Achtung: Microsoft über­nimmt ab 30. Sep­tember die totale Kon­trolle über Ihren Windows-Rechner und kann Sie aus­sperren und Ihre Daten löschen

Der Software-Gigant Microsoft führt ab 30. Sep­tember neue Geschäfts­be­din­gungen ein, die ihm die totale Kon­trolle über Ihren Rechner geben. Die Geschäfts­be­din­gungen des Microsoft Ser­vice­ver­trages ent­halten auch sehr schwammig gehaltene Regeln für einen Ver­hal­tens­kodex, nachdem so ziemlich alles abge­straft werden kann, bis hin zur Löschung der Daten. Im Übrigen kann die jetzt ein­ge­baute KI auch noch die Inhalte ver­ändern, sogar in den eigenen Daten­spei­chern. Der Zugriff auf alle bezahlten und kos­ten­losen Dienste samt der darin gespei­cherten Daten ist eben­falls gratis dabei. Regress­for­de­rungen wegen dadurch ent­stan­dener Schäden dürften sinnlos sein.

Microsoft als Welt-Zucht­meister der Menschheit

Der neue Ser­vice­vertrag von Microsoft enthält fol­gende Regel:

„Schwere oder wie­der­holte Ver­stöße gegen unsere Richt­linien (…) können zur Sperrung des Kontos führen. Manchmal kann eine Sperrung dau­erhaft sein. Bei einer dau­er­haften Sperrung ver­liert der Besitzer des gesperrten Profils alle Lizenzen, Abon­ne­ments, Mit­glieds­zeiten und Microsoft-Kontoguthaben.“

Eine Über­ra­schung ist das nicht. Die (immer wieder aus­ge­bremsten) Bemü­hungen der Regie­rungen und ins­be­sondere der Welt­eliten, zu denen Microsoft-Gründer Bill Gates gehört, die Men­schen aus­zu­spio­nieren, zu kon­trol­lieren und zu zen­sieren haben mit diesem Schritt einen quasi KO-Schlag gegen das Grund­recht der Mei­nungs­freiheit, Selbst­be­stimmung und Pri­vat­sphäre gelandet.

Bill Gates selbst sagte Anfang des Jahres in einem Interview, dass man die KI dazu ein­setzen werde, die poli­ti­schen Gegner zu zen­sieren. In diesem ziemlich erschre­ckenden Interview for­derte der Microsoft-Gründer und Mil­li­ardär den Einsatz künst­licher Intel­ligenz, um nicht nur „digitale Fake-News“, sondern „poli­tische Pola­ri­sierung zu bekämpfen“. Das heißt im Klartext, jede Oppo­sition zur Agenda der Welt­eliten weg zu zen­sieren. Das Problem sei, so Bill Gates in dem Interview auf „Han­dels­blatt“, dass man erlaubt, dass „alle mög­lichen Ver­schwö­rungs­theorien – wie QAnon – oder was auch immer, von Leuten, die das glauben wollen, her­um­trom­petet werden können.“  Und Herr Gates fügte hinzu, dass die KI (künst­liche Intel­ligenz) diese „poli­tische Pola­ri­sierung“ bekämpfen kann, indem sie diese „Vor­ein­ge­nom­menheit“ aufspürt.

Schwammige Regeln, brutale Maß­nahmen und bein­harte Zensur für alle

Das Problem ist, dass die KI nicht nur auf hand­feste Belei­di­gungen oder klare poli­tische Stel­lung­nahmen trai­niert ist, sondern auch auf umschrei­bende Wortwahl oder Trig­ger­wörter. Selbst dann, wenn die KI-Dia­gnose falsch ist, hilft das dem Betrof­fenen wenig.

Norbert Häring hat einen exzel­lenten Artikel darüber geschrieben. Er merkt an, dass es eben an Klarheit bei den Regeln fehlt und man auch als völlig unpo­li­ti­scher Mensch ganz leicht digital geschreddert werden kann: 

„Viele der erwähnten Regel­brüche sind kri­mi­nelle Hand­lungen, von Kin­der­por­no­graphie bis Phishing. Aber es gibt eben auch Begriffe im Ver­hal­tens­kodex, von denen wir gelernt haben, dass sie extrem dehnbar sind, wie ‚Hassrede‘ und ‚anstößig‘. Viele bezeichnen es inzwi­schen bereits als Hassrede, wenn die Regierung, oder eine Person einfach nur kri­ti­siert wird. Auch mit dem Urhe­ber­rechts­schutz kann man relativ leicht in Kon­flikt kommen, ohne kri­minell ver­anlagt zu sein. Microsoft ver­spricht, nur ver­hält­nis­mäßige Strafen bei schweren und wie­der­holten Ver­stößen zu ver­hängen. Aber ich habe in dem Regelwerk nichts gefunden, was eine halbwegs glaub­würdige Garantie bieten würde, dass nicht genau das­selbe pas­siert, wie bei den sozialen Medi­en­platt­formen Facebook, Instagram, Twitter und Co. Dass diese nämlich unter dem Druck der Regie­rungen viel zu viel zen­sieren, blocken und regel­mäßig über ihre dies­be­züg­lichen Bemü­hungen berichten. Oft wird wegen kleinster oder nicht nach­voll­zieh­barer Ver­gehen auf völlig intrans­pa­rente Weise zen­siert, blo­ckiert und gekündigt, bevorzugt gegen Kri­tiker der Regierung und inter­na­tio­naler Orga­ni­sa­tionen wie der WHO und Abweichler von deren Narrativ.“

Der Willkür und Denun­ziation Tür und Tor geöffnet

Oben­drein gibt es offi­ziell für Regie­rungen extra Mög­lich­keiten, wie diese eine Zensur „bean­tragen“ können. Dabei müssen die Regie­rungen nicht einmal ein kri­mi­nelles Fehl­ver­halten nach­weisen. Auch ein­fache Nutzer des Internets können beliebig denunzieren.

