Fällt das Tabu, über kri­mi­nelle Migranten zu reden – oder geht es um die Wahlen?

Man reibt sich die Augen: Der baye­rische Innen­mi­nister Joachim Herrmann sagt doch tat­sächlich, dass der signi­fi­kante Anstieg von kri­mi­nellen Taten in Bayern auf die ins Land gekom­menen Aus­länder zurück­zu­führen sei. Ach? War nicht bisher jeder, der das auch nur andeutete, ein Rassist, Aus­län­der­feind, Nazi, into­lerant und — Gott sei bei uns! — ein AfD-Sym­pa­thisant, wenn nicht gar AfD-Mit­glied! Pfui Teufel!

Was die jähr­lichen Sta­tis­tiken den Bun­des­kri­mi­nal­amtes immer geflis­sentlich und mit ver­wir­renden Tricks zu ver­schleiern (ohne kom­plett zu lügen) ver­suchten, dass spricht der baye­rische Innen­mi­nister einfach so aus. Huch! Zuckt da der mit dem Zeit­geist segelnde, poli­tisch kor­rekte Bil­dungs­bürger zusammen. Nicht, dass er noch das N‑Wort sagt …

Plötzlich kommen Fakten auf den Tisch

Nein, tut er nicht, der Herr Herrmann. Er nennt nur endlich einmal harte Zahlen:

Die Zahl der regis­trierten Ver­brechen im schönen Bun­desland Bayern stieg im ver­gan­genen Jahr 2023 um 2,4 Prozent im Ver­gleich zu 2022 an. Nämlich auf 4.361 Straf­taten pro 100.000 Ein­wohner. Herr Hermann nennt es einen „bun­des­weiten Trend, für den besonders Aus­länder und Zuwan­derer ver­ant­wortlich sind“. Und dar­unter ganz besonders die zuge­wan­derten Flücht­linge. Der baye­rische Innen­mi­nister betonte sogar: „Die Kri­mi­nal­sta­tistik macht deutlich, dass sich die unkon­trol­lierte Zuwan­derung auch negativ auf die Sicher­heitslage auswirkt.“

Laut Kri­mi­nal­sta­tistik stieg vor allem die Zahl der Dieb­stahls­de­likte (152.495 Fälle, plus 10,5 Prozent im Ver­gleich zu 2022) und dabei besonders die der Laden­dieb­stähle (42.449 Fälle, plus 19,5 Prozent). (…) Aber auch bei der Gewalt­kri­mi­na­lität gab es ein Plus von 4,7 Prozent auf 21.579 Fälle. 205 voll­endete Tötungs­de­likte zählte die Polizei 2023. Auch im Bereich der häus­lichen Gewalt gab es einen Anstieg um 5,9 Prozent auf 27.000 regis­trierte Fälle.“

Tatort Schule: Kinder bru­taler Gewalt ausgesetzt

„Den Ermittlern macht vor allem eins Sorge: die gestiegene Zahl an bekannt gewor­denen Gewalt­de­likten in der Schule. Diese stieg 2023 im Ver­gleich zum Vorjahr um 24,5 Prozent, wie Lan­des­po­li­zei­prä­sident Michael Schwald sagte. Die Zahl sei vor allem darum bemer­kenswert, weil der Anstieg deutlich dras­ti­scher aus­falle als bei den Gewalt­de­likten in Bayern ins­gesamt. “Da ragt die Schule als Tatort heraus.“

Ins­gesamt 9.620 Fälle mit der „Tatört­lichkeit Schule“waren es im Jahr 2023. Dar­unter 690 Gewalt­de­likte. 690 Kinder oder sehr junge Men­schen, die in der Schule, einem Ort, wo sie sicher und geborgen sein sollten, wo Lehrer sie fit und fähig für’s Leben machen sollten, wo sie unbe­schwert lernen könnten, Kon­takte knüpfen, sich ent­wi­ckeln können sollten. Genau dort werden sie Opfer von Gewalt, werden sie ein­ge­schüchtert und am Lernen gehindert, auf dem Pau­senhof mal­trä­tiert und müssen jeden Tag wieder in dieses Schre­ckenshaus, den Quä­le­reien von sakro­sankten Mit­schülern aus­ge­liefert. Und alle gucken zu, auch die Lehrer, die Angst haben, als „rechts“ zu gelten, wenn sie ein­schreiten. Oder sogar Angst, dann den Zorn des Übel­täters zu wecken.

So einfach ist es, die Wahrheit zu sagen und sie nicht hinter geschickt gestal­teten Zahlen und Begriffen, Zuord­nungen und Bezeich­nungen zu ver­stecken. Und wenn das nichts hilft, in den Modus „Angriff ist die beste Ver­tei­digung“ zu springen und den, der’s sagt mit Belei­di­gungen zu überhäufen.

Eine Wahl­kampf­taktik, um der AfD die Wähler abspenstig zu machen?

