Bericht: Mieten steigen deutlich schneller als Löhne

Berlin — Die Mieten für neue Miet­ver­träge steigen laut eines Zei­tungs­be­richts wesentlich schneller als die Löhne. Die Nomi­nal­ein­kommen seien im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr bun­desweit um 2,5 Prozent gestiegen, berichtet die “Welt am Sonntag” unter Berufung auf eine schrift­liche Anfrage der Grünen-Bun­des­tags­fraktion an die Bun­des­re­gierung. Die Mieten bei Erst- und Wie­der­ver­mietung hätten sich im gleichen Zeitraum um 4,5 Prozent verteuert.Im Jahr 2018 habe sich diese Ent­wicklung noch beschleunigt. Im ersten Quartal stieg der Nomi­nal­lohn­index dem Bericht zufolge um 2,7 Prozent im Ver­gleich zum ersten Quartal des Vor­jahres, während die Neu­ver­trags­mieten durch­schnittlich um 5,5 Prozent zulegten. Im dritten Quartal habe das Ver­hältnis dann bei 3,6 Prozent bei Löhnen zu 5,1 Prozent bei Mieten gelegen Lohn­daten für das vierte Quartal lägen noch nicht vor, heißt es in dem Bericht weiter. Die Aus­wertung basiere auf Ange­bots­miet­preisen, die das Bun­des­in­stitut für Bau‑, Stadt‑, und Raum­for­schung (BBSR) ermittelt hat sowie auf Ver­än­de­rungs­raten der Brut­to­mo­nats­ver­dienste, die das Sta­tis­tische Bun­desamt erfasst, berichtet die Zeitung. “Die Mieten in Deutschland sind den Löhnen längst davon­ge­laufen”, sagte Christian Kühn, Sprecher für Bau- und Woh­nungs­po­litik der Grünen-Bun­des­tags­fraktion, der “Welt am Sonntag”. Unsinnige Maß­nahmen wie das Bau­kin­dergeld würden das Problem nicht lösen. Der Grünen-Poli­tiker fordere eine bessere Regu­lierung: “Um die explo­die­renden Mieten endlich in den Griff zu bekommen, brauchen wir eine Miet­preis­bremse, die funk­tio­niert”, so Kühn. In einigen Bun­des­ländern werde die Miet­preis­bremse im kom­menden Jahr aller­dings wieder aus­laufen. Deshalb müsse das Instrument, das die Länder per Ver­ordnung ein­setzen können, “auf min­destens zehn Jahre ver­längert werden”, so der Sprecher für Bau- und Woh­nungs­po­litik der Grünen-Bundestagsfraktion. 

 


 (dts Nach­rich­ten­agentur) Foto: Miet­woh­nungen, über dts Nachrichtenagentur