Arme haben nur in einer Markt­wirt­schaft eine Chance auf Ver­bes­serung ihrer Lebens­ver­hält­nisse. Adam Smith zum 300. Geburtstag

Über den Men­schen Adam Smith wissen wir nur sehr wenig. Wir kennen nicht einmal den Geburtstag des Schotten, sondern nur seinen Tauftag. Er wurde am 5. Juni (Julia­ni­scher Kalender) getauft – nach unserem Gre­go­ria­ni­schen Kalender ist sein Tauftag also der 16. Juni 1723. Seinen Vater, ein Zoll­re­visor, hat er nie kennen gelernt, denn er starb wenige Monate vor seiner Geburt im Alter von 44 Jahren.

(von Rainer Zitelmann)

Die wich­tigste Bezugs­person in seinem Leben war seine Mutter, die ihn nicht nur aufzog, sondern mit der er bis zu ihrem Tode im Jahre 1784 zusam­men­lebte. Gehei­ratet hat Smith nie. Wir wissen nur, dass er sich zwei Mal ver­liebt hatte, aber seine Gefühle nicht erwidert wurden[1], was viel­leicht auch damit zusam­menhing, dass sein Äußeres als ziemlich unat­traktiv emp­funden wurde.

Im Alter von 17 Jahren begann er ein sechs­jäh­riges Studium in Oxford, doch von der Uni­ver­sität hielt er nicht viel. Über die Pro­fes­soren, die er für faul hielt, äußerte er sich später nur abschätzig. Noch vor seinem 30. Lebensjahr wurde er zum Pro­fessor für Moral­phi­lo­sophie an der Uni­ver­sität Glasgow berufen und ver­öf­fent­lichte sein erstes großes Werk, die „Theorie der ethi­schen Gefühle“. Er sollte in seinem ganzen Leben nur zwei große Werke ver­öf­fent­lichen, wobei das 1776 ver­öf­fent­lichte Werk „Wohl­stand der Nationen“ das weitaus bekanntere ist. Er hat noch mehr Bücher geschrieben, aber die Manu­skripte hat er vor seinem Tod ver­brennen lassen, so dass wir nur diese beiden Bücher und einige Auf­sätze oder Nie­der­schriften von Vor­le­sungen von ihm haben.

Für Men­schen, die die Bücher von Smith nie gelesen haben, gilt er manchmal als Ver­treter eines extremen Ego­ismus, ja, viel­leicht sogar als geis­tiger Vater eines Gordon Gekko, der in dem Film „Wall­street“ ausruft „Greed is good!“ Das ist jedoch ein Zerrbild, das daher rührt, weil Smith in seinem Buch „Wohl­stand der Nationen“ stark das Eigen­in­teresse der Wirt­schafts­sub­jekte betonte. Doch dieses Bild ist mit Sicherheit schief.

Empathie als Grundbegriff

Das erste Kapitel seines Buches „Theorie der ethi­schen Gefühle“ beginnt mit einem Abschnitt „Von der Sym­pathie“, wobei er diese defi­nierte als „Mit­gefühl mit jeder Art von Affekten“.[2] Heute würden wir wohl von „Empathie“ sprechen: „Man mag den Men­schen für noch so ego­is­tisch halten, es liegen doch offenbar gewisse Prin­zipien in seiner Natur, die ihn dazu bestimmen, an dem Schicksal anderer Anteil zu nehmen, und die ihm selbst die Glück­se­ligkeit dieser anderen zum Bedürfnis machen, obgleich er keinen anderen Vorteil daraus zieht, als das Ver­gnügen, Zeuge davon zu sein. Ein Prinzip dieser Art ist das Erbarmen oder Mitleid, das Gefühl, das wir für das Elend anderer emp­finden, sobald wir dieses ent­weder selbst sehen, oder sobald es uns so lebhaft geschildert wird, dass wir es nach­fühlen können.“[3]

Das Mit­gefühl von Smith galt vor allem den Armen. Smith bezog Ein­künfte aus ver­schie­denen Quellen, die sich auf 900 Pfund im Jahr sum­mierten, was dem drei- bis vier­fachen Gehalt eines Uni­ver­si­täts­pro­fessors ent­sprach.[4] Aber als das Tes­tament von Adam Smith ver­lesen wurde, war sein Neffe David Douglas ent­täuscht. Er erhielt viel weniger als erhofft, denn was Smiths Freunde bereits lange ver­mutet hatten, war nun Gewissheit: Smith hatte fast sein gesamtes Ver­mögen Armen geschenkt, meist heimlich. Smith war so groß­zügig gewesen, dass er sogar selbst einmal in Geldnöte geraten war.[5]

Liest man seine beiden Haupt­werke, „The Wealth of Nations“ und die “Theory of Moral Sen­timent”, wird man kaum eine Stelle finden, wo er sich positiv über die Reichen und Mäch­tigen äußert. Kauf­leute, Unter­nehmer und Land­be­sitzer werden fast aus­schließlich in nega­tivem Kontext genannt, vor allem als Men­schen, die ihre Son­der­in­ter­essen durch­setzen wollen und nach Mono­polen streben.

Unsere Kauf­leute und Unter­nehmer klagen zwar über die schlimmen Folgen höherer Löhne, da sie zu einer Preis­stei­gerung führen, wodurch ihr Absatz im In- und Ausland zurückgehe, doch ver­lieren sie kein Wort über die schäd­lichen Aus­wir­kungen ihrer hohen Gewinne. Sie schweigen einfach über die ver­werf­lichen Folgen der eigenen Vor­teile und klagen immer nur über die anderen Leute.“[6] Oder: „Geschäfts­leute des gleichen Gewerbes kommen selten, selbst zu Festen und zur Zer­streuung, zusammen, ohne dass das Gespräch in einer Ver­schwörung gegen die Öffent­lichkeit endet oder irgendein Plan aus­ge­heckt wird, wie man die Preise erhöhen kann.[7]

Im „Kom­mu­nis­ti­schen Manifest“ von Marx und Engels finden sich posi­tivere Sätze über Kapi­ta­listen als an irgend­einer Stelle in den Werken von Adam Smith. Die Bour­geoisie habe mas­sen­haftere und kolos­salere Pro­duk­ti­ons­kräfte geschaffen als alle ver­gan­genen Gene­ra­tionen zusammen, so schreiben sie voll Bewunderung.

