Vorsicht ist immer dann angeraten, wenn Leute, die sich als gute Menschen bezeichnen, etwas wollen, und zwar unter dem Vorwand, mit diesem Etwas Gutes tun zu wollen. Wenn Politiker Steuern erhöhen, um (sich) noch mehr Gutes zu tun, ist Vorsicht angeraten. Wenn “Aktivisten”, also Leute, die zumeist weder Kompetenz noch Ausbildung vorweisen können, den Lebensstandard der heute Lebenden reduzieren wollen, um angeblich in der Zukunft etwas Gutes zu tun, dann sollte Vorsicht in Alarm übergehen, und wenn Leute, die mit Organhandel und Transplantationen ihr Geld verdienen, Politiker vorschicken um an Ihre Organe zu gelangen, dann ist die höchste Alarmstufe erreicht.
Die Deutsche Transplantationsgesellschaft hat sich gerade wieder darüber beklagt, dass in Deutschland nicht genug Organe gespendet werden. Das ist leicht nachvollziehbar. Wenn das eigene Geschäft davon abhängt, dass Organe gespendet werden, dann gilt: Je mehr, umso mehr kann man verdienen. Aber natürlich geht es bei der Transplantation von Organen nicht darum, Geld zu verdienen, bah, perish the thought, nein, im Bereich der Transplantation von Organen sind nur Altruisten, gute Menschen, liebenswerte Zeitgenossen unterwegs, denen es ausschließlich und nur darum geht, Anderen zu helfen, ihr Leben zu retten, sie am Leben zu halten …
Das sieht man an den Hochglanzgeschichten, in denen über gelungene Transplantationen berichtet wird. Die Geschichten handeln fast durchweg von jungen Menschen, denen ein “Fremder” mit seinem/n Organ/en ein Leben geschenkt hat. Die Geschichten sind voller Dankbarkeit, voller Pathos und weitgehend ohne Informationen, wie man überhaupt sagen muss, dass die guten Transplantierer nur sehr widerwillig Informationen bereitstellen, Informationen über die Probleme, die Risiken, die Schattenseiten der Transplantationsindustrie. Und hier reden wir gar nicht vom Geschäft, das der illegale internationale Organhandel, der ohne korrupte Ärzte, nicht vorstellbar wäre, darstellt. Wir reden ausschließlich von den Problemen, die mit der Organspende und der Transplantation von Organen verbunden sind.
- Es beginnt mit den Problemen bei der Feststellung der Entnahmereife eines noch nicht Toten.
- Es geht weiter mit der Frage, wie ein entnommenes Organ vom Spender zum Empfänger gelangt, wer als Empfänger überhaupt in Frage kommt.
- Es umfasst die Phase der post-Transplantation, die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Transplantation und das Leben mit dem Fremdorgan.
- Und es umfasst den “eerie-stuff”, Gespenstisches aus dem Leben nach der Transplantation.
Hirntod
Die Organentnahme bei einem Spender ist möglich, wenn der Hirntod des Spenders festgestellt wurde. Wenn der Hirntod festgestellt wird, ist ein Mensch aber in der Regel nicht wirklich tot, denn seine Organe funktionieren weiter. Sein Herz pumpt Blut, sein Magen und sein Darmtrakt verdauen usw. Das ist wichtig, denn würden Organe aus einem toten Körper entnommen, sie wären wertlos. Deshalb muss ein Mensch, dem Organe entnommen werden, zwar für hirntot erklärt, aber ansonsten lebendig sein.
Dieser Widerspruch findet seinen Niederschlag in der Definition des US President’s Council on Bioethic in the Determination of Death, die 2008 veröffentlicht wurde, seither mehr oder minder die Grundlage der Organentnahme darstellt und in der Hirntod als “vollständiger Verlust der Gehirnfunktionen” also zirkulär definiert wird. Die Mitglieder der Kommission schreiben: “If being alive as a biological organism requires being a whole that is more than the mere sum of its parts, then it would be difficult to deny that the body of a patient with total brain failure can still be alive, at least in some cases” (President’s Council on Bioethics in the Determination of Death 2008: 57). Ein Mensch gilt somit als tot, wenn er zwar physisch lebendig erscheint, weil sein Herz nach wie vor arbeitet, wenn er aber seine Gehirnfunktionen vollständig verloren hat. Menschen, deren Hirntod festgestellt wurde, gelten somit als tot, obwohl sie noch lebendig sind.
