Die dunkle Seite des Lock­downs – unter anderem starke Zunahme häus­licher Gewalt

Die Lock­downs waren für uns alle eine große Belastung und heftig umstritten. Und obwohl schon im Frühjahr 2021 begründete Kritik und Zweifel an Sinn­haf­tigkeit und Nutzen des Loc­kowns laut wurden, schickte uns die Ber­liner Regierung noch durch weitere Monate der Ein­samkeit und Gefan­gen­schaft  in den eigenen vier Wänden – ohne Mög­lichkeit zu sozialen Kon­takten, in Unge­wissheit, ob der Job ver­lo­rengeht, für viele ohne Ein­kommen und in Angst vor einer töd­lichen Seuche draußen. Allen war klar, dass das auch Aggres­sionen erzeugen musste. Die AfD-Fraktion stellt nun im Rück­blick auf über zwei Jahre Corona-Stress den Antrag, die mensch­lichen Kol­la­te­ral­schäden zu bewerten, auf­zu­ar­beiten und Hilfen anzubieten.

Inter­essant ist, dass außer der AfD niemand in den anderen Frak­tionen Interesse daran zu haben scheint, welche Schäden die Lock­downs ange­richtet haben und zu eva­lu­ieren, wie denn das Schaden-Nutzen-Ver­hältnis zu bewerten ist. Kein Wunder, denn es gibt Studien, die an den trotz aller Ver­sprechen mehrfach ver­hängten Sper­rungen kaum ein gutes Haar lassen.

Schon am 27. April 2021 schreibt das Magazin Cicero:

„Im Kampf gegen die Corona-Pan­demie setzen viele Länder auf strikte Frei­heits­be­schrän­kungen. Ein kana­di­scher Ökonom hat 80 Studien zum Nutzen dieser Lockdown-Politik aus­ge­wertet – und kommt zu einem ver­nich­tenden Ergebnis.“ 

Was der Wirt­schafts­wis­sen­schaftler Douglas Allen in einer Studie recher­chierte und aus­wertete und auf der Web­seite der Simon Fraser Uni­versity ver­öf­fent­lichte, ist eine Meta-Studie, d.h. er wertete 80 Studien aus, um damit eine Über­blicks­studie zu erstellen. Er arbeitete also auf einer breiten, wis­sen­schaftlich fun­dierten Basis.

Seine Dia­gnose ist ver­nichtend. Viele der Studien zu Covid 19 gingen von pos­tu­lierten Annahmen aus, die sich im Nach­hinein als falsche Ein­schät­zungen erwiesen. Der Nutzen der Lock­downs wurde über­schätzt, die Schäden und Kosten unter­schätzt. Nicht einmal einen nen­nens­werten Ein­fluss auf die Todes­fälle ist zu sehen. Douglas Allen benennt auch den Kar­di­nal­fehler: All die schlauen Dok­toren- und Pro­fes­so­ren­köpfe über­sahen den Haupt­faktor: Das mensch­liche Verhalten:

Strenge Lockdown-Regeln könnten nicht ver­hindern, dass einige Men­schen sich nicht daran halten, argu­men­tiert der Wirt­schafts­wis­sen­schaftler. Umge­kehrt würden viele ihr Ver­halten während einer Pan­demie frei­willig anpassen, auch wenn kein Lockdown ver­ordnet worden sei.“

(Kleine Anmerkung am Rande: Douglas Allen  nannte es im Frühjahr 2021 den größten poli­ti­schen Fehler in Frie­dens­zeiten, der in die Geschichte Kanadas ein­gehen wird. Er konnte damals nicht ahnen, dass Pre­mier­mi­nister Justin Trudeau einen noch viel grö­ßeren Fehler im „Kampf“ gegen den Freedom Convoy der kana­di­schen Trucker machen würde, indem er Gewalt und dra­ko­nische Strafen gegen die Trucker durch­zu­setzen ver­suchte und den Unter­stützern im Volk die Konten sperren ließ – was fast zu einer Kern­schmelze der Banken geführt hätte, auf jeden Fall aber zu einem immensen Ver­trau­ens­verlust der Kanadier.)

Douglas Allen ist nicht der einzige, der den Lock­downs wis­sen­schaftlich bescheinigt, mehr Schaden als Nutzen gestiftet zu haben. Auch die soge­nannte „Stanford-Studie“ des wis­sen­schaft­lichen Schwer­ge­wichtes und Medi­zin­wis­sen­schaftlers Prof. Dr. John A. Ioannidis zeigt unmiss­ver­ständlich, dass diese „Prison-Planet“ Maß­nahme, alle Men­schen daheim ein­zu­sperren, nutzlos, weil ohne signi­fi­kanten Ein­fluss auf das Infek­ti­ons­ge­schehen, aber dafür wirt­schaftlich und menschlich kata­strophal war.

