Wer Europa sagt, wenn er EU meint, ist ein Rosstäuscher

Es geht bei der Schick­salswahl nicht um das Pferd, sondern um den Kutscher.
Auf sämt­lichen Wahl­pla­katen steht „Europa“. „Für ein starkes Europa“ oder auch “mehr Europa“. Wer aber Europa sagt, wenn es in Wahrheit um die EU geht, der ist ein Ross­täu­scher. Und wer nicht wählen geht, über­lässt die Ent­scheidung über die Zukunft Europas eben­solchen Rosstäuschern.

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Das Gespann vor der EU-Kutsche Richtung Glo­ba­li­sierung und Neuer Welt­ordnung ist so viel­fältig wie die Nationen Europas. Auf dem Kutschbock aber sitzt ein  all­mäch­tiger Kom­mis­si­ons­prä­sident und hält stramm die Zügel in der Hand. Neben ihm sitzt Angela Merkel, noch schwingt sie über dem Rücken grund­ver­schie­dener euro­päi­scher Zug­tiere unab­lässig die mora­lische Peitsche.
Hinter einem äußerst gedul­digen und flei­ßigen deut­schen Ackergaul trabt ein derzeit sehr ner­vöser öster­rei­chi­scher Haflinger
Der Haf­linger hat gerade von der linken Seite einen kräf­tigen Tritt in seine patrio­tische Flanke bekommen und weiß nicht, wie ihm geschieht. Für Spanien zieht ein Stier die Kutsche der EU und für Grie­chenland ein Maulesel. Die Ita­liener haben einen sechs­bei­nigen Hund bei­gesteuert, der neu­er­dings laut kläffend eigene Wege gehen möchte und dafür Weg­ge­fährten sucht. Das fran­zö­sische Cheval rümpft arrogant die Nüstern über die wenig noble Gesell­schaft. Es trägt ein äußerst edles Zaumzeug mit dem gol­denen Buch­staben „R“, da es zum Gestüt einer ein­fluss­reichen Ban­kiers­dy­nastie gehört. Es möchte deshalb für alle die Gangart bestimmen. Und das bri­tische Renn­pferd hat sich fein her­aus­ge­halten, es steht über­haupt abseits, beäugt skep­tisch den Verlauf der unge­wissen Reise und hält nach Flucht­mög­lich­keiten Ausschau.
Der Kom­mis­si­ons­prä­sident auf dem Kutschbock leidet unter chro­ni­schem Ischias und wird Gott sei Dank bald abgelöst. Merkel ver­sucht krampfhaft, ihre Truppe besser im Zaum zu halten, keinen Unge­horsam zu dulden und gibt allen Abweichlern unab­lässig die Sporen.
Doch die meisten der will­kürlich vor  die EU-Kutsche gespannten Zug­tiere wollen einfach nur nach Hause in ihren Stall und zufrieden an ihrem Futter kauen, so wie sie es immer schon getan haben, bevor dieses wag­halsige Unter­nehmen seinen Anfang genommen hat 
Genau genommen aller­dings wählen wir für das Expe­riment EU ja nur die Steig­bü­gel­halter für einen Reiter, nämlich die Anzahl der Abge­ord­neten, die im EU-Par­lament die jewei­ligen Par­teien eines Landes ver­treten. Diese Wahl wird aber zeigen, ob wir als Europäer mit der EU einen wei­teren Schritt in Richtung Zen­tra­li­sierung und Libe­ra­li­sierung machen wollen oder ob die Richtung kor­ri­giert werden soll. Wer die EU kri­ti­siert, muss des­wegen noch lange kein Anti-Europäer sein. Niemand hat etwas gegen diesen wun­der­baren Kon­tinent. Aber wer gewachsene Viel­fäl­tigkeit bewahren möchte, darf nicht ein­fältig sein und sollte sich gut über­legen, wem er bei der EU-Wahl seine Stimme gibt.
Diese Wahl hat eine enorme Sym­bolik, sie ist ein Aus­druck des Volks­willens, in welchem Europa wir in Zukunft leben möchten
Das gewählte Par­lament ist in seinen Macht­be­fug­nissen auf das Abnicken vor­ge­legter Geset­zes­ent­würfe beschränkt. Man­datare popu­lis­ti­scher Par­teien werden manche Vor­lagen aber nicht mit­tragen. Viel­leicht gerade des­wegen sollten wir bei dieser Wahl deutlich machen, ob es ein gemein­sames Europa der Völker und der Vater­länder bleiben soll oder wir unsere nationale Iden­tität dem „Frie­dens­projekt EU“ unter­ordnen möchten. Kriege gingen aller­dings noch nie von den Völkern aus, sondern immer von den Herr­schenden. Ver­än­de­rungen kann man nur aus dem Innern der EU-Insti­tu­tionen bewirken. Man erinnere sich an die Zeit vor der deut­schen Wie­der­ver­ei­nigung. Damals haben sich Bürger der DDR in die Volks­kammer wählen lassen, um diese Volks­kammer dann von innen heraus in der deut­schen Einigung abzuschaffen.
Während nor­ma­ler­weise jede abge­gebene Stimme gleich viel zählt, herrscht in der EU das Prinzip der soge­nannten degres­siven Pro­por­tio­na­lität: zwar steigt die Anzahl von Abge­ord­neten mit der Bevöl­ke­rungszahl eines Landes, in bevöl­ke­rungs­reichen Ländern ent­fallen auf einen Abge­ord­neten aber mehr Wäh­ler­stimmen. Eine Wäh­ler­stimme auf Malta gilt so viel wie zwölf in Deutschland abge­gebene Stimmen.
