Claudia Roth hat es als Anhängerin des Slogans „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ ganz nach oben gebracht. Ohne Probleme wurde sie zum zweiten Mal von ihren Parlamentskollegen zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages gewählt. Als solche lässt sie es sich auf Kosten der Steuerzahler des Landes, das sie verachtet, gut gehen. Wie gut, das sollte wohl besser nicht ans Licht kommen. Es hat deshalb ein paar Wochen gedauert, bis Bild die Luxusreise aufgedeckt hat, die sich Roth im Februar gönnte.
Sie war mit zwei Bundestagsabgeordneten, einer von der CDU (Prof. Dr. Matthias Zimmer) und ein Parteikollege (Dr. Frithjof Schmidt ) insgesamt 42.000 Flugkilometer unterwegs, Business natürlich, alles andere wäre nicht zumutbar gewesen. Das Ganze war dienstlich, denn es lag eine Einladung der parlamentarischen Versammlung von Fidschi vor.
Die wichtigen Gespräche, die Roth und Co. in Bangladesch (3 Tage), Kiribati (4 Tage) und Fidschi (4Tage), geführt haben will, wollte sie der Öffentlichkeit anscheinend vorenthalten, denn bis zur Nachfrage von Bild war auf Ihrer Website kein Bericht über diesen Trip zu finden.
Roth und ihre Klimaretter-Kollegen scheuten keine Mühe: Für den umständlichen Weiterflug nach Kiribati musste das Trio drei Zwischenstopps einlegen – im australischen Brisbane, auf den Salomonen und Nauru. Unklar ist, ob es für Kiribati auch eine Einladung gegeben hat. Begründet wurde der Abstecher damit, dass die 33 Korallenatolle im Südpazifik am meisten vom Klimawandel bedroht seien, da sie sehr flach auf Höhe des Meeresspiegels lägen. Claudia Roth wollte sich darüber vor Ort informieren lassen.
Ihre Ausführungen über den Erkenntnisgewinn dieser Reise, die sie erst auf Druck von Bild auf ihre Seite gestellt hat, sind allerdings wortreich aber inhaltsarm. Außer den üblichen Phrasen, die auf jeder Klimarettungskonferenz gedroschen werden, findet sich nichts, was darauf hindeutet, dass Roth irgendetwas erfahren hätte, das sie nicht schon wusste.
Wörtlich: „Die Reise hat deutlich gezeigt: Die Realität vor Ort lässt es nicht zu, die Klimakrise weiterhin kleinzureden, geschweige denn zu leugnen, oder die Hände in den Schoß zu legen. Die Menschen vor Ort haben große Erwartungen an die Industriestaaten und an Deutschland: Sie erwarten hohe Anstrengungen zur Eindämmung der Klimakrise und tatkräftige Unterstützung bei bestehenden Schäden durch die Hauptverursacher dieser menschgemachten Krise.“
Um welche Schäden, welche Erwartungen es sich handelt, lässt Roth im Dunklen. Allerdings wirft ihr Verhalten ein Schlaglicht auf die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die für die Grünen typisch ist. Flugverbote für Steuerzahler als politisches Ziel, aber selbst einmal heimlich um die Welt jetten, um das Klima zu retten – das ist grüne Heuchelei.
Vera Lengsfeld — Erstveröffentlichung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de