Foto Pexels.com Autor Markus Winkler

Zen­tral­banken: Wann schwindet das Ver­trauen in die heim­lichen Herr­scher endgültig?

Es erfolgt ein Blick an die ame­ri­ka­ni­schen Finanz­märkte. Der Kampf zwi­schen ame­ri­ka­ni­schen Geschäfts­banken und den Bun­des­auf­sichts­be­hörden setzt sich fort, während die Federal Reserve den hei­mi­schen Ban­ken­sektor durch die Hin­tertür mittels Bailout-Buch­sta­ben­sa­lat­pro­grammen per­manent (auf)päppelt und am Leben erhält.

Auf welche Weise wirkt sich diese Ent­wicklung auf die Wirt­schaft des Landes und die Bevöl­kerung aus?

Im Laufe des bald endenden Jahres wurde wie­derholt auf den sich ver­schär­fenden Kampf zwi­schen Mega-Banken an der New Yorker Wall Street und den Bun­des­auf­sichts­be­hörden geblickt.

Worum geht es? Die Bun­des­auf­sichts­be­hörden pochen auf ihrer For­derung einer höheren Kapi­ta­li­sie­rungs­quote unter den hei­mi­schen Mega-Banken. Denn nach wie vor gene­rieren soge­nannte Too-big-to-fail-Banken (TBTF) einen großen Teil ihrer Gewinne im Bereich des Hochrisikohandels.

Kei­nerlei Kompromissbereitschaft

Um nicht wieder die Steu­er­zahler um unfassbar große Bai­louts zu ersuchen, wenn diese Finanz­wetten wie zu Zeiten der glo­balen Finanz- und Ban­ken­krise in den Jahren 2007 bis 2009 oder zu Zeiten der Krise an den Repo-Märkten im Jahr 2019 schief­gehen, lässt sich jene durch die Bun­des­auf­sichts­be­hörden an den Tag gelegte Hart­nä­ckigkeit nachvollziehen.

Einen Vor­ge­schmack gab die aus­bre­chende Ban­ken­krise im März dieses Jahres, in deren Zuge es in den USA sogar zu der Über­legung gekommen war, ob das US-Finanz­mi­nis­terium, die Federal Deposit Insu­rance Cor­po­ration und die Federal Reserve Bank nicht alle Ein­lagen in Höhe von mehr als 18 Bil­lionen US-Dollar garan­tieren sollten.

Grund hierfür war nach dem Zusam­men­bruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank die Furcht vor anhal­tenden Bank Runs bei anderen Insti­tuten, dar­unter ins­be­sondere Regionalbanken.

Die Bun­des­auf­sichts­be­hörden fordern die hei­mi­schen Mega-Banken dazu auf, ihr Kapital zu erhöhen, um deren gehaltene Hoch­ri­si­ko­an­lagen besser abzu­si­chern. Doch allen voran die Groß­banken an der New Yorker Wall Street sträuben sich bislang mit Händen und Füßen dagegen, dieser Auf­for­derung nach zu kommen.

Ban­ken­kam­pagne setzt auf Erzeugung von Angst

Ganz im Gegenteil haben acht große Wall-Street-Häuser eine in die Irre füh­rende Kam­pagne in den Medien gestartet, um aus ihrem Kampf mit den Bun­des­auf­sichts­be­hörden als Sieger her­vor­zu­gehen. Unter­nehmen und Bevöl­kerung wird der Ein­druck ver­mittelt, dass es im Fall von stei­genden Kapi­tal­an­for­de­rungen zu einem Still­stand der Kre­dit­vergabe kommen wird.

Auch Fed-Chef Jerome Powell leistet auf seine Weise Unter­stützung. Denn in seinen tur­nus­ge­mäßen Anhö­rungen vor dem Washing­toner Kon­gress hatte Jerome Powell im lau­fenden Jahr wie­derholt mit­ge­teilt, dass die ame­ri­ka­ni­schen Geschäfts­banken auf eine aus­rei­chende Weise kapi­ta­li­siert seien.

Wenn dem so wäre, so stellt sich auto­ma­tisch die Frage danach, weshalb es dann das Liqui­di­täts­hil­fe­pro­gramm der Fed namens Bank Term Funding Program (BTFP) benötigt, dessen Nutzung seit Mitte März nahezu Woche für Woche neue Rekorde bricht?!

Manche Par­al­lelen sind unverkennbar

Nicht nur Jerome Powell, sondern auch US-Finanz­mi­nis­terin Janet Yellen haben sich seit dem Ban­ken­beben im März dieses Jahres wie­derholt an die Öffent­lichkeit gewandt, um Ame­rikas Ban­ken­system als „sicher und stabil“ zu bezeichnen.

Es handelt sich um die gleiche Wortwahl, welcher sich der einstige US-Finanz­mi­nister Hank Paulson selbst kurz vor dem Zusam­men­bruch der Invest­mentbank Lehman Brothers im Sep­tember 2008 bedient hatte.

Kurz darauf wurden die ame­ri­ka­ni­schen Steu­er­zahler dann um einen bis dahin unge­se­henen Banken-Bailout (TARP) in Höhe von knapp 800 Mil­li­arden US-Dollar angebettelt.

Im Washing­toner Kon­gress hat es seit März noch kein Abge­ord­neter für not­wendig gehalten, Jerome Powell einmal die Frage danach zu stellen, wes­wegen es dem Dis­count Window ein „neues“ Bailout-Pro­gramm (BTFP) benötigt, das im nächsten Jahr gut und gerne ver­längert werden könnte.

Laut offi­zi­ellen Schät­zungen sitzen Ame­rikas Banken nach dem dies­jäh­rigen Anleihe-Crash auf „unrea­li­sierten“ Ver­lusten in Höhe von mehr als 650 Mil­li­arden US-Dollar.

Ferner sollen laut eigenen War­nungen der Fed mehr als 700 ame­ri­ka­nische Institute durch eine Insolvenz bedroht sein. Ein adäquat kapi­ta­li­siertes Ban­ken­system würde wohl einen anderen Ein­druck vermitteln.

Ein per­ma­nentes Bailout-Pro­gramm, über das kaum mehr jemand spricht

Hinzu gesellt sich ein wei­teres (per­ma­nentes) Unter­stüt­zungs­pro­gramm der Fed namens Standing Repo Facility (SRF). Allein dieses im Juli 2021 initi­ierte Pro­gramm beläuft sich auf eine halbe Billion US-Dollar (!).

Dieser damals ein­ge­richtete Topf ist dazu da, um täg­liche Über­nacht­ge­schäfte an den Repo-Märkten abzu­wi­ckeln. Kom­mer­zielle Geschäfts­banken sehen sich dazu in der Lage, frische Liqui­dität gegen ein­zu­rei­chende Sicher­heiten, dar­unter ame­ri­ka­nische Staats­an­leihen, MBS-Papiere und Ähn­liches, bei der Fed aufzunehmen.

Zum dama­ligen Zeit­punkt lag der ursprünglich berechnete Zinssatz für diese Kredite bei 25 Basis­punkten, womit kom­mer­zielle Geschäfts­banken für diese Liqui­dität einen höheren Zins als an den Märkten für Über­nacht­ge­schäfte bezahlen mussten.

Ein­ge­bunden in dieses Pro­gramm sind allen voran die soge­nannten Primary Dealers der Fed. Warum unter den Abge­ord­neten im Washing­toner Kon­gress bislang keine kri­ti­schen Fragen im Hin­blick auf diese Akti­vi­täten auf­ge­kommen sind, erschließt sich nicht.

Denn die Washing­toner Gesetz­geber können kein Interesse daran hegen, die Federal Reserve Bank zu einem per­ma­nenten Kre­dit­geber der letzten Instanz avan­cieren zu lassen, der allein das Ziel ver­folgt, Wall-Street-Banken den wei­teren Betrieb ihres Spe­ku­la­ti­ons­ca­sinos zu ermöglichen.

Kri­tiker weisen seit Aus­bruch der Krise an den Repo-Märkten im Jahr 2019 darauf hin, dass in diesem immens wich­tigen Markt­segment keine aus­rei­chende Liqui­dität vor­handen ist, weil die Fed andern­falls über­haupt nicht auf eine solche Weise inter­ve­nieren oder in dieses Markt­segment per­manent ein­greifen müsste.

