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»Ich iden­ti­fi­ziere mich als Katze«

Die Ani­ma­li­sierung der Men­schen und die Huma­ni­sierung der Tiere.

Jugend­liche, die sich als Tiere iden­ti­fi­zieren, können eine Phase oder einfach ein Aus­druck ihrer geschlechts­spe­zi­fi­schen Iden­ti­täts­po­litik sein. Besorg­nis­er­regend ist jedoch die Reaktion der Erwach­senen, ins­be­sondere der Lehrer und Eltern, die diese Iden­ti­täten bereit­willig bestä­tigen und verteidigen

In jüngster Zeit hat die Erosion tra­di­tio­neller Grenzen innerhalb der Gesell­schaft ein neues und merk­wür­diges Phä­nomen her­vor­ge­bracht: die Iden­ti­fi­zierung von Schülern als Tiere. Dieses uner­wartete Thema erregte große Auf­merk­samkeit, als ein TikTok-Video eine hitzige Dis­kussion im Klas­sen­zimmer des Rye College in East Sussex auf­zeichnete. In dem Video äußert sich ein Schüler ungläubig über die Idee, dass sich jemand als Tier iden­ti­fi­ziert, was zu einer kon­fron­ta­tiven Antwort des Lehrers führt, kom­men­tiert Frank Furedi auf seiner ein­fluss­reichen Web­seite.

Der Vorfall am Rye College ist nur die Spitze des Eis­bergs, denn es wurden zahl­reiche weitere Fälle von Kindern gemeldet, die sich als Tiere iden­ti­fi­zierten. Befür­worter der Trans-Ideo­logie tun diese Geschichten als eine Erfindung der Medien ab, um die Trans­gender-Iden­tität zu unter­graben. Der Trend zur Tier­iden­ti­fi­kation ist jedoch real und spiegelt die Sucht der Gesell­schaft nach Iden­ti­täts­po­litik wider.

Jugend­liche, die sich als Tiere iden­ti­fi­zieren, können eine Phase oder einfach ein Aus­druck ihrer geschlechts­spe­zi­fi­schen Iden­ti­täts­po­litik sein. Besorg­nis­er­regend ist jedoch die Reaktion der Erwach­senen, ins­be­sondere der Lehrer und Eltern, die diese Iden­ti­täten bereit­willig bestä­tigen und ver­tei­digen. Viele Päd­agogen machen sich mit­schuldig an der För­derung der Geschlech­ter­flui­dität, indem sie die Unter­scheidung zwi­schen männlich und weiblich ver­wi­schen, was die Tür für die Infra­ge­stellung anderer eta­blierter Grenzen geöffnet hat.

Die Aus­höhlung der Grenze zwi­schen Mensch und Tier gewinnt eben­falls an Zug­kraft. Einige Men­schen stellen den Glauben in Frage, dass Tiere dem Men­schen unter­legen sind, und behaupten, dass Spe­zie­sismus eine Form von kul­tu­rellem Ver­brechen ist, ähnlich wie Ras­sismus oder Trans­phobie. Diese unscharfe Unter­scheidung ver­an­lasst einige dazu, die mora­lische Unter­scheidung zwi­schen Mensch und Tier in Frage zu stellen und in sel­tenen Fällen für ein­ver­nehm­liche Bezie­hungen zwi­schen Mensch und Tier einzutreten.

Diese Poli­ti­sierung der Iden­tität hat zu einer immer grö­ßeren Zahl von selbst­er­nannten Iden­ti­täten geführt, dar­unter auch so genannte Pre­ten­dians, Men­schen, die vor­geben, etwas zu sein, was sie nicht sind. Die kul­tu­relle Auf­wertung der Opfer­rolle trägt zu diesem Phä­nomen bei, da die Men­schen ver­suchen, Iden­ti­täten zu bean­spruchen, die ihnen ver­meint­liche Vor­teile bieten.

Der Trans­gen­de­rismus mit seiner Betonung der flie­ßenden Geschlech­ter­grenzen ebnet den Weg für die Ani­ma­li­sierung des Men­schen. Die eigent­liche Ursache liegt jedoch in der all­ge­meinen Erosion der zivi­li­sa­to­ri­schen Grenzen, die die Unter­scheidung zwi­schen Kindern und Erwach­senen, Männern und Frauen sowie Men­schen und Tieren in Frage stellt.

Die Gesell­schaft steht vor dem Problem der Ori­en­tie­rungs­lo­sigkeit, wenn sie auf­grund der Ver­wi­schung dieser Grenzen nicht mehr weiß, welches Ver­halten akzep­tabel und welches inak­zep­tabel ist. Um dieses Problem anzu­gehen, ist es für die Gesell­schaft uner­lässlich, sich die zivi­li­sa­to­ri­schen Grenzen wieder anzu­eignen und auf­recht­zu­er­halten. Die Betonung des ein­zig­ar­tigen mora­li­schen Status des Men­schen und die Achtung tra­di­tio­neller Grenzen sind von ent­schei­dender Bedeutung, um die Gesell­schaft von dem ver­wir­renden Pfad der Iden­ti­täts­po­litik wegzuführen.

Der Vorfall am Rye College sollte als Weckruf dienen und Eltern, Päd­agogen und die Gesell­schaft ins­gesamt dazu ver­an­lassen, die Bedeutung dieser Grenzen zu bekräf­tigen und sie ernst zu nehmen. Nur dann können wir hoffen, einer Gesell­schaft, die zunehmend von der Ver­wirrung der Iden­ti­täts­po­litik beein­flusst wird, wieder Klarheit und Ori­en­tierung zu geben.

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https://www.freiewelt.net/nachricht/ich-identifiziere-mich-als-katze-10093604/