Inter­essant, dass das unsagbare plötzlich doch sagbar wird. Und kein Auf­schrei der ansonsten so dienst­baren Medien, die über jeden her­fallen, der auch nur andeu­tungs­weise so etwas von sich gibt? Da kommt doch der Ver­dacht auf, dass hier der AfD das Wasser abge­graben werden soll. Jener bösen AfD, die sich per­fi­der­weise das Unschuldsblau der Schlümpfe ange­eignet hat … rechts – widrig, natürlich. Die CSU weiß natürlich sehr gut, das solche mar­kigen Worte beim Bayern gut ankommen. „Recht hot a, g’sagt g’hert’s“.

Aber wie wird es nach der Wahl aus­sehen? Wie meinte Mutti Merkel doch schon so tröstlich: Man könne doch nicht davon aus­gehen, dass das, was vor der Wahl ver­sprochen wird, nachher auch ein­ge­halten wird … oder so ähnlich.

Ein gewagtes Spiel für Bayerns Minis­ter­prä­sident Markus Söder und seine Mannen. Denn was sie heute im Wahl­kampf an Parolen ver­künden, das können sie morgen der AfD nicht am nächsten Tag nach der Wahl um die Ohren hauen.

Die SPD kreischt erwar­tungs­gemäß auf

Man konnte ja rück­wärts zählen, aber schon, wenn man weit unten anfing, so bei Fünf – dann kam man nicht bis Null. Sofort und schon bei Vier jaulte die SPD-Alarm­sirene los. Aus den erprobten Ver­satz­stücken des poli­tisch-kor­rekten Bau­kastens eilig ein Statement zusam­men­ge­zimmert, warf sich die innen­po­li­tische Spre­cherin der SPD, Chris­tiane Fecht­meier, ihrem Namen ent­spre­chend an die Front: Der baye­ri­schen Innen­mi­nister, Joachim Herrmann, habe „pau­schal Kon­se­quenzen für alle Asyl­su­chenden“ gefordert, weil es „In dieser Gruppe Per­sonen gibt, die Straf­taten begehen“ (etwas anderes hat Herr Herrman aber gar nicht behauptet). Und „Diese Kol­lek­tiv­haftung, rein auf Basis von Her­kunft und Status, steht einem frei­heit­lichen Rechts­staat schlecht zu Gesicht.“

Sehr ver­ehrte Frau Fecht­meier, wie stehn Sie denn zu der Kol­lek­tiv­haftung für Bürger, denen Sie rein auf Basis ihres Wahl­ver­haltens zugunsten einer Ihnen nicht genehmen Partei die gröbsten Belei­di­gungen und Unter­stel­lungen ange­deihen lassen?

Die Sta­tis­tiken belegen die Aussage des Baye­ri­schen Innenministers

Die Zahlen sprechen eine deut­liche Sprache, wenn man sie nicht ver­zerrt und versteckt:

Von den im Jahr 2023 regis­trierten 266.390 Tat­ver­däch­tigen waren laut Innen­mi­nis­terium 39,6 Prozent Nicht­deutsche, 2022 lag ihr Anteil bei 36,5 Prozent. Aus­län­der­recht­liche Delikte wie illegale Ein­reise oder ille­galer Auf­enthalt, die aus­schließlich von Aus­ländern begangen werden können, sind den Angaben zufolge bei den genannten Gesamt­zahlen nicht eingerechnet.“

Ganz einfach: Würden die Aus­länder in der baye­ri­schen Bevöl­kerung einen Anteil von 39,6 Prozent aus­machen, wären sie nicht „kri­mi­neller“ als die auto­ch­tonen Bayern. Ende Dezember 2022 betrug der Aus­län­der­anteil in Bayern aber 15,5 Prozent. Das ist ziemlich genau die Hälfte von dem Anteil den sie an den Straf­taten in Bayern haben. Also kann man anders­herum sagen: Die Aus­länder in ihrer Gesamtheit sind im Durch­schnitt doppelt so kri­minell wie die Ein­hei­mi­schen. Da natürlich nicht alle Aus­länder kri­minell sind, was auch niemand. der bei Sinnen ist behaupten würde, ist die Zahl der Straf­täter wesentlich kleiner. Bekann­ter­maßen gibt es dar­unter soge­nannte „Inten­siv­straf­täter“, von denen die Cham­pions eine drei­stellige Anzahl von Straf­taten absol­viert haben. Von Laden­dieb­stahl bis Mord ist alles im Angebot.

Inter­es­san­ter­weise zeigt die Sta­tistik auf Sta­tista zum Anteil der Aus­länder in den jewei­ligen Bun­des­ländern, dass das linke Berlin mit 22,2 % den größten Anteil beher­bergt (und auch eine beein­dru­ckend dichte Kri­mi­nal­sta­tistik vor­weisen kann), gefolgt von dem linken Bremen und dem linken Hamburg. Absteigend im Aus­län­der­anteil kommen als Schluss­licht die fünf neuen alten, als „rechts“ ver­schrienen Bun­des­länder mit Aus­län­der­an­teilen von 6,5 bis 7,6 Prozent. Ob das viel­leicht irgend­einen Zusam­menhang hat?