München leuchtet für Mensch­lichkeit: Euro­päische Bür­ger­initiative fordert freien Zugang für Afrikaner

München beher­bergt allerlei Men­schen­rechts­vereine wie Bor­der­Mo­ni­toring, Lifeline und See­brücke, die vom dis­rup­tiven Potenzial der Men­schen­rechte fas­zi­niert sind und dieses kom­pro­misslos zur Ent­faltung bringen wollen (#Men­schen­recht­eK­ei­ne­Kom­pro­misse).
Der Umsiedlung Afrikas nach Europa dürfen kei­nerlei Hin­der­nisse mehr in den Weg gelegt werden, fordern die Orga­ni­sa­toren einer Demo, die am Samstag, den 25. August ab 14 Uhr am Euro­pa­platz statt finden soll, in einem in deut­scher und ara­bi­scher Sprache abge­fassten Aufruf. Die Orga­ni­sa­toren sind pro­fes­sio­nelle Lob­by­gruppen, die von vielen Spendern, dar­unter einigen sehr reichen, unter­stützt werden und viel zur bereits erreichten Zuspitzung der Völ­ker­wan­derung aus Afrika nach Europa bei­getragen haben.
Sie sind wie immer empört, dass Europa die in der Genfer Flücht­lings­kon­vention fest­ge­legten Prin­zipien der Nicht­zu­rück­weisung nicht so kon­se­quent umsetzt, wie der Euro­parat, der Euro­päische Gerichtshof für Men­schen­rechte, das UNO-Flücht­lings­hilfswerk und die Inter­na­tionale Orga­ni­sation für Migration dies fordern.
 

