Impf­zwang durch mora­lische Erpressung

Kürzlich wurde in der Öffent­lichkeit bekannt, dass das Robert Koch-Institut in einem Papier eine Wende in der Corona-Politik vor­ge­schlagen hat, indem nicht mehr allein der Inzi­denzwert berück­sichtigt werden, sondern die Hos­pi­ta­li­sierung als zusätz­lichen Leit­in­di­kator ein­ge­führt werden soll. Es seien „wei­terhin mehrere Indi­ka­toren zur Bewertung not­wendig, aber die Gewichtung der Indi­ka­toren unter­ein­ander ändert sich“, steht in dem RKI-Papier. Das konnte als eine Abkehr vom von Kanz­lerin Merkel hoch­ge­hal­tenen Inzi­denzwert als wich­tigste Kennzahl der Corona-Politik gedeutet werden.

Prompt meldete die Kanz­lerin einen Besuch im RKI an, um Gespräche über Maß­nahmen zum Schutz der Bevöl­kerung, vor allem aber über die Bedeutung des Inzi­denz­wertes zu führen.

In der Pres­se­kon­ferenz, die im Anschluss an den Besuch von Merkel und Gesund­heits­mi­nister Spahn im RKI abge­halten wurde, stellte Merkel klar, dass am Inzi­denzwert fest­ge­halten wird.

Schwer­punkt war aber die angeb­liche Not­wen­digkeit, dass sich alle Bürger impfen lassen sollten. Damit wird eine ein­seitige Politik bekräftigt, die allein aufs Impfen setzt und alle anderen Methoden, zum Bei­spiel Heil­mittel, mit denen Corona von fran­zö­si­schen Ärzten behandelt wird, aus­blendet. Die Nach­richt, die von den Main­stream-Medien nach der Kon­ferenz ver­breitet wurde, lautete, dass es in Deutschland keinen Impf­zwang geben würde. Das man nur vor­läufig sich auf Werben für die Impfung beschränken würde, ehe doch ein staat­licher Zwang aus­geübt wird, wurde der Öffent­lichkeit vorenthalten.

Deshalb will ich hier deutlich machen, was genau von Merkel und Spahn gesagt wurde.

Merkels Statement sah einer mora­li­schen Erpressung zum Ver­wechseln ähnlich.

Eine Impfung schütze nicht nur die geimpfte Person, sondern auch „jemanden, den Sie lieben“. Deshalb sei Impfen zwar keine Pflicht, aber ein Gebot. Geimpfte sollten zu „Bot­schaftern“ werden, die allen Zögernden die gute Nach­richt nahe­bringen sollen. Es wäre wirk­samer, wenn der Sohn die Eltern von der Not­wen­digkeit der Impfung über­zeuge. Für alle, die wei­terhin nicht über­zeugt sind, zum Bei­spiel, weil ihnen bewusst ist, dass bisher kein Vakzin eine reguläre Zulassung hat, sondern nur eine vor­läufige für Not­fälle, die also mit Recht befürchten, dass Wirkung und Neben­wir­kungen nicht aus­rei­chend bekannt sind, wird gedroht.

Nur die Impfung schütze „vor den belas­tenden Beschrän­kungen unseres Alltags“ – sprich: Solange Deutschland nicht durch­ge­impft ist (Merkel-Sprech), werden die Corona-Maß­nahmen auf­recht­erhalten. Noch deut­licher: „Je mehr geimpft sind, um so freier werden wir wieder sein, um so freier können wir wieder leben“. Damit sagt die Kanz­lerin, dass unsere vom Grund­gesetz garan­tierten Frei­heits­rechte nicht mehr gelten, weil sie mit will­kürlich gesetzten Bedin­gungen ver­knüpft werden. Dieser erneute Fron­tal­an­griff auf unsere unver­äu­ßer­lichen Rechte wurde von den Main­stream-Medien verschwiegen.

