Natür­liche Mittel gegen Zecken

Mit den wär­meren Tem­pe­ra­turen sind auch die alt­be­kannten Blut­sauger wieder da – die Zecken! Es ist daher extrem wichtig, den Hund und sich selbst vor Zecken zu schützen. Aber wie? Die üblichen Abwehr­mittel für Hunde (Pipetten, Spray oder Hals­bänder) wirken zwar oft (aber nicht immer) und bringen überdies Neben­wir­kungen mit sich.

Wenn die Zecken­saison beginnt, sollte das Zecken­ab­wehr­mittel parat sein

Da freut man sich mona­telang auf den Sommer und auf aus­ge­dehnte Wan­de­rungen mit dem Hund im Grünen. Und kaum ist der Sommer da, kreuzen auch schon seine Nach­teile auf: Zecke, Floh und Milbe

Unbe­liebt sind sie alle, die Zecken jedoch ganz besonders. Sie hin­ter­lassen bei Mensch und Hund nicht nur ent­zündete Biss­stellen, sondern immer wieder auch gefähr­liche Krankheitserreger.

Es ist daher mehr als ratsam, ein für Mensch und Hund wirk­sames Zecken­ab­wehr­mittel bei der Hand zu haben.

Zecken-Krank­heiten

Die Erkran­kungen, die durch Zecken­bisse her­vor­ge­rufen werden können, beschränken sich beim Men­schen bislang haupt­sächlich auf Bor­re­liose – die all­ge­meine Bezeichnung ver­schie­dener Infek­ti­ons­krank­heiten, die durch Bak­terien der Gattung Bor­relia aus­gelöst werden und die Früh­sommer-Menin­gitis (FSME) ) – eine Hirnhautentzündung.

Dem Hund kann die Zecke einige Krank­heiten mehr bescheren – abhängig von Zeckenart und Her­kunft der Zecke.

In Frage kommen eben­falls die Bor­re­liose, aber auch die Babe­siose und die Ana­plasmose, die allesamt zu schweren Infek­ti­ons­krank­heiten führen können. Die FSME tritt beim Hund hin­gegen äus­serst selten auf, da Hunde hier sehr resistent zu sein scheinen und eine FSME-Infektion bislang nur bei deutlich geschwächtem Immun­system und gleich­zei­tigem Vor­han­densein anderer Infek­tionen beob­achtet wurde.

Ver­ant­wortlich dafür sind ent­weder der Gemeine Holzbock oder aber die Auwaldzecke.

In Süd- und Ost­europa können sich Hunde über die dort hei­mische Braune Hun­de­zecke mit Ehr­li­chiose infi­zieren. Aller­dings wird diese Zeckenart immer häu­figer auch nörd­lichen Gefilden gesichtet. Doch sind sie hier selten mit dem Ehr­li­chiose-Erreger infiziert.

Die braune Zecke gräbt sich nicht annä­hernd so tief ins Fleisch wie die mit­tel­eu­ro­päi­schen Zecken und kann daher sehr leicht ent­fernt werden.

Einige der durch Zecken aus­ge­lösten Krank­heiten können chro­nisch werden, das Immun- und Ner­ven­system des Hundes dau­erhaft schä­digen und im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Die medi­ka­mentöse Behandlung ist lang­wierig, selten heilsam und meist mit starken Neben­wir­kungen verbunden.

Vor­beugung ist bei Zecken­krank­heiten daher das A und O.

Che­mische Zeckenabwehr

Die Schul­me­dizin rät zu Pes­ti­ziden, vor allem zu Spot-on-Mitteln, die aus Ein­weg­pi­petten direkt in den Nacken und auf den Schwanz­ansatz des Tieres geträufelt werden, wie z. B. Pre­ventic, Ex-Spot, Advantix und Frontline.

Gern wird auch Sca­libor emp­fohlen, ein hoch­wirk­sames Halsband, das nicht nur Zecken abhält, sondern auch Sand­mücken. Letztere können die Leish­ma­niose über­tragen, eine Zecken-Krankheit, die gerade bei Hunden im Süden Europas weit ver­breitet ist.