 
Die Euro­päische Kom­mission soll zur Rede gestellt werden. Wenn in 7 euro­päi­schen Staaten 1 Million Unter­zeichner zusammen kommen, muss die Kom­mission erklären, warum sie mit inhu­manen afri­ka­ni­schen Regimen koope­riert und diese dazu anzu­stiften ver­sucht, das zu tun, was der Euro­päische Men­schen­rechts­ge­richtshof ihr selbst ver­boten hat, nämlich die Migration von Afrika nach Europa zu behindern.
Die #Bay­ernSPD steht hinter den For­de­rungen und hat dies durch Ver­leihung ihres „Europa-Preises“ unter­strichen. Wir können erwarten, dass ein ähnlich großes Bündnis auf die Straße kommt wie neulich bei #Aus­ge­hetzt.
Der Aufruf der Orga­ni­sa­toren lautet in deut­scher Fassung:
“See­not­rettung ist nicht ver­han­delbar – unter­lassene Hilfe strafbar!
Wir soli­da­ri­sieren uns mit allen Men­schen auf der Flucht!
Täglich ver­lassen see­un­taug­liche Boote die Küsten der nörd­lichen Staaten Afrikas Richtung Europa. Men­schen werden durch ihre Lebens­rea­lität zur Flucht und der lebens­ge­fähr­lichen Über­querung des Mit­tel­meers gezwungen. Nach wenigen See­meilen auf den Booten geraten sie in Seenot. Die Hilfe vor dem Ertrinken bleibt aus.
Laut UNHCR sind allein im Juni und Juli dieses Jahres 851 Men­schen auf der Flucht über das Mit­telmeer gestorben, seit Beginn 2018 sind über 1.500 Men­schen dort ertrunken. Fast alle Schiffe von pri­vaten Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tionen wurden in Häfen fest­ge­setzt. Denen, die Geflüchtete in Seenot auf­nehmen, wird der Einlauf in Häfen ver­wehrt. Die Behörden der EU-Staaten blo­ckieren sys­te­ma­tisch die private See­not­rettung, Politiker*innen wie See­hofer, Salvini und Kurz recht­fer­tigen das Inkauf­nehmen des Todes von Men­schen als Abschreckungsmaßnahme.
Das Sterben im Mit­telmeer ist poli­tisch gewollt und wird von der EU hin­ge­nommen. Dieser Angriff auf die Würde des Men­schen, die Grund­rechte und das inter­na­tionale See­recht ist ein Angriff gegen uns alle! Ihm gilt es auf allen Ebenen entgegenzutreten!
Nach wochen­langen Aktionen und Demos in ganz Deutschland wollen wir in der Woche vom 25.08. – 02.09.2018 in ganz Europa gemeinsam auf die Straßen gehen:
Den Auftakt der euro­pa­weiten Aktion bildet die Demons­tration in München – kommt alle am 25.08.2018 um 14 Uhr zum Europaplatz!
Wir fordern von der EU und deren Staaten die Ent­kri­mi­na­li­sierung der See­not­rettung, sichere und legale Fluchtwege, sowie die Sorge für eine nach­haltige Ver­bes­serung der Lebens­be­din­gungen in den Her­kunfts­ländern. Die Abschot­tungs­po­litik (Mili­ta­ri­sierung, Push-Backs, „EU-Türkei-Deal“ usw.) an den EU-Außen­grenzen, die Geflüchtete dazu zwingt, immer gefähr­li­chere Flucht­routen zu wählen, muss beendet werden. Die zynische Ver­schiebung der EU-Außen­grenze in die Türkei und bis weit in den afri­ka­ni­schen Kon­tinent hinein, muss einer Koope­ration aller euro­päi­scher Staaten mit dem Ziel der Auf­nahme und Inte­gration Schutz­su­chender weichen.
Wir fordern die Bun­des­re­gierung auf, in Zusam­men­arbeit mit den EU-Staaten eine umfang­reiche See­not­rettung, sowie die Auf­nahme der Geret­teten in Europa zu ermög­lichen. Die Unter­stützung von men­schen­feind­lichen Regimen mit Geld und Waffen muss sofort beendet werden. Statt Abschie­bungen fordern wir ein umfas­sendes Recht auf Bewegungsfreiheit.
Wir fordern die baye­rische Staats­re­gierung auf, ihre Politik der Abschre­ckung und Aus­grenzung sofort zu beenden. Das iso­lie­rende Konzept der soge­nannten „AnkER­Zentren“ ist sofort ein­zu­stellen. Es braucht eine dezen­trale Unter­bringung, mit Blei­be­per­spek­tiven, um Geflüch­teten ein men­schen­wür­diges, gutes Leben zu ermöglichen.
Wir fordern, dass München und weitere baye­rische Städte sich den Auf­rufen von Köln, Bonn, Düs­seldorf und Regensburg anschließen und für Men­schen, die über das Mit­telmeer und durch Wüsten fliehen müssen, Orte werden, die sie auf­nehmen und die ihnen Schutz bieten.
Wir fordern eine starke See­not­rettung und offene Häfen, Ursa­chen­be­kämpfung, sichere Flucht­routen und eine EU, ihre Staaten und ein München, die sich soli­da­risch zeigen und flüch­tenden Men­schen Schutz bieten. Wir wollen Brücken bauen, keine Mauern!
Deshalb unter­stützen wir auch die Euro­päische Bür­ger­initiative (EBI) #Wel­co­min­g­Europe! Bekommt diese Petition 1 Million Unter­schriften aus min­destens sieben EU-Ländern ist die Euro­päische Kom­mission ver­pflichtet, unsere For­de­rungen anzu­hören. Deine Unter­schrift zählt: weareawelcomingeurope.eu
Die See­brücke ist eine inter­na­tionale Bewegung, getragen von ver­schie­denen Bünd­nissen und Akteur*innen der Zivil­ge­sell­schaft. Mit der Farbe Orange – der Farbe der Ret­tungs­westen – zeigen wir unsere Soli­da­rität mit den flüch­tenden Men­schen, sowie den See­not­ret­tungs­or­ga­ni­sa­tionen. Nur mit eurer Unter­stützung können wir unsere Bot­schaft der Soli­da­rität auf die Straßen Europas tragen und den not­wen­digen Druck auf die Staaten und Städte der EU ausüben.”


Quelle und Erst­ver­öf­fent­li­chung: Bay­ern­istfrei