Von dieser Bewun­derung ist bei Smith nichts zu spüren, statt­dessen sind die Reichen Ziel­scheibe ätzender Kritik. Ver­tei­diger von Smith argu­men­tieren, darin spiegle sich kein Res­sen­timent gegen Unter­nehmer oder Reiche wider, sondern Smiths Ein­treten für freien Wett­bewerb und gegen Monopole. Das ist sicherlich ein Aspekt, aber dennoch hat man bei der Lektüre seiner beiden Haupt­werke den Ein­druck: Im Grunde mag Smith die Reichen so wenig wie die Poli­tiker. Auch Adam Smith war nicht frei von dem Res­sen­timent, das tra­di­tionell Intel­lek­tuelle und Bil­dungs­bürger gegen Reiche hegen.[8]

Anteil­nahme am Schicksal der Armen

Umge­kehrt gibt es jedoch sehr viele Pas­sagen, die Anteil­nahme für das Schicksal der Armen zeigen. Wobei er mit „poor“ nicht nur die Armen im engeren Sinne des Wortes meinte, sondern etwas wie „not rich“, d.h. „die Situation der großen Mehrheit der Bevöl­kerung, die Arbeit gegen Lohn ein­tau­schen muss, um ihren Lebens­un­terhalt zu ver­dienen“.[9] Glory M. Liu kon­sta­tiert in ihrem Buch „Adam Smith’s America“, in der sie die Rezeption von Adam Smith und den Stand der For­schung zusammenfasst:

Es besteht fast ein­hellige Über­ein­stimmung darüber, dass für Smith das wich­tigste Merkmal der Han­dels­ge­sell­schaft darin bestand, dass sie die Lage der Armen ver­bes­serte.[10]

Berühmt ist die Stelle aus dem „Wohl­stand der Nationen“:

Und ganz sicher kann keine Nation blühen und gedeihen, deren Bevöl­kerung weithin in Armut und Elend lebt. Es ist zudem nicht mehr als recht und billig, wenn die­je­nigen, die alle ernähren, kleiden und mit Wohnung ver­sorgen, soviel vom Ertrag der eigenen Arbeit bekommen sollen, dass sie sich selbst richtig ernähren, ordentlich kleiden und anständig wohnen können.[11]

Diese Worte werden heute manchmal fehl­in­ter­pre­tiert, so als ob Smith damit für eine staat­liche Umver­teilung plä­dieren wollte. Das war nicht sein Anliegen und erst recht wollte er nicht zu einer sozialen Revo­lution auf­rufen. Aber Armut war nach Smith nichts Gott­ge­ge­benes. Vor allem ver­traute er nicht dem Staat. In dem achten Kapitel seines Haupt­werkes, in dem sich die oben zitierten Sätze befinden, weist er darauf hin, dass nur eine wach­sende Wirt­schaft zu stei­gendem Lebens­standard führen könne.

Kon­ti­nu­ier­liches Wirt­schafts­wachstum sei der einzige Weg zu stei­genden Löhnen – eine sta­gnie­rende Wirt­schaft führe zu sin­kenden Löhnen. An einer anderen Stelle schreibt er, dass Hun­gersnöte auf nichts anderen zurück­gingen „als allein auf den Versuch der Regierung, mit Gewalt und unge­eig­neten Mitteln die Unan­nehm­lich­keiten einer Teuerung zu besei­tigen.“[12] Wie Recht er behielt, wissen wir 250 Jahre später, nachdem Hun­derte, wenn nicht Tau­sende Ver­suche, der Inflation mit Preis­kon­trollen Herr zu werden, gescheitert sind.

Smith schrieb, eine „groß­zügige Ent­lohnung“ sei „die Folge des zuneh­menden Wohl­standes“ und betonte immer wieder, „dass das Los der ärmeren Arbeiter und damit der Masse der Bevöl­kerung offenbar dann am leich­testen und am besten ist, wenn die Gesell­schaft auf dem Weg zu wei­terem Wohl­stand ist … Ihr Los ist hart in einer sta­tio­nären und erbärmlich in einer schrump­fenden Wirt­schaft.“[13]

Karl Marx glaubte dagegen, ver­schiedene öko­no­mische Gesetze ent­deckt zu haben, die not­wen­di­ger­weise zum Untergang des Kapi­ta­lismus führen würden, so etwa den „ten­den­zi­ellen Fall der Pro­fi­trate“ oder die Ver­elendung des Pro­le­ta­riats. In seinem Hauptwerk „Das Kapital“, das 91 Jahre nach dem Werk von Smith erschien, for­mu­lierte Marx dies so:

Mit der beständig abneh­menden Zahl der Kapi­tal­ma­gnaten, welche alle Vor­teile dieses Umwand­lungs­pro­zesses usur­pieren und mono­po­li­sieren, wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knecht­schaft, der Ent­artung, der Aus­beutung, aber auch die Empörung der stets anschwel­lenden und durch den Mecha­nismus des kapi­ta­lis­ti­schen Pro­duk­ti­ons­pro­zesses selbst geschulten, ver­einten und orga­ni­sierten Arbei­ter­klasse. Das Kapi­tal­mo­nopol wird zur Fessel der Pro­duk­ti­ons­weise, die mit und unter ihm auf­ge­blüht ist. Die Zen­tra­li­sation der Pro­duk­ti­ons­mittel und die Ver­ge­sell­schaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unver­träglich werden mit ihrer kapi­ta­lis­ti­schen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapi­ta­lis­ti­schen Pri­vat­ei­gentums schlägt … Aber die kapi­ta­lis­tische Pro­duktion erzeugt mit der Not­wen­digkeit eines Natur­pro­zesses ihre eigene Negation.[14]