Kindern seien weltweit „Mil­lionen an Lebens­jahren“ gestohlen worden. Im Ver­gleich mit Schweden und Süd­korea, wo man relativ ent­spannt mit der Pan­demie umging und dennoch besser her­auskam als die Länder mit den restrik­tiven Maß­nahmen. Die Akut- und Fol­ge­schäden der Lockdowns:

Hunger, Ver­sor­gungs­eng­pässe, Ausfall des Ein­kommens und dadurch große Pro­bleme, wie Schulden oder die Unmög­lichkeit, ein­zu­kaufen. Such­t­ent­wick­lungen, nicht durch­ge­führte, aber not­wendige medi­zi­nische Behand­lungen, Zunahme von Nicht-COVID-Krank­heiten durch nicht funk­tio­nie­rende Gesund­heits­dienste, ver­rin­gerte psy­chische Gesundheit und zuneh­mende Fälle von Selbst­morden sowie einer Vielzahl wirt­schaft­licher Folgen mit gesund­heit­lichen Aus­wir­kungen wie bei­spiels­weise einen Job­verlust, Exis­tenz­ver­nichtung oder Fir­men­in­sol­venzen. Viele Häus­le­bauer gingen bankrott. Iso­lation und Ent­wick­lungs­stö­rungen bei Kindern wegen feh­lenden Kon­takts zu Schul­ka­me­raden und Freunden, Bil­dungs­verlust wegen aus­ge­fal­lenen Unter­richts und die Dramen der häus­liche Gewalt, die in nicht wenigen Fällen blei­bende Traumata verursachte.

Eine weitere, neuere Meta­studie aus dem Januar 2022 kommt zu ähn­lichen Ergebnissen:

Die Wis­sen­schaftler der Johns-Hopkins-Uni­ver­sität Bal­timore, bisher eher als ein flei­ßiger Diener der Agenda des WEF und der Mäch­tigen auf­ge­fallen, stellten nach umfang­reichen Aus­wer­tungen eben­falls fest, dass die harten Lock­downs, die man trotz aller Bedenken und Risiken und Gegenwehr der Bevöl­kerung durch­drückte, fast keine Corona-Todes­fälle ver­hindert haben. Die Senkung der Corona-Tode beträgt den Stu­di­en­au­toren Jonas Herby, Lars Jonung und Steve H. Hanke zufolge magere 0,2 Prozent. Die Schul­schlie­ßungen brachten sogar nur 0,1 Prozent weniger Coro­natote, schä­digten aber eine ganze Gene­ration von Kindern.

Und auch hier werden die­selben Kol­la­te­ral­schäden fest­ge­stellt: Erhöhung der Arbeits­lo­sigkeit, große Lücken in der Schul­bildung, Aus­bildung, Wei­ter­bildung und Studium, Ver­ur­sa­chung poli­ti­scher Unruhen, Beschä­digung der libe­ralen Demo­kratie und Zunahme der häus­lichen Gewalt.

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Diese dunkle Seite der Lock­downs wurde in den hei­ligen Hallen des Bun­des­tages kaum the­ma­ti­siert. Doch Orga­ni­sa­tionen wie der weiße Ring, Frau­en­häuser und Vereine, die sich um Opfer häus­licher Gewalt kümmern, berichten von einem sprung­haften Anstieg der Hil­fe­ge­suche während der Lock­downs. So berichtet allein der „weiße Ring“:

“Bei häus­licher Gewalt haben wir 2020 ein Plus von etwa zehn Prozent zu ver­zeichnen, seit 2018 sogar um 20 Prozent. Und wir werden wohl in diesem Jahr das Niveau von 2020 wieder erreichen, (…) 20 Prozent aller Fälle, die wir im Weißen Ring bear­beiten, beziehen sich inzwi­schen auf häus­liche Gewalt “, sagte der Bun­des­vor­sit­zende der Hilfs­or­ga­ni­sation, Jörg Ziercke. Ins­gesamt hätten die ehren­amt­lichen Mit­ar­beiter in den rund 400 Außen­stellen 2020 rund 17.000 Fälle betreut.

