Fußball-WM: BILD macht auf patrio­tische Welle

Am letzten Samstag steckte ein Zei­tungs­exemplar meines ehe­ma­ligen Arbeit­gebers, der BILD-Zeitung, in meinem Brief­kasten. Ich erschrak kurz und fühlte mich um Jahr­zehnte zurück­ver­setzt, doch dann erkannte ich, dass es sich um eine kos­tenlose Ausgabe für alle Bürger han­delte. Der Inhalt: Der Begriff „Heimat“, den BILD (wahr­scheinlich auf Weisung Merkels) jetzt im eigenen Sinne inter­pre­tiert. „Promis“, wie ein Herr Kret­schmer oder ähnlich, der sich in Sachen Mode aus­kennt, abge­half­terte Fuß­baller und – natürlich – ehe­malige Polit­dar­steller wie Herr Gaukler kamen da zu Wort und jon­glierten mit dem Begriff „Heimat“. oder soll ich sagen, sie ver­ge­wal­tigten ihn?
Der Hin­ter­grund dieser unsäg­lichen Ani­mation besteht in der Deu­tungs­hoheit über den Begriff „Heimat“, den die AfD wieder salon­fähig gemacht hat – und der enorme Wirkung zeigt. Da dürfen doch die Hof­schranzen Merkels nicht ins Hin­ter­treffen geraten bei einem so wich­tigen Thema, also schaffen sie eine Son­der­ausgabe der „Bild“, der die Leser in Scharen davon­laufen. Des­wegen ist die Politik nicht auf der Höhe der Zeit, denn BILD wird schon lange nicht mehr als Vor­zei­ge­blatt gehandelt und ver­liert mehr und mehr an Bedeutung.
Die Blatt­macher blicken schon lange in den Abgrund. Der Grund: Sie hatten aus der einst größten Tages­zeitung Europas (zusammen mit einem bri­ti­schen Blatt) ein Merkel-Blatt gemacht, was dieser unsäg­lichen Frau an den Lippen hängt. Da wenden sich die Leser mit Ekel ab. Nun ver­suchen sie zur Fußball-WM den Patrioten zu spielen, eine Welt­meis­ter­schaft, die von einer völlig deutsch­feind­lichen Inter­na­tio­nal­mann­schaft im Namen Deutsch­lands bestritten wird.
Ein lächer­liches Unter­fangen der Ham­burger Blatt­macher, die sich so den Deut­schen schäbig anbiedern wollen, aber die Men­schen haben das Spiel durch­schaut, geben nichts mehr drum – weder um BILD, noch um die „National“elf, und um Merkel schon gar nichts mehr. Tja, liebe Ex-Kol­legen, so geht es, wenn man die Grund­sätze des Jour­na­lismus (u.a. Objek­ti­vität und poli­tische Neu­tra­lität) mit Füßen tritt. Ihr geht genauso den Bach runter wie das Merkel-Regime – und die tür­kisch-afri­ka­nische Mann­schaft im deut­schen Trikot gleich mit. Ich hoffe, das Team reist vor­zeitig vom „bösen“ Putin wieder zurück ins euro­päische Ausland, mit ihren wohl­klin­genden Namen Özil, Erdogan (ach, das ist ja gar kein Fuß­baller, sorry) und Gün­dogan o.ä.
Was hatte der selige Helmut Schön (für die Jün­geren: der war mal Bun­des­trainer) einst gesagt: „Wer die deutsche Hymne nicht mit­singt, fliegt raus.“ Da müssten einige aus der aktu­ellen Mann­schaft gehen. Und ich werde mir kein Spiel der „deut­schen“ Mann­schaft ansehen, mich inter­es­sieren die anderen mehr…