Gesund­heits­mi­nister Spahn erhöhte den Druck, indem er betonte, dass 80% der 12- bis 59-jäh­rigen geimpft sein müssten. Zwar hat die Staat­liche Impf­kom­mission bisher jedem poli­ti­schen Druck wider­standen und keine all­ge­meine Impf­emp­fehlung für Kinder und Jugend­liche aus­ge­sprochen, das schert die Politik aber nicht. Offen­sichtlich ist die STIKO der Auf­fassung, dass eine Impfung von Kindern und Jugend­lichen nicht not­wendig, viel­leicht sogar kon­tra­pro­duktiv ist, weil die Impf­schäden den Nutzen über­steigen könnten.

Gesund­heits­mi­nister Spahn übergeht die offen­sicht­lichen Bedenken der Experten, indem er betont, eine indi­vi­duelle Ent­scheidung der Eltern für eine Impfung sei jederzeit möglich. Dass die Eltern damit bei mög­lichen Schä­di­gungen ihrer Kinder durch die Impfung allein ver­ant­wortlich sind, mit allen Folgen für die Behandlung dieser Schäden, deren Kosten zu über­nehmen die Kran­ken­kassen ablehnen könnten, wird nicht erwähnt. Statt­dessen betreibt Spahn regel­rechte Falsch­in­for­mation, indem er sagt: „Was eine Impfung macht, wissen wir“, die Lang­zeit­folgen einer Infektion bei Kindern seien dagegen unklar. Im Gegenteil. Über mög­liche Impf­folgen weiß man heute noch zu wenig, aber man weiß, dass in den über­wie­genden Fällen Infek­tionen von Kindern und Jugend­lichen höchst selten sind und in der Regel leicht verlaufen.

Der Kern seines Argu­ments ist, dass geimpft werden soll, weil der Impf­stoff jetzt da sei. Kom­munen hätten Impf­ge­le­gen­heiten schon auf öffent­lichen Plätzen ein­ge­richtet. Dann scheut er nicht vor blöden Sprüchen wie „Gele­genheit macht Impfung“ zurück und sug­ge­riert mit „Impfung to go“, es handle sich um einen Akt, ver­gleichbar mit dem Kauf eines Bechers Latte Mac­chiato, den man beden­kenlos voll­ziehen kann.

Die Politik der 100% Impf­ent­scheidung ist eine Notlüge, um die fatalen Folgen der Corona-Maß­nahmen der Regierung Merkel zu ver­decken. Insze­niert wurde sie schon während des ersten Lock­downs, weil es für die Still­legung des Landes keine aus­rei­chende Begründung gab. Und zemen­tiert wurde sie, um den zweiten Dau­er­lockdown zu recht­fer­tigen. Mit dem Impf­zwang wird von den Folgen der begin­nenden Rui­nierung unseres Gesund­heits­systems, das trotz poli­ti­scher Fehl­an­reize wie Vor­halten nicht genutzter Behand­lungs­plätze, die im Nor­mal­be­trieb fehlten und Kli­nik­still­le­gungen nicht kol­la­biert ist, abge­lenkt. Die Opfer dieser fatalen Ent­schei­dungen sind bis heute nicht gezählt worden.

Wer glaubt, den Sire­nen­ge­sängen von Poli­tikern, die ihre Inkom­petenz beinahe jeden Tag unter Beweis stellen, folgen zu müssen, der soll gewarnt sein.

Kanz­lerin Merkel ver­kündete am 19. Februar 2021, eine Rückkehr zur Nor­ma­lität könne es erst geben, wenn die Welt­be­völ­kerung geimpft sei. Es ist Deutschland noch nie gelungen, der ganzen Welt seinen Willen auf­zu­zwingen. Das ist gut für die Welt, für uns bedeutet das aber, niemals wird es die Rückkehr zur Nor­ma­lität geben, wenn es nach Merkel geht. Dafür ist die „neue Nor­ma­lität“ schon erfunden. Wir haben noch die Wahl, uns dieser neuen Rea­lität zu widersetzen.


Vera Lengsfeld — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de