Kommt der globale Abschwung?

Die Zeichen für eine Abschwä­chung in Europa haben wir schon am Dienstag dis­ku­tiert. Doch auch weltweit scheinen sich die Indi­ka­toren für einen Abschwung zu mehren. Das wären sehr schlechte Nach­richten für die Kapi­tal­märkte, würde doch der letzte Grund, Aktien trotz der hohen Bewer­tungen zu halten hin­fällig. Meint auch die FT:

  • „The under­lying reason for the selling is doubts about the growth hypo­thesis that has been in place for at least two years. That growth spurt began in early 2016 after China managed to put to rest fears that its growth had stalled. And it looks as though we may now be in the grips of another inci­pient China growth scare (…) Citi’s global eco­nomic sur­prise indi­cator (is) no longer coming as a pleasant sur­prise. In fact, they have just gone negative:“
    Stelter: und wie. Da mag der Han­dels­streit eine Rolle spielen. Dennoch könnte es eine Abschwä­chung andeuten, wobei es schon in der Ver­gan­genheit solche Rück­gänge gab, ohne, dass es zu einer Rezession kam, so letztes Jahr.

Quelle: FINANCIAL TIMES

  • „Doctor Copper, another gene­rally reliable indi­cator for the health of the world economy, is also sending a dis­quieting signal:“
    – Stelter: naja. Auch hier würde ich sagen, dass es 2016 so schlecht nicht war. Insofern sind das doch noch Daten, die man gelassen nehmen kann:


Quelle: FINANCIAL TIMES

  • „The same might also be said of bonds, inci­den­tally. The fact that US Tre­asury yields have stopped rising sug­gests that there are at least some second thoughts about the chances of strong and infla­tionary growth.“
    – Stelter: Das sehe ich nun wie­derum ganz genauso. Es gibt eher die Sorge vor Rezession und (Schulden-) Deflation als vor Inflation.
  • „Take this dete­rio­rating position with regard to the Chinese economy, and add the great overva­luation of US stocks, and you have the con­di­tions for the vola­tility of the past few weeks. The pre­vailing nar­rative of the past two years is under question, (…).“
    – Stelter: nämlich die Annahme ewigen Wachstums mit leicht stei­gender Inflation und nach­haltig stei­genden Gewinnen der Unternehmen.
  • „There were warning signs, prin­ci­pally from a wea­k­ening in world liquidity, which can be illus­trated by M1. This chart was published by Absolute Strategy Research a month ago, and com­pares global M1 growth with global purchasing manager indices:“
    – Stelter: und deckt sich mit den War­nungen, die wir schon mehrfach an dieser Stelle hatten. Ein Rückgang der Welt-Liqui­dität muss sich an den Märkten niederschlagen.


Quelle: FINANCIAL TIMES
Natürlich sind das noch schwache Indi­ka­toren, die sich auch wieder umdrehen können. Dennoch unter­streichen sie erneut, dass wir uns auf einem dünnen Fun­dament befinden.
ft.com (Anmeldung erfor­derlich): „Authers’ Note: The Chi­me­rican Chimera“, 9. April 2018


Dr. Daniel Stelter — www.think-beyondtheobvious.com