Spot-on-Mittel ent­halten meist Per­me­thrin, Imi­da­cloprid, Moxi­dectin oder eine Kom­bi­nation aus zweien dieser Che­mi­kalien. Das Sca­libor-Halsband ist mit Delt­a­me­thrin bestückt.

Hierbei handelt es sich um Ner­ven­gifte, die eine anti­pa­ra­sitäre Wirkung von etwa 2 bis aller­höchstens 4 Wochen ver­sprechen. Meist wird zu einem Auf­tragen der Spot-ons im Abstand von drei bis vier Wochen geraten.

Das heisst, der Hund wird in diesen kurzen Abständen mit toxi­schen Sub­stanzen beträufelt, die sich sodann mit der Lipidschicht der Haut ver­binden und natürlich auch – zumindest teil­weise – durch die Haut in den Körper gelangen.

Die häu­figste Neben­wirkung der Mittel ist daher eine Überempfindlichkeitsreaktion.

Bei älteren Welpen (ab 7 Wochen), aber auch bei erwach­senen Hunden kann sich dies in Übelkeit und Erbrechen äussern oder in nicht enden wol­lendem Juckreiz.

Wie gut, wenn es lediglich ein Sca­libor-Halsband war, das man nutzte, denn dieses kann schnell wieder ent­fernt werden, was bei Spot-on-Mitteln nicht mehr der Fall ist. Hier muss dann abge­wartet werden, bis die Wirkung wieder nachlässt.

Mög­liche Neben­wir­kungen der che­mi­schen Zeckenmittel

Zu den Sym­ptomen, die in den Wochen nach dem Auf­tragen eines Zecken­ab­wehr­mittels auf­treten können, gehören die folgenden:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schuppige Haut und stumpfes Fell
  • Juckreiz bis hin zu extremen Ent­zün­dungs­re­ak­tionen und Ekzemen der Haut
  • Selten treten neu­ro­lo­gische Sym­ptome wie Zittern oder Lethargie auf

Die akuten Sym­ptome sind meist ein­deutig auf die Insek­ten­gifte zurück zu führen. Was die Mittel jedoch im Laufe der Jahre bei ständig sich wie­der­ho­lender Anwendung im Orga­nismus anrichten können, weiss niemand.

Magen-Darm-Pro­bleme und eine Leber­über­lastung sind hier ver­mutlich die kleinsten Übel.

Zecken­mittel – Resis­tenzen sind immer häufiger

Ein wei­teres Problem ist, dass die Zecken zunehmend resis­tenter gegen die che­mi­schen Abwehr­mittel werden und völlig unbe­ein­druckt immer häu­figer auch behan­delte Hunde befallen.

Relativ neu auf dem Markt sind Kau­ta­bletten. Ihre Gifte töten Zecken nach maximal zwölf Stunden ab. Auch zu ihnen exis­tieren keine Lang­zeit­studien und viele Tier­ärzte und Tier­heil­prak­tiker sehen sie sehr kritisch.

Durchfall, Erbrechen, Appe­tit­lo­sigkeit und ver­mehrter Spei­chel­fluss können als akute Sym­ptome auf­treten. Was nach einigen Jahren pas­sieren kann, wenn man regel­mässig die Tabletten ver­ab­reicht, weiss jedoch niemand.

Gefähr­liche Borreliose-Impfung

Gegen die Bor­re­liose können Hunde inzwi­schen geimpft werden. Die Ständige Impf­kom­mission für Tiere (StIKo Vet.) emp­fiehlt die Impfung für alle Hunde, die in zecken­be­las­teten Regionen leben oder dort Urlaub machen.

Aller­dings warnen selbst manche Tier­ärzte vor der Bor­re­liose-Impfung und raten eher zu einer wirk­samen Zecken­pro­phylaxe. Denn nur einer der beiden Bor­re­liose-Impf­stoffe zielt auf die tat­sächlich krank­ma­chende Bor­re­li­enart ab. Der andere hin­gegen auf Arten, die gar nicht infektiös sind.

