Wieder mehr Flücht­linge auf dem Weg nach Europa

Während Corona als Schreck­ge­spenst die Europäer ängstlich daheim hocken ließ, brachte es auch den Migran­ten­strom nach Europa auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Seit es Locke­rungen innerhalb Europas gibt, werden auch die Grenzen wieder durch­läs­siger: Die Zahl der Migranten in die EU ist wieder stark gestiegen. Sowohl die offi­zi­ellen, wie auch die inof­fi­zielle Ein­wan­de­rungen schießen wieder nach oben.

Bisher liegen Asyl­an­träge auf einem relativ nied­rigen Niveau. Laut Angaben der EU stellten in der gesamten Euro­päi­schen Union im April nur 8.730 Ein­rei­sende einen Asyl­antrag. Das hört sich niedrig an, aber gilt nur für den April. Vor 12 Jahren wurden allein in Deutschland im gesamten Jahr 2008 laut Sta­tista 28.018 Asyl­an­träge gestellt.

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Die Grenz­über­tritte im April waren auf einen Rekord-Tief­stand gesunken. Die Zahlen der EU-Grenz­schutz­agentur Frontex für den Mai zeigen allein 4.300 uner­laubte Grenz­über­tritte, fast dreimal so viele, wie im April. Allein im öst­lichen Mit­telmeer, was die am meisten genutzte Route nach Europa ist, wurden im Mai 1.250 illegale Migranten auf­ge­griffen, achtmal so viele, wie im April. Im Zeitraum vom Januar bis Mai waren es ins­gesamt 12.700 Über­tritte ver­zeichnet, was 28% weniger als im Zeitraum Januar bis Mai 2019 sind. Die Haupt­gruppe unter den Migranten sind Afghanen.

Aber auch auf allen anderen Routen nach Europa hinein, von der Liby­schen und tune­si­schen Küste die kurze Strecke bis Sizilien oder Malta, zählte Frontex dieses Jahr rund 1.000 Illegale, etwa 40% mehr als im April. Hier zeigt die Januar-Mai Sta­tistik 5.500, das ist dreimal so viel wie in diesen Monaten in 2019. Hier sind die meist­ver­tre­tenen Her­kunfts­länder Sudan, Elfen­bein­küste und sogar Ban­gladesh. Algerier wie­derum stellen die Hälfte der Ein­wan­derer, die von Marokko aus über das west­liche Mit­telmeer nach Spanien drängen. Im Mai kamen von dort über 650 Migranten, fast das Vier­fache dessen, was im April die Reise antrat. In der Zeit Januar bis Mai wurden 3.700 Migranten regis­triert, was nur halb so viele sind, wie im Vorjahreszeitraum.

Zu Lande, über die West­bal­kan­route gab es im Mai über 900 illegale Grenz­über­tritte, das Zehn­fache vom April. Im Zeitraum Januar bis Mai regis­trierte Frontex mehr als 6.900 Fälle, 50% mehr als im Vor­jah­res­zeitraum. Wohl­ge­merkt handelt es sich bei diesen Zahlen um die ille­galen Grenz­über­tritte. Die Gesamtzahl der ille­galen Ein­reisen von Januar bis Mai beläuft sich auf 31.600, was sechs Prozent weniger sind als im Vorjahreszeitraum.

Von den offi­zi­ellen Migra­ti­ons­zahlen findet man prak­tisch nichts im Netz. Nur die ille­galen Grenz­über­tritte werden berichtet. Man findet auf Sta­tista, dass es dieses Jahr 37.440 Erst­an­träge auf Asyl in Deutschland gab, ins­gesamt gab es Januar bis März 43.065 Asyl­an­träge. Die Asyl­an­träge plus die ille­galen Grenz­über­tritte ergeben also, dass min­destens 74.665 Men­schen in die EU ein­reisen und dort bleiben wollten.

Aus dieser Sta­tistik kann man ent­nehmen, dass Frau Bun­des­kanz­lerin Dr. Angela Merkels offene Grenzen in 2015 und 2016 zusammen 1.222.194 Asyl­an­träge in Deutschland gebracht hat. Nimmt man die Zahlen von 2015 bis heute, so kommen wir auf 1.839.733 Asyl­an­träge seit 2015.

Alle Asyl­an­träge seit 1995 bis heute ergeben eine Zahl von 3.669.456. Das ist ziemlich genau die Ein­woh­nerzahl von Berlin. Dort wurden am 31. Dezember 2019 3,796 Mil­lionen Ein­wohner gezählt. Dies sind aus­schließlich die Asyl­an­träge, die illegal Ein­ge­reisten sind darin nicht enthalten.