Heno­chisch, die mys­te­riöse ver­lorene Sprache der ‚Gefal­lenen Engel‘

Dr. John Dee (1527–1609) war ein Okkultist, Mathe­ma­tiker, Astronom und Astrologe, der die meiste Zeit seines Lebens in Mort Lake, West London, lebte. 

Ein gebil­deter Mann, der am St. John’s College in Cam­bridge stu­dierte, wurde schließlich in ein­fluss­reiche Kreise der herr­schenden Elite auf­ge­nommen und fun­gierte als wis­sen­schaft­licher Berater und Ver­trauter von Queen Elizabeth I.

Am Anfang seines Lebens hatte Dee wenig Interesse am Über­na­tür­lichen. Später wurde er von der Wis­sen­schaft des­il­lu­sio­niert und begann mit Magie und okkulten Dingen zu expe­ri­men­tieren. Dee wollte ver­lo­renes spi­ri­tu­elles Wissen ent­decken und die Weisheit zurück­ge­winnen, von der er glaubte, dass sie in Büchern der Antike ver­borgen war.

Unter diesen Büchern war das damals sagen­um­wobene Buch Henoch, das er als ein Buch kon­zi­pierte, das das magische System beschreibt, das der Patriarch in der Bibel verwendet.

Es gibt viele mythische „Sprachen“, von der Sprache der Hexen bis zu den uner­war­teten Sym­me­trien des Voynich-Manu­skripts. Aber unter all diesen mythi­schen Sprachen sticht eine hervor: die Heno­chische, die Sprache der Engel.

(Die heno­chi­schen Buch­staben werden von rechts nach links gelesen, sie haben Buch­sta­ben­formen, Buch­sta­ben­namen und einige eng­lische Ent­spre­chungen. Sie sind wie aus John Dees Tagebuch geschrieben)

Heno­chisch ist eine okkulte oder engel­hafte Sprache, die in den pri­vaten Tage­bü­chern von John Dee und seinem Kol­legen Edward Kelley im England des späten 16. Jahr­hun­derts auf­ge­zeichnet wurde. Kelley war ein Geis­ter­medium, das mit Dee bei seinen magi­schen Unter­su­chungen zusammenarbeitete.

Die Männer behaup­teten, dass ihnen die Sprache von den heno­chi­schen Engeln offenbart worden sei. Sie behaup­teten auch, dass diese „himm­lische Sprache“ Magiern und Okkul­tisten erlaubte, mit Engel­reichen zu kommunizieren.

Der Begriff Heno­chian stammt von der bibli­schen Figur Henoch, der eine Quelle ver­bor­genen mys­ti­schen Wissens war und in den Himmel auf­ge­nommen wurde. Gemäß 1. Mose 5:24 „wan­delte er mit Gott“, und Hebräer 11:5 besagt, dass er „aus diesem Leben genommen wurde, damit er den Tod nicht erfuhr“.

Dees Tage­bücher bezeich­neten die Sprache nicht als „Heno­chisch“, sondern bevor­zugten Deskrip­toren wie „Ange­lical“, die „Celestial Speech“, die „Lan­guage of Angels“, die „Heilige Sprache“ oder „Ada­mical“, weil es laut Dee’s Angels so ist, wurde sie von Adam im Paradies ver­wendet, um alle Dinge zu benennen.

Der Begriff „Heno­chisch“ kommt von Dees Behauptung, dass der biblische Patriarch Henoch der letzte Mensch (vor Dee und Kelley) war, der die Sprache kannte.

Die Vor­stellung, dass eine vor­sint­flut­liche Engels­sprache exis­tierte, war zu John Dees Zeiten weit ver­breitet. Wenn Engel rou­ti­ne­mäßig mit der Menschheit inter­agierten, wie es in vielen Pas­sagen der Bibel deutlich wird, dann wäre es möglich, dass diese Inter­aktion in einer Art „all­ge­meiner Sprache“ statt­findet, einer nied­rigen und degra­dierten Sprache für Engel, aber bemer­kenswert komplex für normale Menschen .

Die erste Erwähnung des Heno­chi­schen fand 1581 statt. John Dee notierte in seinem Tagebuch, dass Gott ihm einen Engel schickte, um seine Absichten direkt mit­zu­teilen. 1582 kam John Dee als Medium zu Edward Kelley. Anscheinend gelang es ihnen gemeinsam, Kontakt zu diesem Engel auf­zu­nehmen, der einige Ansätze des Heno­chi­schen enthüllte.

John Dee argu­men­tiert, dass das Heno­chische kurz gesagt die Sprache Gottes ist, die Sprache, die der Schöpfer ver­wendete, um seinem Geist eine objektive Form zu geben, das heißt, um das Uni­versum zu erschaffen.

Die Engel sind in der Lage, diese Sprache zu sprechen, genau wie Adam, aber nicht mit den Nuancen und Fein­heiten des gött­lichen Gaumens. Und Men­schen, noch weniger qua­li­fi­ziert als Engel, müssen sich an eine grobe und ungenaue Aus­sprache halten.

Im Ver­gleich dazu klingen mensch­liche Sprachen ange­sichts der Kom­ple­xität des Heno­chi­schen wie Babygeplapper.

Nach der pein­lichen Episode mit dem Baum der Erkenntnis (und diesem Apfel, der nie exis­tierte) wurden Adam und Eva aus dem Paradies ver­trieben, aber sie nahmen die Sprache mit sich, den gleichen, mit dem Adam alle Dinge benannt hatte.

In gewisser Weise argu­men­tiert John Dee, dass das Heno­chische im Laufe der Zeit all­mählich abgebaut wurde, bis es zu dem wurde, was wir als Proto-Hebräisch kennen, mit wenigen Ver­bin­dungen zu dieser Sprache der Engel.

Es gibt zwei ver­schiedene Ver­sionen des Heno­chi­schen Alphabets. Die erste Version wurde in Manu­script Dee, den ersten fünf mys­te­riösen Büchern, und die zweite Version wird nach Kelleys Ori­gi­nal­zeichnung oft mehr akzep­tiert als Liber Loagaeths (Liber Loagaeth ist ein Zau­berbuch von John Dee und Edward Kelleys Eno­chian). Einige Magier haben behauptet, es sei die älteste Sprache der Welt, allen anderen mensch­lichen Sprachen voraus.

In manchen Kreisen gilt sie als eine der stärksten magi­schen Sorten und als Kon­takt­me­thode mit Intel­li­genzen aus anderen Dimensionen.

Die Kri­tiker wiesen darauf hin, dass die Syntax von dem Heno­chi­schen eine starke Ähn­lichkeit mit der natür­lichen eng­li­schen Sprache hat, den Sprachen von Dee und Kelley.

Heno­chisch über­lebte in den Tage­bü­chern und Notiz­bü­chern von John Dee und Edward Kelley, zusammen mit einigen kurzen eng­li­schen Über­set­zungen. Gegen­wärtig wird das Heno­chische wei­terhin von meh­reren pro­mi­nenten Lin­gu­isten ein­gehend unter­sucht, obwohl es mehr Kri­tiker als Anhänger gibt.


Quelle: anti-matrix.com