Vor dem Hintergrund der Olympischen Winterspiele hat China die engmaschige Kontrolle der Christen und ihrer Kirchen verschärft. Kirchenleiter in Peking erhielten eine behördliche Aufforderung, »in der Öffentlichkeit unsichtbar zu bleiben, um Konflikte zu vermeiden«, so das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors.
Wer kirchliche Aktivitäten außerhalb der Sonntaggottesdienste durchführe, erhalte von den chinesische Behörden eine »Einladung zum Tee«, so Open Doors. In der Praxis bedeute dies stundenlange Verhöre und Geldstrafen, auch mehrwöchige Haftstrafen seien möglich.(Foto: Christinnen einer Hauskirche beim Bibelstudium)
Präsident Xi Jinping betrachte den christlichen Glauben als »Bedrohung für das Regime« und wolle das Christentum »sinisieren«, d.h. der chinesischen Kultur und sozialistischen Werten anpassen, warnt Open Doors. Ziel sei »die absolute Kontrolle aller religiösen Aktivitäten und Inhalte.« Der Druck auf Christen werde durch immer schärfere Zensur- und Überwachungsmaßnahmen ständig erhöht.
»Seit 2013 hat das Regime mehr als 20.000 Kirchen oder kirchliche Einrichtungen schließen oder zerstören lassen«, so Open Doors. Gottesdienste würden per Kamera überwacht, Kindern und Jugendlichen sei die Teilnahme verboten. Kreuze müssten abgehängt und durch Bilder von Xi Jinping ersetzt werden. Abweichler würden inhaftiert, wovon besonders Pastoren betroffen sind.
Am 1. März trete eine weitere Verordnung in Kraft, mit der die Nutzung des Internets für das Teilen religiöser Inhalte eingeschränkt werde. Die Verbreitung christlicher Inhalte als auch die Nutzung des Internet für virtuelle Zusammenkünfte werde durch die kommunistischen Behörden fast unmöglich gemacht.
»Auf dem Weltverfolgungsindex, der Rangliste der 50 Länder in denen Christen am stärksten verfolgt werden, hat sich China von Rang 43 im Jahr 2018 auf aktuell Rang 17 verschlimmert«, beklagt Joachim Kuhs, Vorsitzender der Christen in der AfD. »Während die ganze Welt auf Olympia guckt, müssen wir leider nicht nur auf Gold hoffen, sondern auch für die Sicherheit der verfolgten Christen in China beten.«
Quelle: freiewelt.net
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