Monopoly im wahren Leben! Es ist soweit: Wasser wird an der Börse gehandelt (+Videos)

Nah­rungs­mittel sind zum Essen da? Von wegen – es werden Grund­nah­rungs­mittel wie Weizen, Soja, Mais & Co. innerhalb des Roh­stoff­seg­mentes als eigene Anla­ge­klasse gehandelt. Die Spe­ku­lanten erklären auch warum, denn zum einen werden Grund­nah­rungs­mittel wie Weizen, Mais, Raps, Soja… nahezu immer benötigt, zum anderen pro­fi­tiert man von einer sich ver­schlech­ternden Welt­wirt­schaft. Es ist sogar möglich, den Preis für Getreide zu mani­pu­lieren. Experten schätzen, dass allein in den ver­gan­genen Jahren zwi­schen 22 und 50 Mil­lionen Hektar Land in Afrika, Asien und Latein­amerika an aus­län­dische Inves­toren ver­äußert wurden. Das ent­spricht fast der Hälfte der Anbau­fläche von ganz Europa. Monopoly im wahren Leben.

Doch wenn wir in unserem echten Leben „Monopoly“ spielen, dann bedeutet das für die Ver­lierer den sicheren Tod! Und nicht nur Nestlé pro­fi­tiert vom „blauen Gold“, sondern auch Invest­ment­banker. Was würden Sie sagen, wenn Sie wüssten, dass eine Geld­anlage mit dem „Blauen Gold“ möglich ist? Die dann auch noch als „Grüne Geld­anlage“ bezeichnet wird und hohe Ren­diten ver­spricht? Wenn es dann auch noch Steu­er­vor­teile bietet, ist es nicht dann auch, wie die Ent­hül­lungen um die Off­shore-Steu­er­pa­ra­diese? Wem gehört das Wasser, wenn es an der Börse gehandelt wird, wie zum Bei­spiel Getreide?  Wasser ein Luxusgut? Wir sind ent­setzt darüber, dass die CME Group – das weltweit größte Bör­sen­un­ter­nehmen für Finanz­de­rivate, den weltweit ersten Ter­min­markt für Wasser ins Leben gerufen hat, was Spe­ku­la­tionen von Finan­ziers und Inves­toren auslöst, die von der Was­ser­krise des Pla­neten pro­fi­tieren wollen. Der Krieg um Wasser hat begonnen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass Söldner an den Quellen stehen werden und den Zugang zum Wasser verwehren.

Die Zukunft des Wassers wird an der Börse gehandelt

Wasser ver­spricht, für das 21. Jahr­hundert das zu werden, was das Öl für das 20. Jahr­hundert war. Seit Öl einen „Preis“ hat und nur einige Wenige den Preis bestimmen und über Öl ver­fügen, gibt es Kriege um Öl.

Bis 2025 werden zwei Drittel der Welt­be­völ­kerung in einer was­ser­armen Region leben. Im Laufe des nächsten Jahr­hun­derts könnte die Wahr­schein­lichkeit grenz­über­schrei­tender Kon­flikte um Wasser um 95% steigen. Viele Länder weltweit leiden unter einer Was­ser­krise, 17 Länder stehen kurz vor dem „Day Zero“. Experten sagen voraus: Der Roh­stoff Wasser wird in den nächsten Jahr­zehnten wich­tiger werden als Öl: In vielen Ländern ist die Krise längst da. Krieg ums Wasser: Was wie der Titel einer blu­tigen Wüs­tensaga klingt, könnte in vielen Gegenden der Welt bald Wirk­lichkeit werden, in einigen Ländern ist er sogar bereits da.

Obwohl das 21. Jahr­hundert als eine neue Ära der Unsi­cherheit bezeichnet wurde, gibt es zwei Trends, derer wir ziemlich sicher sein können: die Beschleu­nigung des Wachstums der Infra­struktur und die Beschleu­nigung der Aus­wir­kungen des Kli­ma­wandels. Und es gibt ein großes Problem, wo sich diese beiden Trends über­schneiden: Die meisten Infra­struk­turen sind nicht darauf aus­gelegt, die Anfor­de­rungen des sich zunehmend ver­än­dernden Welt­klimas zu erfüllen. Viele Länder leiden unter extremen Was­ser­stress, vielen wei­teren droht eben­falls ein Wassermangel.

