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Bela­gerung Lenin­grads 1944: Heiko Maas sichert rus­si­schen Kriegs­über­le­benden 12 Mio. Euro Ent­schä­digung zu

In St. Petersburg fand vor­gestern eine Mili­tär­parade anlässlich des 75. Jah­res­tages der Bela­gerung Lenin­grads durch deutsche Sol­daten statt. Dabei sicherte Außen­mi­nister Heiko Maas (SPD) 12 Mil­lionen Euro als Ent­schä­digung für damalige rus­sische Kriegs­über­le­bende zu.
Die Bun­des­re­gierung wird 12 Mil­lionen Euro bereit­stellen, um rus­sische Kriegs­ve­te­ranen im heu­tigen St. Petersburg zu unter­stützen. Zugleich betonte eine Spre­cherin des rus­si­schen Außen­mi­nis­te­riuns, Maria Sacharowa, damit sei die Frage der Ent­schä­digung durch Deutschland noch nicht abgeschlossen.
Bun­des­au­ßen­mi­nister Heiko Maas (SPD) hatte anlässlich des 70. Jah­restags des Endes der Bela­gerung des dama­ligen Leningrad erklärt, dass Deutschland zu seiner »his­to­ri­schen Ver­ant­wortung« stehe und daher die ent­spre­chende Summe für zwei Pro­jekte in St. Petersburg zur Ver­fügung stelle.
Mit dem Geld soll ein Kran­kenhaus für Kriegs­ve­te­ranen in der Stadt moder­ni­siert und ein deutsch-rus­si­sches Begeg­nungs­zentrum auf­gebaut werden. Das Vor­haben wurde bereits im ver­gan­genen Mai zwi­schen Berlin und Moskau ver­ab­redet. Am Sonntag nannte Russland diesen Schritt noch einmal »wichtig«.
Maria Sacharowa vom rus­si­schen Außen­mi­nis­terium drängte darauf, Berlin müsse alle Über­le­benden der Bela­gerung per­sönlich ent­schä­digen. Sie erin­nerte daran, dass Deutschland jüdi­schen Opfern der Blo­ckade bereits jeweils 2.500 Euro gezahlt habe. In St. Petersburg leben ins­gesamt noch rund 86.000 Über­le­bende der Bela­gerung. Hinzu kommen 22.000 Veteranen.
Heiko Maas ließ mit­teilen, die jetzige Zahlung von 12 Mil­lionen Euro sei ein Zeichen der Aner­kennung der Ver­ant­wortung für das im deut­schen Namen begangene Unrecht jener Jahre. Die Blo­ckade Lenin­grads dauerte vom 8. Sep­tember 1941 bis zum 27. Januar 1944. Fast ein Drittel der Ein­wohner starb während der Belagerung.
Die Ent­schä­digung werde dazu bei­tragen, dass sich »die Lebens­qua­lität der noch lebenden Blo­cka­de­opfer ver­bessern wird«, heißt es dazu in einer gemein­samen Erklärung des Bun­des­au­ßen­mi­nisters und seinem rus­si­schen Amts­kol­legen Sergej Lawrow.
 


Quelle: FreieWelt.net