Dritt­par­teien-Risiken im Fokus

Einer solchen Situation liegt eine ein­fache Glei­chung zugrunde, die uns nun schon seit der glo­balen Finanz- und Ban­ken­krise anhaltend begleitet. Kom­mer­zielle Geschäfts­banken sind nur noch auf unzu­rei­chende Weise dazu gewillt, sich gegen­seitig Geld zu leihen, weil unter ihnen eine per­ma­nente Furcht vor mög­lichen Zah­lungs­aus­fällen vorherrscht.

Und so ver­wundert es auch nicht, dass die Inter­ven­tionen der Fed an den Repo-Märkten sich seit deren Beginn beständig ver­größert haben. Eigentlich handelt es sich hierbei um nichts anderes als einen sich ver­ewi­genden Bailout zugunsten von Insti­tuten an der Wall Street, die grünes Licht erteilt bekommen haben, um sich auch wei­terhin hoch ris­kanter Finanz­wetten zu bedienen.

Der Moral Hazard kennt sozu­sagen kei­nerlei Grenzen mehr. Im Grün­dungs­gesetz der Federal Reserve Bank wurde hin­gegen einst einmal fest­ge­schrieben, dass die Fed lediglich im Bereich Kun­den­ein­la­ge­banken not­falls als Kre­dit­geber der letzten Instanz in Erscheinung treten darf, um einem wirt­schaft­lichen Zusam­men­bruch nach Art der 1930er Jahre vorzubeugen.

Im Grün­dungsakt der Federal Reserve Bank findet sich hin­gegen kei­nerlei Passage, die der Fed die Erlaubnis erteilen würde, eine per­ma­nente (Bailout-)Kreditvergabefazilität – in diesem Fall SRF – ein­zu­richten, um Groß­banken an der New Yorker Wall Street ris­kante Han­dels­ak­ti­vi­täten mit „Sicher­heiten“ aller Art zu ermöglichen.

Eine ekla­tante Wettbewerbsverzerrung

Jede TBTF-Bank in den USA verfügt inzwi­schen über eine eigene Han­dels­ab­wick­lungs­sparte (Primary Dealer) wie auch eine durch die Federal Deposit Insu­rance Cor­po­ration garan­tierte Bankeinlagensparte.

Beide Sparten sehen sich nun seit Sommer 2021 dazu in der Lage, sich mittels SRF frische Kredite bezie­hungs­weise Liqui­dität zu beschaffen. Plötzlich sehen sich TBTF-Banken wie JPMorgan Chase & Co. dazu in die Lage ver­setzt, sich nicht nur ein Mal, sondern gleich zwei Mal pro Tag auf maximale Weise am ein­ge­rich­teten Kre­dit­fenster der Fed zu bedienen.

Hieraus ent­stehen diesen Banken also enorme Wett­be­werbs­vor­teile gegenüber Kon­kur­renten. Die durch die Federal Reserve Bank of New York inzwi­schen nicht mehr allzu trans­parent aus­ge­wie­senen Liqui­di­täts­hilfen wirken sich auf die ame­ri­ka­nische Wirt­schaft insofern aus, als dass die Ver­mö­gens­un­gleichheit in der hei­mi­schen Bevöl­kerung immer stärker zunimmt.

Gleich­zeitig droht das Bilanzbuch der Federal Reserve trotz ihres anhal­tenden Quan­ti­tative Tigh­tening (QT) weiter auf­ge­bläht zu werden. Und wer bürgt hierfür? Die Antwort lautet: Sollten die Dinge schief gehen, selbst­ver­ständlich die ame­ri­ka­ni­schen Steuerzahler!

Fed of New York – Intrans­parent, doch aus Sys­tem­sicht unverzichtbar

Darüber hinaus droht die ohnehin schon bestehende Blase an den Akti­en­märkten auf­grund zu lockerer Finanz­be­din­gungen noch größer zu werden. Aktuelle Umfra­ge­werte erweisen sich als desaströs für den ame­ri­ka­ni­schen Ban­ken­sektor. Denn danach, bei­spiels­weise Gallup, ist das Ver­trauen in die hei­mi­schen Banken kaum mehr existent.