In Deutschland hat sich z.B. der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologe Paolo Bavastro darüber geärgert, dass potentielle Spender absichtlich über die Probleme, die mit der Feststellung des Hirntods verbunden sind, im Dunkeln gelassen werden. Er hat schon vor Jahren vorgeschlagen, den Text: “Ich bin bereit, Organe zu spenden, obwohl ich nicht tot, sondern im Hirnversagen ein Sterbender bin” als Formel festzuschreiben, mit der die Einwilligung zur Organspende erteilt wird.
Im Gegensatz zu ihm ist der Philosoph Ralf Stoecker nicht zimperlich und erstaunlich materialistisch: “Und weil man ihnen [den Hirntoten] kein Leid mehr antun, sie keiner Zukunft mehr berauben kann und weil auf der anderen Seite die Organempfänger erheblich von der Transplantation profitieren, darf man ihnen Organe entnehmen, und das, obwohl es dazu führt, dass sie ihren Zustand zwischen Leben und Tod beenden und aus den hirntoten Menschen tote Menschen werden”.
Das Spiel mit den Worten, das im Bereich des Organhandels betrieben wird, geht also wie folgt: Menschen, die nicht tot sind, werden für hirntot erklärt. Hirntote Menschen werden zu Wandlern zwischen Leben und Tod gemacht, die nichts mehr spüren. Weil sie nichts mehr spüren, kann man sie nicht schädigen, wenn man sie durch die Entnahmen von Organen um die Ecke bringt. Mit den Organen, die als Beute aus der Tötung eines Menschen resultieren, kann man dann Gutes tun.
So die Erzählung, die weder Zweifel, noch Skrupel, noch Ethik kennt. Denn: Angesichts der Tatsache, dass niemand mit Bestimmtheit sagen kann, wann ein festgestellter Hirntod nicht endgültig ist, könnte man Zweifel an der Feststellung desselben haben. Angesichts dieser Zweifel könnte man Skrupel bekommen, Menschen vom Leben zum Tod zu befördern, vor allem, wenn man Arzt ist. Und angesichts dieser Skrupel könnte man auf die Idee kommen, dass es eine Ethik gibt, die verbietet, Menschen als reines Mittel zum Zweck zu benutzen. Diskutiert wird dies gemeinhin unter dem Stichwort “Menschenwürde”.
Unabhängig von Zweifel, Skrupel und Ethik stellt sich die Frage, ob der Weg des entnommenen Organs zum Spender so glatt, problemlos und voller Glück für alle Beteiligten ist, wie es immer behauptet wird.
Organtransfer
Wer bekommt ein Spenderorgan? Diese Frage wird gewöhnlich mit dem Verweis auf eine Liste, auf der sich diejenigen eintragen lassen können, die ein Spenderorgan benötigen, beantwortet. Dadurch wird die Frage indes nicht beantwortet. Sie wird nur verschoben: Nach welchen Kriterien wird eine Warteliste auf ein Empfängerorgan organisiert? Falls Sie gedacht haben, Zeit sei der Faktor, der auf Wartelisten eine Rolle spielt, haben sie sich getäuscht. Im Paragraphen 12 des Transplantationsgesetzes steht zu lesen:
“Die vermittlungspflichtigen Organe sind von der Vermittlungsstelle nach Regeln, die dem Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft entsprechen, insbesondere nach Erfolgsaussicht und Dringlichkeit für geeignete Patienten zu vermitteln”. (“vermittlungspflichtige Organe”: eine interessante Formulierung; Gespendete Organe sind die einzigen Subjekte, denen eine Metamorphose vom Subjekt zum Objekt und zurück gelingt, wobei an der Metamorphose eine ganze Reihe von Günstlingen verdient…).”
