„Weiss­helme“ in Syrien — Was das rus­sische Außen­mi­nis­terium berichtet (O‑Ton)

Bei ihrer wöchent­lichen Pres­se­kon­ferenz hat die Spre­cherin des rus­si­schen Außen­mi­nis­te­riums über ein Thema gesprochen, dass in den Medien seit einigen Monaten in den Hin­ter­grund gerückt ist. Es ging um die „Weiß­helme“ in Syrien und darum, dass im Sommer in einer Nacht-und-Nebel-Aktion „Weiß­helme“ nach Jor­danien eva­kuiert wurden, wobei Jor­danien dabei von Kanada und euro­päi­schen Ländern ver­sprochen wurde, diese „Weiß­helme“ auf diese Länder zu ver­teilen. Es sind aber immer noch einige dieser „Weiß­helme“ in Jor­danien, weil sich anscheinend kein Land bereit erklärt, diese Ter­ro­risten auf­zu­nehmen und damit den Terror ins eigene Land zu impor­tieren. Außerdem ging es um einen rus­si­schen Bericht, der im Dezember der UNO vor­gelegt wurde und der die Ver­brechen der „Weiß­helme“ detail­liert belegt. Ich habe die Erklärung übersetzt. 
(Von Thomas Röper)
Hin­ter­grund­in­for­ma­tionen über die „Weiß­helme“ und ihre Finan­ziers finden Sie hier. Berichte über die nach Jor­danien eva­ku­ierten „Weiß­helme“ können Sie hier nach­lesen.
Beginn der Übersetzung
Wir sind gezwungen, auf die Situation rund um die Akti­visten der pseudo-huma­ni­tären Orga­ni­sation „Weiß­helme“ zurück­zu­kommen, die im Sommer 2018 so dringend aus Syrien eva­kuiert und vor­über­gehend in Jor­danien unter­ge­bracht wurden. Die jor­da­ni­schen Behörden haben diese Men­schen aus­schließlich aus huma­ni­tären Gründen auf ihrem Hoheits­gebiet unter­ge­bracht. Wir alle erinnern uns sehr gut daran, wie ihre west­lichen Gönner steif und fest ver­sprochen haben, dass sie ihre Schütz­linge innerhalb weniger Monate in euro­päische Länder und nach Kanada bringen. Aber auch heute noch sind in Jor­danien, in dem mehr als 420 Akti­visten der Weiß­helme unter­ge­bracht waren, etwa 40 dieser pseudo-huma­ni­tären Akti­visten ein­schließlich ihrer Fami­li­en­mit­glieder. Inter­es­san­ter­weise haben die Europäer es nicht eilig, sich mit der Frage ihrer wei­teren Umsiedlung aus Jor­danien zu befassen und zögern ihre Ent­scheidung immer weiter heraus. Es ist eher wie ein hilf­loser Versuch, ein­ander den Ball zuzu­werfen oder durch Kom­pen­sie­rungen andere Mög­lich­keiten zu finden. Warum wird das so gemacht?
Die Antwort liegt unserer Meinung nach auf der Hand. Im Westen gibt es begründete Befürch­tungen, dass diese pseudo-huma­ni­tären Akti­visten eine poten­zielle ter­ro­ris­tische Bedrohung dar­stellen und ihre frü­heren Ver­bin­dungen zu ter­ro­ris­ti­schen Struk­turen kaum abbrechen werden. Es gibt unwi­der­legbare Beweise dafür, dass sich unter ihnen nicht nur Kom­plizen von Ter­ro­risten befinden, sondern auch „haupt­be­ruf­liche“ Kämpfer von „Djabhat an-Nusra“. Zahl­reiche Bei­spiele dafür wurden in der Unter­su­chung der rus­si­schen NGO „Demo­cracy Research Foun­dation“, die am 20. Dezember 2018 im UN-Haupt­quartier in New York vor­ge­stellt wurde, aufgezeigt.
Wir bedauern, fest­stellen zu müssen, dass einige Länder die Unter­stützung der „Weiß­helme“ in Syrien immer noch fort­setzen. Erst neulich, am 4. Februar, hat der Kata­rische Ent­wick­lungs­fonds (Qatar Fund for Deve­lo­pment) dafür finan­zielle Unter­stützung in Höhe von zwei Mil­lionen Dollar bereit­ge­stellt. Und am nächsten Tag berich­teten Medien, dass die „Weiß­helme“ in Syrien eine weitere Pro­vo­kation mit Che­mie­waffen gegen Zivi­listen im Gebiet von Khan-Sheihun planen.
All das ruft bei uns große Besorgnis hervor.