Noch schlimmer ist jedoch, dass die Impfung bei bereits infi­zierten Hunden schwere Nie­ren­ent­zün­dungen her­vor­rufen kann. Woher aber soll man wissen, dass der Hund sich gerade erst infi­ziert hat?

Zusätzlich zur Impfung solle man überdies nach wie vor eines der üblichen Abwehr­mittel ver­wenden und die Hunde täglich nach Zecken absuchen. Wozu also die Impfung?

Ver­ständlich, wenn viele Hun­de­halter dringend nach einer natür­lichen oder wenigstens neben­wir­kungs­armen Alter­native zu den gif­tigen Zecken­ab­wehr­mitteln suchen.

Natür­liche Zeckenabwehrmittel

Natür­liche Zecken­ab­wehr­mittel gibt es viele. Was aber können sie leisten? Studien sind äus­serst rar und für Tiere exis­tieren kaum welche, die auch tat­sächlich einen wis­sen­schaft­lichen Wert besitzen. Es muss also vor allem auf Erfah­rungs­werte zurück­ge­griffen werden.

1. Knob­lauch gegen Zecken

Knob­lauch– so wird häufig gewarnt – soll (genau wie Zwiebeln) in hoher Kon­zen­tration auf­grund seiner Schwe­fel­ver­bin­dungen für Hunde giftig sein, da er die roten Blut­kör­perchen zer­stören könne.

Wie es wirklich um die angeb­liche Gif­tigkeit von Zwiebeln und anderen Lauch­ge­wächsen für Hunde bestellt ist, haben wir aus­führlich hier (unter Punkt 8. Zwiebeln und andere Lauch­ge­wächse – Giftig oder gesund?) erklärt.

Um eine Abwehr­wirkung gegen Unge­ziefer zu erreichen, sind also vom Knob­lauch deutlich geringere Dosen erfor­derlich, als jene, die beim Hund zu gesund­heit­lichen Schäden führen würden.

Wenn auch nicht mit Hunden, so liegt wenigstens eine wis­sen­schaft­liche Studie mit Men­schen vor. Sie wurde an der Lund Uni­ver­sität in Malmö mit Hilfe von 100 schwe­di­schen Sol­daten durch­ge­führt und zeigte, dass die Hälfte der Pro­banden, die statt Knob­lauch lediglich ein Placebo einnahm, deutlich mehr von Zecken befallen wurden (um ca. 30 %) als die die Knob­lauch­gruppe. Aller­dings blieb auch diese nicht gänzlich von Zecken­bissen verschont.

Knob­lauch hilft also durchaus gegen Zecken, erfah­rungs­gemäss auch bei Hunden, aller­dings unter­schiedlich effektiv.

Manche Hunde reagieren besser auf die Ein­nahme als andere. Bei einigen Hunden hilft es gar nicht.

Es ist jedoch einen Versuch wert. Statt fri­schem Knob­lauch kann auch Gra­nulat oder Pulver ver­füttert werden, wobei fri­scher Knob­lauch deutlich mehr Wirk­stoffe besitzt.

Viele Her­steller ent­schwefeln ihre Pro­dukte, so dass sie für ängst­liche Hun­de­be­sitzer noch unbe­denk­licher ein­setzbar sind.

2. Bern­stein­ketten gegen Zecken

Viele Hun­de­halter schwören in Sachen Zecken­abwehr auf Bern­stein­ketten. Die Hunde sehen damit auch äus­serst attraktiv aus. Doch wie ist es um die tat­säch­liche Wirk­samkeit bestellt? Offenbar wirkt nicht jeder Bernstein.

Es muss sich – so heisst es – um unbe­ar­bei­teten echten Roh­bern­stein handeln. Nur dieser besitze eine Para­siten abweh­rende Wirkung – und zwar auf­grund seines Harz­ge­ruchs und seiner elek­tro­sta­ti­schen Aufladung.