Als „The Wealth of Nations“ 1776 erschien, war der Kapi­ta­lismus noch in seinen Anfängen und der über­wäl­ti­gende Teil der Men­schen lebte in extremer Armut. Und Armut bedeutete damals noch etwas ganz anderes als heute. Die Men­schen damals waren mager und klein­wüchsig – die gesamte Geschichte hin­durch hat sich der mensch­liche Körper an unzu­rei­chende Kalo­rien­zufuhr ange­passt. „Die klein­wüch­sigen Arbeiter des 18. Jahr­hun­derts“, so schreibt Angus Deaton in seinem Buch „Der große Auf­bruch“, „waren fak­tisch in einer Ernäh­rungs­falle gefangen. Sie konnten nicht viel ver­dienen, weil sie kör­perlich so schwach waren, und sie konnten nicht genug essen, weil sie ohne Arbeit nicht das Geld hatten, um sich mit Lebens­mitteln zu ver­sorgen.“[15]

Manche Men­schen schwärmen von den har­mo­ni­schen vor­ka­pi­ta­lis­ti­schen Zuständen, als alles so schön „ent­schleunigt“ war, aber diese Lang­samkeit war meist ein Ergebnis phy­si­scher Schwäche infolge von dau­er­hafter Man­gel­er­nährung.[16] Man schätzt, dass vor 200 Jahren ungefähr 20 Prozent der Ein­wohner von England und Frank­reich gar nicht arbeits­fähig waren. „Sie hatten höchstens genug Kraft, um jeden Tag ein paar Stunden langsam zu gehen, wodurch sie Zeit ihres Lebens zum Betteln ver­ur­teilt waren.“[17]

1754 berichtete ein Autor:

Die Bauern Frank­reichs, weit ent­fernt von Wohl­stand, besitzen nicht einmal das Lebens­not­wendige; dieser Men­schen­schlag siecht mangels Erholung von seiner Schwer­arbeit schon vor dem 40. Lebensjahr dahin … Schon das Äußere der fran­zö­si­schen Bauern kündet von kör­per­lichem Verfall.[18]

Ähnlich war es in anderen euro­päi­schen Ländern. Der fran­zö­sische Wirt­schafts­his­to­riker Braudel konstatiert:

Diese Gesamt­si­tuation mit ihrem unge­fähren Gleich­stand von Ster­be­fällen und Geburten, der auf­fallend hohen Kin­der­sterb­lichkeit, den Hun­gers­nöten, der chro­ni­schen Unter­ernährung und den schweren Epi­demien ist für die frühere Lebens­ordnung kennzeichnend.

In manchen Jahr­zehnten starben sogar mehr Men­schen als Säug­linge geboren wurden.[19] Der „Besitz“ der Men­schen beschränkte sich auf einige wenige Dinge, so wie man sie auf zeit­ge­nös­si­schen Bildern sieht: ein paar Hocker, eine Bank und als Tisch ein Fass.[20]

Bevor der Kapi­ta­lismus ent­stand, lebten die meisten Men­schen auf der Welt in extremer Armut – 1820 betrug die Quote noch 90 Prozent, heute sind es weniger als 9 Prozent. Das Bemer­kens­werte: In den letzten Jahr­zehnten, seit dem Ende der sozia­lis­ti­schen Plan­wirt­schaft in China und anderen Ländern, hat sich der Rückgang der Armut so stark beschleunigt wie in keiner Phase der Mensch­heits­ge­schichte zuvor. 1981 lag die Quote noch bei 42,7 Prozent, im Jahr 2000 war sie bereits auf 27,8 Prozent gesunken und heute liegt sie unter 9 Prozent.

Smith hat Recht behalten

Smith hatte vor­her­gesagt, nur eine Aus­weitung der Märkte könne zu stei­gendem Wohl­stand führen – und genau dies ist in den ver­gan­genen Jahr­zehnten nach dem Ende der sozia­lis­ti­schen Plan­wirt­schaften geschehen. Allein in China ist durch die Ein­führung des Pri­vat­ei­gentums und markt­wirt­schaft­liche Reformen die Zahl der Men­schen, die in extremer Armut leben, von 88 Prozent (1981) auf heute unter ein Prozent gesunken. Als ich den libe­ralen Öko­nomen Weiying Zhang von der Peking Uni­versity fragte, was die Bedeutung von Smith für China sei, ant­wortete er:

„Chinas rasante wirt­schaft­liche Ent­wicklung in den letzten vier Jahr­zehnten ist ein Sieg von Adam Smiths Idee des Marktes.“ Anders als man es im Westen heute sieht, sei der Rückgang der Armut und das wirt­schaft­liche Wachstum in China nicht „wegen des Staates, sondern trotz des Staates“ erfolgt und habe seine Ursache in der Ein­führung des Privateigentums.

Ein anderes jün­geres Bei­spiel für die Über­le­genheit der Markt­wirt­schaft ist Vietnam.[21] Aus einem Land, das vor Beginn der markt­wirt­schaft­lichen Doi-Moi-Reformen Ende der 80er-Jahre nicht in der Lage war, genug Reis zu pro­du­zieren, um die eigene Bevöl­kerung zu ernähren, ist einer der größten Reis-Expor­teure der Welt geworden – und ein wich­tiger Elektronik-Exporteur.