Einem Viertel der Welt­be­völ­kerung droht akuter Was­ser­mangel, wie ein neuer Was­ser­risiko-Atlas ent­hüllt. Denn sie leben in einem der 17 Länder, die schon ohne Dürren oder Hit­ze­wellen 80 Prozent ihres Grund- und Ober­flä­chen­wassers aus­schöpfen. Genau der Was­ser­stress hat dazu geführt, dass Wasser als uni­ver­selles Gut den nächsten Level erreicht hat: an der Börse gehandelt zu werden.

Seit  Anfang Dezember 2020 werden die Rechte an Wasser wie Öl, Weizen und Soja an der Wall Street in den USA auf dem Futures-Markt gehandelt, basierend auf dem Nasdaq Veles Cali­fornia Water Index (NQH2O).

Obwohl der Index aus den Preisen für Was­ser­rechte auf dem Ter­min­markt der fünf Gebiete Kali­for­niens mit dem höchsten Volumen an Trans­ak­tionen dieser Art gebildet wird, kann er als Referenz für den Rest der Welt auf den Was­ser­märkten ver­wendet werden.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wasser ist die Grundlage des Lebens: Wir können diese unbe­streitbare Wahrheit nicht in Frage stellen. Für unsere Existenz sind wir auf Wasser ange­wiesen. Was geschieht, wenn Wasser wie Öl oder Getreide an der Börse gehandelt wird? Wir erleben es zurzeit in Kali­fornien: Weil die Was­ser­knappheit zuge­nommen hat, hat sich der Preis für Wasser nach dem NQH2O-Indext verdoppelt.

Mit anderen Worten: Wer natür­liche Res­sourcen zur Ware erklärt, ver­folgt öko­no­mische Inter­essen, nichts anderes, und wer sie besitzt, hat die Macht! Seit Jahr­zehnten werben immer die gleichen Lob­by­gruppen für gigan­tische Inves­ti­tionen in die Wassergewinnung.

Wenn das Wasser eine Ware ist, steigt sein Preis und es herr­schen Durst und Tod

Süß­wasser ist ein glo­bales Gemein­schaftsgut, für dessen Erhalt und nach­haltige Nutzung die inter­na­tionale Staa­ten­ge­mein­schaft Sorge tragen muss. Meint man, doch schon lange ist es in den Händen einiger Weniger, die sich einfach das kostbare Gut „geraubt“ haben. Will ein Land zum Bei­spiel Kredite durch die Weltbank, ist eine der Bedin­gungen die Pri­va­ti­sierung des Wassers. Bereits 2003 emp­fahlen soge­nannte Experten, dass öffent­liche Stellen für die Inves­ti­tionen der Was­ser­kon­zerne bürgen sollen. Bedeutet: Die Was­ser­kon­zerne ver­dienen Mil­li­arden Euro und bürgen wird der „kleine“ Steu­er­zahler. Erschre­ckend, oder? Siehe auch: Wem gehört das Wasser? Wollen Länder Kredite von Weltbank oder IWF – dann müssen sie ihr Wasser privatisieren!

Slo­wenien hat es richtig gemacht, denn es ist das erste euro­päische Land, das das Recht auf Wasser in seine Ver­fassung auf­ge­nommen hat: „Was­ser­res­sourcen sind öffent­liches Gut, das vom Staat ver­waltet wird.“ Denn schon Bolivien, bekannt durch den „Was­ser­krieg“, musste erleben, dass eine der Bedin­gungen für neue Kredite durch die Weltbank die Pri­va­ti­sierung des Wassers war.

