meisten Eltern, sind geprägt durch die Hoff­nungs­lo­sigkeit, dass der Staat nichts ver­ändert. Es ist eine aus der Ent­täu­schung über Jahr­zehnte des bil­dungs­po­li­ti­schen Still­stands geborene Idee, wo schon in vielen Ländern bereits „alter­na­tives Lern­pro­gramm“ ver­wirk­licht wird.

Jan van Helsing: Was ver­steht man unter alter­na­tiven Lerngruppen?

Georg Brand­stätter: Alter­native Lern­gruppen inte­grieren natür­liches Lernen mit dem Bil­dungs­konzept. Den Kindern wird ermög­licht den Unter­richt selbst zu gestalten, Ver­ant­wortung zu über­nehmen und dadurch eigen­ständig zu agieren. Dies führt dazu, dass das Selbst­ver­trauen, die Fähig­keiten und Talente gestärkt und gefördert werden. In jahr­gangs­über­grei­fenden Gruppen lernen Kinder von Kindern. Lern­gruppen geben dieses von ihnen erar­beitete Wissen an andere Lern­gruppen weiter. Diese ver­feinern das Wissen und geben es eben­falls weiter. Durch das Wei­ter­geben wird das Erlernte im Gehirn verankert.

Dadurch ent­steht Begeis­terung zum Lernen, da ohne innere Moti­vation Lernen schwer funk­tio­niert. Wichtig ist es zu akzep­tieren, dass Kinder anders wahr­nehmen und auf diese Bedürf­nisse sollte man ein­gehen. Anstatt Lehrer unter­stützen Lern­be­gleiter die Kinder beim selb­stän­digen Wis­sens­erwerb. Natür­liches Lernen macht das Ent­falten des urei­genen Talents möglich! Kinder ent­wi­ckeln im natür­lichen Lernen ihre Fähig­keiten und ihre Talente.

Das natür­liche Lernen wird von der * Intrin­si­schen Moti­vation geleitet*. Intrin­sische Moti­vation ist die innere, aus sich selbst ent­ste­hende Moti­vation eines jeden Men­schen: Bestimmte Tätig­keiten macht man gern, weil sie Spaß machen, sinnvoll oder her­aus­for­dernd sind oder einen schlicht inter­es­sieren. Intrin­sisch moti­vierte Men­schen werden im Gegensatz zu extrin­sisch moti­vierten um ihrer Selbst willen tätig und nicht um Beloh­nungen zu erha­schen oder einer Bestrafung zu entgehen.

Jan van Helsing: Gibt es Aus­bil­dungen für Lern­be­gleiter /innen für die alter­na­tiven Lerngruppen?

Georg Brand­stätter: Ja, in Öster­reich gibt es in den Bun­des­ländern bereits Aus­bil­dungen, auch wir bieten diese Module für Lern­be­gleiter und Eltern im Golden Earth Center an.

Jan van Helsing: Sollten alter­native Unter­richts­formen einen grö­ßeren Stel­lenwert bekommen?

Georg Brand­stätter: Wäre wün­schenswert. Schon lange Zeit wird über neue Unter­richts­formen dis­ku­tiert. Die Unzu­frie­denheit bei Eltern, Lehrern und Schülern steigt. Viele Eltern sehen die Schule nur als Pflicht und nicht als Chance für ihr Kind. Alter­nativ Lern­gruppen soll jedem zugänglich sein. Es ist eine Methode, die uns im Leben und im Beruf mit mehr Freude weiter bringt. Eine gute Alter­native Schule ist die größte Ori­en­tie­rungs­hilfe für unsere Kinder. Sie soll, neben Haupt­fä­chern wie Deutsch, Mathe­matik usw., auch die Mög­lichkeit bieten sich kreativ zu ent­falten und soziale Kom­petenz zu erwerben. Dieses anfänglich spie­le­rische Aus­leben des Ein­falls­reichtums ist das eigent­liche Finden des eigenen Poten­tials. Die eigenen Fähig­keiten und Talente ent­decken und fördern ist der Grund­stein für ein glück­liches Leben. 

Jan van Helsing: Ist die alter­native Lern­gruppe ein Modell für die Zukunft und wie könnte das aussehen?