Auch müsse die Kette unbe­dingt über längere Zeit stän­digen Kör­per­kontakt haben, darf also nur ganz kurz zur Rei­nigung unter flies­sendem Wasser abge­nommen werden. Der Hund muss die Kette also per­manent tragen, was nicht für jeden Hund ideal ist.

Manchen Hunden ist eine Kette unan­genehm. Folglich ver­suchen sie sich durch Kratzen von dieser zu befreien. Leben mehrere Hunde im Haushalt, die gerne mit­ein­ander toben, dann kann die Kette ein Ver­let­zungs­risiko bergen und natürlich auch schnell zu Bruch gehen. Die­selbe Gefahr besteht selbst­ver­ständlich auch, wenn der Hund beim Spa­ziergang seine Spiel­ka­me­raden trifft.

3. Homöo­pathie gegen Zecken

Ledum, der Sumpf­porst, wird häufig in homöo­pa­thi­scher Form emp­fohlen, um Zecken­bissen vor­zu­beugen. Die gängige Potenz ist hier die C200, eine Gabe von drei bis fünf Globuli alle vier bis acht Wochen. Viele Hun­de­halter sind davon begeistert und können einen ver­min­derten bis aus­blei­benden Zecken­befall feststellen.

Aber auch hier scheiden sich die Geister. Ganz abge­sehen von den Homöo­pa­thie­gegnern regt sich auch Wider­stand aus den Reihen der klas­si­schen Homöo­pathen. Ein homöo­pa­thi­sches Mittel wird im Sinne Hah­ne­manns, des Begründers der Homöo­pathie, nicht als Pro­phylaxe gegeben, sondern erst bei Vor­liegen von Krankheitserscheinungen.

Ein pro­phy­lak­tisch gege­benes Homöo­pa­thikum in einer hohen Potenz kann nach Aussage von klas­sisch arbei­tenden Homöo­pathen im Orga­nismus Schaden anrichten.

Stephen Tobin, ein Tierarzt in einer Region mit zahl­reichen Bor­re­liose-Fällen arbeitet eben­falls mit Homoöpa­thika. Er emp­fiehlt, Ledum (C200 oder 1M) drei Mal täglich zu geben und zwar drei Tage in Folge – jedoch nicht zur Zecken­abwehr, sondern um die bereits vor­handene Bor­re­liose zu lindern, was bei den behan­delten Tieren offenbar zu einer sofor­tigen Bes­serung führte, ganz gleich, ob sie sich erst kürzlich infi­ziert hatten oder bereits seit Jahren an der Krankheit litten und einerlei, ob sie mit Anti­biotika behandelt worden waren oder nicht.

Zur Vor­beugung – so Tobin – nehme er die Bor­relia burg­dorferi Nosode 60X – eine Dosis täglich eine Woche lang, dann eine Dosis pro Woche für einen Monat, dann eine Dosis alle sechs Monate. Genauso ver­fahre er mit anderen Nosoden, die er grund­sätzlich statt Imp­fungen gebe.

Besprechen Sie diese Ange­le­genheit am besten mit einem erfah­renen Tier­heil­prak­tiker oder Homöo­pathen, dem Sie ver­trauen. Denn selbst unter Homöo­pathen besteht hier kei­neswegs Einigkeit.

4. Bierhefe gegen Zecken

Bierhefe scheint eben­falls eine Zecken abweh­rende Wirkung zu ent­falten. Denn Zecken mögen den Geruch der ent­hal­tenen B‑Vitamine nicht. Also steuern sie mit Bierhefe gefüt­terte Hunde gar nicht erst an.

Aller­dings behagt der Geruch auch so manchem Hund nicht. Eine Zufüt­terung ist daher nicht immer pro­blemlos möglich. Auch kann Bierhefe unter Umständen Magen-Darm-Pro­bleme ver­ur­sachen. Schleichen Sie die Bierhefe daher langsam und mit kleinen Dosen ein, damit sich der Hund daran gewöhnen kann.

