Ist das Tor zur Ver­mö­gens­si­cherung ver­sperrt worden? Gibt es jetzt kein Gold mehr zu kaufen?

Goldbugs – wie man die Fans von Edel­me­tallen nennt – sind ein lei­dens­fä­higes Völkchen. Die echten Insider haben schon lange ihr „Baumwoll-Papiergeld“ wie sie es nennen, in echtes Geld, nämlich Gold und Silber, das seit Jahr­tau­senden sta­biles Geld auf der Welt war, umge­tauscht und gebunkert. Wer sich für Gold und Silber inter­es­siert weiß, warum. Nämlich, dass in einer Welt, in der im Com­puter Kre­ditgeld aus dem Nichts gene­riert, Unsummen und gigan­to­ma­nische Schulden geschaffen werden, die früher oder später in Rauch und Asche auf­gehen. Jahr­zehnte wurden die Goldbugs aus­ge­lacht. Lange als Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker gebrand­markt. Und heute zeigt sich: Sie hatten immer recht.

Wer in den Acht­ziger Jahren eine Unze Gold gekauft hat, legte dafür nur ein paar­hundert D‑Mark auf den Tisch. In D‑Mark umge­rechnet, hat sich Gold in der Zeit etwa ver­acht­facht. Aber, wer das böse Spiel mit dem Fiat-Money ver­standen hat, dem ist egal, welcher Papier­zettel mit welcher Zahl von irgend­einer Währung als Preis­schild dran­klebt. Das Papierzeug wird es bald nicht mehr geben, denn wir befinden uns mitten in der Schuss­fahrt in einen veri­tablen Crash. Wie würde Frau Bun­de­kanz­lerin Dr. Merkel sagen? „Jetzt ist er halt da, der Crash.“ Aber sie sagt nichts. Nicht einmal dann, wenn sie spricht.

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Zuletzt galt es für die Goldbugs noch einmal, tapfer zu sein, als das Gold mit allen anderen Ver­mö­gens­werten in die Tiefe rauschte. Viel­leicht gibt es auch noch ein paar schmerz­hafte Dellen in der nächsten Zeit. Aber nicht, weil Gold „weniger wert“ wäre. Sondern weil Gold ver­kauft werden musste, um ander­weitige Ver­luste durch den kata­stro­phalen Bör­sen­ab­sturz zu kom­pen­sieren. Es gab also ein gestie­genes Angebot an Gold auf dem engen Markt. Noch schlimmer erwischte es dabei den viel klei­neren Sil­ber­markt. Aber… das ist nur vorübergehend.

Hinter dem kurz­fris­tigen Gold­verkauf ver­steckt sich aber ein Elefant, den niemand sehen will.

Der Gold­preis wird ermittelt aus Angebot und Nach­frage an den Edel­me­tall­börsen (und da wird schon geschummelt mit trick­reichen An- und Ver­kaufs­tak­tiken). Man muss aber wissen, dass das phy­sische Gold nur ein kleiner Teil des Gold­marktes ist. Der größte Teil besteht aus Gold­zer­ti­fi­katen, ETFs (Exchange Trade Funds). Das sind Papiere, auf denen steht ver­brieft, dass man sound­soviel Gold besitzt. Mit dem Gold­preis schwankt somit auch der Wert der Zer­ti­fikate und der Handel damit zählt als Gold­ankauf oder Gold­verkauf — und daraus wird der aktuelle Gold­preis ermittelt. Soweit, so gut.

Das Problem ist nur: Soviel Gold, wie es mittels Zer­ti­fi­katen ge- und ver­kauft wird, gibt es gar nicht auf der Welt. Der Papier­gold­markt ist einige hun­dertmal größer, als der phy­sische Gold­markt. Das darauf garan­tierte Gold ist NICHT VOR­HANDEN, um es einmal klar zu sagen. Bedeutet: Gold­zer­ti­fikate sind auch nicht sicherer und besser als Aktien, denn sie steigen und fallen mit dem durch den Papier­handel ver­zerrten Goldkurs, und wenn der im Keller ist, ist das Papier nicht mehr viel wert. Weil es eben das, was Gold so aus­zeichnet, nicht hat: echten Wert. Intrin­si­schen Wert. „Intrin­si­scher Wert“ bedeutet, dass phy­si­sches Gold- und Silber seinen Wert im Mate­ri­alwert des sel­tenen Edel­me­talls besitzt und nicht nur ein Papier­zettel ist, der einen Mate­ri­alwert von etwa zwei Cent hat und pro­blemlos von heute auf morgen zum wert­losen Alt­papier erklärt werden kann. Darin besteht seit Jahr­tau­senden der Wert von Edelmetallen.