„Was­ser­krieg“ in Cochabamba/Bolivien

Die Ziele der sozialen Bewe­gungen, die im Jahr 2000 erfolg­reich die Pri­va­ti­sierung des lokalen öffent­lichen Was­ser­ver­sor­gungs­un­ter­nehmen SEMAPA ver­hindert hatten, schienen klar. Sie wollten nicht, dass Wasser zu einer Ware wird. Durch die Pri­va­ti­sierung sah man die Ver­sorgung der Bevöl­kerung mit Trink­wasser gefährdet. Unter Führung des fran­zö­si­schen Was­ser­multis Suez war 1997 dem Kon­sortium die Was­ser­ver­sorgung und Abwas­ser­be­sei­tigung in La Paz und der Nach­bar­stadt El Alto über­tragen worden. Stei­gende Tarife und Anschluss­ge­bühren sowie die Nicht­er­füllung von Ver­sor­gungs­zielen brachte die Bevöl­kerung in der Folge gegen Suez auf. Allein in El Alto blieben 200.000 Men­schen von der Ver­sorgung aus­ge­schlossen. Die anhal­tenden Pro­teste der Nach­bar­schaftsräte zwangen den dama­ligen Prä­si­denten schließlich zur Ankün­digung der Vertragsauflösung.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Es war auch Bolivien, das ein Grund­recht auf Wasser for­derte, mit Erfolg, denn im Jahr 2010 hat eine deut­liche Mehrheit der UN-Mit­glieds­staaten die Ver­sorgung mit Trink­wasser als ein grund­sätz­liches Men­schen­recht anerkannt.

Evo Morales – Bolivien

Und nur 10 Jahre später ist es auch Bolivien, das den Schritt – „Wasser an der Börse“ kri­ti­siert. Der ehe­malige Prä­sident von Bolivien Evo Morales wendet sich an die Öffent­lichkeit:: „Wasser an der Wall Street zu notieren, das ist, als würde man einen Preis auf das Leben setzen. Wenn der Raub­tier­ka­pi­ta­lismus wei­tergeht, ver­dammen wir zukünftige Gene­ra­tionen zu einer glo­balen Kata­strophe. Wasser ist ein Recht, es muss für die Men­schen sein, nicht für die trans­na­tio­nalen Konzerne.“
Und auch die anderen Länder in Latein­amerika zeigen sich besorgt. Der Ex-Prä­sident von Ecuador, Rafael Correa, bezeichnete sei­ner­seits die Neu­igkeit als „sehr besorg­nis­er­regend“ und Senator Gustavo Petro aus Kolumbien twit­terte: „Wenn das Wasser eine Ware ist, steigt sein Preis und es herr­schen Durst und Tod“.

In Mexiko wurde der Men­schen­rechtler und Ver­tei­diger des Wassers Óscar Eyraud Adams in Tecate, Baja Cali­fornia, von einem bewaff­neten Kom­mando erschossen. Der Krieg ums „blaue Gold“ hat schon längst begonnen und Men­schen, die ihr Wasser ver­tei­digen, sterben. Siehe: R.I.P. Men­schen­rechtler und Ver­tei­diger des Wassers Óscar Eyraud Adams – Krieg ums Wasser in Mexiko – The Water Wars of Mexico

Was würden Sie machen, wenn Sie erführen, dass es ein geheimes Treffen zwi­schen ihrem Prä­si­denten und Paul Bulcke von Nestlé gegeben haben soll?

Protest 2018 Brasilien

„In Süd­amerika gehört das Wasser der Regierung, während Sie in anderen Ländern „Was­ser­rechte“ kaufen können, eine bestimmte Menge Wasser, die für Akti­vi­täten im Zusam­menhang mit Land­wirt­schaft oder Vieh­zucht ver­wendet werden kann, “ so die Invest­ment­banker. 

Was würden Sie machen, wenn Sie wüssten, dass es in Ihren Ländern eines der drei größten Vor­kommen von Süß­wasser auf der ganzen Welt gäbe? Und was würden Sie machen, wenn Sie erführen, dass Ihre Regierung mehr als 230 Pro­jekte pri­va­ti­sieren wollte, dar­unter auch Wasserwerke?