Ähnlich desas­trösen Werten blickt die Federal Reserve Bank ins Auge. Bailout-Akti­vi­täten der Fed wurden nach der glo­balen Finanz- und Ban­ken­krise an die regionale Depen­dance der Fed of New York ausgelagert.

Nicht zu ver­gessen bleibt, dass die Fed sich mehr­heitlich in den Händen der pri­vaten Mega-Banken befindet. Kein ein­ziges Mit­glied des Offen­markt­aus­schusses der Federal Reserve Bank wird durch die Bevöl­kerung gewählt. Nichts­des­to­trotz ent­scheiden diese Mit­glieder über die elek­tro­nische Neu­er­zeugung von Bil­lionen US-Dollars und andere gesell­schaftlich bri­sante Dinge.

Als son­derlich trans­parent erweist sich ins­be­sondere die Federal Reserve Bank of New York in Bezug auf ihre Akti­vi­täten eben­falls nicht. Dies gilt vor allem dann, wenn es darum geht, der Öffent­lichkeit detail­lierte Infor­ma­tionen im Fall von durch­ge­führten Markt­in­ter­ven­tionen zur Ver­fügung zu stellen.

Nicht selten heißt es seitens der Ver­ant­wort­lichen, dass es aus diesem oder jenem Grund nicht möglich sei, ein­ge­hende Infor­ma­tionen zu hoch bri­santen Ent­wick­lungen zur Ver­fügung zu stellen, da die Sta­bi­lität und Funk­ti­ons­fä­higkeit des ame­ri­ka­ni­schen Ban­ken­systems auf diese Weise beein­trächtigt oder in Gefahr gebracht werden könnte.

Eine Insti­tution, die sich in derart grund­le­genden Akti­vi­täten enga­giert, und die das poli­tische, wirt­schaft­liche, gesell­schaft­liche und sozio-öko­no­mische Leben aus dem Hin­ter­grund steuert und durch die eigenen geld­po­li­ti­schen Ent­schei­dungen lenkt, muss trans­parent sein. Was die Fed im All­ge­meinen und die Fed of New York im Beson­deren anbe­langt, ist das Gegenteil der Fall.

Zen­tral­banken – Heim­liche Herrscher

Wenn in den USA und im Westen stets von den Grund­werten der demo­kra­ti­schen Systeme die Rede ist, so stellt sich die Frage, weshalb es einer Insti­tution wie der Federal Reserve Bank oder der Euro­päi­schen Zen­tralbank erlaubt wird, hinter den Kulissen Ent­schei­dungen zu treffen, die weitaus wich­tiger sind als die auf poli­ti­scher Bühne zu tref­fenden Entscheidungen.

Der hohe Grad an Macht, über welche die Mit­glieder der Federal Reserve Bank ver­fügen, scheint diese Mit­glieder zudem zu keinem Zeit­punkt zufrie­den­zu­stellen, da diese Mit­glieder zu jedem erdenk­lichen Zeit­punkt nach noch mehr Macht­be­fug­nissen rufen.

Häufig geht es dann darum, in der Ver­gan­genheit begangene Fehler in der Geld­po­litik selbst wieder begra­digen zu wollen – was auf­grund der vor­herr­schenden Ideo­logie die Dinge nur noch ver­schlimmert. Denn schließlich werden die Pro­bleme nicht gelöst, sondern deren echte Lösung wird stets in die Zukunft ver­schoben (Kick the can down the road).

Diese sich beständig zuspit­zende Spirale ließ sich bereits vor dem Aus­bruch der glo­balen Finanz- und Ban­ken­krise im Jahr 2007 beob­achten. In der letzten Dekade hat sich diese Ent­wicklung ange­sichts eines sich ver­ewi­genden QEs weiter intensiviert.

Die Befürch­tungen wachsen, dass das all­ge­meine Ver­trauen in die Federal Reserve Bank Schlag­seite nehmen wird. Wer die Dinge und Ent­wick­lungen über die ver­gan­genen zwanzig Jahre auf­merksam ver­folgt hat, stellt sich höchst wahr­scheinlich nicht die Frage nach dem Warum.

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Der Artikel erschien zuerst hier: pravda-tv.com