Georg Brand­stätter: Für Eltern, die sich von der aktu­ellen Bil­dungs­po­litik nichts mehr erwarten, hat sich eine völlig neue Lern­me­thode mit enormen Mög­lich­keiten ent­wi­ckelt. Der Druck und der ständig ängst­liche Blick bei den Kindern, die bereits eine staat­liche Schule hinter sich haben, nach Bulimie lernen, Schul­ar­beiten abliefern, sind oft ver­stört, seltsam, lustlos, depressiv und erschöpft. Wenn die Schul­ar­beiten aus­ge­teilt werden, dann fla­ckert in ihren Augen bereits Panik und Angst auf, das Gefühl zu haben, sie könnten mit ihrer Arbeit daneben liegen und am Ende nicht genügen. Wenn ein Kind in einem Fach nicht genügt muss es eine Nach­prüfung machen oder die Klasse wie­der­holen. Dass jedoch das Kind in vielen anderen Fächern gut ist, geht dabei ver­loren und dadurch auch beim Kind der Selbstwert.

Jan van Helsing: Wie sieht es rechtlich mit der alter­na­tiven Lern­gruppen aus?

Georg Brand­stätter: Rechtlich betrachtet betreiben wir keine Pri­vat­schule, sondern häus­lichen Unter­richt in Gruppen, den der Verein gemeinsam mit den Eltern orga­ni­siert. Was unter Schul­pflicht fir­miert, gesetzlich eine Unter­richts­pflicht ist, darf in Öster­reich überall gelernt werden. Auch die Methode steht frei.
Einzige Bedingung: Es muss jährlich eine Exter­nis­ten­prüfung an einer öffent­lichen Schule nach­ge­wiesen werden.

Jan van Helsing: Gibt es bereits mehrere ater­native Lerngruppen?

Georg Brand­stätter: Ja, Es gibt in einigen Ländern bereits alter­native Lern­gruppen und es breitet sich mehr und mehr um die ganze Welt aus.

Jan van Helsing: Wie wichtig ist das Mit­wirken der Eltern?

Georg Brand­stätter: Es ist sehr wichtig dass Eltern Ver­ant­wortung über­nehmen und diese an ihre Kinder wei­ter­geben. Dadurch haben die Kinder die Chance ihre Zukunft mit Erfolg meistern zu können. Die alter­na­tiven Lern­gruppen, in Zusam­men­arbeit mit dem bestehenden Schul­system, sollte befür­wortet werden. Das ist eine Mög­lichkeit wo alle Betei­ligten, wie Eltern, Kinder, Lehrer und Staat pro­fi­tieren könnten.

Viele Eltern, spe­ziell Allein­er­zie­hende, sind durch ihren Arbeits­alltag schon sehr erschöpft und haben nicht mehr die Kraft sich und Ihrem Kindern die nötige Auf­merk­samkeit und Gebor­genheit zu geben. Es wird kom­pen­siert durch, unge­sunde Nahrung, Medi­ka­mente, Fern­sehen, Com­pu­ter­spiele, Work­aholic in Arbeit und Sport, Mode, Alkohol, Nikotin, Drogen, u.v.m. und so gibt man teil­weise unbe­wusst die Ver­ant­wortung für eine gesunde Ent­wicklung ab. Diese oben ange­führten Bereiche werden von gewissen Insti­tu­tionen gefördert Aber wer über­nimmt die Konsequenzen?

Jan van Helsing: Sind Kinder, die so lernen, auf unsere Leis­tungs­ge­sell­schaft über­haupt vorbereitet?

Georg Brand­stätter: Die Kinder in der alter­na­tiven Lern­gruppe erfahren durch die Exter­nisten-Prü­fungen genauso einen Leis­tungs­an­spruch, sind nervös und auf­geregt, werden aber von uns auf diese Prü­fungen spe­ziell vor­be­reitet und wollen dann auch zeigen was sie gelernt haben.

Unser Ziel ist es: Kinder in der For­schung von Natur­wis­sen­schaften, öko­lo­gi­schen Bau­weisen, öko­lo­gi­schen Ener­gie­ge­winnung, Natur­heil­me­dizin, Lebens­mit­tel­wirt­schaft, art­ge­rechte Tier­haltung, Natur­kleidung, Gesundheit, Wis­sen­schaft usw. zu begeistern. Damit sie von klein auf lernen Ver­ant­wortung für sich selbst mit Men­schen und der Natur im Ein­klang zu leben.

