Greta fordert, Coro­na­virus macht‘s möglich: Flüge und Schiffs­fracht brechen schon ein

NEU!!! Hier bestellen!

Das Jahr 2019 war das Fridays-for-Future-Jahr und der Erscheinung der Klima-Hei­ligen Greta Thunberg. Das Wort „Flug­scham“ machte die Runde. Aber nicht nur die Kli­ma­schützer jet­teten weiter unver­drossen kreuz und quer über den Erdball, um dem Rest der Menschheit Ver­zicht und Scham zu pre­digen. Auch das all­ge­meine Flug­gast­auf­kommen wuchs noch einmal kräftig an. Bis … ja, bis eine winzige Super­mi­krobe der bezopften Klima-Jeanne d‘Arc die Schau gestohlen hat: Der Coro­na­virus schlägt eine herbe Kerbe in die Luft­fahrt­branche. Und nicht nur da.

Im letzten Jahr wuchs das Pas­sa­gier­auf­kommen noch einmal auf 124,4 Mil­lionen Flug­gäste an. Das waren 1,5% mehr als 2018, wo 122,6 Mil­lionen Flug­gäste trotz Klima und Luft­ver­schmutzung sich in die Düsenjets setzten und mit sattem Abgas­strahl über den kli­ma­ge­quälten Erdball zischten. 2009 waren es noch „nur“ 90 Mil­lionen Flug­pas­sa­giere gewesen, die von den großen, deut­schen Flug­häfen star­teten. Innerhalb von zehn Jahren ein Zuwachs von 37%. Dabei ist der am stärksten wach­sende Teil der Flug­verkehr ins Ausland. So ist das nämlich im Glo­ba­lismus. Man kann eben nicht gleich­zeitig Glo­ba­lismus haben wollen und alle Reisen mit dem Bus, Zug oder Fahrrad  absolvieren.

Die Inlands­flüge sind gleich­zeitig leicht zurückgegangen.

Im Herbst 2018 jubelte der Münchner Flug­hafen noch voll­kommen flug­schamlos über „neue Rekorde“, „Spit­zen­monate“ und den unauf­halt­samen „Steilflug“ des Air­ports München:

„Die Anzahl der Flug­gäste stieg in den ersten drei Quar­talen um ins­gesamt drei Prozent bzw. fast eine Million Rei­sende auf das neue Rekord­niveau von über 35 Mil­lionen. Die dyna­mische Ver­kehrs­ent­wicklung bescherte dem Airport allein im dritten Quartal 2018 gleich mehrere neue Höchst­marken: Mehr als 13 Mil­lionen Flug­gäste sorgten für einen neuen Quar­tals­rekord. Als neuer Spit­zen­monat geht der Sep­tember 2018 mit knapp 4,5 Mil­lionen Flug­gästen in die Ver­kehrs­sta­tistik ein.“

Nicht wahr, lieber Leser, bei so viel Stolz über CO2-Abgas­stei­gerung zuckt man heute schon richtig zusammen und zieht innerlich den Kopf ein. So schnell wird man umkon­di­tio­niert. Hier einmal die Anteile aus­ge­wählter deut­scher Flug­häfen am lan­des­weiten Flug­gast­auf­kommen in den Jahren 2015 bis 2019 (Quelle Statista):

 

Inter­essant: Andere Länder ver­zeichnen einen noch deut­li­cheren Anstieg an Flug­reisen. Nord­amerika legte beein­dru­ckende 5% zu und auch Afrika kann sich mit einer Stei­gerung um 2,8% sehen lassen. Asien liegt mit nur einem Prozent Zuwachs abge­schlagen dahinter.

Liebe Greta, all Deine schönen Appelle ver­hallten ungehört im Donnern der Trieb­werke: Flug­scham machte sich nicht breit. Jeden­falls nicht bis Januar 2020. Da kam jemand ins Spiel, der das Flug­gast­auf­kommen innerhalb weniger Wochen massiv dezi­mierte. Und zwar subito, würde der Ita­liener sagen: Der Coro­na­virus. Ein Covid-19-Ver­dachtsfall in Frankfurt – und die Luft­hansa streicht 25% der Flüge in Europa. Gestern frisch veröffentlicht.