Von 2019 auf 2020 sei die Zahl der Anrufe um etwa 4.000 auf rund 22.000 gestiegen. Der Bun­des­vor­sit­zende des „Weißen Rings“, Jörg Ziercke erwartet für das abge­schlossene Jahr 2021 keine bes­seren Zahlen. Rund 80 Prozent der Gewalt­opfer seien Frauen „und dieser Anteil ist seit 2020 schon wieder um 3 bis 5 Prozent ange­stiegen.“ Tat­sächlich sei die Lage aber wahr­scheinlich noch schlimmer, meint Jörg Ziercke, denn das Dun­kelfeld habe sich „wegen der beengten Wohn­ver­hält­nisse und des stän­digen Auf­ein­an­der­sitzens in den Lockdown-Phasen eher noch vergrößert“.

Zu den Miss­hand­lungen und dem Miss­brauch von Kindern während des Lock­downs gibt es wenig zu finden. Auf einmal scheint das neben­sächlich. Das Reak­ti­ons­netzwerk Deutschland schrieb im November 2020:

„Es geschieht hinter ver­schlos­senen Türen, fernab der öffent­lichen Wahr­nehmung. Die Täter sind meist Fami­li­en­mit­glieder wie (Stief-)Väter, Groß­eltern, Geschwister oder (Stief)-Mütter. Der Deutsche Kin­der­verein schätzt, dass jeden dritten Tag ein Kind in Deutschland an den Folgen von kör­per­licher Miss­handlung stirbt. Auch emo­tionale und sexuelle Gewalt sowie Ver­nach­läs­sigung sind beim Thema Kin­des­miss­brauch keine Unbe­kannten. Schon zu Beginn der Corona-Krise kam die Sorge auf, dass die Pan­demie die Situation in den Familien ver­schärfen könnte. Zufluchtsorte wie Schulen und Kin­der­ta­ges­stätten mussten während des ersten Lock­downs im Frühjahr wochenlang geschlossen bleiben.“

Es zeigte sich, dass aus Schulen und Kin­der­gärten, die sonst Meldung machen, wenn sie Anzeichen von Kin­des­miss­brauch oder Miss­hand­lungen sehen, so gut wie nichts mehr kam. Diese Kinder waren ihren Pei­nigern nun voll­kommen aus­ge­liefert. Nicht nur, dass sie keine Mög­lichkeit mehr hatten, ihre Qual zu zeigen, sie waren auch noch auf engem Raum ein­ge­sperrt mit einem Täter, der durch die Lockdown-Situation in beson­derem Maße reizbar und aggressiv war. Gleich­zeitig gab es kein Ent­rinnen. Nir­gend­wohin. Es müssen sich schlimme Tra­gödien abge­spielt haben.

Es gab jedoch auch Mel­dungen. Die kamen dann aus der Nach­bar­schaft, die durch das Gebrüll, Kin­der­ge­schrei und Poltern aus der Wohnung auf­merksam wurden und Hilfe herbei riefen.

Hören und sehen wir Reue und Bedauern aus den Reihen der Politik? Gibt es Bemü­hungen, den ange­rich­teten Schaden zu mildern? Nein. Die häus­lichen Dramen des Lock­downs, die miss­brauchten und miss­han­delten Kinder und Frauen, die Selbst­morde der in ihrer  Existenz Ver­nich­teten, all das wird unter einem Mantel des Schweigens begraben. Genau, wie auch die Fälle der Impf­ge­schä­digten und Impftoten.

Da kommt jetzt die pöh­se­pöhse AfD und stellt einen Antrag, dass die Regierung sich um die Opfer ihrer Lock­downs kümmert, die sie selbst auch dann noch ver­hängt hat, als schon klar war, dass sie nichts bringen und die Men­schen sinnlos quälen.

Aber keine Sorge. Es wird laufen, wie so oft. Der AfD-Antrag wird weg-igno­riert. Keine Lor­beeren dem Feinde! Egal, wie richtig und gut ein Vorstoß der – demo­kra­tisch gewählten — AfD ist, man koope­riert nicht mit dem Bösen. Wetten, dass dem­nächst ein Pro­gramm der Koali­ti­ons­par­teien auf­gelegt wird, das (wieder einmal) den Antrag der AfD unter einem schicken Namen und mit viel Ver­zierung, Geld und Tamtam auf­greift und sich als Feder an den Hut steckt? Man kann zur AfD stehen, wie man will, aber dieses Muster beginnt doch auch denen auf­zu­fallen, die keine Fans der AfD sind.