Das Guaraní-Was­ser­vor­kommen umfasst vier Länder. Nach den Siegen der Kon­ser­va­tiven in Argen­tinien und den par­la­men­ta­ri­schen Staatstreichen in Paraguay und Bra­silien könne nur Uruguay die Pri­va­ti­sierung ver­hindern. “Je mehr der Putsch sich ver­tieft, desto deut­licher wird der Ein­fluss großer Wirt­schafts­gruppen auf die Politik und ihr Interesse an der Aus­beutung unserer natür­lichen Reich­tümer”, so Maria Gomes de Oli­veira von der MST-Leitung, 2018, als Frauen gegen die Was­ser­pri­va­ti­sierung das Haupt­quartier von Nestlé in Bra­silien besetzten.

Siehe Bra­silien: Protest gegen Was­ser­pri­va­ti­sierung- Frauen besetzen Haupt­quartier von Nestlé

Denn vom 18. bis zum 23. März 2018 fand in Bra­silien das World Water Forum statt, das von großen Lob­by­or­ga­ni­sa­tionen wie der Weltbank, der Global Water Part­nership und den füh­renden pro­fit­ori­en­tierten Was­ser­kon­zernen auf der ganzen Welt ein­be­rufen wird, um zu dis­ku­tieren, wie trans­na­tionale Unter­nehmen vom Verkauf von Wasser an Märkten auf der ganzen Welt pro­fi­tieren können.

Gemäß der bra­si­lia­ni­schen Zeitung “Correio do Brasil” hatten sich Ver­treter von Nestlé und Coca Cola bereits vorher mit der bra­si­lia­ni­schen Regierung mehrfach getroffen, um das Pro­zedere für die Aus­beutung von Was­ser­res­sourcen durch Pri­vat­firmen fest­zu­legen. Dabei ging es ins­be­sondere um den Guaraní-Aquifer. Ange­strebt sind Kon­zes­si­ons­ver­träge für über 100 Jahre.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Wer natür­liche Res­sourcen zur Ware erklärt, ver­folgt öko­no­mische Inter­essen, nichts anderes, und wer sie besitzt, hat die Macht!

Seit Jahr­zehnten werben immer die gleichen Lob­by­gruppen für gigan­tische Inves­ti­tionen in die Was­ser­ge­winnung. Wie Nestlé Wasser in einer Wüste abfüllen kann, haben wir Ihnen bereits erklärt.

Pure Life ist eine Erfindung des dama­ligen Nestlé-Chefs Peter Brabeck–Letmathe.

Es ist genau der Chef von Nestlé, der einst sagte,

Wasser solle in seinen Augen kein öffent­liches Gut sein, sondern benötige auch einen Marktwert wie jedes andere Lebensmittel.

Doch was viele nicht wissen:

Vor dem Nestlé-Chef hatten bereits andere bestimmt, dass Wasser einen Marktwert erhalten sollte, und zwar nicht wie jedes andere Lebens­mittel, sondern wie Öl. Ein beson­deres Interesse hatten auch die inter­na­tio­nalen Finanz­in­sti­tu­tionen Weltbank und IWF, wie schon in dem Bei­spiel Bolivien und seinem Was­ser­krieg erwähnt:

„Willst du Kredite, dann pri­va­ti­siere dein Wasser.“

Der Raubbau des kost­baren Gutes – WASSER – Es wurde auf der Kon­ferenz von Dublin 1992 „offi­ziell“ zum „Wirt­schaftsgut“ erklärt!

Die Dub­liner Erklärung und Agenda 21 1992 war ein wich­tiges Jahr für die inter­na­tionale Süß­was­ser­po­litik. Auf der »Inter­na­tio­nalen Kon­ferenz über Wasser und Umwelt« in Dublin, einer vor­be­rei­tenden Sitzung zum Erd­gipfel von Rio de Janeiro, wurden in der soge­nannten »Dub­liner Erklärung« vier Leit­prin­zipien für einen Umgang mit Süß­wasser formuliert:

  • Süß­wasser ist eine begrenzte und ver­wundbare Ressource,
    die wesentlich für den Lebens­erhalt, die Entwicklung
    und die Umwelt ist.
  • Was­ser­ma­nagement soll Nutzer, Planer sowie politische
    Ent­schei­dungs­träger auf allen Ebenen einbeziehen.
  • Frauen spielen eine zen­trale Rolle bei der Bereitstellung,
    dem Management und dem Schutz von Wasser.
  • Wasser hat einen wirt­schaft­lichen Wert und soll wie
    ein Wirt­schaftsgut behandelt werden!