Mit einem Pro-Kopf-BIP von 98 US-Dollar war Vietnam vor Beginn der markt­wirt­schaf­tichen Reformen das ärmste Land der Welt, hinter Somalia (130 US-Dollar) und Sierra Leone (163 US-Dollar). Jede Miss­ernte führte zu Hunger, und Vietnam war auf die Unter­stützung des Welt­ernäh­rungs­pro­gramms der Ver­einten Nationen und die finan­zielle Hilfe der Sowjet­union und anderer Ost­block­länder ange­wiesen. Noch 1993 lebten 79,7 Prozent der viet­na­me­si­schen Bevöl­kerung in Armut. Bis 2006 war die Quote auf 50,6 Prozent gesunken. Heute sind es weniger als fünf Prozent.[22]

Vietnam ist heute eines der dyna­mischsten Länder der Welt, mit einer pul­sie­renden Wirt­schaft, die flei­ßigen Men­schen und Unter­nehmern große Chancen bietet.

Dass Wirt­schafts­wachstum – und nicht etwa Umver­teilung oder Staats­di­ri­gismus – den Weg aus der Armut weist, wurde in den letzten Jahr­zehnten immer wieder bestätigt. Im Jahr 1989 war Polen eines der ärmsten Länder Europas. Der durch­schnitt­liche Pole ver­diente weniger als 50 USD im Monat – das ent­sprach nicht einmal einem Zehntel dessen, was die Men­schen in der Bun­des­re­publik Deutschland ver­dienten. Selbst wenn man die Unter­schiede in der Kauf­kraft berück­sichtigt, ver­diente ein Pole 1989 weniger als ein Drittel so viel wie ein West­deut­scher. Polen waren ärmer als ein Durch­schnitts­bürger in Gabun, der Ukraine oder Surinam. Das Ein­kommen Polens lag sogar hinter dem seiner kom­mu­nis­ti­schen Kon­kur­renten zurück: Das Pro-Kopf-BIP betrug nur die Hälfte des Ein­kommens in der Tsche­cho­slo­wakei.[23]

2017 ver­öf­fent­lichte der Wirt­schafts­wis­sen­schaftler Marcin Piat­kowski ein Buch mit dem Titel Europe’s Growth Champion, in dem er nach 25 Jahren Bilanz zieht: “Doch 25 Jahre später ist Polen zum unan­ge­foch­tenen Vor­reiter der Trans­for­mation und zum Wachstums-Champion Europas und der Welt geworden. Seit dem Beginn des post­kom­mu­nis­ti­schen Über­gangs im Jahr 1989 ist Polens Wirt­schaft stärker gewachsen als die jedes anderen Landes in Europa. Polens Pro-Kopf-BIP ist fast um das Zwei­ein­halb­fache gestiegen und über­trifft damit alle anderen post­kom­mu­nis­ti­schen Staaten sowie die Euro-Zone.”[24]

Nach Angaben der Weltbank lag das Pro-Kopf-BIP 1989 bei 30,1 Prozent des ent­spre­chenden Wertes in den USA und war bis 2016 auf 48,4 Prozent des US-Niveaus ange­stiegen. Dies machte sich im Leben der Men­schen in Polen bemerkbar. Das Ein­kommen der Polen stieg von rund 10.300 US-Dollar im Jahr 1990 kauf­kraft­be­reinigt auf fast 27.000 US-Dollar im Jahr 2017. Im Ver­gleich zu den EU-15 lag das Ein­kommen der Polen 1989 bei weniger als einem Drittel und war 2015 auf fast zwei Drittel gestiegen.

Miss­trauen gegen die Politik

Während Karl Marx glaubte, das Los der Armen ließe sich nur durch Abschaffung des Pri­vat­ei­gentums ver­bessern, glaubte Smith an die Kraft des Marktes. Dabei war er war kein Ver­fechter einer liber­tären Utopie ohne Staat – dem Staat schrieb er in seinem Buch wichtige Auf­gaben zu. Aber schon 1755, also zwei Jahr­zehnte, bevor „The Wealth of Nations“ erschien, warnte er in einem Vortrag:

Men­schen werden übli­cher­weise von Staats­männern und Pro­jek­te­ma­chern als Material einer Art poli­ti­scher Mechanik betrachtet, obwohl nichts anderes erfor­derlich ist, als die Natur sich selbst zu über­lassen, damit sie ihre eigene Ordnung ver­wirk­lichen kann … Jede Regierung, die diesem natür­lichen Lauf ent­ge­gen­ar­beitet, die Dinge in eine andere Richtung zwingt oder die bestrebt ist, den Fort­schritt des Gemein­wesens an einem bestimmten Punkt auf­zu­halten, muss zwangs­läufig, um sich selbst zu erhalten, unter­drü­ckend und tyran­nisch sein.[25]

Das waren pro­phe­tische Worte. Der größte Irrtum der Planer war schon stets ihre Illusion, man könnte eine Wirt­schafts­ordnung auf dem Papier planen: Ein Buch­autor sitzt in seinem Zimmer und denkt sich eine ideale Wirt­schafts­ordnung aus. Dann müssen nur noch Poli­tiker über­zeugt werden, diese Wirt­schafts­ordnung in der Praxis umzusetzen.

Hayek nannte das später „Kon­struk­ti­vismus“ und meinte:

Die Idee, dass ver­nunft­be­gabte Men­schen sich zusam­men­setzen und über­legen, wie die Welt neu gestaltet werden kann, ist viel­leicht das cha­rak­te­ris­tischste Ergebnis dieser Plantheorien.

Die anti-ratio­na­lis­tische Ein­sicht in das his­to­rische Geschehen, die Smith mit anderen Schot­ti­schen Auf­klärern wie David Hume und Adam Fer­guson teilte, ließ sie – so Hayek – „als Erste ver­stehen, wie Insti­tu­tionen und Moral, Sprache und Recht sich durch seinen Prozess kumu­la­tiven Wachstums ent­wi­ckelten und dass die mensch­liche Ver­nunft sich nur mit und innerhalb dieses Rah­men­werks ent­wi­ckeln und erfolg­reich arbeiten kann.“[26]

Wie ein Wirt­schafts­his­to­riker beschrieb Smith die öko­no­mische Ent­wicklung, statt ein ideales System zu entwerfen.

