screenshot youtube

Das Sibiu-Manu­skript: Die Tech­no­logie der Welt­raum­ra­keten wird in einem 500 Jahre alten Text erwähnt

Die Idee zu wissen, dass die Gegenwart vor Jahren vor­her­gesagt worden war, war schon immer ein trei­bender Gedanke. Was wäre, wenn es solide Beweise dafür gäbe, dass ein Bei­spiel für eine Vor­hersage von Ver­gan­genheit zu Gegenwart wahr sein könnte und dass es in alten Schriften geschrieben steht, die vor einigen Jahr­zehnten ent­deckt wurden?

Es ist bekannt, dass das Sibiu-Manu­skript über flüs­sigen Brenn­stoff und mehr­stufige Raketen zusammen mit ihrer Kon­struktion gesprochen hat. Viele Men­schen sind skep­tisch, wenn es darum geht, Dinge zu hören, die allem wider­sprechen, was sie jemals über ihre Gegenwart gewusst haben, und sehr zu ihrer Skepsis beiträgt.

Die 450-sei­tigen Manu­skripte wurden vor etwa sechs Jahr­zehnten von Doru Todericiu, einer Pro­fes­sorin für Natur­wis­sen­schaften und Tech­no­logie an der Uni­ver­sität Buchares, in Rumänien gefunden und. Das Manu­skript wurde 374 aus den Archiven der Stadt Sibiu (Sibiu Public Records Varia II 1961) geborgen.

Doru Todericu ent­deckte Schriften und Zeich­nungen, die frühe Artil­lerie, Bal­listik und mehr­stufige Raketen dar­stellten. Obwohl es in den 60er Jahren ent­deckt wurde, spe­ku­lieren viele, dass die ver­wen­deten Wörter und Sprachen noch weiter zurück­reichen könnten als bis ins 16. Jahrhundert.

Niemand weiß, wer wirklich für die Manu­skripte selbst ver­ant­wortlich ist, aber einem deut­schen Mann namens Conrad Haas wurde dieser erstaun­liche Schritt in der Geschichte zuge­schrieben und er war auch der erste, der mehr­stufige Raketen konzipierte.

Conrad Haas (1509–1576) war ein öster­rei­chi­scher oder sie­ben­bür­gi­scher säch­si­scher Mili­tär­in­ge­nieur aus dem König­reich Ungarn, Sie­ben­bürgen. Er gilt als Pionier des Rake­ten­an­triebs. Zu seinen Ent­würfen gehören eine drei­stufige Rakete und eine bemannte Rakete. Seine Skizzen und Ideen sind wirklich erstaunlich, aber ange­sichts der Zeit­achse seltsam.

Haas wurde viel­leicht in Dornbach geboren, das heute zu Hernals in Wien gehört. Er hatte den Posten des Zeugwart der kai­ser­lichen habs­bur­gi­schen Armee unter Fer­dinand inne. Im Jahr 1551 lud Stephen Báthory, der Groß­fürst von Sie­ben­bürgen, Haas nach Her­mann­stadt im ost­un­ga­ri­schen König­reich ein, das jetzt in Sibiu umbe­nannt wurde. Dort war er als Waf­fen­in­ge­nieur tätig und begann in Klau­senburg zu unter­richten, das heute als Cluj-Napoca bekannt ist.

Er schrieb eine deutsch­spra­chige Abhandlung über Rake­ten­tech­no­logie, die die Kom­bi­nation von Feu­er­werks­körpern und Waf­fen­tech­no­logien beinhaltete, die all­gemein als Sibiu-Manu­skripte bekannt sind.

Haas ‚Arbeit befasste sich auch mit der Bewe­gungs­theorie von mehr­stu­figen Raketen, ver­schie­denen Brenn­stoff­mi­schungen unter Ver­wendung von flüs­sigem Brenn­stoff und führte del­ta­förmige Streben und glo­cken­förmige Düsen ein.

Im letzten Absatz seines Kapitels über den mili­tä­ri­schen Einsatz von Raketen schrieb er:

„Aber mein Rat ist für mehr Frieden und keinen Krieg, die Gewehre ruhig im Lager zu lassen, damit die Kugel nicht abge­feuert wird, das Schieß­pulver nicht ver­brannt oder nass wird, damit der Prinz sein Geld behält, der Arsenal-Meister sein Leben; Das ist der Rat, den Conrad Haas gibt.“

Das Sibiu-Manu­skript und das Expe­riment von Johann Schmidlap:

Johann Schmidlap aus Schorndorf war ein baye­ri­scher Feu­er­werks­her­steller und Rake­ten­pionier aus dem 16. Jahr­hundert. Er ver­öf­fent­lichte ein Buch über Feu­erwerk: „Künst­liche und recht­schaffene Fewrwerck zum Schimpff“ , 1561 erstmals in Nürnberg gedruckt.

Es wird ange­nommen, dass Schmidlap der erste ist, der erfolg­reich insze­nierte Raketen fliegt. Es heißt, er habe seine Rakete nach dem in der Arbeit von Conrad Haas dis­ku­tierten Konzept gebaut. Er expe­ri­men­tierte 1590 mit der Insze­nierung und ver­wendete ein Design, das er „Stu­fen­ra­keten“ nannte.

Vor der Ent­de­ckung von Haas ‚Manu­skript wurde die Erst­be­schreibung der drei­stu­figen Rakete in Polen dem pol­ni­schen Artil­le­rie­spe­zia­listen Kazi­mierz Sie­mie­nowicz in seinem Werk von 1650 zuge­schrieben: „Artis Magnae Artil­leriae Pars Prima.“

 

Seiten aus dem Sibiu-Manuskript.

 

Beschreibung einer Rakete von Conrad Haas.

 

Dia­gramm einer zwei­stu­figen und einer drei­stu­figen Rakete aus Schmidlaps Buch.


Quelle: pravda-tv.com