Par­allel zu den Akti­vi­täten im Rahmen der Ver­einten Nationen wurde 1996 der Welt­was­serrat mit Sitz in Mar­seille gegründet (www.worldwatercouncil.org/).

Der World Water Council inter­es­siert sich seit langem für die Finan­zierung der Was­ser­in­fra­struktur. Der Rat war durch Cam­dessus maß­geblich an der Gründung des beteiligt. Michel Cam­dessus ist ein fran­zö­si­scher Ökonom und Ehren­prä­sident der Banque de France – 1984 wurde Cam­dessus Gou­verneur der Banque de France und von 1987 bis 2000 Direktor des Inter­na­tio­nalen Währungsfonds.

Michael Cam­dessus ist der Ansicht: „Der Ver­braucher hat noch nie die ‚Gesamt­kosten‘ seines Wassers bezahlt und nir­gendwo auf der Welt zahlt der Landwirt für sein Wasser eine Summe, die auch nur die Kosten der Res­source deckt.“ Auf die Frage, wie es mit der Pri­va­ti­sierung stehe, meinte Cam­dessus zwar, das sei nicht sein Problem, sagte aber dann: „Was­ser­dienst­leis­tungen sind ‚im All­ge­meinen‘ öffent­liche Ver­sor­gungs­leis­tungen, doch heute müssen sie mit dem Pri­vat­sektor orga­ni­siert werden, weil nur er in der Lage ist, die nötigen Inves­ti­tionen am kos­ten­güns­tigsten und effi­zi­en­testen zu erbringen.“ Siehe Wem gehört das Wasser? Wollen Länder Kredite von Weltbank oder IWF – dann müssen sie ihr Wasser privatisieren!

Immer die gleichen Experten – Emp­fehlung: öffent­liche Stellen sollen für die Inves­ti­tionen der Was­ser­kon­zerne bürgen!

Im gleichen Jahr wurden zwei Insti­tu­tionen gegründet mit prak­tisch den­selben Geld­gebern. Die Globale Was­ser­part­ner­schaft (GWP), die 1996 von dem ehe­ma­ligen Vize­prä­si­denten der Weltbank, Ismail Ser­a­geldin, in Stockholm ins Leben gerufen wurde, und der World Water Council.

Die Weltbank startete 2011 eine neue Part­ner­schaft mit glo­balen Unter­nehmen wie Nestlé, Coca-Cola und Veolia. Das neue Unter­nehmen, das bei der Inter­na­tional Finance Cor­po­ration (IFC) der Weltbank behei­matet ist, strebt eine „Trans­for­mation des Was­ser­sektors“ an, indem es den Unter­neh­mens­sektor in einen öffent­lichen Sektor ein­bindet. Die neue Part­ner­schaft ist Teil eines brei­teren Trends zur Kol­lusion der Industrie, um die globale Was­ser­po­litik zu beeinflussen.

Dazu auch Global Water Summit 2017 in Madrid – Schweiz gewinnt zweiten Preis im Global Water Award und dür­re­ge­plagtes Kenia den ersten Preis

Einige Zusatz­in­for­ma­tionen zum Verständnis:

GWP-Chefin Mar­garet Catley-Carlson und WWC-Leiter William J. Cogrove nahmen regel­mäßig an Sit­zungen teil. In seinem auf dem 3. Welt­was­ser­forum in Kyoto im März 2003 vor­ge­legten Abschluss­be­richt empfahl das Panel, dass öffent­liche Stellen für die Inves­ti­tionen der Was­ser­kon­zerne bürgen sollen. Cogrove ist der Autor von World Water Vision: Making Water Everybody’s Business 

  • Auf einem Sym­posium in Stockholm im August 1998 gab der damalige WWC-Prä­sident Mahmoud Abou-Zeid die Gründung einer „Welt­was­ser­kom­mission für das 21. Jahr­hundert“ bekannt. Mahmoud Abu Zeid war 1997 in der Regierung des ägyp­ti­schen Prä­si­denten Atif Muhammad Nagib Sidqi. Von 2005 bis 2009 saß er dem Rat der African Water Facility (AWF) vor, der afri­ka­ni­schen Ent­wick­lungsbank.
  • Die meisten der dafür ange­heu­erten 21 „Experten“ stammten aus Insti­tu­tionen, die offen für die Pri­va­ti­sierung der Was­ser­ver­sorgung und den Bau von Groß­in­fra­struk­turen ein­treten. Die Gruppe unter Vorsitz von Ismil Ser­a­geldin zählte zu ihren Mit­gliedern Jérôme Monod, Ex-Gene­ral­di­rektor der Lyonnais des Eaux, Ex-Auf­sichts­rats­vor­sit­zender von Suez und Son­der­be­rater von Staats­prä­sident Jacques Chirac, GWP-Chefin Mar­garet Catley-Carlson, Wil­fried Thalwitz, Ex-Vize­prä­sident der Weltbank, Robert S. MacNamara, Alt­prä­sident der Weltbank, sowie Enrique Iglesias, Prä­sident der Inter­ame­ri­ka­ni­schen Ent­wick­lungsbank und Mit­glied des Cam­dessus-Panels. Quelle – LE MONDE diplomatique
  • Mar­garet Catley-Carlson war Vor­sit­zende und ist jetzt Schirm­herrin der Global Water Part­nership, einer Part­ner­schaft zwi­schen allen Akteuren der Was­ser­wirt­schaft, die 1996 von der Weltbank, dem Ent­wick­lungs­pro­gramm der Ver­einten Nationen und der schwe­di­schen Agentur für inter­na­tionale Ent­wick­lungs­zu­sam­men­arbeit gegründet wurde. Sie kommt aus Kanada.

Die Arbeits­er­geb­nisse dieser Kom­mission fanden Eingang in zwei Doku­mente, die auf dem zweiten Welt­was­ser­forum in Den Haag 2000 der Öffent­lichkeit vor­ge­stellt wurden. Die Foren und Berichte der genannten Was­ser­in­sti­tu­tionen favo­ri­sieren aus­nahmslos eine radikale Pri­va­ti­sierung der Was­ser­ver­sorgung, wenn nicht gar des Wassers selbst, und befür­worten infra­struk­tu­relle Groß­bauten, die in ihren Augen die einzig mög­liche Lösung darstellten.

So mono­po­li­sieren einige wenige Ent­schei­dungs­träger aus dem neo­li­be­ralen Umfeld, die im Namen aller zu sprechen vor­geben, die Was­ser­dis­kussion und die Schlüs­sel­po­si­tionen in diesen Orga­ni­sa­tionen. Da sie auch in den Medien und Insti­tu­tionen völlig über­re­prä­sen­tiert sind, können sie die Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tionen und in gewisser Weise auch die UNO und die unab­hän­gigen Orga­ni­sa­tionen, die durchaus Lösungs­vor­schläge zu bieten haben, ins Abseits drängen. PDF – Quelle  warnsignal_klima_kap4_4.11_pilardeuax 

Siehe auch: Die Ver­einten Nationen (UNO) und die unselige Allianz

Dass Wasser ein Gemeingut ist, das der ganzen Menschheit gehört, wird heute kaum jemand mehr bestreiten wollen. Aber auf die gewählten Begriffe kommt es an.

Der Was­ser­ex­perte der Weltbank, John Briscoe, hat in seiner Eröff­nungsrede zum 4. Welt­was­ser­kon­gress im Sep­tember 2004 in Mar­ra­kesch fest­ge­stellt, dass man Wasser als „Wirt­schaftsgut“ behandeln müsse. Solange sich diese Sicht­weise nicht durch­setze, werde sich das Problem der Unter­ver­sorgung nicht lösen lassen.

Anfang 2014 erhielt John Briscoe den Stockholm Water Prize – den „Nobel­preis für Wasser“ – für „bei­spiellose Bei­träge zum glo­balen und lokalen Management von Wasser – Bei­träge zu weiten the­ma­ti­schen, geo­gra­fi­schen und insti­tu­tio­nellen Umge­bungen – die das Leben und den Lebens­un­terhalt von Mil­lionen von Men­schen weltweit ver­bessert haben. Noch Fragen?

Fit to Finance? – World Water Council

https://www.worldwatercouncil.org/sites/default/files/2017–10/WWC_OECD_Water-fit-to-finance_Report.pdf

Im Ori­ginal: Fit to Finance? – World Water Council – ist ein Bericht vom April 2015!  Jetzt schauen Sie sich bitte die soge­nannten Experten an, dann werden Sie fest­stellen, dass außer den jewei­ligen Ent­wick­lungs­banken der Länder Afrikas, Asiens oder Latein­ame­rikas auch Nestlé, Blackrock, der fran­zö­sische Was­ser­ver­sor­gungs­konzern Veolia und die Weltbank dieses „Papier“ aus­ge­ar­beitet haben. Sie haben nicht einmal 20 Jahre gebraucht, um sich den Roh­stoff Wasser unter den Nagel zu reißen.

 

Aus Pro­fitgier wird mit Wasser, Gesundheit, Wald, Land oder sogar gegen Natur­ka­ta­strophen gewettet. Durch die Null­zins­po­litik der EZB wird das Geld der Sparer ent­wertet und sie erleiden reale Ver­mö­gens­ver­luste, so die Werbung für Anleger. 1% aller Men­schen besitzen 51% des welt­weiten Ver­mögens. Egal ob von Fußball bis hin zu  Wasser,  die Inves­toren suchen nach Anlagen, von denen sie sich ver­sprechen, ihren Reichtum ver­mehren zu können. Und sie nennen es dann so:  Wir machen globale Lösungen regional relevant, wie die CME Group von sich behauptet, die jetzt das Wasser an die Börse gebracht hat.

Die Pro­fitgier kennt keine Grenzen – Monopoly im wahren Leben. Doch wenn wir in unserem echten Leben „Monopoly“ spielen, dann bedeutet das für die Ver­lierer den sicheren Tod! Unsere Lebens­grundlage ist in der Hand weniger Kon­zerne. Dau­erhaft niedrige Zinsen oder wie zurzeit NULL­ZINSEN, da rückten Anlagen auf den Ein­kaufs­zettel von nach Rendite suchenden Inves­toren, die für die rest­lichen 99% die Grundlage des Lebens bedeuten.

Was kommt als nächstes? Die Wette auf den Tod?

Gibt es bereits. Die Deutsche Bank sam­melte 2012 unter Anlegern gut 200 Mil­lionen Euro für einen Fonds ein, der einer Wette auf die Lebens­er­wartung von 500 lebenden Per­sonen in den Ver­ei­nigten Staaten gleicht.

Seit  Anfang Dezember 2020 werden die Rechte an Wasser wie Öl, Weizen und Soja an der Wall Street in den USA auf dem Futures-Markt gehandelt, basierend auf dem Nasdaq Veles Cali­fornia Water Index (NQH2O). Obwohl der Index aus den Preisen für Was­ser­rechte auf dem Ter­min­markt der fünf Gebiete Kali­for­niens mit dem höchsten Volumen an Trans­ak­tionen dieser Art gebildet wird, kann er als Referenz für den Rest der Welt auf den Was­ser­märkten ver­wendet werden.

Von der Öffent­lichkeit fast unbe­merkt ist der Pri­va­ti­sierung der weltweit wich­tigsten Res­source Wasser Tür und Tor geöffnet worden

Längst bemäch­tigen sich Wirt­schafts­un­ter­nehmen der immer knapper wer­denden Res­source Wasser. Das Geschäft mit dem Wasser ist in vollem Gange. Wasser ist das wich­tigste Gut auf unserer Erde. Wasser ist durch nichts in der Welt zu ersetzen. Ohne Wasser ist kei­nerlei Leben möglich.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Netzfrau Doro Schreier