Die Ein­sicht von der Über­le­genheit der Markt­wirt­schaft gegenüber staat­licher Planung schwindet heute mehr und mehr. Plan­wirt­schaft ist heute wieder populär. „Kli­ma­schützer“ und Kapi­ta­lis­mus­kri­tiker fordern, wir müssten den Kapi­ta­lismus abschaffen und eine Plan­wirt­schaft an seine Stelle setzen. Ansonsten hätte die Menschheit keine Chance zum Über­leben. In Deutschland ist ein Buch mit dem Titel „Das Ende des Kapi­ta­lismus“ derzeit ein Besteller und die Autorin Ulrike Hermann ist stän­diger Gast in allen Talk­shows. Sie pro­pa­giert ganz offen eine Plan­wirt­schaft, obwohl die in Deutschland ja schon einmal gescheitert ist – und nicht nur dort. Anders als im klas­si­schen Sozia­lismus sollen die Unter­nehmen nicht ver­staat­licht werden, sondern im Pri­vat­besitz bleiben. Aber der Staat solle fest­legen, was her­ge­stellt wird und wie viel.

Flüge würde es nicht mehr geben, auch keine pri­vaten Kraft­fahr­zeuge. Der Staat bestimmt, wie die Men­schen wohnen dürfen – bei­spiels­weise soll es keine Ein­fa­mi­li­en­häuser und keine Zweit­woh­nungen mehr geben. Der Neubau wird wegen Kli­ma­schäd­lichkeit ver­boten, statt­dessen werden die bestehenden Flächen „gerecht“ ver­teilt. Der Staat bestimmt, wie viel Fläche jeder bewohnen darf. Der Fleisch­konsum wird nur aus­nahms­weise erlaubt, weil die Fleisch­pro­duktion kli­ma­schädlich ist.[27]

Ganz generell dürften die Men­schen nicht mehr so viel essen. 2500 Kalorien am Tag seien genug, meint Herrmann: 500 Gramm Obst und Gemüse, 232 Gramm Voll­korn­ge­treide oder Reis, 13 Gramm Eier, 7 Gramm Schwein usw. „Auf den ersten Blick mag dieser Spei­se­zettel etwas mager wirken, aber die Deut­schen wären viel gesünder, wenn sie ihre Ess­ge­wohn­heiten umstellten“, tröstet die Kapi­ta­lis­mus­kri­ti­kerin.[28] Und da die Men­schen gleich wären, wären sie auch glücklich: „Ratio­nierung klingt unschön. Aber viel­leicht wäre das Leben sogar ange­nehmer als heute, denn Gerech­tigkeit macht glücklich.“[29]

Die unsichtbare Hand

Smith wird heute oft kri­ti­siert, weil er die Bedeutung der eigenen Inter­essen her­vor­ge­hoben hat. Er betonte die Wich­tigkeit des Ego­ismus, und zwar gerade deshalb, weil der Mensch fort­während die Hilfe seiner Mit­men­schen brauche. Er meinte jedoch, dabei könne der Mensch nicht allein auf das Wohl­wollen seiner Mit­men­schen ver­trauen. In diesem Zusam­menhang ver­wendete er übrigens auch die For­mu­lierung von der „unsicht­baren Hand“, für die er so berühmt wurde, obwohl er sie ins­gesamt nur drei Mal in seinen Werken ver­wendete (übrigens trifft das auch für Schum­peter zu, der seine berühmte For­mu­lierung von der „krea­tiven Zer­störung“ nur zwei Mal verwendete):

Wenn jeder ein­zelne soviel wie nur möglich danach trachtet, sein Kapital zur Unter­stützung der ein­hei­mi­schen Erwerbs­tä­tigkeit ein­zu­setzen, dass ihr Ertrag den höchsten Wert­zu­wachs erwarten lässt, dann bemüht sich jeder ein­zelne ganz zwangs­läufig, dass das Volks­ein­kommen im Jahr so groß wie möglich wird. Tat­sächlich fördert er in der Regel nicht bewusst das All­ge­meinwohl, noch weiß er, wie hoch der eigene Beitrag ist … Und er wird in diesem wie auch in vielen anderen Fällen von einer unsicht­baren Hand geleitet, um einen Zweck zu fördern, den zu erfüllen er in keiner Weise beab­sichtigt hat. Auch für das Land selbst ist es kei­neswegs immer das schlech­teste, dass der ein­zelne ein solches Ziel nicht bewusst anstrebt, ja gerade dadurch, dass er das eigene Interesse ver­folgt, fördert er häufig das der Gesell­schaft nach­hal­tiger, als wenn er wirklich beab­sichtigt, es zu tun. Alle, die jemals vor­gaben, ihre Geschäfte dienten dem Wohl der All­ge­meinheit, haben meines Wissens niemals etwas Gutes getan.[30]

Der Ökonom Ludwig von Mises betonte, dass die Gegen­über­stellung von ego­is­ti­schem und altru­is­ti­schem Handeln falsch sei. Es sei glücklicherweise

nicht so, dass ich die Wahl habe, durch mein Tun und Lassen ent­weder mir oder meinen Mit­men­schen zu dienen. Wäre dem so, dann wäre mensch­liche Gesell­schaft nicht möglich. [31]

Und Friedrich August von Hayek bezeichnete als Adams Smiths größten Beitrag zum wis­sen­schaft­lichen Denken – weit über die Öko­nomie hin­aus­weisend – „seine Vor­stellung eines sich selbst ord­nenden Pro­zesses, der wie eine unsichtbare Hand kom­plexe Struk­turen schafft“.[32]