Die EU ist ein supra­na­tio­nales poli­ti­sches Kon­strukt, das, um in der Rei­ter­sprache zu bleiben, von hinten auf­ge­zäumt wurde, das Gespann vor der EU-Kutsche ist so unter­schiedlich wie die Nationen Europas
Die EU verfügt über keine Ver­fassung, nur ein undurch­sich­tiges Dickicht von Ver­trägen und unzäh­ligen Insti­tu­tionen geben der EU Legi­ti­mation. Als unein­heit­licher Wirt­schaftsraum mit gemein­samer Währung wurde es nicht nur zu einer poli­ti­schen, sondern auch zu einer finanz­po­li­ti­schen Schick­sals­ge­mein­schaft. Der Euro fun­giert somit quasi als Zaumzeug und Peitsche. Zu hoch ver­schuldete Staaten werden an die Kandare genommen.
Jetzt sollen also die Wähler ent­scheiden, wohin die Reise geht und wählen als brave Bürger Ver­treter in ein ver­meint­liches Par­lament. Das EU-Par­lament dient aber seit Anbeginn als demo­kra­ti­sches Fei­gen­blatt für eine frei von Ein­schrän­kungen agie­rende Kom­mission. Die für Demo­kratien unum­gäng­liche Gewal­ten­teilung wurde außer Kraft gesetzt. Die Kom­mission ist ein supra­na­tio­nales Organ, ent­spricht einer Regierung und nimmt vor allem Auf­gaben der Exe­kutive wahr. Sie hat das alleinige Initia­tiv­recht für die Ein­bringung von Gesetzen, für das in funk­tio­nie­rende Demo­kratien die Par­la­mente zuständig sind. Auch kann die Kom­mission bei Nicht­ein­haltung Klage beim euro­päi­schen Gerichtshof erheben und der ent­scheidet über eigentlich sou­veräne Staaten.
Wenn Europa tat­sächlich Feinde hat, dann ist ein Sozi­al­de­mokrat deren Galionsfigur
Der bis­herige Vize­prä­sident der Kom­mission, Frans Tim­mermans, möchte seinen Chef Juncker in dessen Funktion als Kut­scher Europas beerben.. Für Tim­mermans beruht die Zukunft der Menschheit nicht länger auf ein­zelnen Nationen und Kul­turen, sondern auf einer ver­mischten Super­kultur. Er tritt für die Abschaffung mono­kul­tu­reller Staaten ein. Für ihn gehört, wie er in der ZDF-Sendung „Schlag­ab­tausch“ am 16. Mai fest­ge­stellt hat, der Islam seit 2000 Jahren zu Europa. (https://www.youtube.com/watch?v=yzuBJzc3cv0). Erstaunlich, weil diese auf Eroberung  aus­ge­richtete Religion erst im frühen 7. Jahr­hundert nach Christus in Arabien durch Mohammed gestiftet wurde. In den seither ver­gan­genen 13 Jahr­hun­derten hatten die Osmanen zwar immer wieder weite Gebiete Europas erobert — bei­spiels­weise auch des „isla­mo­phoben“ Ungarn -, wurden aber immer wieder zurück­ge­drängt. Unter tat­kräf­tiger Mit­hilfe tole­ranter Christen und Ver­fechtern einer Migration „bis in den hin­tersten Winkel des Pla­neten“, wie Tim­mermans seine Vision einmal nannte, wird der Islam aller­dings sehr viel schneller im Abendland ver­breitet sein als die Musel­manen Kara Mus­tafas galop­pieren konnten.
Auch der christlich-soziale Mit­be­werber um den Job als Kut­scher Europas, Manfred Weber von der bay­ri­schen CSU, ist eher ein Freund der Kon­zerne, des Groß­ka­pitals und der Macht als ein wahrer Freund Europas. Er ver­spricht für den Fall seiner Wahl die Ver­hin­derung der durch die Ostsee geführten und fast fertig gestellten Gas­pipeline Nord­stream 2. Das gefährdet zwar die Ver­sor­gungs­si­cherheit der Europäer, nicht aber die Stimmen der ost­eu­ro­päi­schen Staaten im Falle von Webers Wahl zum Prä­si­denten, da diese von Überland-Gas­lei­tungen pro­fi­tieren würden.
Europa ist ein Kon­tinent, kein poli­ti­sches Kon­strukt. Es hat sich über viele Jahr­hun­derte zu einem wun­der­baren Kon­glo­merat aus ein­zig­ar­tigen sou­ve­ränen Nationen ent­wi­ckelt  (https://youtu.be/T5vU2XVcd8w)
Europa steht für kul­tu­relle  Errun­gen­schaften, die ihres­gleichen suchen und Tra­di­tionen und Brauchtum, auf das man stolz sein kann. Wer es für seine Urenkel bewahren möchte, sollte zur Wahl gehen. Als Ent­schei­dungs­hilfe möge der fünf­mi­nütige Film über das Erbe unserer euro­päi­schen Zivi­li­sation dienen. Zur Sicherheit sollten Sie ihn für Ihre Enkel viel­leicht schon mal abspei­chern… Denn schon bald nach dem 27. Mai wird ent­schieden sein, ob im Sattel Europas Ross­täu­scher oder Patrioten sitzen.