20.7.2012 Halina Wawzyniak, MdB für DIE LINKE im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg /Berlin hält nach der Übergabe einer Spende für die Initiative "Kotti & Co" am Kottbusser Tor in Berlin Nachtwache zusammen mit Mitgliedern der "Basisorganisation DER LINKEN van Dannen" Die Mieterinitiative hat seit Wochen eine Hütte errichtet und protestiert gegen die Mieterhöhung ihrer Wohnungen und im Allgemeinen nachdem die Subventionierung durch den Senat in Berlin ausgelaufen ist. Hier das inner der Hütte

Radi­ka­lität als Geschäfts­modell: Grüne drohen Woh­nungs­ver­mietern mit Enteignung

Woh­nungs­ge­sell­schaften droht die Ent­eignung. Nach der geschei­terten „Miet­preis­bremse“ treibt die Politik eine neue Sau durchs Dorf. Besser gesagt, durch Deutsch­lands Städte. Und sie hat leichtes Spiel bei einer Bevöl­kerung, die nach jah­re­langer Indok­tri­nierung den Sozia­lismus für die Lösung aller Pro­bleme hält. Kaum jemand scheint Notiz davon zu nehmen, dass die Men­schen überall dort, wo sozia­lis­tische Regime die Oberhand haben, in Not und Armut leben. Offenbar ist auch bereits in Ver­ges­senheit geraten, welche Ent­beh­rungen die Familien im Osten Deutsch­lands 40 Jahre lang ertragen mussten und in welch jäm­mer­lichem Zustand sich die Wirt­schaft der DDR am Ende ihres Zusam­men­bruchs befand. Von den Begleit­erschei­nungen sozia­lis­ti­scher Systeme, die immer auch Unrechts­staaten sind, weil sie nur mit Unter­drü­ckung, Zensur und Denun­ziation funk­tio­nieren, ganz zu schweigen. Am Samstag gingen nun Zehn­tau­sende auf die Straße, um gegen stei­gende Mieten zu pro­tes­tieren. Allein in Berlin sollen es weit mehr als 10.000 Men­schen gewesen sein. Sie for­derten die Ver­staat­li­chung großer Immo­bi­li­en­ge­sell­schaften, die sie als Schuldige für immer weiter in die Höhe stre­bende Miet­preise aus­ge­macht haben. Aber nicht nur in Deutschland wurde demons­triert, sondern auch in einer Reihe euro­päi­scher Haupt­städte. Die auf­fällig abge­stimmt wir­kende Aktion erinnert an zahl­reiche andere Kam­pagnen, bei denen euro­paweit ver­netzte Orga­ni­sa­tionen gemeinsam mit ihrem in die Par­la­mente rei­chenden poli­ti­schen Arm das Ziel ver­folgen, die Gesell­schaft im Sinne der linken und grünen Doktrin umzubauen.

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Statt sich über die Politik zu empören, wird für die immer weiter stei­genden Mieten aus­schließlich die Gier der Ver­mieter ver­ant­wortlich gemacht

In Deutschland ist eine deut­liche Mehrheit der Bürger aus­ge­sprochen emp­fänglich für die links-grüne Agi­tation. Erst recht seit der Finanz­krise. Längst werden Libe­ra­lismus und Kapi­ta­lismus nur noch als Schimpf­wörter ver­wendet. Ein Staat, der den Umfang der selbst zu tref­fenden Ent­schei­dungen auf ein Minimum redu­ziert, ist den meisten heute lieber als Freiheit und Eigen­ver­ant­wortung. Der deutsche Michel scheint sich geradezu ein Grund­recht auf staat­liche Betreuung zu wün­schen. Und eines auf bil­liges Wohnen mit erst­klas­siger Anbindung an die ört­liche Infra­struktur sowieso. Gerne mag sich mancher da an das „Schla­raf­fenland“ jen­seits der deutsch-deut­schen Grenze erinnern, in dem Mieter gerade mal eine Ostmark pro Qua­drat­meter auf den Tisch legen mussten. Dass dafür nicht mehr drin war als das Hochhaus in der Plat­ten­bau­siedlung, scheinen die Sozia­lismus-Roman­tiker ver­gessen zu haben. Aber nicht nur das: Für die immer weiter stei­genden Mieten wird aus­schließlich die Gier der Ver­mieter ver­ant­wortlich gemacht. Niemand scheint hin­gegen ein Problem damit zu haben, großen Kon­sum­gü­ter­kon­zernen über­teuerte Luxus­ar­tikel abzu­kaufen, absurd hohe Kosten für Han­dy­ver­träge zu akzep­tieren oder sich mit Hun­derten von Euro im Monat sein gutes Gewissen von einer Wucher trei­benden Umwelt- und Ener­gie­mafia zu erkaufen. Es ist unfair, Immo­bi­li­en­ge­sell­schaften das Recht abzu­sprechen, über die Deckung der Kosten hinaus eine Rendite für das unter­neh­me­rische Risiko zu erwirt­schaften. Dabei ist es nicht zuletzt die Politik, die das Wohnen stetig ver­teuert. Sie nimmt den Men­schen auch immer mehr weg, wes­wegen viele über­haupt erst in prekäre Lebens­lagen geraten.

Markt­wirt­schaft­liche Gesetze inter­es­sieren die Ent­eig­nungs­de­mons­tranten nur, wenn sie ihr eigenes altes Klapp­fahrrad auf Ebay ver­kaufen wollen

All das wollen die Demons­tranten aber nicht hören. Auch nicht, dass es in erster Linie die Euro­päische Zen­tralbank ist, die mit einer irren Geld­po­litik seit Jahren für exor­bitant stei­gende Immo­bi­li­en­preise und damit ein­her­gehend für immer höhere Mieten sorgt, weil fest­ver­zins­liche Geld­an­lagen kaum noch etwas bringen, ohne dass Anleger unver­hält­nis­mäßige Risiken ein­gehen. Zur Wahrheit gehört auch, dass die mil­lio­nen­fache Zuwan­derung an den Miet­preisen natürlich nicht spurlos vor­übergeht. Doch markt­wirt­schaft­liche Gesetze inter­es­sieren die Ent­eig­nungs­de­mons­tranten nur, wenn sie ihr eigenes altes Klapp­fahrrad meist­bietend auf Ebay ver­kaufen wollen. Nun haben sie pro­mi­nente Unter­stützung erhalten: Grünen-Chef Robert Habeck sprach sich am Wochenende offen für Ent­eig­nungen aus, um Miet­preis­stei­ge­rungen zu begegnen. Dies zeugt nicht nur von jeder Menge feh­lendem Sach­ver­stand, sondern auch von einer gehö­rigen Portion Unver­schämtheit: Aus­ge­rechnet die grünen Umer­zieher, denen wir einen Großteil der Ver­teuerung des Wohnens zu ver­danken haben, spielen sich nun mit radi­kalen Vor­schlägen als Retter auf. Es ist das­selbe Muster, das wir aus der Umwelt‑, Energie- und Ver­kehrs­po­litik kennen. Doch statt sich zu wehren, hüpft der deutsche Michel vor Begeis­terung. Er ist selbst nach zwei Jahr­zehnten grüner Gän­gelung ent­weder zu dumm, die Masche zu durch­schauen, oder er bekommt tat­sächlich nicht genug vom grünen Rausch des Ver­bietens, Ver­staat­li­chens und Ver­teuerns. In beiden Fällen ist der Befund der gleiche: Nir­gendwo fallen tota­litäre Ideo­logien auf so frucht­baren Boden wie hier­zu­lande. Die Grünen haben daraus ein Geschäfts­modell gemacht.


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