Rechts­system in Berlin zusam­men­ge­brochen — Staats­an­wälte: „Wir sind am Ende“

Das Rechts­system in Berlin ist zusam­men­ge­brochen. Richter und Staats­an­wälte schlagen Alarm. Doch die rot-rot-grüne Regierung beschäftigt sich lieber mit Pro­blemen von „Trans­men­schen“.

(Von Dr. Rainer Zitelmann)

Richter und Staats­an­wälte stellen fest, dass die Ber­liner Justiz „am Abgrund“ stehe. Die Ver­ei­nigung der Ber­liner Staats­an­wälte kon­sta­tiert, ein funk­tio­nie­rendes Rechts­system sei in der Haupt­stadt nicht mehr vor­handen. Die Ber­liner Richter bestä­tigen dies, wie der „Tages­spiegel-Check­point“ jetzt berichtet: In einem dra­ma­ti­schen Brief des Land­ge­richts­prä­si­diums an die Jus­tiz­ver­waltung heißt es: „Wir wissen nicht, wie wir die Ein­gänge ver­teilen sollen.“ 19 von 21 Straf­kammern haben demnach Über­lastung ange­zeigt, wegen der Eng­pässe ist die recht­zeitige Eröffnung von Haupt­ver­hand­lungen vier Monate nach der Anklage gefährdet. Die Staats­an­walt­schaft („Wir sind am Ende, wir können nicht mehr“) befürchtet Frei­las­sungen von tat­ver­däch­tigen Kri­mi­nellen aus der Unter­su­chungshaft: „Eine tat- und schuld­an­ge­messene Ahndung von Straf­taten ist beim Land­ge­richt nicht mehr zu erwarten.“

Statt Abschiebung geht das Morden weiter

Nach meh­reren Morden im Ber­liner Tier­garten eska­liert die Situation. Letzter Fall: Eine Mann aus Tsche­tschenien überfiel eine 60-jährige, raubte ihr 50 Euro und ermordete sie. Noch min­der­jährig, hatte er bereits 2015 mehrere zum Teil behin­derte ältere Men­schen brutal aus­ge­raubt und teils schwer ver­letzt. Im Sep­tember 2015 war er dafür zu 18 Monaten Haft ver­ur­teilt worden. Die Ber­liner Aus­län­der­be­hörde hatte den ver­ur­teilten Jugend­lichen nur zwei Monate später zudem als „Gefahr für die öffent­liche Ordnung und Sicherheit“ ein­ge­stuft und beschlossen, ihn nach Ver­büßung der Haft­strafe umgehend abzu­schieben, was jedoch (ebenso wie im Fall des Mas­sen­mörders vom Ber­liner Breit­scheid­platz Ani Amri) nicht geschah.

Denkmal für Dro­gen­dealer gefordert – keine Satire!

Im Gör­litzer Park in Berlin, einem Zentrum der Dro­gen­kri­mi­na­lität, hat die Polizei unter­dessen kom­plett kapi­tu­liert. Die Fraktion der Piraten, die auch bei den letzten Wahlen wieder ins Bezirks­par­lament von Fried­richshain-Kreuzberg gewählt wurden, hatte den (ernst gemeinten) Antrag gestellt, den “afri­ka­ni­schen Park-Dro­gen­dealer” mit einem Denkmal zu ehren. Begründung: “Seit Jahr­zehnten sind viele Dealer aus afri­ka­ni­schen Ländern in Deutschland tätig.” Sie kämen aus “Ländern, die auf eine lange euro­päische Kolo­ni­al­ge­schichte zurück­blicken und in denen der Kolo­nia­lismus und der damit ver­strickte Kapi­ta­lismus nach wie vor zu gra­vie­renden Kon­flikten und Ungleich­heiten bei­tragen”. Und schließlich sei der Dealer-Job eine Arbeit wie jede andere, nur eben gefähr­licher. Immerhin leis­teten Dealer “einen gesell­schaftlich wert­vollen und von vielen Men­schen geschätzten Dienst”.

Grüner Jus­tiz­mi­nister freut sich über Lese­preis für Gefängnisbibliothek

In Berlin sind 26.708 Ermitt­lungs­ver­fahren uner­ledigt, am Amts­ge­richt Tier­garten gibt es 24.401 offene Straf­ver­fahren. Ein Teil der Staats­an­walt­schaft haust seit zehn Jahren in Bau­con­tainern, trotz etlicher leer­ste­hender lan­des­ei­gener Räume. Während Teile von Berlin-Neu­kölln durch ara­bische Groß­fa­milien beherrscht werden, freut sich der Jus­tiz­se­nator Dirk Beh­rendt (Grüne) darüber, dass die Bibliothek der Jugend­ar­rest­an­stalt Berlin-Bran­denburg für den deut­schen Lese­preis 2017 nomi­niert wurde: „Das ist eine schöne Aus­zeichnung“, ließ er mit­teilen. Einzige weitere Pres­se­mit­teilung seiner Ver­waltung in den ver­gan­genen 48 Stunden, so der Tages­spiegel, war der Ter­min­hinweis auf eine Ver­an­staltung im Roten Rathaus am 26. Oktober: „Auf nach Casa­blanca? Lebens­rea­li­täten trans­ge­schlecht­licher Men­schen zwi­schen 1945 und 1980.“

Mit was sich die Ber­liner Politik befasst

Die rot-rot-grüne Regierung Berlin hat im Koali­ti­ons­vertrag die Prio­ri­täten eben anders gesetzt, nicht im Bereich der Ver­bre­chens­be­kämpfung. „In Berlin lebt eine große Vielfalt von Lebens­ent­würfen und starke Com­mu­nities von Lesben, Schwulen, Bi- und Trans­se­xu­ellen, Trans­gendern, Inter­se­xu­ellen und Men­schen, die sich als Queer ver­stehen (LSBTTIQ*). Sie prägen Berlin mit und tragen mit viel Enga­gement zur Welt­of­fenheit und zum Berlin-Gefühl bei.“ Die Koalition aus SPD, Grünen und Linken ver­sprach daher, die „Haus­halts­mittel für die Initiative ‚Berlin tritt ein für Selbst­be­stimmung und Akzeptanz sexu­eller und geschlecht­licher Vielfalt’ bis zum Ende der Legis­la­tur­pe­riode [zu] ver­doppeln“. Und: “Im Sinne eines Diversity-Main­strea­mings soll Vielfalt sys­te­ma­tisch in allen Ver­wal­tungs­pro­zessen Berück­sich­tigung finden. Mit dem LADG wird eine Ver­pflichtung zur Gleich­be­handlung und Diversity-Main­streaming bei der Vergabe öffent­licher Auf­träge und der Gewährung staat­licher Leis­tungen an Private ein­ge­führt.” Und: “Zur Unter­stützung des Coming-outs und der Belange junger LSBTTIQ* wird die Koalition die queere Jugend­arbeit aus­bauen und min­destens ein queeres Jugend­zentrum mit ber­lin­weitem Auftrag ein­richten. Sie unter­stützt ins­be­sondere queere Pro­jekte, die in der Jugend­freizeit- und Jugend­be­ratung und in der Schul­auf­klärung mit dem Peer-to-Peer Konzept arbeiten.” Zudem werde die rot-rot-grüne Koalition “ein Netzwerk von Trans*- und Inter*menschen initi­ieren”. Und dann auch noch das Ver­sprechen: “Kinder und Jugend­liche in Regen­bo­gen­fa­milien werden durch uns Empowerment erfahren.” Sind das die wirk­lichen Pro­bleme der Hauptstadt?

Dr. Rainer Zitelmann / TheEuropean.de