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Achtung! Digitale Pati­en­tenakte kommt – noch kann man sich „abmelden“

Die „Mög­lichkeit“ zur digi­talen Pati­en­tenakte gibt es schon länger. Nur wurde diese wun­derbare Mög­lichkeit so gut wie nicht ange­nommen. Nun wird es einfach ohne das Ein­ver­ständnis gemacht. Groß­zü­gi­ger­weise darf der Bürger sich (noch) dagegen wehren, indem er dem aktiv wider­spricht, sich quasi abmeldet.

Unser all­seits heiß­ge­liebter Gesund­heits­mi­nister Lau­terbach wirbt schon wieder. Nein, diesmal nicht für die zwei­felsfrei wirksame und (tod)sichere Impfung, sondern für diese „Digitale Pati­en­tenakte“ und über­haupt für ein digi­tales Gesund­heits­wesen. Die elek­tro­nische Pati­enten-Akte, wird auch passend „ePA“ genannt. Sehr hübsch. Der Aus­druck „ … dann gibt’s Druck und EPA“ ist unter Rekruten der Bun­deswehr eine Rede­wendung für besonders schi­kanöse Erzie­hungs- und Bestra­fungs­maß­nahmen, wobei das EPA das berüch­tigte Ein-Mann-Paket mit Nah­rungs­mitteln ist, deren lukul­li­scher Faktor extrem über­schaubar ist.

Natürlich ist die ePA unglaublich prak­tisch, soll auf­wen­digen Speicher- und Kom­mu­ni­ka­tions-Müll, wie Rönt­gen­bilder auf CD, Papier­akten und Faxe über­flüssig machen. Sie hat nur zwei Nach­teile: Pas­sieren Fehl­dia­gnosen, Ver­wechs­lungen, Irr­tümer, gibt es Ärger mit einer Klinik, kann das eben nicht mehr relativ fol­genlos bila­teral aus der Welt geschafft werden. Es ist digital für alle, die Zugriff haben, sofort und überall ein­sehbar – außer mög­li­cher­weise für Sie selbst. Haben Sie Mei­nungs­ver­schie­den­heiten mit einem Arzt, einer Klinik oder The­ra­peuten gehabt und bekommen den Eintrag „schwie­riger Patient“ (oder eine schön for­mu­lierte Umschreibung), wird es für Sie in Zukunft schwierig werden. Steht in Ihrer Pati­en­tenakte eine (Fehl-)Diagnose eines Chef­arztes der bekannten Klinik XY, sieht das der nächste Behandler und macht sich gar nicht erst ein eigenes Bild. Sie können im Prinzip kaum noch eine wirklich unbe­fangene neue Dia­gnose erhalten.

„Wie wir aus Ihrer ePA sehen, haben Sie nicht alle vor­ge­schrie­benen Imp­fungen. Nun, dann ist bedau­er­li­cher­weise keine Auf­nahme zur Behandlung möglich. Das gefährdet das Per­sonal und die anderen Pati­enten. Außerdem über­nimmt dann die Gesund­heits­kasse die Kosten nicht.“

Dann stellt sich die Frage: Wer kann alles Zugriff haben? Ihr Arbeit­geber? Die Polizei? Das Finanzamt? Die Bank, die wissen will, ob Sie denn auch so gesund sind, dass sie den bean­tragten Immo­bilen-Kredit auch wirklich 30 Jahre lang abzahlen können?

Dass ihre Gesund­heits­daten in anony­mi­sierter Form für For­schungs­zwecke frei­ge­geben werden, ist schon beschlossene Sache. Ob es nicht doch Mög­lich­keiten gibt, die Daten zu ent-anonymisieren?

Diese ganze Agenda gibt es schon seit Januar 2021. Nur musste man sich aktiv melden und eine solche ePA bean­tragen. Erstaun­li­cher­weise wollte kaum einer zum glä­sernen Meer­schweinchen-Pati­enten werden. Und immer dann, wen so etwas ein­ge­führt und wie sauer Bier ange­boten wird – und niemand mit­machen will, weil man den Braten schon kilo­me­terweit riecht – schwupps, kommt die nächste Stufe: Es wird einfach gemacht, und damit es keine Gegenwehr gibt, darf man vorerst noch fol­genlos aktiv ablehnen. Danach wird eine Ablehnung mit emp­find­lichen Nach­teilen ver­bunden und bald  bekommt man die Über­wa­chungs- und Digi­ta­li­sie­rungs­nummer einfach zwangs­weise ver­passt. Am Ende ist es ein Chip oder dieses sub­kutane Tattoo, das überall aus­ge­lesen werden kann. Ei, wie prak­tisch: Sie wollen eine Brille kaufen? Dann weiß der Optiker schon, wenn Sie den Laden betreten, wieviel Dioptrin Sie haben und ob Sie über­haupt genug digitale Sozi­al­punkte haben und eine neue Brille kaufen dürfen. Schick, oder?