Jan van Helsing: Wie finan­ziert sich diese Lerngruppe?

Georg Brand­stätter: Unter­stützung aus dem staat­lichen Budget gibt es derzeit nicht. Noch arbeiten die Lern­be­gleiter teil­weise ehren­amtlich mit vielen frei­wil­ligen Helfern.

Jan van Helsing: Herr Barta, Frau M. ist mit ihren Kindern aus Deutschland weg­ge­gangen, um diese in Öster­reich frei zu unter­richten. Der Verein Golden Earth stellt kos­tenfrei die Räum­lich­keiten für den Verein „alter­native Lern­gruppe“ zur Ver­fügung – man unter­stützt sozu­sagen Kinder UND Eltern. Wie kann man sich das vor­stellen? Was genau machen Sie?

Norbert Barta: Nun, der Verein gliedert sich in zwei Bereiche.

  1. Den Verein Golden Earth: Mit unserem sozialen Enga­gement unter­stützen wir Eltern und Kinder. Der Verein stellt seit 2 Jahren kos­tenfrei die Räum­lich­keiten für die alter­na­tiven Lern­gruppen und Aus­bil­dungen der Module für die Lern­be­gleiter und Eltern zur Ver­fügung. Ange­dacht ist, dass wir mit Wald­päd­agogen eine Natur und Wildnis Schule in den Schul­ferien, ein Feri­en­lager IN und MIT der Natur im Golden Earth Center anbieten.
    Anstatt Handy und Com­puter, spie­le­risch die Sinne stärken und die Schätze, die in den Kindern ver­borgen sind zu ent­falten.
    Ziel der Ferien ist es, Kindern die Natur spüren zu lassen und dabei auch noch die Sinne zu schärfen. Manche Kinder ent­wi­ckeln sich hier zu bota­ni­schen Experten, andere ver­tiefen ihre moto­ri­schen Fähig­keiten oder ver­tiefen ihr Wissen in Fähr­ten­kunde u.v.m. Es gibt so einiges, was in der Wald­läu­fer­bande geschieht. Spe­ziell allein­er­zie­hende Mütter haben oft nicht die Mög­lichkeit, während der Arbeit ihre Kinder ohne zusätz­liche finan­zielle Belastung in Betreuung zu geben.
  2. Das Golden Earth Center:Der Verein hat ein Gebäude, das Golden Earth Center in Hof bei Salzburg gemietet. Die The­men­be­reiche BewusstSein — GesundSein – MenschSein werden durch Vor­träge, Ver­an­stal­tungen Kurse, Seminare ange­boten. Im Golden Earth Center kann man Woh­nungen und Gäs­te­zimmer als Gast oder län­ger­fristig mieten. Durch ihre Buchungen helfen Sie mit, das wir das soziale Enga­gement auf­recht und erweitern können. www.goldenearth-center.at

Jan van Helsing: Gibt es auch Pro­dukte, die sozialen Zwecken zugute kommen?

Norbert Barta: JA, wir haben das Licht­quell­wasser mit dem Golden Earth Kin­derlogo. Mit den Verkauf der Spen­den­edition der Licht­quelle können wir alter­native Lern­gruppen in den Ländern Öster­reich, Deutschland und in der Schweiz unter­stützen. Durch ihre Nach­frage und den Kauf bei Bio Läden in den 3 Ländern, sollten das Golden Earth Licht­quell­wasser in das Sor­timent der Geschäfte auf­ge­nommen werden. Dadurch ent­stehen keine Werbekosten 

  • Der Spen­den­erlös kommt den Kin­der­pro­jekten in den jewei­ligen Ländern zugute.
  • Die Leon­hards­quelle spendet 10 % pro ver­kaufter Flasche
  • Dadurch besteht soziales kos­ten­freies Enga­gement für Geschäfte und Kunden
  • Unter­nehmer können über Part­ner­schaften ihre Pro­dukt­linien mit unserem Logo ver­sehen und so für die Kunden einen Mehrwert erzielen, umge­kehrt fließt ein Teil des Ertrages Kin­der­pro­jekten zu.