Ziel der Unter­su­chung war es, die wahre Natur der Akti­vi­täten der „Weiß­helme“ in Syrien auf­zu­decken. Ich möchte noch einmal betonen, dass die offi­zielle Position Russ­lands zu diesem Thema natürlich über die offi­zi­ellen Kanäle läuft. Es gibt aber auch die Arbeit von unab­hän­gigen Jour­na­listen, Experten und Ver­tretern der Zivil­ge­sell­schaft, die ver­suchen, die Wahrheit über die „Weiß­helme“ aus­zu­graben, über ihre Zusam­men­arbeit mit Ter­ro­risten und die Ver­brechen, die sie begangen haben.
Die rus­sische „Demo­cracy Research Foun­dation“ hat kürzlich den voll­stän­digen Text über die „Weiß­helme“ unter dem Titel „Die ‘Weiß­helme’ – Kom­plizen des Terrors und Quellen von Fehl­in­for­ma­tionen“ ver­öf­fent­licht. Die Ergeb­nisse dieser Unter­su­chung wurden vom Direktor des Fonds Gri­goriev bei der Ver­an­staltung vor­ge­stellt, die von der “Stän­digen Mission Russ­lands” bei den Ver­einten Nationen zusammen mit der syri­schen Seite am 20. Dezember 2018 in New York orga­ni­siert wurde.
Ich möchte noch einmal betonen, dass es sich nicht um eine Sammlung von Thesen oder die offi­zielle Position der Rus­si­schen Föde­ration handelt, es sind Mate­rialien, die von Men­schen zusam­men­ge­stellt wurden, die diesen Fond reprä­sen­tieren und sie der Öffent­lichkeit zur Ver­fügung stellen.
Der Bericht stützt sich auf Mate­rialien, die während des Besuchs der Mission in Syrien im Oktober und November 2018 gesammelt wurden. Dar­unter sind zahl­reiche Inter­views mit ehe­ma­ligen Akti­visten der „Weiß­helme“, ehe­ma­ligen Ter­ro­risten und direkten Augen­zeugen der Ver­brechen der „Weiß­helme“.
Die von der „Demo­cracy Research Foun­dation“ vor­ge­legten Beweise zeigen die anhal­tenden Ver­bin­dungen zwi­schen der pseudo-huma­ni­tären Orga­ni­sation und ter­ro­ris­ti­schen Struk­turen. Sie belegen Raub und Plün­de­rungen durch die Mit­glieder der „Weiß­helme“, Besetzung von Schulen, Kin­der­gärten und Kran­ken­häusern, was zur Ein­stellung ihrer Arbeit führte, und auch von Feu­er­wehr­sta­tionen, Geschäften und Pri­vat­häusern. Die bestä­tigten Fakten sprechen über die per­sön­liche Betei­ligung der „Weiß­helme“ an der Insze­nierung von Che­mie­an­griffen, Artil­lerie-und Luft­an­griffen, Tötungen von Zivi­listen, dar­unter auch von Kindern, zum Zwecke der ille­galen Ent­nahme von Organen. Die schreck­lichsten Details der Ver­brechen, an denen die „Weiß­helme“ beteiligt waren, sind offen­gelegt worden. Wie sich her­aus­stellt, han­delte es sich um einen „Neben­erwerb“ von Men­schen, die mit dieser Struktur in Ver­bindung gebracht werden.
Ich möchte darauf auf­merksam machen, dass es sich bei den „Weiß­helmen“ um eine Orga­ni­sation handelt, die offen von einer Reihe von Staaten finan­ziert wurde, ins­be­sondere, wie kürzlich der bri­tische Ver­treter bei den Ver­einten Nationen zuge­geben hat, von dem Land, das von ihm ver­treten wird.
Das rus­sische Außen­mi­nis­terium beab­sichtigt, die in der Unter­su­chung vor­ge­legten Beweise zu nutzen. Natürlich ist dieser Bericht nicht das letzte Wort in der Unter­su­chung, aber er ist wahr­scheinlich Anstoss für eine ganze Reihe von Unter­su­chungen und Ana­lysen darüber, was die „Weiß­helme“ waren und welche Folgen ihre Ver­brechen haben.
Wir sind bereit, jedem Inter­es­sierten eine Kopie dieses Berichts zu geben.
Wir wie­der­holen es noch einmal, wir sagen nicht, dass der Bericht perfekt ist. Wir betonen, dass dies nicht die offi­zielle Position des rus­si­schen Außen­min­s­te­riums ist, sondern die Arbeit unab­hän­giger Experten.
Ender der Übersetzung
Wenn Sie sich für die rus­sische Sicht der Welt­po­litik inter­es­sieren, emp­fehle ich Ihnen, mein Buch einmal anzu­sehen, in dem ich Putin selbst mit sehr aus­führ­lichen Zitaten zu allen aktu­ellen Themen der Welt­po­litik zu Wort kommen lasse. Syrien zum Bei­spiel hat ein eigenes Kapitel.
 


Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru