Vera Lengsfeld: Wer­te­union Thü­ringen unter­stützt die Bun­des­tags­kan­di­datur von Hans-Georg Maaßen!

Die Kan­di­datur des ehe­ma­ligen Ver­fas­sungs­schutz­prä­si­denten Hans-Georg Maaßen, der von den zustän­digen Kreis­vor­sit­zenden des Bun­des­tags­wahl­kreises 197 (Suhl – Schmal­kalden-Mei­ningenHild­burg­hausen) auf­ge­fordert worden ist, sich als Direkt­kan­didat für die kom­mende Bun­des­tagswahl zur Ver­fügung zu stellen, schlägt erwar­tungs­gemäß hohe Wellen. Der bis­herige Wahl­kreis­in­haber Mark Hauptmann hatte vor wenigen Wochen sein Bun­des­tags­mandat wegen unred­licher Mas­ken­ge­schäfte nie­der­gelegt und ist aus der CDU ausgetreten.

Im Zusam­menhang mit dieser Affäre sind mehrere Kreis­ge­schäfts­stellen der CDU von der Polizei durch­sucht worden.

Die Ent­scheidung für Maaßen ist von daher klug: Maaßen kommt von außen und ist in keiner Weise mit der Mas­ken­affäre in Ver­bindung zu bringen. Damit kann er unbe­lastet um Ver­trauen der Wähler werben.

Die ersten Reak­tionen der Main­stream-Medien am Grün­don­nerstag waren erstaunlich neutral. Im Merkel-Lager muss die Nach­richt eine Schock­starre aus­gelöst haben, denn der Ost­be­auf­tragte der Bun­des­re­gierung Marco Wan­derwitz, meldete sich erst mit Ver­spätung. Dann aber umso hef­tiger. “Das ist Irrsinn”, dik­tierte der säch­sische CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete dem Redak­ti­ons­netzwerk Deutschland in den Block. “Aus meiner Sicht ist Herr Maaßen in Stil und Inhalt schon länger nicht mehr kom­pa­tibel mit der Christlich-Demo­kra­ti­schen Union“.

Damit hat er Recht. Mit der inhaltlich völlig ent­kernten und weit nach grün-links gedrif­teten Merkel-CDU hat Maaßen wirklich nichts zu tun. Er ver­körpert eher die klas­sische CDU, das Erfolgs­modell der alten Bun­des­re­publik, die Deutschland zu einem sta­bilen Rechts­staat gemacht hat, der auch wirt­schaftlich erfolg­reich war. Wan­derwitz Wortwahl zeigt, wie weit sich die CDU von ihren Wurzeln ent­fernt hat, wie dringend sie einer Erneuerung bedarf.

Wan­derwitz kann vom Vor­sit­zenden der Thü­ringer CDU etwas Wich­tiges lernen, was die inner­par­tei­liche Demo­kratie betrifft. Lan­deschef Christian Hirte hatte am Kar­freitag get­wittert: “Ich teile viele Sicht­weisen und den Stil von Maaßen nicht. Für die CDU Thü­ringen steht aber fest: Politik für Thü­ringen ohne AfD und Linke!” Die Ent­scheidung über den Bun­des­tags­kan­di­daten liege sat­zungs­gemäß bei den Dele­gierten der vier CDU-Kreis­ver­bände in Südthüringen.

Maaßen ist einer der bekann­testen Kri­tiker von Kanz­lerin Merkel. Mit ihm wird also ein klares Signal aus­ge­sendet, dass not­wendige tief­grei­fende Ver­än­de­rungen in der CDU gewollt sind.

Deutschland ist ein Sanie­rungsfall hat Armin Laschet in seiner Rede zu Beginn der Ideen­samm­lungs­kam­pagne für ein Unions-Bun­des­tags­wahl­pro­gramm fest­ge­stellt. Das trifft nicht nur auf die Wirt­schaft, sondern auch auf den Rechtssaat zu. Bei der not­we­nigen Heilung rechts­staat­licher Insti­tu­tionen kann Maaßen einen ent­schei­denden Beitrag leisten.

Laschet kann dagegen beweisen, dass er es ernst meint mit seiner Ankün­digung alle „Macher“ in den künf­tigen poli­ti­schen Prozess einzubeziehen.

Für die Anhänger einer frei­heit­lichen, markt­wirt­schaft­lichen CDU, die viele Jahr­zehnte das Erfolgs­modell der BRD war, ist die Kan­di­datur von Maaßen eine klare Ansage. Kon­ser­vative lassen sich nicht länger an den Rand drängen, sondern werden sich künftig aktiv in die not­wendige Sanierung der Partei und des Landes einbringen.


Vera Lengsfeld — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de