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So tief steckt Hillary Clintons Team im Sumpf des Russlandverschwörungsmärchens

Während das unsäg­liche Märchen einer Russ­land­ver­schwörung seinem ver­dienten Ende ent­ge­gen­taumelt, ist es wichtig, darüber nach­zu­denken, wie diese destruktive Täu­schungs­aktion über zwei Jahre lang in den höchsten Kreisen Ame­rikas wüten konnte, und was wir tun können, damit so etwas nie wieder passiert.
(Von Devin Nunes)
Die Ver­schwö­rungs­theorie wurde durch eine Reihe fal­scher Anschul­di­gungen, irre­füh­render Ent­hül­lungen eigentlich streng ver­trau­licher Infos und den Bemü­hungen negativ vor­be­las­teter Staats­diener befeuert. Ein Element hatte dabei eine Schlüs­sel­rolle inne: Das Steele-Dossier.
Finan­ziert durch die Wahl­kam­pagne von Hillary Clinton und dem Demo­kra­ti­schen Par­tei­vor­stand, die ver­sucht haben, ihre Zah­lungen mittels Umleitung durch die Kanzlei Perkins Coie zu ver­schleiern, war das Dossier ein Sam­mel­surium aus fal­schen und oft sogar absurden Vor­würfen der Ver­schwörung zwi­schen Trump-Mit­ar­beitern und rus­si­schen Beamten. Diese Vor­würfe basierten haupt­sächlich auf rus­si­schen Quellen des Pri­vat­de­tektivs Chris­topher Steele und wurden scheib­chen­weise an Trump-feind­liche Staats­diener im Geheim­dienst- und Sicher­heits­ap­parat gereicht.
Chris­topher Steele, Glenn Simpson, Mit­be­gründer der Bera­ter­firma »Fusion GPS«, und diverse andere Zwi­schen­männer lei­teten die Anwürfe dieses Dos­siers an Spit­zen­beamte der US-Regierung weiter. Der Clinton-Intimus Sidney Blu­menthal spielte die Infos direkt dem Jus­tiz­mi­nis­terium und dem FBI zu.
Diese Rän­ke­spiele waren erstaunlich effektiv. Wis­sentlich oder unwis­sentlich lie­ferten FBI- und Jus­tiz­beamte uner­läss­liche Schüt­zen­hilfe an die Ver­schwö­rungs­pro­pa­gan­disten, unter Umgehung üblicher Amtswege und Aus­lassung solcher Kol­legen, die diese Infos kri­tisch unter die Lupen nehmen könnten. Bald wucherte das geheim­nis­um­wit­terte Dossier krebs­artig innerhalb des Appa­rates und wurde nie ernsthaft in Zweifel gezogen.
Zu den Pro­pa­gan­disten dieser Ver­schwö­rungs­theorie gehörten hoch­rangige Beamte wie der damalige FBI-Chef­jus­tiziar James Baker und der damalige Stell­ver­tre­tende Staats­se­kretär im Jus­tiz­mi­nis­terium, Bruce Ohr. Ohr, einer der füh­renden Beamten im Jus­tiz­mi­nis­terium, gewährte erstaun­li­cher­weise dem Pri­vat­de­tektiv Steele einen Geheim­zugang zu Ermitt­lungen des Jus­tiz­mi­nis­te­riums. Der bri­tische Ex-Spion konnte somit auch nach seiner Kün­digung durch das FBI weiter den Ermittlern Infor­ma­tionen zuspielen, obwohl er nicht mehr als ver­trau­ens­würdige Quelle galt, weil er Infos an die Presse durch­ge­stochen hatte. Noch gra­vie­render wiegt die Tat­sache, dass Steele zwei lei­tende Jus­tiz­beamte briefen durfte, Andrew Weissmann und Zainab Ahmad, die später den Mueller-Ermitt­lungen zuge­teilt wurden. Kurzum: Die Unter­su­chung wies gra­vie­rende Unre­gel­mä­ßig­keiten auf, die unter nor­malen Umständen nicht akzep­tabel gewesen wären.

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Nach Ohrs Aussage vor dem Kon­gress sagte er bereits im August oder Sep­tember 2016 der FBI-Leitung, dass Steele gegenüber Trump extrem vor­ein­ge­nommen war, mit der Clinton-Kam­pagne zusam­menhing und Material lie­ferte, das von zwei­fel­haftem Wert war. Vor einem bri­ti­schen Gericht räumte Steele selbst ein, dass seine Behaup­tungen teils auf unve­ri­fi­zierten Infor­ma­tionen beruhten. Aber auch nach diesem Ein­ge­ständnis diente das Steele-Dossier wei­terhin als Grundlage für Lausch­an­grif­f­an­träge gegen den ehe­ma­ligen Trump-Mit­ar­beiter Carter Page.
Erstaun­li­cher­weise fiel den Geheim­dienst­chefs scheinbar nie auf, dass sie als Teil einer ver­deckten Ope­ration mani­pu­liert wurden, oder dass das Steele-Dossier auf absichtlich irre­füh­rendem Material aus Steeles rus­si­schen Quellen basieren könnte. Ange­sichts all dessen, was wir jetzt über diese FBI-Ermitt­lungen wissen, über den frap­pie­renden Trump-Hass von füh­renden FBI-Agenten wie Peter Strzok und Lisa Page, und über die scho­ckie­rende Menge an Leaks an die Presse, scheint dies fast unglaublich.
Wir müssen nun davon aus­gehen, dass lei­tende Beamte des Nach­rich­ten­dienstes ganz genau Bescheid wussten, wie dubios dieses Dossier war, aber ihm aus poli­ti­schen Gründen trotzdem Glauben schenkten, um mit der ganzen geballten Macht des ame­ri­ka­ni­schen Geheim­dienst­ap­pa­rates erst gegen den Kan­di­daten Trump und dann gegen den Prä­si­denten selbst vorzugehen.
Diese Ver­schwö­rungs­theorie war ein Geschenk an unsere Gegner, vor allem an Russland. Der Miss­brauch von Geheim­dienst­mitteln ist in jeder Demo­kratie eine große Gefahr. Er unter­gräbt das Ver­trauen in die demo­kra­ti­schen Insti­tu­tionen und beschädigt den Ruf der tap­feren Frauen und Männer, die für unsere Sicherheit zuständig sind. Dieses unver­tretbare Ver­halten hat das ame­ri­ka­nische Gemein­wesen schwer beschädigt und eine anhal­tende, jah­re­lange poli­tische Krise ver­ur­sacht, dessen Ausgang ungewiss ist.
Nach ein­ge­hender Prüfung dieser Miss­stände wird der Geheim­dienst­aus­schuss des Reprä­sen­tan­ten­hauses nun straf­recht­liche Mittel gegen mehrere der genannten Betei­ligten ein­legen. Diese Leute müssen zur Rechen­schaft gezogen werden, damit so etwas nie wieder vor­kommt. Die Männer und Frauen unserer Nach­rich­ten­dienste erfüllen eine unschätzbar wert­volle Aufgabe, und wir dürfen nicht zulassen, dass sie von poli­ti­schen Agi­ta­toren miss­braucht werden, die die Geheim­dienste poli­tisch instru­men­ta­li­sieren wollen.
Devin Nunes ist Mit­glied des Reprä­sen­tan­ten­hauses (Repu­bli­kaner) für den Staat Kali­fornien und gehört im Reprä­sen­tan­tenhaus dem Geheim­dienst­aus­schuss an. Der vor­lie­gende Beitrag für den Washington Examiner erscheint hier in deut­scher Über­setzung mit freund­licher Geneh­migung des Verfassers.