Wie immer werden durch Gesetze keine Probleme gelöst, sondern geschaffen: Wie wird die Erfolgsaussicht einer Transplantation bestimmt? Wie wird der geeignete Patient gefunden (und bestimmt)? Wer ist, wenn ein 18jähriger, dem die Prognose 4 Wochen Lebenszeit lässt mit einem 34jährigen konkurriert, dessen verbleibende Lebenszeit auf ein halbes Jahr geschätzt wird, der dringlichere Fall?
Niemand diskutiert solche Fragen in Deutschland öffentlich (außer uns).
Diese Fragen sind nur eine Ausschnitt aus einer Vielzahl von Fragen, die im Hinblick auf die Bestimmung eines Empfängers für ein gespendetes Organ wichtig sind, und die nicht nur von den Mainstream-Medien gemieden bzw. ignoriert werden. Von all den drängenden Fragen, die im Zusammenhang mit Organspenden öffentlich diskutiert werden müssten, wollen wir nur einige wenige nennen, die sich mit der Frage, wie die Erfolgsaussicht einer Transplantation bestimmt wird, verbinden:
Die folgenden Möglichkeiten zur Bestimmung der Erfolgsaussicht einer Transplantation bei einem konkreten Patienten ergeben sich quasi unmittelbar:
- Gilt eine hohe Wahrscheinlichkeit der Annahme der/des transplantierten Organe/s durch den Körper des Empfängers der Organe als Bestimmung der Erfolgsaussicht?
- Gilt die Maximimierung des Anteils aller angenommenen transplantierten Organe unabhängig vom Einzelfall als Bestimmung der Erfolgsaussicht?
- Ist die Aussicht auf ein menschenwürdiges Leben nach der Transplantation (Was zwangsläufig die Frage aufwirft, was ein menschenwürdiges Leben ist) das, was die Erfolgsaussicht bestimmt?
- Soll die Erfolgsaussicht als Wahrscheinlichkeit, mindestens 5 Jahre mit dem Organ zu überleben oder als Wahrscheinlichkeit, dass mindestens 90% der Organempfänger mindestens 5 Jahre mit dem transplantierten Organ überleben, bestimmt werden?
- Oder muss man am Ende die Kosten für das solidarisch finanzierte Gesundheitssystem berücksichtigen und fordern, dass die Kosten für die Beitragszahler so gering wie möglich gehalten werden, was letztlich dazu führt, dass nur dann Organe transplantiert werden, wenn die Aussichten einer erfolgreichen Transplantation besonders hoch sind?
Wie man sieht, ist schon die Frage, wie man die Erfolgsaussicht bestimmen soll, nicht einfach zu beantworten, sofern man sie überhaupt beantworten will. Bislang gibt es keine Anzeichen, dass die Frage überhaupt je angesprochen werden soll. Bei der Diskussion der Erfolgsaussicht ist bereits angeklungen, dass Transplantation nicht gleich erfolgreiche Transplantation ist. Das bringt uns zur Frage des Transplantationserfolgs.
Transplantationserfolg
Dr. habil. Heike Diefenbach hat vor einiger Zeit in einer Expertise eine Reihe von Kriterien aus der wissenschaftlichen Forschung zusammengestellt, die einen erheblichen Effekt darauf haben, ob eine Transplantation erfolgreich verläuft. Wir haben uns aus der Expertise bedient. Hier das Ergebnis:
- Die besten Organspender sind jungen Menschen. Organe von alten Menschen haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, zur Transplantation nicht brauchbar zu sein oder abgestoßen zu werden. Dies ist ein Grund, warum 16jährige ihre Organe spenden dürfen, obwohl sie nicht volljährig sind.
- Eine Transplantation von Organen, so zeigen die Zahlen des US-Department of Health and Human Services, überleben 93,8% der Patienten, die eine Spender-Niere erhalten haben, 90,5% derjenigen, denen eine Bauchspeicheldrüse transplantiert wurde, 82,4% derjenigen, denen ein Herz transplantiert wurde, 76,7% derjenigen, denen eine Leber transplantiert wurde, 68,4% derjenigen, die eine Spender-Lunge erhalten haben und 57%, die eine Herz- und Lungen-Transplantation haben über sich ergehen lassen.