Und das führt uns zu der jet­zigen Situation. Das Papiergold ist in großen Mengen abge­stoßen worden, um bei dem vorher herr­schenden Hoch­stand mög­lichst viel Geld (Papiergeld) zu erhalten, einer­seits, um liquide zu sein. Aber auch, um sofort damit in den phy­si­schen Gold­markt ein­zu­steigen und sein Ver­mögen zu sichern. Dieser Ver­kaufs­druck hat den Gold­preis sinken lassen und so konnte man nicht nur die Papiere los­werden, sondern auch noch günstig phy­sische Ware erhalten, die im Tresor gebunkert werden kann… als Sicherung des Ver­mögens für nach der Krise.

Daran haben aber die Händler wenig Freude. So ergab sich schnell, dass bei dem schlechten Gold­preis beim Erwerb auf phy­si­sches Metall Auf­schläge zu zahlen waren. Das schreckte jedoch kaum ab. Zu viele wache Leute begreifen, dass wir im End­spiel sind. Man nimmt, was man kriegen kann – und anders als beim Klo­papier, kann man da nicht einfach mehr pro­du­zieren. Die Ver­käufe des Gold Eagle sind im März um 1700% gegenüber Februar gestiegen. Die Märkte sind global im Aus­nah­me­modus, die Preise unter den Händlern schwanken stark. Alles rennt in die gol­denen Ret­tungs­boote und es sind, wie bei der sin­kenden Titanic, nicht genug da.

Die Nach­frage nach Gold­barren und Münzen ist explo­diert. Gleich­zeitig schlägt noch das Corona-Virus zu. Die drei größten Gold­schmelzen der Welt liegen im Tessin. Auf­grund des Erlasses der Schweizer Regierung müssen alle Firmen und Pro­duk­tionen, die nicht lebens­wichtige Indus­trien sind, zuschließen und ihre Mit­ar­beiter in Coro­na­ferien schicken. Die drei ober­ita­lie­ni­schen Gold­schmelzen Arcor-Heraeus, Val­cambi und PAMP sind mit­be­troffen und es gibt kein Gold mehr von dort. Mit jährlich 1500 Tonnen Gold stellen diese drei ein Drittel des gesamten Welt-Jah­res­an­ge­botes.

Aber auch Prä­ge­an­stalten in Süd­afrika (Krü­gerrand) und Kanada (Maple Leaf) sind wegen der Virus-Pan­demie geschlossen oder stark her­un­ter­ge­fahren worden. Die US-Mint liefert nichts in die Welt, weil die Flug­zeuge nicht starten dürfen. Sogar die Münze Öster­reich hat geschlossen.

Der Papier­markt wird kol­la­bieren, denn die Eigen­tümer von Gold­zer­ti­fi­katen werden diese so schnell wie möglich auf den Markt werfen, damit sie noch eini­ger­maßen Geld dafür bekommen, denn bald will niemand mehr solche Papiere haben. Man weiß eben, dass es das darauf ver­briefte Metall nicht gibt. Der Papier­markt und der phy­sische Markt werden folglich getrennte Wege gehen. Käufer des Metalls werden hohe Auf­preise akzep­tieren, damit sie über­haupt noch phy­si­sches Gold bekommen.

Das Tor zu echtem Gold schließt sich jetzt relativ bald. Wer kann, sollte jetzt noch zugreifen. Noch gibt es ein paar Händler, die Ware haben. Die Kleinen kaum.

Angeblich werden die drei Schweizer Schmelzen im April den Betrieb wieder auf­nehmen. Es besteht also noch Hoffnung, dass es dann die begehrten Edel­me­talle wieder zu kaufen gibt. Wie lange, ist ungewiss.