„Es reicht, Microsoft darauf hin­zu­weisen, dass einer der Gum­mi­pa­ra­graphen des ‚Ser­vice­ver­trages‘ angeblich ver­letzt worden sei. Diese Mög­lichkeit ist auf der Netz­seite zur Durch­setzung der Regeln sogar aus­drücklich ange­sprochen (über­setzt):

„Wir nutzen Berichte von Nutzern, Behörden und ver­trau­ens­wür­digen Hin­weis­gebern, die uns auf mög­liche Richt­li­ni­en­ver­stöße auf­merksam machen.“ 

Besonders absurd ist die Ahndung von Nackt­dar­stel­lungen. Das schließt auch die Akt­ma­lerei aus, ein Kunst­sujet, das sogar in den prü­desten Zeiten ein Freiraum für die Kunst war und bis heute blieb. In Zeiten, wo die Gesell­schaft dank LGBTQ+ hyper­se­xua­li­siert wird und die Aus­ein­an­der­setzung mit den kleinsten Vari­anten sexu­eller Iden­ti­täten in der Öffent­lichkeit breiten Raum ein­nimmt, ja sogar in die Schulen und Kin­der­gärten drängt, ver­ordnet Microsoft eine krude Prü­derie, wie es sie noch nie in der Welt­ge­schichte gab. Schon die Abbildung einer grie­chi­schen Statue eines nackten Men­schen, oder bei­spiels­weise ein Foto der Statue des David des Jahr­tau­send­künstlers Michel­angelo wäre ein Verstoß gegen die Regeln und könnte mit Kon­to­sperrung enden. Irre, einfach irre.

Die KI durch­sucht alles. 24 Stunden 365 Tage im Jahr

Weiter geht’s. Unter dem Punkt „Durch­set­zungs­pro­zesse“ klärt Microsoft auf. Über­setzung aus dem Eng­li­schen von Norbert Häring:

„Bei Microsoft ver­wenden wir eine Kom­bi­nation aus auto­ma­ti­sierter Tech­no­logie und geschulten mensch­lichen Prüfern, um Inhalte oder Ver­hal­tens­weisen, die gegen unsere Bedin­gungen und Richt­linien ver­stoßen, zu finden und dagegen vor­zu­gehen. (…) Wir ver­wenden Hashes [digitale Prüf­summen; N.H.] von bekannten ille­galen und schäd­lichen Inhalten. Wir ver­wenden auch unsere eigene Tech­no­logie und Klas­si­fi­ka­toren, um schäd­liche Inhalte zu finden, die über unsere Dienste ver­breitet werden.“

Selbst­redend über­prüft Microsoft alles, was in seiner Cloud gespei­chert ist auf unstatt­hafte Inhalte – was immer das auch sei – und mit der neuen Über­wa­chungs­struktur werden unglaublich viele Men­schen zum ersten Mal erschrocken fest­stellen, was für einen Grad die Zensur bereits erreicht hat. Denn die meisten Leute weltweit sind arglos und niemand weiß genau, welche Such-Algo­rithmen sich da eigentlich in 24 Stunden 365 Tage durch die Netzwelt wühlen. Auch völlig brave, ahnungslose Leute werden kalt erwischt, wenn sie plötzlich den Laptop nicht einmal starten können. Die meisten wissen ja noch gar nicht, was da kommt.

Nun werden genau die­je­nigen, die das alles schon länger mit Miss­trauen beob­achten, sich schlau machen, was zu tun ist, um sich zu schützen.

Andreas Popp von der Wis­sen­ma­nu­faktur hat dazu ein Youtube-Video mit einem IT-Experten gemacht, das man sich anhören sollte:

 

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Video-Begleittext dazu:

Geht es um einen Schlag gegen mehr als 1 Mil­liarde Men­schen? Die Frage für eine Endzeit für Microsoft Nutzer füllt den Raum für Dis­kus­sionen: Die unklare For­mu­lierung, der am 30. Sep­tember 2023 in Kraft tre­tenden Bedin­gungen ermög­licht dem Unter­nehmen einen breiten Spielraum in der Aus­legung. Wer ab sofort soge­nannte “schäd­liche” Inhalte, die andere “beläs­tigen, schi­ka­nieren oder bedrohen” schreibt oder teilt, kann digital kom­plett für immer aus­ge­löscht und gesperrt werden. Zudem können alle erstellten Inhalte, im Grunde alles was auf dem Windows Bild­schirm je erschienen ist, künftig ver­ändert und ander­weitig von Microsoft ver­wendet werden. Damit sichert sich Microsoft außerdem die unein­ge­schränkten Rechte am geis­tigen Eigentum der Benutzer, inklusive deren Über­tragung und Umfor­ma­tierung. Im Interview spricht Andreas Popp von der Wis­sens­ma­nu­faktur mit Chris von PRVCY world über diese Risiken und welche Mög­lich­keiten dem Ein­zelnen und Unter­nehmen bleiben, dieser Dau­er­kon­trolle zu entgehen.

Nun ja, ich denke, es könnte genau des­wegen auch anders­herum laufen. Es gibt Mög­lich­keiten, die ganze Sache aus­zu­hebeln. Das könnte Microsoft vom Quasi-Mono­po­listen-Thron stoßen. Und zwar sehr schnell.