- Auf Transplantations-Patienten wartet ein Leben mit Medikamenten, die ihr eigenes Immunsystem unterdrücken und sie entsprechend deutlich anfälliger für Infektionen aller Art machen (was im Zusammenhang mit AIDS noch als erhebliches Problem wahrgenommen wurde) und insbesondere ein sehr hohes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, mit sich bringen (deshalb sollen Transplantationspatienten nach Empfehlung von US-amerikanischen Transplantationskliniken nur mit langen Ärmeln, langen Hosen, Sonnenbrille, Sonnenschutzcreme im Gesicht und Handschuhen an den Händen ins Freie gehen).
- Die häufigsten Infektionen, die innerhalb von vier Wochen nach einer Transplantation auftreten, sind Wundinfektionen, oder Infektionen der Harnwege, nach einem bis sechs Monaten stellen sich häufig Infektionen der Atemwege ein, außerdem haben Patienten eine erhöhte Gefahr, sich das Epstein-Barr Virus zuzuziehen, das sich nicht mehr aus dem Körper entfernen lässt und bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem bzw. Patienten, deren Immunsystem unterdrückt wird, u.a. zu Krebs führt. Die häufigsten Infektionen sechs Monate nach der Transplantation sind Pilzinfektionen und Gürtelrosen.
- Viele transplantierte Organe werden innerhalb der ersten 24 Stunden trotz aller Maßnahmen zur Unterdrückung des Immunsystems vom Aufnahmekörper abgestoßen. Dieser “hyperacute rejection” folgt die “acute rejection”, die den Aufnahmekörper das transplantierte Organ innerhalb von einer Woche abstoßen sieht. Auch wer die erste Woche überlebt, hat keine Gewissheit, dass sein Körper das transplantierte Organ akzeptiert, denn eine chronische Abstoßung kann noch Monate oder Jahre nach der Transplantation erfolgen.
- Wiederum US-amerikanische Daten zeigen, dass 5 Jahre nach einer Transplantation noch 86,3% der Patienten, denen eine Niere transplantiert wurde, am Leben sind, während nach 10 Jahren noch 65,7% am Leben sind. Von den Patienten, denen eine Leber transplantiert wurde, sind nach 5 Jahren noch 69,3% am Leben, nach 10 Jahren sind es noch 52,2%, die Überlebensraten für Lungen-Transplantationen sind: 5 Jahre: 55,6%, 10 Jahre: 25,9%, für Herz-Transplantationen: 5 Jahre: 74,2%, 10 Jahre: 55,2% und für Herz-Lungen-Transplantationen: 5 Jahre: 38,8%, 10 Jahre: 22,5%.
Diese Daten zeigen, dass die heile Welt, die dann, wenn Organspender geworben werden sollen, zelebriert wird, wie immer eine Fiktion ist. Die Realität ist viel komplexer und vor allem nicht schön, oft miserabel, wie es eben der Fall sein kann, wenn man ein neues oder geliehenes Leben lebt. Hinzu kommt das, was wir den eerie stuff genannt haben, Forschungsergebnisse, die zumindest den Verdacht nahelegen, dass mit fremden Organen etwas einhergehen kann, an das kaum jemand wirklich gedacht hat: Bei Transplantationen, so sagen manche Forscher, könnten zellulare Informationen mit übertragen werden.
Eerie stuff – Gespenstisches
Kein Witz.
Keine Science Fiction.
Ergebnis wissenschaftlicher Forschung, durchgeführt von Paul Pearsall, Gary E. R. Schwartz und Linda G. S. Russek und 2002 unter dem Titel “Changes in Heart Transplant Recipients That Parallel the Personalities of Their Donors” im Journal of Near Death Experience (20(3): 191–206) veröffentlicht. Wir berichten einige der gespenstischsten Fälle, die Pearsall, Schwartz und Russek vorstellen:
- Ein 56 Jahre alter Professor, der das Herz eines 34 Jahre alten Polizeibeamten erhalten hat, fängt nach der erfolgreichen Transplantation zu träumen an. Er sieht Lichtblitze, sein Gesicht wird warm und ihm erscheint eine Person, die er als „Jesus“ beschreibt. Die Frau des Polizeibeamten, dem posthum sein Herz entnommen wurde, erzählt, dass ihr Mann im Dienst erschossen wurde. Direkt ins Gesicht ihres Mannes habe der Mörder geschossen. Das Letzte, was ihr Mann gesehen haben müsse, sei ein Lichtblitz. Bei der Polizei habe man eine Vermutung darüber, wer der Täter sei, könne aber nichts beweisen. Der Täter sei langhaarig und habe tiefe dunkle Augen, er sehe auf entsprechenden Darstellungen fast aus wie Jesus.
