Von Wolfgang Prabel — Die Grenzwerte für Abgas wurden von den europäischen Institutionen – insbesondere vom Europaparlament – völlig willkürlich und technisch unbedarft festgelegt. Nach dem Motto: „Je weniger, desto besser“. Alle Warnungen von Experten vor zu großem Ehrgeiz wurden in den Wind geschlagen.
Die Mitgliedsländer und ihre Parteien haben jahrzehntelang ihre gescheiterten Politiker ins Europaparlament ausgelagert und gehofft, daß sie im Sandkasten des Europäischen Parlaments mit schwarzen, roten, gelben und grünen Förmschen spielen, ohne mit ihren Schaufeln zu randalieren. Das EU-Parlament ist aber kein Spielzimmer mehr, sondern hat sich zum knallharten Jakobinerklub gemausert.
Bestes Beispiel für das „Menschenmaterial“ in Brüssel ist Martin Schulz. Nachdem er wegen eines in die Badehose gegangenen Spaßbads in Würselen nicht mehr vorzeigbar war, wurde er in Brüssel-Straßburg als Parlamentspräsident Würdenträger. Als seine Schonzeit dort abgelaufen war, legte er in Deutschland eine regelrechte Bruchlandung hin. Der Schulzzug entgleiste, so wie der Martin menschlich selbst oft entgleist ist. Seine Biografie beweist, wie niedrig in Europa die Anforderungen sind. Was dort für ein Niveau herrscht: Nie? Wo?
Ohne von Technik die geringste Ahnung zuhaben, beschlossen die Kommissare und Europaparlamentarier unter dem unablässien Trommelfeuer der Mainstreammedien immer abstrusere Umweltauflagen für den Fahrzeugbau. Jeder Fachmann und sogar ein Teil der Fachpresse wusste seit Jahren, daß es um 2018 zum Offenbarungseid kommen würde. Dass dann rauskäme, dass unrealistischer Käse beschlossen worden wurde. Dass Dichtung und Wahrheit aufeinanderprallen würden.
Die aktuell von der Groko verhießenen Umtauschprämien und ähnlichen Firlefranz kann man vergessen. Nachlässe beim Neukauf werden so sicher mit üblichen Rabatten verrechnet werden wie das Amen in der Kirche. Für Nachrüstungen gibt es noch keine zugelassenen technischen Lösungen und deshalb auch keine Kostenaussage und keine Termine. Warum sollen die Konzerne für Nachrüstungen blechen, wenn ihre Ware zum Zeitpunkt des Verkaufs den Zulassungskriterien entsprach?
Ein ordentlicher Kanzler würde in Brüssel mit dem Stock auf den Tisch klopfen und die Rücknahme der Grenzwerte verlangen. Und zwar dalli-dalli und endlich mal in Abstimmung mit den anderen Staaten, insbesondere mit den Ostmitgliedern. Fast kein Mensch in Bukarest oder Wilnius will sich eine neue Hitsche kaufen, nur weil ein paar durchgebrannte westliche Journos und grüne Fanatiker einen bunten Furz in der Platte haben.
Eine deutsche EU-Austrittsdrohung für den Fall der Aufrechterhaltung der Abgasvorschriften hätte in Brüssel sicher Wirkung, denn ohne Deutschland ist die Weiterführung der EU kompliziert. Dänemark, Schweden, Finnland, die drei Baltenrepubliken, die vier Visegradstaaten, Rumänien und Bulgarien könnten nur umständliche Ausweichrouten durch die Ostsee oder über die Alpen entwickeln, um die Verbindung mit dem Westen zu halten, wenn Deutschland aus der EU ausscheidet. Wenn Italien auch streikt, würde sich der ganze Verkehr durch Österreich und die Schweiz quetschen. Österreich hat noch nicht mal eine Autobahn zwischen Salzburg und Tirol. Der Verkehr auf der zweibahnigen Hochkönigstraße S 186 (eine Fahrbahn je Richung) würde täglich kollabieren. Die Schweizer könnten endlich den Spieß umdrehen und als Gegenleistung für den Ost-West-Transit der EU ihre Regeln diktieren. Nicht mehr Brüssel wäre der Nabel Europas, sondern plötzlich Bern.
Die Entstehung eines neuen mittelosteuropäischen Wirtschaftsblocks wäre wahrscheinlich, wenn Deutschland bockt und Juncker & Genossen stur auf ihren Papieren beharren würden.
So wie Italien die EU mit seiner Finanzpolitik aufmischen kann, so ist Deutschand durch die Mittellage verkehrlich privilegiert. Wenn Deutschland will, kann es die Abschaffung der Grenzwerte binnen relativ kurzer Zeit erzwingen. Denn ohne Deutschland ist die EU wirtschaftlich und verkehrlich tote Hose.
Ein pflichtbewußter Kanzler würde zudem in Deutschland ein Gesetz oder eine Verordnung auf den Weg bringen, wo eindeutig geregelt ist, wie und wo genau Messstationen aufzustellen sind. Denn die meisten wurden in den von Bionadebürgern regierten Städten falsch aufgestellt. Zu nah am Fahrbahnrand und neben geschlossenen Gebäudefassaden. Die Fahrverbotsstädte ballen sich in Baden-Württemberg, so dass von grünem Messbetrug ausgegangen werden kann.
Die fatale Ausgeburt der Hölle, die das eingetretene Szenario inzwischen wertloser Zulassungen jahrelang entweder weghaluziniert, verschlafen oder böswillig verschleppt hat, muss endlich aus dem Kanzleramt rausgeschmissen werden. Wir brauchen einen eisernen vorausschauenden Kanzler, der die deutsche Industrie rettet. In letzter Sekunde.
Auslöser für den Merkel-Rauswurf könnten die Wahlen in Bayern und Hessen sein. Keine Stimme mehr für die Berliner Regierungsparteien! Und natürlich auch nicht für die Grünen. Mit dem „Verkehrsexperten“ Hofreiter würde man vom Regen in die Traufe kommen. Es gibt genug Alternativen.
Den Wahlomaten habe ich zum Dieselthema getestet. Er hilft nicht, weil er landespolitische Fragen stellt. Es geht bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen jedoch nur noch um Bundespolitik: Bleibt die SPD in der Gefangenschaft der Groko, oder scheidet sie nach zwei desaströsen Niederlagen aus?
Kann die Kanzlerin sich auf dem CDU-Parteitag im Dezember nach einem Bruch der Groko noch einmal hochjubeln lassen, oder wiederholt sich der Aufstand gegen ihren Knecht Kauder und sie selbst wird hinweggefegt?
Dieser hervorragende Beitrag von Wolfgang Prabel wurde erstveröffentlicht auf prabelsblog.de