Man gibt einen Tee­löffel pro 10 Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht sowie jeweils einen Viertel Tee­löffel für jede wei­teren 2,5 Kilo­gramm. In der Zecken­hoch­saison könnte auch die dop­pelte Dosis gegeben werden.

5. Äthe­rische Öle gegen Zecken

In vielen sog. alter­na­tiven Zecken­ab­wehr­mitteln sind bunte Mischungen äthe­ri­scher Öle ent­halten. Bei­spiels­weise Thymian, Oregano, Wacholder, Grape­fruit, Myrrhe, Rosenholz und viele andere. Geraniol ist jedoch offenbar eines der wirkungsvollsten.

Es soll den Chi­tin­panzer von Zecken und Flöhen angreifen und die Tiere aus­trocknen. Es kommt in vielen Anti-Para­siten-Pro­dukten als Ein­zel­mittel oder auch in Kom­bi­nation vor und kann als Direkt-Spray, Spot-on oder Halsband ver­wendet werden. Da es nur einen leicht blu­migen Geruch ver­strömt, wird es gern vom Tier ange­nommen (anders als viele andere äthe­rische Öle).

Eine Feld­studie in Marokko konnte zeigen, dass auf­ge­sprühtes 1‑prozentiges Geraniol bei Rindern den Zecken­befall um 98,4 Prozent senken konnte. Selbst 14 Tage später war noch ein hoher Effekt nach­weisbar („Efficacy of 1 % Geraniol (Fulltec®) as a tick repellent“).

Aller­dings ver­tragen manche Hunde das Geraniol nicht so gut und zeigen eine Über­emp­find­lich­keits­re­aktion wie stumpfes, schup­piges Fell.

Der Zitronen-Euka­lyptus liefert ein wei­teres äthe­ri­sches Öl mit Zecken abschre­ckender Wirkung. Der Wirk­stoff heisst Citri­odiol und findet sich in etlichen natür­lichen Insektenabwehrmitteln.

In einer Studie zeigte sich, dass Men­schen, wenn sie sich mit Citri­odiol ein­rieben, nur von halb so vielen Zecken ent­deckt wurden wie ungeschützt.

Für Hunde könnte der Duft des Zitronen-Euka­lyptus zu intensiv sein, für den Hun­de­halter jedoch ist es eine Mög­lichkeit der neben­wir­kungs­freien Zecken- und Mückenabwehr.

6. Baby­puder und Kie­selgur gegen Zecken

Auch Baby­puder und Kie­selgur trocknen den Insek­ten­panzer aus. Viele Hun­de­be­sitzer pudern das Fell alle paar Tage ein und stellen einen stark ver­min­derten Befall fest.

7. Kokosöl gegen Zecken

Die Laurin­säure im Kokosöl scheint auf Para­siten unat­traktiv zu wirken. Der Hund muss – damit das Kokosöl wirkt – jeden Tag mit einer kleinen Portion ein­ge­rieben werden. Auf­grund seiner Kon­sistenz eignet sich die Anwendung jedoch nur für kurz­haarige Tiere.

An der FU Berlin, Arbeits­gruppe für Ange­wandte Zoologie/Ökologie der Tiere, wurde in einem Labor­testam Men­schen nach­ge­wiesen, dass Zecken Kokosöl nicht mögen. Die Haut der Pro­banden wurde mit 10-pro­zen­tiger Laurin­säu­re­lösung behandelt. 88 Prozent der Zecken liessen sich sofort fallen, nachdem sie den Geruch wahr­ge­nommen hatten. Die Wirkung hielt min­destens sechs Stunden an. Es zeigte sich, dass bereits auch die Nymphen den Geruch ablehnten.

Kokosöl kann also auch beim Men­schen als Zecken­ab­wehr­mittel ein­ge­setzt werden.

Mehr über die Zecken abweh­rende Wirkung des Kokosöls lesen Sie hier: Bor­re­liose heilen – Zecken abwehren

8. Zistrose gegen Zecken

Cistus incanus, die grau­be­haarte Zistrose, ist seit langem dafür bekannt, das mensch­liche Immun­system zu stärken. Sie wirkt anti­oxi­dativ und ent­zün­dungs­hemmend, anti­viral und antimikrobiell.