Tota­litäre Ideo­logien wollen das „Ich“ klein­machen, es soll sich dem „Wir“ unter­ordnen. „Du bist nichts, dein Volk ist alles“ (Leit­spruch der Hitler-Jugend) oder „Gemeinnutz vor Eigennutz“ (25-Punkte-Pro­gramm der NSDAP), lau­teten die Maximen des Natio­nal­so­zia­lismus. Adolf Hitler sagte in einer Rede im November 1930:

Im gesamten Wirt­schafts­leben, im Gesamt­leben an sich, wird man auf­räumen müssen mit der Vor­stellung, dass der Nutzen des Ein­zelnen das Wesent­liche ist und dass auf dem Nutzen des Ein­zelnen sich der Nutzen der Gesamtheit aufbaut, also zunächst der Nutzen des Ein­zelnen den Nutzen der Gesamtheit über­haupt erst ergibt. Das Umge­kehrte ist richtig: Der Nutzen der Gesamtheit bestimmt den Nutzen des Ein­zelnen … Wenn dieser Grundsatz nicht aner­kannt wird, dann muss zwangs­läufig ein Ego­ismus ein­treten, der die Gemein­schaft zer­reißt.[33]

Diese Über­zeugung eint alle tota­li­tären Denker, Revo­lu­tionäre und Dik­ta­toren, von Robes­pierre in der Fran­zö­si­schen Revo­lution über Lenin, Stalin, Hitler und Mao. Hannah Arendt, eine der größten Den­ke­rinnen des 20. Jahr­hun­derts, schrieb in ihrem Werk „Über die Revolution“:

Nicht nur in der Fran­zö­si­schen Revo­lution, sondern in allen Revo­lu­tionen, die ihrem Bei­spiel folgten, erscheint das Ein­zel­in­teresse als eine Art gemein­samer Feind, und die Ter­ror­theorien von Robes­pierre bis Lenin und Stalin nehmen alle als selbst­ver­ständlich an, dass das Gesamt­in­teresse auto­ma­tisch und ständig in Feind­schaft liege mit dem Eigen­in­teresse jedes ein­zelnen Bürgers.[34]

Ja, absur­der­weise wurde das Handeln gegen das Eigen­in­teresse sogar zur höchsten Tugend erklärt und der Wert eines Men­schen danach bemessen, wir sehr er gegen seine eigenen Inter­essen und Impulse handelt.[35]

Kritik an Adam Smith

Smith war ein Vor­denker, auf dem viele spätere liberale Öko­nomen auf­bauten – Hayek und Mises schätzten ihn. Aber es kam auch aus dem Kreis markt­wirt­schaft­licher Öko­nomen scharfe Kritik. Der libertäre ame­ri­ka­nische Ökonom Murray N. Rothbard ließ in seinem monu­men­talen Werk „Eco­nomic Thought Before Adam Smith. An Aus­trian Per­spective on the History of Eco­nomic Thought“ kein gutes Haar an Smith. Smith sei kei­neswegs der Advokat der freien Markt­wirt­schaft, als der er dar­ge­stellt werde: Mit seiner fal­schen Arbeits­wert­theorie sei er der Vor­läufer von Karl Marx gewesen. Mar­xisten könnten sich durchaus mit einer gewissen Berech­tigung auf den Schot­ti­schen Phi­lo­sophen berufen und ihn als die ulti­mative Inspi­ration ihres eigenen Grün­der­vaters preisen.[36] Smith habe die öko­no­mische Funktion des Unter­nehmers nicht ver­standen und sei sogar hinter die Erkennt­nisse von Öko­nomen wie Richard Can­tillon zurück­ge­fallen[37], er sei für eine staatlich fest­ge­legte Zins­ober­grenze ein­ge­treten, für hohe Steuern auf Luxus­güter und für zahl­reiche staat­liche Ein­griffe in die Wirt­schaft.[38] Auch per­sönlich sei Smith unglaub­würdig, weil er zuvor für den Frei­handel gefochten habe, aber die letzten zwölf Jahre seines Lebens als Zoll­re­visor tätig war.[39]

Manches an dieser Kritik ist berechtigt, und dennoch ist es falsch, Adam Smith als Linken zu bezeichnen. Selbst der Phi­losoph Samuel Fleisch­acker, der die linken Ten­denzen bei Smith her­vorhebt, räumt ein, Smith hätte sich mit heu­tigen Sozi­al­de­mo­kraten und Anhängern des Wohl­fahrts­staates nicht iden­ti­fi­zieren können.[40]

Dagegen spricht vor allem Smiths tiefes Miss­trauen gegen Ein­griffe des Staates in die Wirt­schaft und sein fast gren­zen­loses Ver­trauen in die „unsichtbare Hand“, die die Märkte in die richtige Richtung lenkt. Wenn die Wirt­schaft rui­niert werde, dann, so Smith, niemals durch Unter­nehmer und Kauf­leute, sondern stets durch den Staat: „Große Nationen werden niemals durch private, doch bis­weilen durch öffent­liche Ver­schwendung und Miss­wirt­schaft rui­niert“, schrieb er im „Der Wohl­stand der Nationen“[41]. Und er fügte opti­mis­tisch hinzu:

Das gleich­mäßige, fort­wäh­rende und unun­ter­bro­chene Streben der Men­schen nach bes­seren Lebens­be­din­gungen, Ursache und Quelle des öffent­lichen und natio­nalen wie des pri­vaten Wohl­stands, ist durchweg mächtig genug, trotz Unmä­ßigkeit der Regierung und größter Fehl­ent­schei­dungen in der Ver­waltung den natür­lichen Fort­schritt zum Bes­seren hin auf­recht zu erhalten. Es wirkt ähnlich wie die Abwehr­kräfte im mensch­lichen Orga­nismus, die den Körper wieder gesunden lassen, trotz unsin­niger Anwei­sungen des Arztes.[42]

Das Bild sagt viel aus: Die pri­vaten Wirt­schafts­ak­teure stehen für eine gesunde, positive Ent­wicklung, die Poli­tiker behindern die Wirt­schaft durch ihre unsin­nigen Anwei­sungen. Adam Smith wäre heute sehr skep­tisch gewesen, wenn er sehen könnte, wie der Staat immer mehr in die Wirt­schaft ein­greift und wie Poli­tiker glauben, sie seien klüger als der Markt.