Aber Herr Gesund­heits­mi­nister Karl Lau­terbach meint es doch nur gut. Er twittert: „Nur wenn wir #Digi­ta­li­sierung nutzen, können wir Medizin besser & effi­zi­enter machen.“ Das mit der Effi­zienz hat ja schon beim Impfen prima geklappt.

Durch­ge­führt wird die Aktion ePA durch die „Nationale Agentur für digitale Medizin“ namens „Gematik“. Diese sagt auf ihrer Seite ganz offen, dass sie sich zum Ziel gesetzt hat, den Prozess der medi­zi­ni­schen Digi­ta­li­sierung in Deutschland „ent­schlossen vor­an­zu­treiben“. Laut Gematik handelt es sich um den „nächsten Quan­ten­sprung in der Ent­wicklung der Medizin“.

Es klingt eher nach Bedrohung, denn Ver­heißung: „Beim Aufbau der TI (Tele­ma­tik­in­fra­struktur) hat die gematik ein immenses Wissen im Bereich Digital Health erlangt. Gleich­zeitig steht sie mit allen Akteuren – Industrie, Wis­sen­schaft, Politik, Kran­ken­ver­si­che­rungen, Heil­be­ruflern, IT-Experten und Daten­schützern – im regen Kontakt und Austausch.“

Aber alles nur zu unser aller Wohl:

„Die Erfassung, Ver­ar­beitung und Nutzung medi­zi­ni­scher Daten beflügelt die For­schung, revo­lu­tio­niert The­rapien und sorgt dafür, dass wir immer gesünder, länger und besser leben.“

Das hört sich doch ver­traut an, oder? Genau, wie bei der Impfung: groß­artige, revo­lu­tionäre, wirksame und sichere The­rapien (mRNA), nur ein solcher kleiner Hight-Tech-Pieks und dann ist alles gut und wir leben alle gesund und glück­selig im Schlaraffenland.

Dieses Unter­nehmen „Gematik“ (es ist eben keine Behörde, auch kein Staats­be­trieb) steht unter der Leitung eines Herrn Markus Leyck Dieken. Dieser Herr kennt sich aus, denn er war Medical Director Europe Central die dänische Phar­ma­firma Novo Nordisk und richtete auch für das US-Ame­ri­ka­nische Biotech-Unter­nehmen „InterMune“ die erste Europa-Nie­der­lassung ein. Überdies führte er als Vor­sit­zender der Geschäfts­führung die Teva-Ratio­pharm-Gruppe „erfolg­reich zur digi­talen Inno­vation“. Wun­derbar, passt alles. Herr Dieken ist ohne Frage der richtige Mann für die Chippung des „human cattle“, des Menschenviehs.

Also auf gehts, Gematik unter Leitung von Herrn Dieken wurde fol­ge­richtig von der Bun­des­re­gierung beauf­tragt, die Digi­ta­li­sierung des Gesund­heits­wesens „ent­schlossen vor­an­zu­treiben“. Am 7. November beschloss die Gesell­schaf­ter­ver­sammlung des Unter­nehmens, für alle gesetzlich Kran­ken­ver­si­cherten in Deutschland auto­ma­tisch eine elek­tro­nische Pati­en­tenakte (ePA) ein­richten zu lassen.

Überall treffen wir nun auf solche Vor­gänge, wo der Staat eben nicht als die vom Volk gewählte Regierung den Willen der freien Bürger umsetzt, die als der Sou­verän (laut Grund­gesetz) die Art, wie sie leben wollen und wie die Gesell­schaft beschaffen sein soll bestimmen. Nein, der Staat geriert sich immer mehr als der Sou­verän, der seine Leib­ei­genen über deren Köpfe hinweg nach Gusto ver­waltet und dis­zi­pli­niert, wenn sie nicht mit­machen wollen. Und immer sind die Kon­zerne dick mit drin und mit hoheit­lichen Befug­nissen aus­ge­stattet, die sie aber nicht vom Volk, sondern von Poli­tikern ver­liehen bekommen. Auch die groß­zü­gigen „opt-out“ Mög­lich­keiten sind nur eine Vor­stufe zur rigiden Fremdbestimmung.