Doch scheint die Zistrose auch ein her­vor­ra­gendes Zecken- und Mücken­ab­wehr­mittel zu sein – und zwar für Hund und Mensch.

Eine inter­es­sante private Studie an 48 Hunden führte das Team derHeils­am­Pra­xisEsch in Sankt Augustindurch.

An der Studie beteiligt waren Jäger, Züchter, Hun­de­trainer und 16 Hun­de­be­sitzer. Von den 48 Hunden bekamen 32 Hunde Cistus, zehn Hunde Frontline und sechs Hunde blieben unbehandelt.

Die Dosierung betrug 1 Kapsel Cistus pro Tag über durch­schnittlich 20 Tage hinweg.

Das Ergebnis der Studie zeigte, dass der Zecken­befall bei den unbe­han­delten Hunden in 20 Tagen bei jeweils durch­schnittlich 150 Zecken lag. Unter Frontline ging die Zahl der Zecken deutlich zurück. Zeckenfrei war jedoch keiner der Frontline-Hunde.

Bei den Hunden, denen Cistus gegeben wurde, waren pro Hund in 20 Tagen null bis zwei Zecken zu beob­achten, die sich überdies sehr leicht ent­fernen liessen.

Die erste Wirkung war nach fünf Tagen sichtbar, nach wei­teren fünf Tagen wurde kein Hund mehr befallen. Damit war Cistus dem che­mi­schen Mittel Frontline deutlich über­legen. Der einzige Hund, bei dem die Wirkung von Cistus weniger deutlich war, zeigte eine lang­wäh­rende Immunschwäche.

Auch wenn diese Studie kein wis­sen­schaft­liches Niveau besitzt und die Anzahl der Pro­banden klein war, so ist das Ergebnis durchaus beeindruckend.

Der Neben­effekt einer Cis­tusgabe ist ein sta­biles Immun­system. Aller­dings sollte auch Cistus – wie bei allen immun­stär­kenden Heil­pflanzen üblich – auf keinen Fall dau­erhaft ein­ge­setzt werden, um den Gewöh­nungs­effekt zu ver­meiden. Starten Sie damit also erst kurz vor der Zeckensaison!

Men­schen nehmen 2 Cistus-Kapseln (à 400 mg Cistus-Extrakt) pro Tag.

Auch Cis­tustee kann pro­biert werden. In manchen Quellen wird die Zube­reitung fol­gen­der­massen empfohlen:

Ein Tee­löffel Cistus incanus getrocknet mit einer Tasse kochendes Wasser über­giessen und 10 Minuten ziehen lassen. Die Blätter sollten ins­gesamt drei Mal für die Tee­zu­be­reitung genutzt werden, damit alle unter­schied­lichen sekun­dären Pflan­zen­stoffe extra­hiert werden.

Das pas­sende Mittel gegen Zecken indi­vi­duell austesten

Fest­zu­halten bleibt, dass es etliche Mög­lich­keiten gibt, auf natür­liche Weise gegen Zecken­befall vor­zu­gehen. Doch jeder Hund und auch jeder Mensch ist ver­schieden und reagiert auch ganz indi­vi­duell auf die ver­schie­denen Mittel. Daher bleibt nichts anderes übrig, als aus­zu­pro­bieren, welches Zecken­ab­wehr­mittel für Sie selbst und welches für Ihren Hund das richtige ist.

Zusätzlich zu allen Mass­nahmen – sowohl den schul­me­di­zi­ni­schen als auch den alter­na­tiven – sollten Sie sich selbst und natürlich auch Ihren Hund nach jedem Auf­enthalt in der freien Wildbahn nach Zecken absuchen – eine Aktion, die Sie bei Ihrem Hund wun­derbar mit einer ent­span­nenden Massage ver­binden können.

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Quelle: zentrum-der-gesundheit.de