Ter­ror­an­schläge auf US-Truppen in Syrien — Ziehen die USA tat­sächlich aus Syrien ab?

In Syrien kam es heute zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage zu einem Ter­ror­an­schlag auf US-Truppen. In den deut­schen Medien findet sich dazu kaum eine Meldung, dabei dürfte der neue Terror Folgen haben.

(Von Thomas Röper)

Vor gerade fünf Tagen kam es in der nord­sy­ri­schen Stadt Man­bidsch zu einem Ter­ror­an­schlag, bei dem auch vier US-Sol­daten starben. Und heute schon gab es den nächsten Anschlag auf einen Konvoi der US-Streit­kräfte in Syrien, diesmal starben ersten Angaben zufolge fünf Menschen.

Man könnte nun ach­sel­zu­ckend sagen, das pas­siert eben in einem Kriegs­gebiet. Aber es ist inter­essant, dass es gerade jetzt so gehäuft pas­siert. Wir dürfen nicht ver­gessen, dass Trump den Abzug der US-Truppen damit begründet hat, der IS wäre weit­gehend besiegt. Die Gegner des US-Abzuges, seien es Rebel­len­gruppen in Syrien oder die Hard­liner in Washington, brauchen daher dringend den Gegen­beweis, also Aktionen, die auf­zeigen, dass der IS nicht besiegt ist und dass sich die USA daher auch nicht aus Syrien zurück­ziehen können.

Der Rückzug der USA würde Syrien Sta­bi­lität bringen, denn die Kurden, die bisher unter dem Schutz der USA standen, sitzen bereits mit der syri­schen Regierung an einem Tisch und haben Assad um Hilfe gebeten, damit es nicht zu einem tür­ki­schen Ein­marsch kommt. Erdogan sieht die Kurden in Syrien als Ableger der PKK und wollte die Kur­den­ge­biete angreifen. Das dürfte auch der Grund für den US-Abzug sein, denn nur Tage danach wurde er ver­kündet. Das Risiko eines bewaff­neten Zusam­men­stoßes zwi­schen den Nato-Staaten USA und Türkei in Syrien war Trump wohl zu groß.

Aber Putin und Erdogan können gut mit­ein­ander und wie ich es seit Wochen erwartet habe, kam heute die Meldung, dass Erdogan von seiner Invasion weit­gehend Abstand nimmt, wenn eine Puf­ferzone garan­tiert, dass die Kurden in Syrien keine Waffen und Kämpfer in die Türkei bringen können.

Der Rückzug der USA aus Syrien könnte also tat­sächlich schlag­artig im Osten des Landes Sta­bi­lität und Frieden bringen. Unab­hängig davon, wie man zu Assad steht, für die Men­schen ist Frieden unter einer schlechten Regierung immer noch besser als Krieg. Und Vor­aus­setzung für eine poli­tische Lösung in Syrien ist erst einmal, dass Frieden ein­kehrt. Die Ter­ror­an­schläge auf US-Truppen in den letzten Tagen scheinen aber genau das ver­hindern zu wollen.

 


Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru