Sozi­al­de­mo­kra­tismus: Was sich hinter dem ganzen Elend im Innersten verbirgt

Ein zen­trales Merkmal der Deut­schen, noch mehr der Fran­zosen und Schweden, wie ich ergänzen möchte, ist, wie Rolf Peter Sie­ferle auf­zeigte, ihr fun­da­men­taler Sozial­de­mo­kra­tismus. Der gewöhn­liche Deutsche ist nicht fähig, der Franzose und Schwede noch weniger, Sozi­al­de­mo­kra­tismus oder Sozia­lismus als etwas Schlechtes anzu­sehen. Doch woher kommt das nur?
Die Umwertung der Werte durch Jesus
Ich meine, dass ich mit meiner Jesus- und Chris­ten­tums­analyse – ja, so tief müssen wir bohren, wenn es nicht ober­flächlich bleiben soll, denn das ist neben dem grie­chi­schen Denken, das immer mehr zer­bröselt, mit unsere tiefste Prägung – auf­zeigen konnte, wo das her­rührt: die Umwertung der Werte und völlige Kon­zen­tration auf die Nie­deren bei Ver­ächt­lich­ma­chung der Höheren.
Lite­ra­tur­ge­schichtlich zu erkennen am Übergang von der Romanze (Hel­denepos, in dem Götter und Heroen die Akteure sind) über die Tra­gödie (mit außer­ge­wöhn­lichen Men­schen, Königen, Aris­to­kraten als Akteure) zum rea­lis­ti­schen Roman als Form der klas­si­schen Komödie, der sich meist ganz auf das gemeine Volk, die nor­malen, bür­ger­lichen und „kleinen Leute“ in ihrer kleinen Welt kon­zen­triert. Die Geschichte Christi bildet quasi einen Übergang von der Tra­gödie (Gott als der Han­delnde) zur Komödie (Jesus als das Kind ärm­licher Eltern, von ganz unten kommend, wird zum Helden und zum Erlöser der ganzen Menschheit).

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Die modernen Comics von Superman, Batman, Ironman usw. bilden hier quasi das Gegen­modell, indem sie kör­perlich-geistig-mora­lische Helden, also höchste Men­schen, als Heroen ent­werfen, die die Welt vor der nie­deren Bar­barei retten.
Die Dekla­rierung jeg­licher ver­ti­kaler Dif­fe­renzen als völlig zu Überwindendes
Der Kern des Sozi­al­de­mo­kra­tismus besteht darin, vertikale Dif­fe­renzen aller Art für schlechthin uner­träglich, ja für unge­hörig und unmo­ra­lisch zu erklären. Einen Superman mit Super­kräften, der allen anderen weit über­legen ist, könnten sie nicht dulden, selbst dann nicht, wenn er die Welt rettet. Das emp­fänden sie als unge­hörig, wenn es nicht die Nie­deren tun. Jesus, „der Men­schen­retter“ war ja, wenn ich erinnern darf, eben ein Nie­derer und kein Höherer, kein Superheld mit Super­kräften, sondern der Welt­meister im Erleiden, im hel­den­haften Sich-umbringen-lassen.
Dieses geistige Gift (unten sind die Guten, von denen allein die Rettung kommen kann, oben sind die Schlechten, die Bösen, die Ver­kom­menen, die Aus­beuter) sitzt so tief in sämt­lichen Ritzen der deut­schen und fran­zö­si­schen und schwe­di­schen und vieler anderer vom Chris­tentum beein­flusster und indok­tri­nierter Seelen, dass man es da nicht mehr raus­kriegt. Also müssen all diese ver­ti­kalen Dif­fe­renzen, die dem Gleich­heits­dogma wider­sprechen, abgebaut, also muss der Niedere immer pri­vi­le­giert werden, solange bis es keinen ver­ti­kalen Unter­schied mehr gibt. Also für immer, da diese ver­ti­kalen Unter­schiede nie ganz abbaubar sind. Und die heu­tigen Sozi­al­de­mo­kraten haben nun eben noch Nied­rigere ent­deckt als die deut­schen Arbeiter und Ange­stellten, weshalb sie sich lieber den anderen zuwenden, so den Immi­granten, den „Flücht­lingen“, den Homo­se­xu­ellen, den Trans­se­xu­ellen, den Frauen, ja über­haupt allen, die irgendwie nicht oben sind.
Die Ent­wicklung eines Geschäfts­mo­dells, von dem sich als Sozi­al­de­mokrat gut leben lässt
Dies wird längst zu einem „Teilen“, dessen Kosten andere zu bezahlen haben, zugleich zu einem Geschäfts­modell für die Sozi­al­de­mo­kraten, die davon wie­derum gut leben. So können selbst Studien‑, ja sogar Schul­ab­brecher ein fürst­liches Leben führen und sich unglaublich wichtig fühlen, indem sie anderen – natürlich der „guten Sache“ wegen – ständig weg­nehmen, um es den Nie­deren, den Benach­tei­ligten, den Unter­drückten zu geben, dabei freilich einiges für sich an Pro­vision ein­streichen und sich zugleich als die „Guten“ und Volks­tri­bunen aufspielen.
Daher auch die Ent­eig­nungs- und unend­lichen Umver­tei­lungs­phan­tasien. Man will Gleichheit her­stellen, nicht primär dadurch, dass man selbst etwas Groß­ar­tiges leistet und dann viel von dem Eigenen gibt, was einen edlen Zug hätte, sondern dadurch, dass man anderen weg­nimmt, die „zu viel“ haben, wobei die Sozi­al­de­mo­kraten, im Grunde nichts anderes sind als eine sich perfekt orga­ni­sie­rende Räu­ber­bande, die sich selbst mora­lisch unendlich überhöht, bestimmen, was „zu viel“ ist.
Der Zweck heiligt die Mittel
Dahinter steckt weniger eine Sehn­sucht nach Gerech­tigkeit, schon gar nicht nach dem Edlen, als vielmehr die Unfä­higkeit, ver­tikale Dif­fe­renzen aus­halten zu können, letztlich Min­der­wer­tig­keits­ge­fühle, die von Miss­gunst, der nega­tiven Variante des Neids, begleitet werden, was sich regel­recht zum Hass ent­wi­ckeln kann, zugleich zu abso­luter Ent­schlos­senheit und Rücksichtslosigkeit.
Da sie zugleich ethische Teleo­logen sind (von grie­chisch télos = Ziel) gilt für sie der Grundsatz: der Zweck (das Ziel) heiligt die Mittel, sprich sie sind, wie alle ethi­schen Teleo­logen (Kom­mu­nisten, Natio­nal­so­zia­listen, Kli­ma­ret­tungs­fa­na­tiker,…) bereit, not­falls über Leichen zu gehen, um ihre Vision einer „gerechten“ — und dar­unter meinen sie in Wahrheit nichts anderes als eine mög­lichst gleiche Welt, also eine solche mit mög­lichst wenig ver­ti­kalen Dif­fe­renzen  -, zu realisieren.

Jürgen Fritz — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors www.juergenfritz.com