Politik kon­ser­viert Inkompetenz

Aus einem Interview mit Dr. Markus Krall mit RT

RT : Sie haben gesagt, dass Intel­ligenz mit Ein­kommen kor­re­liert, was dann zur Folge hat, dass die Intel­li­gen­testen in die freie Wirt­schaft gehen und nicht in die Politik.
DR. KRALL: Diese Kor­re­lation ist keine absolute. Es ist eine Tendenz da. Es gibt Aus­nahmen. […] Man kann empi­risch ganz gut am Ergebnis sehen, was da pas­siert. Wenn Sie sich anschauen, das Ergebnis dessen, was die Politik in Deutschland, aber ins­gesamt auch in Europa leistet, ist ein so aus­neh­mendes Dis­aster an jeder Front, an die Sie hin­schauen, dass man es sich eigentlich nur durch 2 Theorien erklären kann. Und an Bös­wil­ligkeit will ich nicht glauben.
RT: Also an Inkompetenz.

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DR. KRALL: Also glaube ich an Inkom­petenz. Wenn Sie diese öko­no­mi­schen Mecha­nismen ein­führen, die wirken natürlich. Wenn Sie einen Bezahl­me­cha­nismus ein­führen, der Niedrig- und Nied­rig­stein­kommen-Beziehern die Mög­lichkeit eröffnet in der Politik, ohne sich weiter qua­li­fi­zieren zu müssen, Auf­gaben wahr­zu­nehmen, für die eigentlich eine erheb­liche Qua­li­fi­kation not­wendig ist, dann werden Sie genau diese Dis­krepanz zwi­schen dieser Anfor­derung haben und dem, was dann geliefert wird.
Und wenn Sie ein Lis­ten­system der Par­teien haben, bei dem die Kar­rie­re­ent­scheidung nicht beim Wähler fällt oder dezentral in den Wahl­kreisen, sondern sie fällt letzten Endes durch die Par­tei­spitze, die Ein­fluss darauf nehmen kann, wer in den Listen den guten und den schlechten Lis­ten­platz bekommt und wer so Kar­riere macht oder nicht, und wer in den Aus­schüssen in den Bun­destag an welche Stelle kommt oder nicht, dann haben Sie das gleiche Phä­nomen. Sie bekommen Leute, die eben nicht das Rückgrat haben, im Zweifel Nein zu sagen. Des­wegen haben wir ein Par­lament, das zu – wie ich denke – ganz und gar unmög­lichen Anliegen der Regierung in den letzten 10, 15 Jahren Ja gesagt hat.
RT: Nun fallen mir ein paar Unter­nehmen ein, die auch nicht ganz so gut agieren, Volks­wagen oder die Deutsche Bank.
DR. KRALL: Ein Unter­nehmen, das schlecht agiert, das scheidet nor­ma­ler­weise am Markt aus, und es geht pleite. Wenn der Staat pleite geht, dann über­wälzt er die Folgen an den Bürger. Und wenn ein Unter­nehmen pleite geht, dann ist es weg. Jeden­falls in aller Regel.
RT: In aller Regel. Aber das haben wir ja gesehen, dass das nicht immer der Fall ist.
DR. KRALL: Wenn Sie nicht eine Bank sind. Wenn der Staat ein­greift, und das tut er ja immer wieder, dann erzeugt er natürlich die Per­p­etu­ierung der Inkom­petenz. Das gibt es natürlich auch in Unter­nehmen. Aber in einer freien Markt­wirt­schaft […] wird eben die Inkom­petenz aus­sor­tiert. Der falsche Plan wird aus­sor­tiert. Die schlechte Idee wird aus­sor­tiert, das schlechte Produkt wird aus­sor­tiert. Das Aus­sor­tieren von schlechten Ideen […] darin ist der Markt einfach am besten. Das kann der Staat nicht. Der Staat hält immer an dem fest, was er glaubt, dass es eine gute Idee ist, aber meistens ist es eine schlechte Idee.
RT: Vielen Dank!

Vera Lengsfeld — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de