Bild Pixabay.com Autor aull-consulting

Die geheim­nis­volle Schrift der Oster­insel unter­scheidet sich von allen bekannten Schriftsystemen

Die Oster­insel vor der Küste Chiles zieht mit ihrer ein­zig­ar­tigen Kultur und den geheim­nis­vollen kopf­för­migen Monu­menten, den soge­nannten Moai, die Auf­merk­samkeit von For­schern aus aller Welt auf sich.

Kürzlich ent­deckten Wis­sen­schaftler ein wei­teres erstaun­liches Phä­nomen auf dieser Insel – die mys­te­riöse Ron­go­rongo-Schrift, die mög­li­cher­weise ein unge­wöhn­liches, auf der Insel ein­zig­ar­tiges Schrift­system dar­stellt. Die Studie wurde in der Zeit­schrift Sci­en­tific Reports veröffentlicht .

For­scher, die sich mit der Ron­go­rongo-Schrift befassen, haben fest­ge­stellt, dass sie sich von allen anderen bekannten Formen des Schreibens unterscheidet.

Dies deutet darauf hin, dass es von Ein­hei­mi­schen erfunden wurde und nicht von aus­län­di­schen Schrift­sys­temen beein­flusst wurde.

Darüber hinaus zeigte die Radio­kar­bon­da­tierung meh­rerer antiker Objekte, dass die frü­hesten Schnit­ze­reien vor der Ankunft der Europäer auf der Insel ent­standen sind.

Dies unter­stützt die Idee, dass die Ron­go­rongo-Schrift von der lokalen Bevöl­kerung unab­hängig von äußeren Ein­flüssen ent­wi­ckelt wurde.

Die Geschichte der Ron­go­rongo-Schrift ist jedoch voller Geheim­nisse. Im Jahr 1864 fielen externen Beob­achtern erstmals Gra­vuren mit Ron­go­rongo-Schrift auf.

Aber alle diese Zeichen wurden zer­stört oder ins Ausland geschickt. Bisher sind nur 27 Schrift­ex­em­plare bekannt, und keines davon befindet sich auf der Oster­insel selbst.

For­scher, die ver­suchen, die Ron­go­rongo-Schrift zu ent­schlüsseln, beschreiben sie als lange Texte, die mit gra­fi­schen Zeichen, soge­nannten Glyphen, geschrieben wurden.

Die Formen dieser Zeichen reprä­sen­tieren ver­schiedene Bild­klassen, dar­unter mensch­liche Posen und Kör­per­teile, Tiere, Pflanzen, Werk­zeuge, Him­mels­körper und mehr.

Wis­sen­schaftler stellen fest, dass die gra­fi­schen Glyphen der Ron­go­rongo-Schrift keine Ent­spre­chungen zu bekannten Schriften auf­weisen, sondern den Motiven antiker Fels­ma­le­reien auf der Insel ähneln.

Diese Beob­achtung unter­stützt die Idee, dass sich die Ron­go­rongo-Schrift unab­hängig ent­wi­ckelt haben könnte, ähnlich wie die Erfin­dungen der Schrift in Meso­po­tamien, Ägypten, China und Mesoamerika.

Aller­dings sind mit dem Ron­go­rongo-Schrift­system einige Geheim­nisse ver­bunden. Die ein­zigen beiden Tafeln wurden aus Bäumen her­ge­stellt, die in der ersten Hälfte des 19. Jahr­hun­derts gefällt wurden, als der Kontakt zu Euro­päern bereits her­ge­stellt war.

Zur wei­teren Unter­su­chung datierten die For­scher per Radio­karbon vier weitere Tafeln, die 1869 von Mis­sio­naren von der Insel ent­fernt wurden und heute in Rom, Italien, auf­be­wahrt werden.

Die Ergeb­nisse zeigten, dass drei dieser Tafeln aus im 19. Jahr­hundert gefälltem Holz her­ge­stellt wurden und die vierte mehrere hundert Jahre zuvor, zwi­schen 1493 und 1509, her­ge­stellt wurde.

So erschien die Tafel 200 Jahre vor der Ankunft der Aus­länder auf der Insel. Dies stützt die Annahme, dass das Ron­go­rongo-Skript mög­li­cher­weise völlig iso­liert ent­wi­ckelt wurde.

Inter­essant ist jedoch, dass das Schild aus einem Baum gefertigt wurde, der nicht auf der Oster­insel wächst, sondern der Natio­nalbaum Süd­afrikas ist.

Wis­sen­schaftler ver­muten, dass dieser Baum von einem gesun­kenen euro­päi­schen Schiff auf die Insel geworfen worden sein könnte.

Es lässt sich nicht genau sagen, wie lange das Stück Holz auf See ver­brachte, bevor es zur Her­stellung der Tafel ver­wendet wurde.

Zuerst erschienen bei anti-matrix.com