Dabei bekam der Frank­furter Flug­hafen den Impakt der kleinen Mikrobe schon im Januar zu spüren. Allein schon wegen des Aus­falls der Flüge nach China ging die Zahl der Pas­sa­giere im Ver­gleich zum Vor­jah­res­monat um 0,7% zurück, was da noch eine kleine Delle in der Kurve ausmachte.

Es ist aber nicht nur das Pas­sa­gier­auf­kommen, das nach­lässt. Auch das Fracht­auf­kommen schwä­chelt merklich, eben­falls wegen des Coro­na­virus. Ins­gesamt ist im Januar ein Rückgang von 3,4% fest­zu­stellen. Dabei ist das Fracht­auf­kommen um satte 8,6% zurück­ge­gangen, und das macht schon einen Unter­schied. Das war aber erst der Anfang, im Februar und März dürfte der Rückgang der Zahlen noch viel deut­licher ausfallen.

Die inter­na­tionale Luft­trans­port­ge­sell­schaft IATA sieht bereits sehr dunkle Wolken am Flug­himmel auf­ziehen: Nach ersten Berech­nungen dürfte die Ticket­nach­frage bei Air­lines aus dem asia­tisch-pazi­fi­schen Raum wegen des Virus um etwa 13 Prozent geringer aus­fallen als gedacht, teilte die IATA am Don­nerstag mit. Vor der Aus­breitung der Epi­demie hatte die IATA den Flug­ge­sell­schaften im asia­tisch-pazi­fi­schen Raum hohe Wachs­tums­zahlen pro­gnos­ti­ziert. Sie rechnete mit einem Umsatzplus von 4,8 Prozent in diesem Jahr. Nun sieht es laut IATA nach einem Minus von 8,2 Prozent aus. Den Flug­ge­sell­schaften drohen Umsatz­ein­bußen von 29,3 Mil­li­arden US-Dollar (27,1 Mrd. Euro). Davon betreffen 27,8 Mil­li­arden Dollar die Air­lines aus Ländern rund um den Pazifik, vor allem aber in China. Diese Werte errechnet die IATA aus den Zahlen, die sich bei der SARS-Epi­demie im Jahr 2003 ergeben haben. Die Epi­demie dauerte damals sechs Monate.

Dabei reden wir hier aber nur von den Flug­linien und von den zarten, ersten Anzeichen einer wahr­schein­lichen Pan­demie. Was die Con­tai­ner­schiffe und die Ver­sorgung der euro­päi­schen Länder durch See- und Luft­fracht betrifft, wird sich das in seiner ganzen Schönheit noch zeigen.

Auch für die großen Fracht­schiffe gibt es Zahlen. Der soge­nannte Baltic Dry Index (misst das welt­weite ver­schiffen von Haupt­fracht­gütern) ist ein Früh­in­di­kator für den Welt­handel. Hier geht es haupt­sächlich um den Welt­handel von Roh­stoffen, wie Kohle, Eisenerz, Zement, Kupfer und Getreide. Je schwächer der Welt­handel wird, umso mehr bricht der Index ein. Da die Roh­stoffe natur­gemäß am Anfang der Ver­ar­bei­tungs- und Wert­schöp­fungs­ketten stehen, ist der Baltic Dry ein zuver­läs­siger Indi­kator für die kom­mende, wirt­schaft­liche Ent­wicklung. Er ist um 80 Prozent ein­ge­brochen. Einen Absturz in dieser Grö­ßen­ordnung gab es zuletzt bei der Finanz­krise von 2009.

Jetzt ent­faltet sich vor unseren Augen, was es heißt, die dik­ta­to­ri­schen Kli­ma­schutz­for­de­rungen über­haupt nur ansatz­weise und in einem mess­baren Umfang (unfrei­willig) umzu­setzen, was bisher fast nur Flüge und Con­tai­ner­schiff­fahrt betrifft. Noch haben wir Öltanker, die uns mit Treib­stoff beliefern. Wenn die Epi­demie auch diese Ver­sorgung deutlich drosselt, haben wir noch ganz andere Pro­bleme. Und schon rennen die Leute los und kaufen Not­vorräte. Dabei werden die rich­tigen Lie­fer­aus­fälle und leeren Regale erst in der nächsten Zukunft beginnen.

Irgendwie wird es jetzt schon ziemlich still um die kleine Greta und den Klimaschutz.

Zum Bestellen Bild anklicken