Zu den Defi­ziten bei Smith gehörte, dass er nicht die öko­no­mische Funktion des Unter­nehmers ver­stand, die später so her­vor­ragend von Denkern wie Joseph Schum­peter her­aus­ge­ar­beitet wurde. Irri­ger­weise sah er in dem Unter­nehmer vor allem den Manager und Betriebs­leiter und nicht den Inno­vator. Smith erkannte die Bedeutung von „Empathie“, aber er brachte sie an keiner Stelle seines Werkes mit dem Unter­neh­mertum zusammen. Heute sehen wir an Unter­nehmern wie etwa Steve Jobs, die die Bedürf­nisse und Gefühle ihrer Kunden besser und früher erkennen, als diese es selbst tun, dass in der Tat Empathie – und nicht etwa „Gier“ – die Basis von unter­neh­me­ri­schem Erfolg und Basis des Kapi­ta­lismus ist.

Das Unver­ständnis für die Rolle des Unter­nehmers und das erkennbare Res­sen­timent gegen Reiche ver­bindet Smith also in der Tat mit Linken. Das gilt indes kei­neswegs für sein Ein­treten für die Ver­bes­serung der Lage der Arbeiter. Denn laut Smith sollte die Ver­bes­serung der Lage der ein­fachen Men­schen nicht durch Umver­teilung und exzessive Staats­ein­griffe erfolgen, sondern ergebe sich einfach durch das Wirt­schafts­wachstum, das wie­derum vor allem eines brauche: Wirt­schaft­liche Freiheit. In dem Maße, wie sich die wirt­schaft­liche Freiheit durch­setze und die Märkte sich aus­dehnten, werde sich auch der Lebens­standard der Men­schen erhöhen. 300 Jahre nach der Geburt von Smith und etwa 250 Jahre nach Erscheinen seines Haupt­werkes wissen wir, dass der Moral­phi­losoph und Ökonom damit Recht behalten hat: Pri­vat­ei­gentum und Markt­wirt­schaft sind die Grund­festen des Wachstums, und wenn der Staat sich nicht zu sehr in die Wirt­schaft ein­mischt, wird sich das Leben aller Men­schen ver­bessern, besonders das der Armen.

Die Anhänger des Kapi­ta­lismus haben es ver­säumt, genau diese Zusam­men­hänge in den Mit­tel­punkt der Ver­tei­digung der Markt­wirt­schaft zu stellen: Nicht die Starken brauchen vor allem die Markt­wirt­schaft, denn die Starken kommen in jedem System irgendwie zurecht. Aber die Schwachen und Armen haben nur eine Chance in einer freien Markt­wirt­schaft auf die Ver­bes­serung ihrer Lebensbedingungen.

… die Schwachen und Armen haben nur eine Chance in einer freien Markt­wirt­schaft auf die Ver­bes­serung ihrer Lebensbedingungen.

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Dieser Beitrag wurde am 12. Juni 2023 als Vortrag im Deut­schen Bun­destag gehalten auf Ein­ladung von Poli­tikern von FDP und CDU.

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[1] Stre­minger, Smith, S. 137.

[2] Smith, Theorie, S. 8.

[3] Smith, Theorie, S. 5.

[4] Stre­minger, Smith, S. 207.

[5] Aßländer, Smith, S. 41; Stre­minger, Smith, S. 220 f.

[6] Smith, Wohl­stand, S. 85

[7] Smith, Wohl­stand, S. 112.

[8] Vgl. zum Thema Intel­lek­tuelle und Kapi­ta­lismus, Zitelmann, Kapi­ta­lismus ist nicht das Problem, Kapitel 10.

[9] Gilbert, Adam Smith on the Nature and Causes of Poverty, S. 281.

[10] Liu, Adam Smith’s America, S. 295, Fußnote 18.

[11] Smith, Wohl­stand, S. 68.

[12] Smith, Wohl­stand, S. 438.

[13] Smith, Wohl­stand, S. 70.

[14] Marx, Kapital, Band 1, S. 790 f.

[15] Deaton, S. 126

[16] McCloskey, Garden, S.41.

[17]  Norberg, Fort­schritt, S. 30.

[18] Zitiert nach: Braudel, S. 89.

[19] Braudel, S. 90.

[20] Braudel, S. 302.

[21] Siehe dazu Zitelmann, Der Auf­stieg des Drachen…

[22] Zitelmann, Der Auf­stieg des Drachen, S. 96.

[23] Zitelmann, Der Auf­stieg des Drachen, S. 43.

[24] Piat­kowski, S. 127.

[25] Smith, deutsche Über­setzung zitiert nach Gerhard Stei­ninger, Adam Smith, S, 60, Ori­ginal in: Smith, Essays an Phi­lo­so­phical Sub­jects, S. 322.

[26] Hayek, Die Ver­fassung der Freiheit, S. 70.

[27] Hermann, S. 250.

[28] Hermann, S. 261.

[29] Hermann, S, 253.

[30] Smith, Wohl­stand, S. 371.

[31] Mises, Die Gemein­wirt­schaft, S. 366. Her­vor­hebung im Original.

[32] Hayek, Die über­schätzte Ver­nunft, S. 117.

[33] Hitler, Rede vom 13. November 1930, zitiert nach: Zitelmann, Hitler, S. 301

[34] Arendt, S. 100.

[35] Arendt, S. 100.

[36] Rothbard, S. 435.

[37] Rothbard, S. 451

[38] Rothbard, S. 466

[39] Rothbard, S. 468.