Zufall?
- Ein 47 Jahre alter Mann erhält das Herz eines 14-jährigen Mädchens. Seine Frau berichtet davon, dass ihr Mann sich nach der Transplantation wie ein Teenager verhalte. Beim Bowling springe er wie ein Kind in der Gegend herum, er habe nach der Transplantation eine Disposition entwickelt, sich nach fast jedem Essen zu übergeben, wie ein essgestörter Teenager und das Schlimmste an ihm sei, dass er sich ein kindisches Kichern angewöhnt habe, das sie ärgerlich mache. Die Mutter des Mädchens, von dem das Spenderherz stammt, berichtet davon, dass ihre Tochter eine talentierte Turnerin gewesen sei, die zeitweise Probleme mit Anorexia gehabt habe, also mit Magersucht und sich häufig nach dem Essen übergeben habe. Was ihre Tochter besonders ausgezeichnet habe: ein albernes Kichern.
Zufall?
- Ein 47 jähriger Metallarbeiter wird nach einer Herztransplantation zu einem Liebhaber klassischer Musik. Nicht nur das, der weiße Arbeiter befreundet eine Vielzahl Schwarzer und wird zum Favoriten seiner schwarzen Arbeitskollegen. Seine Frau berichtet, dass er sich plötzlich ausgesprochen wohl unter seinen schwarzen Arbeitskollegen fühlt, sie nach Hause einlädt und sie mit seiner neuen Vorliebe für klassische Musik, er, der noch vor seiner Transplantation nicht gewusst habe, dass es klassische Musik überhaupt gebe, zum Wahnsinn treibe. Der Metallarbeiter hat das Herz eines 17-Jährigen schwarzen Jungen erhalten, der auf offener Straße von Unbekannten erschossen wurde und dem eine große Karriere als Musiker vorhergesagt wurde: Er wird als Liebhaber klassischer Musik und großes Talent auf der Violine beschrieben.
Zufall?
Alles Einzelfälle?
Menschen, die nach einer Transplantation ihre Persönlichkeit ändern, scheinen nicht gerade selten zu sein. Und wenn korrekt ist, was Pearsall, Schwartz und Russek vermuten, dass nämlich die Bereitschaft unter den Empfängern von Spenderorganen über Veränderungen in ihrer Persönlichkeit zu sprechen, nicht gerade groß ist, dann ist das Dunkelfeld immens. Als Beispiel kann hier der oben dargestellte Fall des Professors gelten, der seine Träume für Halluzinationen gehalten hat und sie keinem seiner Ärzte erzählt hat, aus Angst, für verrückt erklärt zu werden.
Die in diesem Post zusammengestellten Informationen stellen so etwas wie den Korpus dar, über den man eigentlich, wenn man Menschen zu informierten Organspendern machen will, sprechen, wenn nicht diskutieren müsste. Diese Diskussion müsste vor allem denen, die angeblich so am Wohl ihrer Mitmenschen interessiert sind, geradezu unter den Nägeln brennen. Und doch sind die Themen, die wir hier behandelt haben, genau die Themen, die mit dem Mantel des Schweigens bedeckt werden, die anzusprechen fast schon einen Tabu-Bruch darstellt. Lässt man die ganzen ungeklärten Fragen, die mit einer Organspende zusammenhängen, Revue passieren und kontrastiert sie mit dem Eifer, von dem Politik-Darsteller und andere Transplantations-Enthusiasten getrieben sind, dann kann man eigentlich nicht anders als einmal mehr zu vermuten, dass versucht wird, Menschen zu täuschen, zu instrumentalisieren und im wahrsten Sinne des Wortes zu verscherbeln, stückchenweise.
Quelle: sciencefiles.org
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