[40] Fleisch­acker, S. 287.

[41] Smith, Wohl­stand, S. 282.

[42] Smith, Wohl­stand, S. 283.

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Lite­ratur:

Arendt, Hannah, Über die Revo­lution, 4. Auflage, Piper Verlag, München 1974.

Aßländer, Michael S., Adam Smith zur Ein­führung, Junius Verlag, Hamburg 2007.

Braudel, Fernand, Sozi­al­ge­schichte des 15.–18. Jahr­hun­derts. Der Alltag, Kindler Verlag, München 1985.

Deaton, Angus, Der große Auf­bruch. Von Armut und Wohl­stand der Nationen, Klett Cotta, Stuttgart 2017.

Fleisch­acker, Samuel, Adam Smith, Rout­ledge, London and New York 2021.

Gilbert, Geoffrey, Adam Smith on the Nature of Poverty, in: Review of Social Economy, Fall 1997, Vol. 55, No. 3, pp. 273 – 291.

Hayek, Friedrich August von, Die über­schätzte Ver­nunft, in: Friedrich August von Hayek, Wis­sen­schafts­theorie und Wissen. Auf­sätze zur Erkenntnis- und Wis­sen­schafts­lehre, hrsg. Von Viktor Vanberg, Mohr Siebeck, Tübingen 2007, S. 109 – 136.

Hayek, Friedrich August von, Die Ver­fassung der Freiheit, 3. Auflage, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1991.

Hermann, Ulrike, Das Ende des Kapi­ta­lismus. Warum Wachstum und Kli­ma­schutz nicht ver­einbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden, Kie­pen­heuer & Witsch, Köln 2022.

Liu, Glory M., Adam Smith’s America. How a Scottish Phi­lo­sopher became an Incon of Ame­rican Capi­talism”, Princeton Uni­versity Press, Princeton & Oxford, 2022.

Marx, Karl, Das Kapital. Kritik der Poli­ti­schen Öko­nomie. Erster Band. Buch I: Der Pro­duk­ti­ons­prozess des Kapitals, Karl Marx, Friedrich Engels, Werke, Band 23, Dietz Verlag Berlin 1972.

McCloskey, Deirdre Nansen; Carden, Art, Leave Me Alone and I’ll Make You Rich. How the Bour­geois Deal Enriched the World, The Uni­versity of Chicago Press, Chicago and London 2020.

Mises, Ludwig von, Die Gemein­wirt­schaft. Unter­su­chungen über den Sozia­lismus, Verlag Gustav Fischer, Jena 1932.

Norberg, Johan, Fort­schritt. Ein Moti­va­ti­onsbuch für Welt­ver­bes­serer, Edition Pro­me­theus, Finanzbuch Verlag, München 2020.

Rothbard, Murray N., Eco­nomic Thought Before Adam Smith. An Aus­trian Per­spective on the History of Eco­nomic Thought, Volume 1, Ludwig von Mises Institute, Auburn, Alabama, 2006.

Piat­kowski, Marcin, Europe’s Growth Champion. Insights from the Eco­nomic Rise of Poland, Oxford Uni­versity Press, Oxford 2018.

Smith, Adam, Theorie der ethi­schen Gefühle, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2021.

Smith, Adam, Der Wohl­stand der Nationen. Eine Unter­su­chung seiner Natur und seiner Ursachen, Deut­scher Taschenbuch Verlag, 8. Auflage, München 1999.

Smith, Adam, Essays on Phi­lo­so­phical Sub­jects, Edited by W.P.D, Wightman and J.C. Bryce, Liberty Fund 1990.

Stre­minger, Gerhard, Adam Smith. Wohl­stand und Moral. Eine Bio­graphie, C.H. Beck Verlag, München 2017.

Zitelmann, Rainer, Hitler. Selbst­ver­ständnis eines Revo­lu­tionärs, 5. erwei­terte Auflage, Lau Verlag, Reinbek 2017.

Zitelmann, Rainer, Kapi­ta­lismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung. Eine Zeit­reise durch fünf Kon­ti­nente, 5. Auflage, Finanzbuch Verlag, München 2021.

Zitelmann, Rainer, Der Auf­stieg des Drachen und des weißen Adlers. Wie Nationen der Armut ent­kommen, Finanzbuch Verlag, München 2023.

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Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist pro­mo­vierter His­to­riker und Soziologe. Er war zunächst Wis­sen­schaft­licher Assistent am Zen­tralin­situt für sozi­al­wis­sen­schaft­liche For­schung der FU Berlin. Danach war er Chef­lektor des Ull­stein-Pro­pyläen Ver­lages und Res­sort­leiter bei der Tages­zeitung “Die Welt”. Im Jahr 2000 gründete er sein eigenes Unter­nehmen, das er zu füh­renden Kom­mu­ni­ka­ti­ons­agentur der Immo­bi­li­en­branche machte. Ver­mögend wurde er als Immo­bi­li­en­in­vestor. Heute lebt er als Autor in Berlin. Zitelmann hat 27 Bücher geschrieben und her­aus­ge­geben, u.a. „Kapi­ta­lismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung“. Seine Bücher werden weltweit in zahl­reiche Sprachen über­setzt – sein Buch „Die 10 Irr­tümer der Anti­ka­pi­ta­listen“ (eng­lisch: In Defense of Capi­talism) erscheint in 30 Sprachen. In den ver­gan­genen Jahren schrieb er Artikel oder gab Inter­views in füh­renden Medien wie Wall Street Journal, Daily Tele­graph, Times, Forbes, Newsweek, Le Monde, Cor­riere della Sera, Frank­furter All­ge­meine Zeitung, Die Welt, Neue Zürcher Zeitung und zahl­reichen Medien in Latein­amerika und Asien. Mehr Infor­ma­tionen: www.rainer-zitelmann.de


Quelle: misesde.org